Vögel - Ordnungen (Pfeil anklicken !) |
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Diese Ordnung umfasst 4 Familien - wobei nur 2 der Familien bei uns vorkommen und zwar die Habichtartigen (Accipitridae) und die Falkenartigen (Falconidae). Greifvögel werden immer noch als "Raubvögel" bezeichnet. Diese Bezeichnung ist aber ihrer nicht würdig, denn viele Leben von verunfallten bereits toten Tieren und nicht wenige sind es, die Pflanzenkost bevorzugen. Mäuse, Schlangen aber auch Murmeltiere, Haushühner oder gar junge bzw. kranke Schafe jagen und töten sie aber auch und der Mensch fühlt sich durch sie beraubt, was sie aus menschlicher Sicht zu Raubtieren werden ließ.
Nach Art des Beutefangs unterscheidet man Grifftöter und Griffhalter.
Die Fänge der - Grifftöter -
haben besonders langen Klauen an der Hinter- und der Vorderinnenzehe. Sie töten ihre Beute durch Stich.
Den Fänger der Grifftöter entsprechen Schnäbel, deren Seitenränder am Oberschnabel neben dem Reißhaken
zu scharfen Schneiden ausgebildet sind - Reißhaken-Schneideschnabel.
Mit solchen Schnäbel können auch größere Tiere, die eine zähe Haut besitzen, angeschnitten werden.
Die - Griffhalter -
haben annähernd gleich lange Klauen (lediglich die hintere Fangklaue ist etwas länger).
Sie töten ihre Beute durch Biss.
Die Schnäbel der Griffhalter dienen dazu, den Hinterkopf der Beute zu zerknacken.
Bei den Falken haben die Schnäbel einen hinter dem Reißhaken stehenden "Zahn", dem eine Einkerbung
am Unterschnabel entspricht. Diese werden als Reißhaken-Beißschnabel bezeichnet.
Die Familie der Habichtartigen sind gekennzeichnet durch den stark gebogenen und hakig überkrümmten Schnabel und die starken, langzehigen Füße mit den hochentwickelten scharfen Krallen, die ein vorzügliches Greifwerkzeug darstellen und mit denen sie ihre Beute erdolchen = Grifftöter (Ausnahme: Geier). Mehrere U-Familien werden unterschieden.
Die U-Familie der Accipitrinae mit 52 Arten sind bei uns durch Habicht und Sperber vertreten. Sie sind ausgesprochene Überraschungsjäger!
Bei der U-Familie der Buteoninae (Bussardartigen)
sind 94 Arten bekannt! Hierher gehören Bussarde, Adler u.a.
Sie sind nicht so schneidige Jäger wie die Habichte oder Falken.
Dafür sind sie sehr anpassungsfähig in der Art des Beutefanges und der Wahl
der Beutetiere (Mäuse, Rehe aber auch Bodeninsekten, Schnecken,
Fische, Lurche etc. aber auch tote Tiere werden verspeist).
Allgemein haben die Bussarde lange, breite Flügel, mittellange abgerundete
Schwänze und verhältnismäßig kurze Fänge mit scharfen Krallen.
Die U-Familie der Aegypiinae (Geier) mit 16 Arten sind nicht mit den Neuweltgeiern verwandt,
sondern gehören in die Nähe der Bussarde, denn auch Greifvögel der alten Welt
haben sich an das Ausweiden großer Tierleichen angepasst.
Dazu ist ein großer Hakenschnabel notwendig, der das Aufreißen der Haut und der
Eingeweide ermöglicht. Wegen der starken Verschmutzung von Kopf und Hals
ist dieser Bereich nur spärlich gefiedert und es
findet sich häufig eine Halskrause, damit das restliche Gefieder nicht verschmutzt wird.
Die Zehen der Geier sind zum Ergreifen der Beute nicht geeignet,
sie sind aber gute Zehengänger.
Die eigentliche Falken töten ihre Beute durch Genickbiss, die Füße dienen lediglich zum Fangen und Halten der Beute (= Griffhalter - im Gegensatz zu den Habichtartigen, welche ihre Beute mit den scharfen Krallen erdolchen - Grifftöter).
Gemeinsame Merkmale sind der eher kleine Kopf mit großen, dunklen Augen,
welche von einem unbefiederten
Hautsaum umgeben sind. Dunkle Backenstreifen. Der Schnabel ist stark gekrümmt.
Beidseits am Rand des Oberschnabels findet sich ein scharfer Vorsprung,
der Falkenzahn
mit entsprechenden Einkerbungen am Unterschnabelrand.
Die Federn sind hart und fest, die Füße kräftig, die Zehen meist sehr lang.
Das Weibchen ist erheblich größer als das Männchen, deshalb wird das Männchen als Terzel
(= Drittelchen) bezeichnet. Falken bauen selbst kein Nest; die Eier haben bräunliche Flecken auf gelblichen Grund.
Die Edelfalken (Jagdfalken, Wanderfalken, Baumfalken, Eleonorenfalken und Merline) verfolgen das Beutetier im freien Luftraum und übertreffen durch ihre kräftigen Flügelschläge und den beschleunigten Sturzflug alle anderen Tiere. Die Rüttelfalken hingegen (Turmfalken, Graufalken und Rotfußfalken) erjagen ihre Beute vorwiegend am Erdboden.
Arten der in Gastein vorkommenden Greifvögel alphabetisch nach dem lateinischen Namen geordnet . . .
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ARCHIV - Beschreibung einzelner Arten | ||
. . . . | Accipiter gentilis gallinarum Europäischer Habicht |
GL 50-60 cm Flügel kurz, rund; Schwanzfeder lang (die Gattung Accipiter kennt 45 Arten).
Jagd Rabenkrähen, Hennen (bevorzugt Hähne) und Hasen.
Archivbilder - . . . Kein Bild |
Aquila chrysaetos Steinadler |
Fam: Accipitridae - 5 U-Arten!
Spannweite bis 230 cm, GL bis 95 cm. Gewicht: 3 - 4,5 (6) kg. Man erkennt ihn im Flug an den gefingerten Schwingen und seinen mittellangen, leicht gerundeten Stoß. Alte Steinadler sind beinahe ganz dunkelbraun gefärbt; im Nackenbereich goldgelb. Jüngere Steinadler haben einen halbmondförmigen weißen Fleck unterhalb der Schwingen. Der Stoß ist weiß gefärbt mit dunkler Endbinde. Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Rockfeldalm, Gasteinertal 10. 11. 2008 |
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Buteo buteo Mäusebussard |
11 U-Arten! GL: 46- 56 cm, SpW 120- 140 cm und bis 900 g schwer!
Kurzer Hals und großer, runder Kopf. Farbe sehr variabel,
meist mit hellen Brustfedern.
Bei Altvögel auf der Körperunterseite zum Teil Querbänderung.
Schwanz relativ kurz und breit gefächert mit dunkler Endbinde und mehreren Querbinden.
2- 4 Eier, grauweiß, rot- und graubraun gefleckt.
Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Lafenthaler - Lehenalm, Dorfgastein 4. 10. 2011 |
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Gypaetus barbatus Bartgeier |
4 U-Arten! GL bis 115 cm; SpW bis 280 cm; Gewicht 4-7 kg.
Schwanz lang und keilförmig. Flügel sehr lang und spitz.
Schwarze Borstenfedern am Kinn ("Bart"), starke Schenkelbefiederung - ("Hosen").
Jugenkleid schwarzbraun.
Hochgebirgsbewohner. Legt zwei Eier (rotbraun, hell und gefleckt).
Das schwächere Junge stirbt. Die rostrot gefärbten Federn stammen von
eisenoxidhältigen Ablagerungen auf Steinen, deren Sand aufgenommen wird.
Brutzeit 55-58 Tage. Knochen werden auf Felsen zerschellt (Knochenbrecher).
Archivbilder . . . Bildnachweis © Wolfgang Dertnig - Kolmkar am 19. 11. 2011 |
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Gyps fulvus Weißkopfgeier Gänsegeier |
GL: 100 cm, Geschlechter fast gleich.
Spannweite bis 240 cm. Schwanz kurz mit weißer Halskrause. Gefieder sandfarben.
Die Gänsegeier sind reine Aasfresser, die sich von toten
Wildtieren (z.B. Gämsen) und Haustieren (z.B. Schafen) ernähren.
Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Niedersachsenhaus/Gasteinertal 2014 |
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Fauna/Gasteinertal: Falconiformes
© 2008 Anton Ernst Lafenthaler
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