Menschenwerke | |||
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Das älteste Baudenkmal Gasteins soll die Nikolauskirche in - Bad Gastein - sein, gelegen an der alten
Poststraße am Baderberg.
Die gotische Kirche von St. Nikolaus wurde nach den Gasteiner Chroniken 1389 fertiggestellt.
Sie wird 1412 erstmals urkundlich genannt und hat sich nahezu
unverändert seit dem Mittelalter erhalten. Weil Nordtürme ab 1400 nicht mehr gebaut wurden,
nimmt man an, dass die Kirche noch vor dieser Zeit (1389) fertiggestellt wurde.
Auch die Errichtung eines Sakramenthäuschens war zu dieser Zeit nicht mehr üblich.
Die Portale sind im romanischen Stil gebaut und der Grundriss, quadratisch mit einer Mittelsäule spricht
für eine sehr frühe Gotik. 1622 wurde die Nikolauskirche durch Erzbischof Paris Lodron zur Vikariatskirche.
Die Nikolauskirche ist aus heimischem Material gebaut. Das Konglomerat, aus dem Portale,
Säulen und Netzrippen gemeißelt sind, kann man im Harbacher Graben finden. Der Serpentin der Kanzel
ist aus Luggau, die Granitplatten des Bodens kommen aus Böckstein, wie ausführlich in der
- Baugeschichte - dargestellt.
Die Steinkanzel, die älteste dieser Art in Salzburg stammt aus der Entstehungszeit der Kirche und ist aus grünem Serpentin gefertigt. Die Vorderfront trägt den - Grabstein Jörg Framinger - (Grabenwirt im Wildbad Gastein) und wurde vermutlich später eingefügt. Für Kunstliebhaber bietet das Innere der Kirche neben der schon erwähnten Steinkanzel eine - spätgotische Freskenreihe - die das Leiden Christi bis zu seiner Verherrlichung zeigt.
Nikolauskirche - Bildgalerie - Bad Gastein |
Die St.-Rupertus-Kirche in - Dorfgastein - wird erstmals 1350 genannt, obwohl sie wahrscheinlich
schon viel früher erbaut wurde. Die Kirche steht heute noch in ihrer ursprünglichen Form;
der Turm musste allerdings 1616 durch Stützmauern verstärkt werden.
Sie gehörte zur Mutterkirche in Hof, sollte aber in der Zeit der Gegenreformation zum
eigenen Vikariat werden. Seit 1857 ist die Kirche eine eigene Pfarre.
Sebastian Hinterseer schreibt in seinem "Heimatbuch Dorfgastein": Erstmals nennt eine alte Chiemseeische Urkunde (aufbewahrt im Salzburger
Museum Carolino Augusteum) dieses Bauwerk als "Kirche in der vorderen Gastein", während das Dorf als
solches bereits in der ersten Gasteinerischen Bergbauordnung von 1342 Erwähnung findet.
Eine Stiftungsurkunde von 1400 aber verweist darauf, dass die "Ruepprechts Khürche zu Dorff" schon sehr
lange Zeit bestehe. Keine Urkunde und kein Bericht geben uns Aufschluss über die früheste Baugeschichte.
Glaubhaft erfolgte die Einweihung des Ursprungbaues im Jahre 1350.
St. Rupertus-Kirche - Bildgalerie - Dorfgastein |
Die Kirche "Zu unserer Lieben Frau" in - Bad Hofgastein - ist seit 1023 Pfarre für das Gasteinertal
und gehört zu den schönen gotischen Baudenkmälern des Salzburger Landes.
Der Ursprungsbau wurde wahrscheinlich 894 errichtet, der Erweiterungsbau 1498.
Im Jahre 1502 brannte die Liebfrauenkirche zur Gänze ab, wurde wieder aufgebaut und ist
1596 neuerlich Opfer der Flammen geworden. Anschließend wurde sie als dreischiffige
Staffelkirche gebaut. 1602 wurde der Turm von drei auf fünf Geschosse erhöht und erhielt
so seine heutige Form mit den 4 Halbgiebeln. Die Portale sowie die Grabstätten
stammen größtenteils aus der Bergbauzeit. Der Friedhof, welcher bis 1834 die Kirche
umgab wurde verlegt.
In dieser Kirche befinden sich auch die - Grabstätten - der bedeutensten Gewerken in der Gastein
und zwar in den Grabkapellen beidseits des Turmes und an der Südseite der Kirche.
Die Epitaphien der Gewerken Strochner wurden in der Kirche selbst beim gleichnamigen - Seitenaltar - angebracht.
Liebfrauenkriche- Bildgalerie - Bad Hofgastein |
Die Kirche, die sich in - Bad Gastein - etwas oberhalb der Nikolauskirche nächst dem berühmten Wasserfall befindet - soll anno 696 erbaut und 1122 umgestaltet worden sein. Urkundlich ist die Kirche 1333 erstmalig genannt. Sie war zu dieser Zeit eine Filialkirche von Hofgastein und ständigen Gefahren ausgesetzt, da sie auf einem, von der Ache unterspültem Steilhang stand. Schon in den Jahren 1619-1639 musste sie neu errichtet werden. 1699-1706 folgten kostspielige Restaurierungen. 1718 wurde sie komplett abgetragen und in den Jahren 1720-1736 neu errichtet. Seit 1856 ist die Kirche Pfarre. Zwei Jahre später musste der Bau wiederum abgetragen und nach neuen Plänen (erstellt von Bez.Ing. Pieschel und dem Linzer Dombaumeister Friedrich von Schmidt) neu aufgebaut werden. Die Kirchweihe fand 1876 statt, womit die Gottesdienste in der benachbarten Nikolauskirche endeten. Im Jahre 1991, nach Auftreten neuer Risse mussten die Fundamente erneuert werden, eine wohl bis heute nicht endend wollende - Baugeschichte - . . .
Die Kirche "Maria von dem guten Rat" in - Böckstein - liegt auf einem
Hügel etwas nördlich der Montansiedlung in Böckstein. Der Bau entstand unter der
Aufsicht und den Plänen des Bauverwalters Wolfgang Hagenauer. Die Bergknappen hatten wohl
schon früher dem Erzbischof den Wunsch vorgetragen, eine eigene Kirche mit
Vikariat zu errichten.
Am 26.7.1766 fand die Kirchweihe durch Erzbischof Sigismund
Graf Schrattenbach statt. Dieser Barockbau wurde am 23.5.1766 zum Vikariat und 1891
zur Pfarre erhoben.
Siehe auch die - Baugeschichte - . . .
Immer wieder ist diese Kirche Mittelpunkt gesellschaftlicher Ereignisse. Hochzeiten,
Adventsingen u.a. feierliche Anlässe sind hier gar häufig und bieten einen besonderen Rahmen.
Im Jahr 2016 erhielt die Barockkirche in Alt-Böckstein ein neues Kupfer-Dach und einige Jahre später im Jahr 2020 einen neuen Farbanstrich
im Eingangsbereich. Im Jahr 2022 erstrahlt die ursprünglich chromgelbe Außenfassade des gesamten Bauwerkes in Weiß.
Kirche "Maria von dem guten Rat" - Bildgalerie - Böckstein |
Kirche "Maria von dem guten Rat" - Bildgalerie - Böckstein |
Die evangelische Heilskirche in Bad Hofgastein befindet sich in der Martin-Lodinger-Straße
nahe der Gasteiner Ache und wurde 1959/60 errichtet;
die Christophoruskapelle in Bad Gastein lange zuvor im Jahre 1868-1872.
Der Bau, nach Plänen von Architekt Dipl. Ing. Kurt Glondys entworfen, wurde von Baumeister Pokorny
ausgeführt. Am 5. Juni 1960 wurde die "Heilskirche" mit der Verleihung des Status einer
selbständigen Pfarrgemeinde an die Evangelischen in Bad Hofgastein eingeweiht.
Siehe dazu auch das Kapitel - Kirchenbau - bzw. die -
Festschrift - zur Einweihung von Pfarrer Lebouton in Bad Hofgastein . . .
In der Festschrift zur Einweihung von Pfarrer Lebouton heißt es:
"Das Gedenken an die vertriebenen Protestanten spannt einen Bogen der Gemeinschaft über
die Jahrhunderte hinweg zu den Menschen, die wegen ihres Bekenntnisses Land und oft auch Leben
lassen mussten. Es ist - Gott sei Dank - eine vergangene Zeit, da Christen ihren Glaubensbrüdern um
Lehrauslegungen willen solches Leid zugefügt haben.
Heilskirche - Bildgalerie - Bad Hofgastein |
Die Kapelle ist nach einem von dem Geheimen Oberbaurat Salzenberg in Berlin entworfenen
Plan im neugotischen Stil erbaut. Die Grundform der Kirche ist die eines griechischen Kreuzes.
Den Baugrund, ursprünglich zur Villa Solitude gehörig, stellte Gräfin Lehndorff unentgeltlich zur Verfügung.
Am Bezirksgericht in Hofgastein wurden die Besitzrechte an der Kirche zugunsten Kaiser Wilhelm I. höchstpersönlich eingetragen.
Die feierliche Einweihung der Christophoruskapelle vollzog der Berliner Garnisonspfarrer
Emil Frommel am 6. Juli 1872.
In den Jahren 1955 - 1958 wurde die Kirche renoviert.
An der evangelischen Kapelle in Bad Gastein wurde, zum Teil infolge des Krieges,
verhältnismäßig lange gebaut. Im April 1868 begann die erforderliche Sprengung der Felsen,
am 19. Juli fand die Grundsteinlegung durch Pastor Hävelke aus Danzig statt.
Die Christophoruskapelle liegt an der Kaiser-Franz-Joseph-Straße gegenüber der Villa Solitude.
Weitere Details zum Kirchenbau siehe - Heilskirchen - in Gastein . . .
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Menschenwerke : Burgen - Schlösser
• Sacrale Bauten : Kirchenbau - • Kunstgeschichte : Sakrale Kunst - in Gastein • Geschichte : Epitaphien - der großen Gewerken |
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© 2003 Anton Ernst Lafenthaler
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