ET - Gasteinertal/Menschenwerke: Bergkapellen - Gedenkstätten
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Menschenwerke |
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Menschenwerke . Gasteinertal
Kapellen am Berg
Berg-Kapellen sind bei uns als eher kleiner Bau meist aus Holz gefertigt. Sie werden nicht nur
für Gottesdienste genutzt, sondern auch und bei uns vor allem für die private Andacht oder als Gedenkstätte.
Einzelpersonen aber auch Vereine haben Kapellen errichtet, sei es aus Dankbarkeit oder infolge
eines Gelübdes.
Nicht selten sind sie an Übergängen ins Nachbartal als Stations- oder Wegkapellen
errichtet worden, nicht ohne sie als Kult- und Opferstätte früherer Zeiten zu belegen, wie die
Drei-Waller-Kapelle. Der Fuß- und später Saumpfad durch die Klamm
wurde dem Stiftsherrn von St. Zeno, Probst Pabo bei der Rückkehr mit seinen Bruder nach Reichenhall zum Verhängnis.
Er verunglückte tödlich, worauf auf der Anhöhe die Sebastiankapelle errichtet wurde.
Bad Hofgastein
Zur Pfarrkirche in Bad Hofgastein gehören verschiedene Kapellen, wie die Friedhofskapelle,
die Annenkapelle am Hausstattberg, die Johanniskapelle und Kapellen in Laderding und Heißing. Sie
werden im Kapitel - Kapellen und Gedenkstätten - vorgestellt.
Viele Kapellen "am Berg" sind privat errichtet worden.
Kapelle - Bruder Klaus
Die Kapelle befindet sich oberhalb vom Hausstattberg und liegt am Weg in die "Rastötzen" bzw. am Ausgang des Rastötzengrabens.
Das Relief stammt vom Hofgasteiner Bildhauer Sepp Viehauser.
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Bruder Klaus - Rastötzenweg, Bad Hofgastein |
Anna-Kapelle
Die Anna-Kapelle am Hausstattberg, auch Hausstattkapelle genannt unweit des bekannten Annenkaffee,
wurde an Stelle eines im Jahre 1746 wegen der glücklichen Errettung eines abgestürzten Knaben
errichteten Bildstockes erbaut, als moderner nüchterner Holzbau im Jahre 1801.
Der Altar, der auf einer vergitterten Bühne steht wurde 1889 errichtet.
Das Bild, gemalt von Josef Gold, zeigt die hl. Anna, die der hl. Maria die Schrift deutet.
Weitere Bilder zeigen "Christus als Schmerzensmann" und das Stift Einsiedeln,
ein Gnadenbild. Das Kruzifix stammt vermutlich aus der Pfarrkirche von Hofgastein.
Vollständig renoviert wurde die Kapelle in den Jahren 1976/77.
Quelle: Gasteiner Kulturkreis, Heft 30, Jahrgang 2000
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Anna-Kapelle am Hausstattberg - Bad Hofgastein |
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Anna-Kapelle - Bad Hofgastein |
In den Archivberichten heißt es zur Erbauung der Kapelle:
"Der am 11. März 1800 begrabenen Krämerin Rosina Gracherin fiel es bey, ein Bildnis der St. Anna mitsamt dem Manne Joachim und der
Tochter Maria an einem eine halbe Stunde ob des Markts gelegenen hohlen Felsen anzubinden.
Hiezu gesellschaftete sich alsbald eine ganze Anzahl von Täfelchen und papiernen Bildchen,
wie noch heutzutage mehrere Dutzend der abendtheuerlichsten Geschichten aldort geschehen.
Wind und Wetter rissen aber die Bilder immer wieder los und zerstreuten sie,
so daß sie von den dort weidenden Schafen aufgefressen wurden.
Dies veranlaßte den nächstgelegenen Bauern, den Grubsohn Ander Stuhler, diese Heiligthümer
davor zu retten und er errichtete ein Ständchen für zwei Personen. Sein Sohn baute dann
eine hölzerne Kapelle von 42 Schuh Länge, zehn Schuh Weite und zehn Schuh Höhe, die heute noch
steht, ganz aus Brettern und auch mit Stühlen und Opferstock."
Bis um 1900 standen auf dem Weg zu ihr auch Kreuzwegstationen. - Quelle: S. Hinterseer.
Faschingbergkapelle
Die Faschingbergkapelle wurde von der Familie Kaponig errichtet und befindet sich
direkt neben der Straße auf der Anhöhe am Faschingberg.
Herr Kaponig war der letzte noch im Gasteinertal wohnende Bergknappe.
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Faschingbergkapelle, Gadaunern - Bad Hofgastein |
Kapelle am Faschingberg
Diese Kapelle liegt noch ein Stück oberhalb der Faschingbergkapelle und wurde 1989 von Herrn Czerny,
dem Besitzer des am selben Grundstück befindlichen Wildgeheges errichtet.
Dieses Wildgehege ist seit 2007 begehbar und wird neuerdings als "Wildpark" bezeichnet . . .
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Kapelle am Faschingberg, Gadaunern - Bad Hofgastein |
Hubertus-Kapelle
Die Hubertus-Kapelle befindet sich in Breitenberg etwas oberhalb der Brandeben,
wo auch eine Straße hinauf zur Biberalm führt. Sie ist den Jägern gewidmet.
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Hubertus-Kapelle - Breitenberg, Gasteinertal |
Lechner-Kapelle
Die Lechner-Kapelle befindet sich südlich der (ehem.) Angertalalm direkt neben der Angertalstraße.
Sie wurde von Johann Lafenthaler, Diemlinggut - Nr.13 - und Johann Schafflinger, Sperllehen - Nr.104 - im Jahre 1956 errichtet.
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Angertal - Bad Hofgastein |
Nesslach-Kapelle
Diese Kapelle befindet sich unweit der Nesslachhütte, direkt an der Straße, welche auf die Gadaunerer Hochalm führt. Sie wurde ganz aus Holz im Jahr 2020 errichtet
und gehört wie die Lechner-Kapelle des Johann Schafflinger zum ehem. sog. Sperllehen - Nr.104 - der Familie Schafflinger.
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Angertal - Bad Hofgastein |


Bad Gastein
Schachenkapelle
Die Schachenkapelle befindet sich am Weg von der Windischkrätzhöhe
Richtung Rudolfshöhe unterhalb des Schachengutes.
S Moser schreibt in der Zeitschrift "Kultur passiert . . .":
An dieser Stelle errichtete der Schachenbauer Thaddäus Gschwandtner 1951 ein großes,
von Lidauer (Salzburg) geschnitztes Wegkreuz. Sein Sohn versetzte 1998 dieses Kreuz neben
das Schachengut und errichtete die Kapelle.
Eine Schachenkapelle bestand bereits vor 250- 300 Jahren und die Geländeform könnte ein Indiz dafür sein,
dass bereits die alte Kapelle auf diesem Platz war. Ausschlaggebend für den Kapellenbau der Familie
Franz Gschwandtner war Dankbarkeit aus familiären Gründen sowie die Tatsache, dass
die Familie Gschwandtner im Jahre 1948 das Schachengut übernahm.
Errichtet wurde die Kapelle 1998 nach Plänen von Stefan Kerschbaumer.
Geweiht ist sie der 1988 verstorbenen Maria Katharina Gschwandtner. Die
Feldmesse jeden 15. August wurde bereits zur liebgewordenen Tradition.
Auf der Suche nach einer Heiligen Maria Katharina wurde man in der Dombibliothek Salzburg fündig.
Maria Katharina von Bayern starb vor einhundert Jahren und wurde vor 20 Jahren Heilig gesprochen.
Nach einer Abbildung der Hl. Maria Katharina schuf Sepp Wutscher das Altarbild,
auf dem auch das Schachengut dargestellt ist. Die beiden alten Bilder an den Seitenwänden
stifteten Familie Ing. Fleischmann und Familie Leiminger. Die Muttergottes und die Engel
am Altar sind Werke eines Holzschnitzers aus Mattighofen.
Quelle: Gasteiner Kulturkreis, Heft 26, Jahrgang 1999
Hl. Anna Kapelle
Andrä Rieser, ein Zimmermeister erbaute nach seiner Rückkehr aus dem Feldzug des Österr.-Preußischen Krieges im Jahr 1866 eine
Kapelle, die nach über 100 Jahren verfiel. Er widmete sie der Hl. Anna, Mutter Mariens.
Bürger Bad Gasteins bauten 1982 gemeinsam mit dem Rotary Club
diese Kapelle neu. Sie steht unterhalb der Rudolfshöhe etwa 150 m entfernt vom ursprünglichen Standort,
oberhalb der Kötschachstraße.
Die Pläne dazu stammen vom Architekt Clemens Holzmeister.
Der Schmuck im Inneren stammt vorwiegend von der alten Kapelle, die Einweihung wurde am 8. September 1985 vorgenommen
(Quelle: Zeitschrift, Gasteiner Kulturkreis, Heft 17). Die Entstehungsgeschichte ist auf einer Bronzetafel nachzulesen.
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Annakapelle - Kötschachstraße, Bad Gastein |
St. Anna Kapelle
Die - St. Anna Kapelle - liegt in Bad Gastein oberhalb der Bellevuealm an der Waldgrenze.
Errichtet wurde sie 1948 von Leopold Wührer, dem damaligen Besitzer des Hotels Bellevue und der Alm.
An die Errichtung dieser kleinen Kapelle erinnert eine Marmortafel im Kapelleninneren:
"Unserer lieben Mutter - Frau Anna Wührer. geboren 17. November 1886 -
gestorben 24. Jänner 1948 - Zum Gedenken".
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St. Anna Kapelle, Bellevuealm |
Hubertuskapelle . Nassfeld
Die Hubertuskapelle liegt am Eingang ins Nassfeld (Sportgastein) auf dem orografisch rechten Ufer des Nassfelderbaches.
Am 25. Juli 1959 wurde die von der Gasteiner Jägerschaft errichtete Hubertuskapelle eingeweiht zum Gedenken an Baumeister
Ing. Heinrich Pokorny und der Jägerschaft Gasteins.


Dorfgastein
Die Gemeinde Dorfgastein weist mit den zugehörigen Ortschaften Luggau, Mayerhofen, Unterberg ebenfalls zahlreiche
Kapellen, insbesondere auch Hauskapellen auf. Gerne besucht sind auch die Bergkapellen am Arltörl und auf
der Kögerlalm.
Drei-Waller-Kapelle
Vor Erreichen der Kögerlalm passiert man die Drei-Waller-Kapelle, wo der Sage nach
3 heilige Väter - die Waller - hier im Gebirge gelebt, gestorben und gemeinsam begraben sein sollen.
Bereits in vorchristlicher Zeit war dieser Übergang vom Salzachtal ins Gasteinertal bekannt
und es soll auch eine Opfer- und Kultstätte hier gelegen haben.
Die drei Waller Kapelle gehört der Familie Saller. Das Geld aus dem
Opferstock wird für die Erhaltung der Kapelle verwendet.
Schon im 16. Jh. soll es eine Kapelle hier gegeben haben, so heißt es:
"negst dabey von Holz ain Capelln sub anno 1592 erbauet" und aufgerichtet worden sei.
Am 22. Jänner 1740 befiehlt das Salzb. Konsistorium, an Stelle der Kapelle ein Kreuz oder Muttergottesbild
aufzurichten. Hingegen sei die sehr "schlechte Kapelln" abzubrechen, dann die Bilder
"sambt denen von Holtz geschnitzten Köpfen und Haarzotten endgültig zu amovieren" (also hinwegzubringen).
Am 25. Juli 1800 erbitten die Unterberger Bauern durch ihren Vikar die Erlaubnis, für die Alpleute wieder
eine Kapelle aufbauen zu dürfen, was am 20. August auch bewilligt wurde.
Im Jahre 1969 wurde schließlich an Stelle der alten baufälligen Kapelle eine neue Blockhauskapelle errichtet,
und zwar aus Mitteln und Beiträgen der Mitglieder des Rotary-Clubs in Bad Gastein unter dem damaligen Präsidenten
Medizinalrat Dr. Thaler. - Quelle: S. Hinterseer
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Drei Waller Kapelle, Gasteinertal |
Arltörl-Kapelle
Die Bergkapelle am Arltörl ähnelt der Drei-Waller-Kapelle
und hat wohl auch dieselbe Bedeutung, zumal hier dieser Übergang ins Großarltal ebenfalls als eine
der ersten Übergänge in das Gasteinertal gilt.
Die Kapelle am Arltörl betreut und gehört dem Lenzbauern.
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Arltörl, Dorfgastein - Gasteinertal |
In der Kapelle befindet sich auch ein Ölbild mit der Darstellung eines Bergunglücks,
bei dem der ehemalige Hauserbauer durch Erfrierungstod sein Leben lassen musste.
Die neue Kapelle wurde am 18.10.1955 eingeweiht.
Rodlbergkapelle
Die alte Rodlbergkapelle - aus Holz errichtet - stand früher hinter dem Simonbauerngut.
Sie war eine einfache Hauskapelle für die Bewohner der sogenannten - Haymoßgüter -
Rodlberg, Simonbauer und Hartl.
Die baufällig gewordene Kapelle wurde im Jahre 1974 abgetragen und
vom Simonbauer Josef Meikl im Jahre 1975 als gemauerte Kapelle neu errichtet, und zwar im benachbarten Kranzlgraben.
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Rodlbergkapelle, Dorfgastein - Gasteinertal |
Sebastiankapelle in der "Grueb"
Die Sebastiankapelle befindet sich unterhalb der ehem. Güter "Am Mittern" - heute: Mitterergut.
Der Kapellenbau ist aus Holz ausgeführt und enthält neben einem Altar mit der Statue des hl. Sebastian (aus dem 19. Jahrhundert)
eine größere Zahl gedruckter Andachtsbilder.
Diese Andachtsstätte könnte früher eine Pestkapelle gewesen sein, die sich hier am Aufgang zum Arltörl schon
seit Jahrhunderten befunden hat.
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Mitterergut, Dorfgastein - Gasteinertal |
.In unmittelbarer Nähe wurden nach Angaben der alten Bäuerin am Mittern, Frau Maria Rieser,
ursprünglich drei Bäume gesetzt: eine Föhre,
eine Tanne und eine Fichte. Föhre und Fichte sind bis zum heutigen Tage verblieben,
die Tanne sei "nicht aufgekommen".
Die Spruchtafel über der Eingangstür lautet: "Hl. Sebastian - Bitte für uns um die Gesundheit
der Seele und des Leibes."
Heinreichkapelle
Diese Kapelle wurde im Jahre 2006/07 neu errichtet und 2008 vollendet. Das Eingangstor ist kunstvoll geschmiedet, über dem Tor ein
Hirschgeweih und somit wohl dem Hl. Hubertus gewidmet, welcher vor Hundebissen und Jagdunfällen schützen soll.
Die Einweihung fand im Jahre 2008 statt.
Die Kapelle befindet sich direkt oberhalb der Heinreichalmhütte.
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Heinreichkapelle - Dorfgastein |
Wengeralm Kapelle
Diese Kapelle wurde im Jahre 2010 errichtet. Sie steht exponiert neben der Schipiste auf der Wengeralm
bzw. oberhalb der Wengeralmhütte auf etwa 1.650 m Seehöhe.
Eine Straße führt direkt zu diesem göttlichen Bauwerk - leider findet man sie (derzeit) nur geschlossen vor.
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Kohleralm - Wengeralm - Dorfgastein |
Hubertus Kapelle
Die Jägerschaft ist überaus bemüht Kapellen zu errichten und so gibt es meist mehr als eine Hubertus-Kapellen in jeder Gemeinde, so auch
am Weg zur Wengeralmhütte. Unterhalb dieser Kapelle befand sich die zuvor lediglich aus Holz
bestehende, gleichnamige → Alte Almhütte -
welche nach dem heute höher gelegenen Neubau abgetragen wurde.
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St. Hubertus-Kapelle - Wengeralm, Dorfgastein |
Weitere neu gebaute Kapellen am Berg
Beinahe jährlich werden neue Kapellen errichtet oder alte abgetragen und wieder neu aufgebaut -
nicht selten an anderer Stelle. Nachfolgend eine
Auswahl der meist in Privatbesitz befindlichen neu errichteten Kapellen am Berg.
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Vinzenzkapelle . Dreikönigskapelle |
Kunst & Kultur - |
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- Bilder-Galerie |
Geschichte Gasteins: Berg-Kapellen und Gedenkstätten
© 2006 (Rev. 2015) Anton Ernst Lafenthaler
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