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. . . in der Literatur des 19. Jahrhunderts

So spärlich sich Schriften aus dem 15./16./17. und 18. Jahrhundert bzgl. der Gäste, welche Gastein besuchten findet, so üppig erscheint die Literatur im 19. Jahrhundert, wobei sich viele aus dem Buch: "Das Gasteiner-Thal mit seines warmen Heilquellen im salzburgischen Gebirge" von J. E. Ritter von Koch-Sternfeld, 1810 als Grundlage ihrer Ausführungen bedienen. In der 2. Ausgabe "Die Tauern insbesondere das Gasteiner-Thal und seine Heilquellen" bemerkt Koch-Sternfeld, dass: "ein Schriftsteller nichts dagegen haben könne, wenn seine Schriften in die Anderer übergehen." - und weiter: "Es dürfen jedoch hiebey die Rücksichten des Recht's und der Schicklichkeit nicht hintangesetzt werden; d.h., die Benützung der Schriften Anderer muß mit Loyalität, ohne Verstümmelung, mit Geist, im Gefühle eigener Kraft und mit jener Korrektheit geschehen, welche die Achtung gegen den Vormann und gegen das Publicum bedingt." Um die zahlreichen Abschriften, welche bei der Literaturrecherche, insbesondere auch im Internet zu finden sind übersichtlich zu halten, soll hier im vorgenannten Sinne der jeweilige Originaltext beibehalten werden.

Koch-Sternfeld

schreibt in seinem Buch :
"Die Tauern insbesondere das Gasteiner-Thal und seine Heilquellen"
in der 2. Ausgabe, 1820, p. 309

Gäste Gasteins . . .

Graf v. Harach, Bischof zu Seckau besuchte als solcher das Wildbad zwey male (1705, 1707), und als Erzbischof von 1710 - 1725 sechs Male. Der berühmte kurbaierische Hofrath A. A. von Oefele [Anm.: Andreas Oefele, Gelehrter und späterer Sekretär des Herzogs Clemens von Bayern. Seit 1746 Hofrat und Leiter der kurfürstlichen Bibliothek bis 1778] war 1710, und Franz Anton, Bischof zu Chiemsee, zwischen 1714 - 32 fünf Male daselbst. - Ein Befehl der Religionsdeputation vom 17. May 1732 verboth den inländischen Unterthanen evangelischen Glaubens den Besuch des Heilbades. - Fürst Anton Eusebius von Portia gebrauchte dasselbe mit seiner Familie 1746.
Erzbischof Andreas, Graf von Dietrichstein, war 1748 hier; und Carl Maximilian, Prinz von Sachsen, im J. 1760 vier Monathe lang; Franz Carl, Fürstbischof zu Chiemsee, (1772); der Fürstbischof und Cardinal Leopold Ernst (von Firmian) [Anm.: Leopold Ernst Graf von Firmian, Fürstbischof von Passau] von Passau 1774, und insbesondere der Fürsterzbischof Hieronymus, Graf von Coleredo, kamen öfter als Kurgäste in die Gastein. Der geniale ungarische Naturforscher, Verbreiter des Amalgama, von Born, k. k. Hofrath (Anmerkung: Ignaz Freiher von Born), vom Dichter Blumauer (Anmerkung: Aloys Blumauer) begleitet, verweilte da im J. 1785; Born's würdiger Landsmann, Ladislaus Pirker, Abt von Lilienfeld (Anm.: Abt des Stiftes Lilienfeld, Johann Ladislaus Pyrker - Bischof von Zips, Ungarn, 1821 Patriarch von Venedig, 1827 Erzbischof von Erlau, Theologe, schrieb Dramen und Gedichte), nun Bischof in der Zyps, im J. 1817.
Vor den Kriegsperioden (von 1800 bis 1810) waren auch Engländer, darunter Lord Wilhelm Hoppe, in der Gastein nicht selten. Seit 1814 haben sich wieder einige dahin verirrt; aber der Ruf von ihrer Munifizenz ist in unsern Thälern, wie allenthalben auf dem festen Lande, verschwunden.
Von Gliedern aus den erlauchten Häusern der Lamberg, Salm-Salm, Esterhazy, Schwarzenberg, Lichtenstein, Thurn und Taxis, Metternich, Palfy, Paar ec., so wie von Staatsbeamten und Gelehrten, von den Officieren der österreichischen und baierischen Armee hat die Gastein, wo die Grafen v. Preysing, Westenrieder, Freyh. von Zentner u. a. längst das Bürgerrecht erwarben, wachsenden Zuspruch.
Im J. 1812 nahm der baierische Minister, Graf Montgelas [Außenminister, Finanzminister, Innenminister 1799, 1803, 1806], selbst Augenschein von der Gegend. Die kais. Hoheiten, Ferdinand, Kurfürst von Salzburg (10. Aug. 1804), Rainer Erzherzog von Oesterreich (25. July 1807) und Se. k.k. apost. Maiestät, Franz I. (3. October 1807) finden sich ebenfalls im Ehrungsbuche eingezeichnet.

Anmerkung: Der Auszug entstammt dem Buch: "Die Tauern insbesondere das Gasteiner-Thal und seine Heilquellen" von J. E. Ritter von Koch-Sternfeld - München, 1820.
Die erste Auflage erschien bereits 1810.
Die Texte sind teilweise gekürzt, die Rechtschreibung wurde beibehalten.
[Anmerkungen in eckiger Klammer sind eigene Ergänzungen.]

Muchar

schreibt in seinem Buch Das Thal und Warmbad Gastein, 1934
während seines Gasteinaufenthaltes 1928,
neben den bei Koch-Sternfeld schon erwähnten Gästen :

Gäste Gasteins . . .

Franz Carl, Fürstbischof zu Chiemsee, besucht 1756 das Wildbad: und gebraucht die Heilquellen nachher noch neun Mahle bis zum Jahre 1772.
Der Fürstbischof und Kardinal, Leopold Ernst von Firmian, von Passau, war 1758 Badgast im Wildbade; und nachher im Jahre 1774 wieder. Fürsterzbischof Siegmund kömmt mit dem berühmten Prälaten von Admont, Matthäus Ofner, 1759 - in das Wildbad. 1760 verweilt der Prinz von Sachsen, Carl Maximilian, vier Monathe als Kurgst im Wildbade. Auch war damals anwesend Johann Abt von Oberaltaich.
Im Jahre 1770 besuchen die zwei gelehrten Universitäts-Professoren in Salzburg, Simpert Schwarzhuber [Prieser und Professor für Rhetorik], Benedictiner aus Wessobrunn, Lehrer der Geschichte und geistlichen Beredsamkeit, und Michael Lory [Benedictiner] aus Tegernsee, Professor der speculativen Theologie, das Wildbad. Der berühmte Mathematiker und Professor an der Universität Salzburg, Dominikus Beck, 1779 - war Kurgast in Gastein.
Im Jahre 1790 besucht Erzbischof Hieronymus das Gasteiner Wildbad. Durch persönliche Besichtigung hatte er sich bei dieser Gelegenheit von den fressenden Brandungen, den großen Serpentinen der Ache, von den moosigen Wiesen und Sümpfen, wie auch von den Verheerungen überzeugt, welche bei jeder Ueberschwemmung über das schöne Gasteinerthal gebracht werden. Er ordnete daher alsogleich an, daß der Ache ein schnellerer Lauf gegeben, die Serpentinen durchschnitten, und die Sümpfe, bei Hof und Dorf vorzüglich, ausgetrocknet werden sollten.
Freiherr von Loudon, die englischen Lords William und Charles Bentink, die englischen Colonels Clinton und Hope sind im Jahr 1800 Kurgäste im Wildbade. Im Jahre 1803 ist es Johann Freiherr von Hiller, k.k. Feldmarschall-Lieutenant. - In diesem Jahr ist auch die sehenswerthe Aufzugsmaschine am Rathhausberge durch den geschickten Werkmeister Joseph Gainschnigg erbauet worden.
Am 10. August 1804 kommt der Landesherr Erzherzog Ferdinand nach Gastein. Von Böckstein ritt er auf den Rathhausberg, und überzeugte sich persönlich von den ersten Versuchen, welche mit der vollendeten Aufzugsmschine gemacht wurden, die durch vollkommenes Gelingen jeder Erwartung entsprachen. Charles der Gimbernat, Director des naturgeschichtlichen Museums zu Madrid, besucht das Gasteinerthal ebenfalls in diesem Jahr. Erzherzog Rainer von Oesterreich besucht am 25. Juli 1807 und Se. k.k. apost. Majestät, Franz I. am 3. October das Wildbad (Koch-Sternfeld, p.310).

Weiter schreibt Muchar zum Besuch von Erzherzog Johann :
"Im Jahre 1825 besuchten Se. kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Johann das Gasteiner-Wildbad; und im Jahre 1828 - 1829 ließ sich der durchlauchtigste Erzherzog daselbst ein eigenes Wohnhaus erbauern. Im Jahre 1828 besuchten auch Se. kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Rainer, Vice-König von Italien, mit Höchstihrer durchlauchtigsten Gemahlinn das Wildbad.- Im Jahre 1832, 13. Juli kamen in das Gasteinerthal und Wildbad, Se. Majestät der Kaiser Franz I. und Ihre Majestät die Kaiserinn Karoline. Die Maiestäten wurden von den Thalsbewohnern in Feierkleidern mit Jubel empfangen, geruhten die ländlichen Festspiele des Alpenvolkes, den Alpenzug, den Knappenzug, den Hochzeitszug mit Wohlgefallen anzuschauen, speisten in der Wohnung des durchlauchtigsten Erzherzogs, und begaben sich an demselben Tage noch nach Lend zurück."
Anmerkung: Die Text-Auszüge entstammen dem Buch: "Das Thal und Warmbad Gastein" von Adelbert Muchar - Grätz, 1834 - . . . persönlicher Besuch und Aufenthalt im Thale und Wildbade Gastein im Jahre 1828.
Die Texte sind teilweise gekürzt, die Rechtschreibung wurde beibehalten.
[Anmerkungen in eckiger Klammer sind eigene Ergänzungen.]
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• Doku : Gäste Gasteins - in der Literatur des 20. Jh.
• Geschichte : Gäste Gasteins - im Bild

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Anmerkung: Die Informationen bzw. Abschriften wurden folgenden Büchern entnommen:
"Das Thal und Warmbad Gastein" von Dr. Albert von Muchar, 1836 -
"Die Tauern insbesondere das Gasteiner-Thal und seine Heilquellen" von J. E. Ritter von Koch-Sternfeld - München, 1820.
Abschrift ohne Gewähr.

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