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A2hex-t - Fauna/Gasteinertal: Insecta, Trichoptera - Artenzahl: 2
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Familia

Trichoptera

Köcherfliegen

Es gibt etwa 5.000 Arten! - Es sind keine Fliegen und sehen auch nicht so aus, sondern ähneln eher Kleinschmetterlingen. Im Gegensatz zu den Schmetterlingen besitzen sie aber auf den Flügeln keine Schuppen, sondern nur Haare. Die Mundwerkzeuge sind verkümmert, haben also auch keinen Rollrüssel. Fühler fadenförmig, in Ruhelage stets nach vorn gestreckt. Körper auf der Oberseite mit beborsteten Erhebungen (=Warzen). Ocellen, wenn vorhanden stets in Dreizahl. Leckend-saugende Mundteile. Flügelspannweite 3,5- 68mm.

Typisch für sie sind die sehr kunstvoll gestalteten Gehäuse, die sich ein großer Teil ihrer im Wasser lebenden Larven bauen. Diese geben der ganzen Ordnung den Namen. Die Vollkerfe wird wegen ihrer haarigen Flügel auch "Pelzflügler" genannt, wegen ihrer faltbaren Hinterflügel "Faltflügler", wegen ihres zeitigen Auftretens im Frühjahr "Frühjahrsfliegen" und wegen ihrer Ähnlichkeit mit unauffällig gefärbten Kleinschmetterlingen "Wassermotten".

Die Köcherfliegen sind nach den Diptera die artenreichste aquatische Insektenordnung. Eruciforme Larven bauen sich ein Gehäuse, den Köcher, in dem sie als Larve leben. Die Grundlage dieses Köchers ist ein Seidenfaden, der von den Unterlippendrüsen gebildet und von Mundwerkzeugen und Beinen zu einer Röhre versponnen wird. Fast immer wird diese Röhre durch angeklebte Sandkörnchen, Steinchen, Schneckenschalen oder verschiedene Pflanzenteile verstärkt. Im Köcher, der freiwillig nie verlassen wird, verankern sich die Larven mit Hilfe zweier Nachschieber des 10. Hinterleibssegments. Der Köcher wird vor der Verpuppung geschlossen. Er bietet dem weichhäutigen Körper Schutz und sorgt für die Sauerstoffzufuhr zu den Tracheenkiemen am Hinterleib. Die köcherbauenden Arten, bei denen der Kopf im rechten Winkel zur Körperachse steht, sind typisch für Gewässer der Güteklasse I. Die campodeiden Arten, bei denen Kopf und Körper in einer geraden Achse verläuft, bauen zumeist keine Köcher. Sie klettern entweder frei am Substrat umher (wie Rhyacophila), bauen Fangnetze in der Strömung, oder bauen relativ unregelmäßige Gespinste kombiniert mit Fangnetzen (wie Hydropsyche). Diese köcherlosen Larven sind typisch für Gewässer der Güteklasse II.

Arten der im Gasteinertal vorkommenden Köcherfliegen alphabetisch nach dem lateinischen Namen geordnet . . .
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ARCHIV - Beschreibung einzelner Arten
Limnephilidae
Spornzahl verschieden, jedoch Vorderschiene höchstens 1 und Mittelschiene höchstens 3 Sporne. Fühler kaum länger als Vorderflügel, Ocellen stets vorhanden. Unterkiefertaster des Männchens stets 3-geteilt, beim Weibchen 5-geteilt. Vorderflügel mit variabler Behaarung und oft charakteristischer Zeichnung, Hinterflügel wenig behaart, meist glatt und farblos. LARVE: Sie bauen Köcher aus den verschiedensten Materialien.
Vorkommen in allen Gewässertypen.
Anabolia nervosa Anabolia nervosa Imago: Spannweite: 27- 34mm, schwer von anderen Arten zu unterscheiden. Körper und Flügel braun, ohne deutliche Zeichnungen. Vorderflügel hellbraun bis dunkelbraun, glänzend. Vorderflügel 11 - 17 mm lang, Körper dunkelbraun Hinterflügel mit bräunlich eingefärbter Membran, von mehr elliptischer Form. Imagines tagaktiv.
Larve: 10- 14mm lang, Köcher um 30mm lang, besteht aus kleinen Steinchen mit seitlich angesetzten Zweigen oder Pflanzenstängeln, die jeweils vorn und hinten deutlich überstehen.
Vorkommen in Gewässern der Güteklasse I - bei uns in der Gasteiner Ache.
Pyramidensymbol Archivbilder . . .
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Bad Bruck, Gasteinertal am 17.03.2007
Rhyacophilidae
Nur 1 Gattung! - Vorderflügel 7- 16mm lang. Spornzahl 3.4.4. - Männchen mit artspezifischen und äußerlich erkennbaren Genitalanhängen, Weibchen mit Legeröhre. LARVE: freilebende Räuber. Verpuppung in einem semipermeablen Kokon innerhalb eines Puppengehäuses aus Steinchen.
Rhyacophila Rhyacophila spec.
Köcherfliege
Imago: 24 Arten, die schwer bestimmbar sind - Vorderflügel 7- 16mm lang. Weibchen mit Legeröhre. Imago von Art zu Art verschieden gefärbt.
LARVE: Körper etwas abgeflacht und meist grün gefärbt. Der ebenfalls flache Kopf wird gerade nach vorgestreckt. An den Hinterleibsenden dichte Kiemenbüschel.
Sie leben als freilebende Räuber. Verpuppung in einem semipermeablen Kokon innerhalb eines Puppengehäuses aus Steinchen. An schnellfließenden, steinigen Bäche im Bergland.
Vorkommen in Gastein: Gasteiner Ache!
Pyramidensymbol Archivbilder . . .
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Bad Bruck, Gasteinertal am 17.03.2007
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Fauna/Gasteinertal: Trichoptera - Köcherfliegen
© 2007 Anton Ernst Lafenthaler
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