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FL - Flechten im Gasteinertal: Cladoniaceae - Artenzahl: 6
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Cladoniaceae

Die Familie Cladoniaceae sind Teil der Ordnung - Lecanorales - und gehören somit der Klasse Lecanomycetes an. Bei uns kommt in dieser Familie nur die Gattung Cladonia (griech. clados = Zweig, Trieb; verzweigte Flechte) in großer Zahl vor, welche letztlich aber auf der ganzen Welt verbreitet ist. Die übrigen Gattungen zählen immer nur wenige Arten und sind hauptsächlich in den Subtropen und Tropen heimisch.
Der Thallus ist zunächst krustig oder schuppig, später durch die Bildung eines Stieles, des Podetiums, strauchig. Die Podetien sind stift-, geweih- oder becherförmig mit roten, gelbbraunen oder braunen Pseudopothecien. Die Sporen sind einzellig und farblos. Diese Flechten wachsen auf Borke, Gestein oder direkt auf der Erde. Die Farbe der Fruchtkörper ist eines der Kriterien für die Unterteilung der Gattung.

Gattungen n. Rothmaler - Exkursionsflora von Deutschland, 1994 : Cladonia.

Beschreibung der Cladoniaceae n. Henssen/Jahns
Gattungen: Cladia, Cladonia, Glossodium, Gymnoderma, Heterodea, Heteromyces, Pycnothelia, Sphaerophoropsis, Thysanothecium.
Die Familie der Cladoniaceae kann hier durch die Gattung Cladonia charakterisiert werden. Das Lager ist körnig, schuppig oder blattförmig und kann mit Rhizinen am Substrat befestigt sein. Sie sind in eine Thallus horizontalis (verkümmert im Alter) und einen Thallus verticalis (trägt die Apothecien) gegliedert. Der Thallus verticalis besitzt immer eine Algenschicht und eine Markschicht. Die assimilierende Oberfläche ist häufig durch kleine Schuppen oder Blättchen vergrößert. Sie sitzen wie Blätter auf dem Thallus verticalis (Phyllocladien) Der Thallus horizontalis ist meist geschichtet und die Oberfläche berindet. Die Apothecien sind flach oder kugelförmig. Sie stehen einzeln oder zu mehreren terminal oder lateral auf den Podetien. Ein deutliches Excipulum oder ein Lagerrand fehlen. In die oberste Schicht des Hymeniums ist häufig körniger Farbstoff eingelagert. Die Pycnidien sind meist birnenförmig und sitzen auf dem Thallus horizontalis oder dem Thallus verticalis. Phycobionten sind einzellige Grünalgen, häufig Trebouxia.

- 2019 (mindat.org) : Derzeit werden den Cladoniaceae folgende, auch im Land Salzburg vorkommenden Gattungen zugeordnet: Cladonia, Pycnothelia

Flechten Gasteins

Arten der im Gasteinertal vorkommenden Cladoniaceae in alphabetischer Reihenfolge . . .
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ARCHIV - Beschreibung einzelner Arten
Cladonia deformis, Gasteinertal Cladonia deformis Horizontaler Thallus aus gelblichgrünen und grauen kleinen Schuppen, aus denen schlanke Becher hervorwachsen, die unten berindet und oben fein sorediös sind. Apothecien rot, können aber auch fehlen.
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Radeckalm/Gasteinertal am 15.06.2003
Cladonia digitata, Gasteinertal Cladonia digitata Thallusschuppen krustig-blattartig. Podetien bis 5 cm hoch mit breiten Becher und fingerförmigen Fortsätzen bis 1 cm lang. Rinde rissig, körnig sorediös. Apothecien stiftförmig am Ende der langer Arme des Becherrandes aufsitzend, braunschwarz. Kalium färbt den Thallus gelb. Anmerkung: Altes Exemplar, darum Apothezien nicht mehr knallrot!
Bestimmung bzw. Korrektur und Aktualisierung der Flechtennamen durch Herrn Univ.-Prof. Dr. Roman Türk, Universität Salzburg.
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Prossau/Gasteinertal am 25.04.2003
Cladonia macroceras, Gasteinertal Cladonia macroceras Stämmchen (Podetien) grau, braun bis olivgrün und meist unregelmäßig verzweigt, an den Enden oft gegabelt, zugespitzt oder stumpf, nie mit Bechern, röhrig hohl oder längsrissig und daher mehr oder weniger rinnig und dann oft mit etwas eingebogenen Rändern. Oberfläche glatt, aber in der Regel gescheckt, mit vereinzelten, abstehenden Blättchen aber auch ohne solche. Achseln zwischen den Verzweigungen offen. Bodenständige Blättchen fehlen oder sind sehr spärlich.
Bestimmung bzw. Korrektur und Aktualisierung der Flechtennamen durch Herrn Univ.-Prof. Dr. Roman Türk, Universität Salzburg.
Symbol, Pyramide Archivbilder . . .
Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Thronegg/Gasteinertal am 10.05.2003
Cladonia macilenta, Gasteinertal Cladonia macilenta Apothecien rot, Thallusstiele spießförmig, becherlos mit punkt- bzw. knopfförmigen Apothecien. Die Thallusstiele färben sich nach Kalium intensiv gelb. Aufrechter Thallus dicht feinkörnig, sorediös, nicht in Becher endend. Besonders auf Nadelholzstümpfen sehr verbreitet.
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Poser Höhe/Gasteinertal am 11.10.2003
Cladonia pyxidata, Gasteinertal Cladonia pyxidata
Echte Becherflechte
Thallusstiele warzig oder gefeldert berindet, Thallusschuppen aufsteigend; oft gebräunt. Podetien bis 2 cm hoch mit 8- 12 mm breiten Bechern; Stiel allmählich in den Becher übergehend. Becherrand mit kleinen dunkelbraunen Pünktchen (Pyknidien). Apothecien selten, sitzend oder gestielt, braun. Grundständige Blättchen klein, meist dichtstehend, graugrünlich, flach bis eingerollt.
Symbol, Pyramide Archivbilder . . .
Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Heinreichalm/Dorfgastein am 19.6.2004
Cladonia rangiferina Cladonia rangiferina
Rentierflechte
Thallusstiele strauchartig verzweigt, mit fein verästelten Enden, stets ohne Becher, unberindet, stielrund, innen hohl. Astspitzen mehr oder weniger einseitswendig. Thallusstiele grau, unterseits weißwarzig; mit Kalium gelb färbend, mit Phosphor rot. Astspitzen stark gebräunt; bitter. Ohne bodenständige Blätter. Verzweigung in jeweils 3-4 Äste.
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Stubnerkar, Gasteinertal 04.06./06.06.2007
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Anmerkung: Die Informationen und Bestimmungsmerkmale wurden unterschiedlichen Bestimmungsbüchern wie u. a. dem Buch
"Exkursionsflora von Deutschland" von Werner Rothmaler, Band I, Fischer-Verlag 1994 - dem Buch
"Lichenes" von Aino Henssen und Hans Martin Jahns, Thieme-Verlag 1974 und der Schriftenreihe
"Sauteria", Band 3, Institut f. Botanik, Salzburg 1987 von H. Türk und H. Wittmann, Abakus-Verlag entnommen.
Teilweise wurden die Informationen unterschiedlichen Internetquellen entnommen.
Fehlbestimmungen können nicht ausgeschlossen werden. Beschreibung ohne Gewähr.

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Cladoniaceae
© 2007 (Rev. 2019) Anton Lafenthaler
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