Biotope im Gasteinertal |
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Von einer ursprünglichen Waldvegetation in ihrer natürlichen Artenzusammensetzung
ist in Mitteleuropa fast nichts mehr erhalten. Alle naturnahen
Laubwaldgesellschaften sind Wirtschaftswälder. Heute konkurrieren etwa 20 Baumarten
miteinander um den optimalen Wuchsbereich, wobei die Buche generell die größte
Konkurrenzkraft besitzt mit Ausnahme der Feuchtstandorte
und extremen Trockenstandorten.
Im Gebirge ist es vor allem Picea abies, ein natürlicher Konkurrent der Buche.
Auf organischen Nassböden mit zeitweiliger Überstauung des Grundwassers wachsen nur noch Baumarten, die mit diesen Standortbedingungen fertig werden wie z.B. die
Erlen (Erlenbruchwald) aber auch Eschen u.a.
Die Auenwälder sind aufgrund der laufenden Nährstoffzufuhr durch das fließende Wasser
anspruchsvolle Waldgesellschaften mit sehr artenreicher Strauch- und Krautflora.
Das Gasteinertal ist von solchen Auenwäldern, insbesondere Schluchtwälder und von Nadelhölzern geprägt.
Großflächige Laubholzwälder wie wärmegebunde Eichenmischwälder, sowie Edellaubmischwälder fehlen, Buchenmischwälder sind am Ausgang des Gasteinertales noch anzutreffen.
Biotoptyp (Sbg.1994): Naturwälder bzw. naturnahe Wälder, Gebüschstrukturen und
sonstige Gehölze - Laubwälder 2.1
Archiv : Biotopkartierung |
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Schluchtwald 2.1.2.1 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Schluchtwald - ist lediglich mit 11 Biotopen im Gasteinertal vertreten. Diese befinden sich fast ausschließlich im Angertal und in Klammstein.
Der Ahorn-Eschenwald - Aceri-Fraxinetum - umfasst in verschiedenen Ausbildungen
die Schlucht- und Hangwälder der submontanen bis montanen Stufe, wobei in der
Baumschicht neben dem Bergahorn - Acer platanoides - und der Esche - Fraxinus
excelsior noch die Sommerlinde - Tilia platyphyllos und die Ulme - Ulmus glabra
beigemischt sein können. Kennzeichnend ist eine meist reich entwickelte, artenreiche
Strauchschicht sowie ein üppiger Unterwuchs von mitunter hochstaudenartigem Charakter.
Charakteristische Arten der Krautschicht sind u.a. der Hirschzungenfarn - Phyllitis
scolopendium, der Waldgeißbart - Aruncus dioicus und das Ausdauernde Silberblatt -
Lunaria rediviva.
Auf gelegentlich überschwemmten Auenböden der Flüsse gibt es Alnus incana
und Salix alba-reiche Eschen-Ahorn-Wälder. Die Buche wird durch Spätfröste während
des Laubaustriebes geschädigt, die Esche aber bleibt durch ihren verspäteten
Laubaustritt verschont, was möglicherweise die buchenfreien Bestände erklärt.
Ein Mondviolen-Schluchtwald - Lunario-Aceretum - auf silikatischen Verwitterungsböden in sonnenabseitigen, sehr luftfeuchter Lage findet sich im Nassfeldertal.
Der Ulmen-Ahornwald - Ulmo-Aceretum - unterscheidet sich vom Ahorn-Eschenwald durch das Zurücktreten der Esche, die im Bundesland Salzburg nur bis in Höhenlagen von etwa 1300 m vorkommt. Charakteristisch sind die Bergulme - Ulmus glabra - sowie eine üppige hochstaudenreiche Krautschicht mit dem Ausdauerndem Silberblatt, dem Platanenblättrigen Hahnenfuß - Ranunculus platanifolius und dem Alpenmilchlattich - Cicerbita alpina.
Archiv : Biotopkartierung |
Quelleschenwald 2.1.2.2 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Quelleschenwald - ist im Gasteinertal nur einmal - und zwar noch in Tallage beim Bernkogelbach zu finden.
Archiv : Biotopkartierung |
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Hang-Grauerlenwald 2.1.2.3 |
Vorkommen im Gasteinertal: Entsprechend der weitläufigen Berghänge ist der Biotoptyp - Hang-Grauerlenwald - im Gasteinertal mit 118 Biotope zahlreich - und zwar in allen Katastralgemeinden.
Archiv : Biotopkartierung |
Bergahornwald 2.1.2.4 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Bergahornwald - ist im Gasteinertal nur einmal - und zwar im Nassfeldertal beim Kesselfall zu finden. Edellaubmischwald, Erlen-Eschenwald und Bergahorn-Weide-Wald, sowie Buchen- und Nadelbaum-Buchen-Mischwälder kommen als Biotop im Gasteinertal nicht vor.
Der thermophile Weißseggen-Buchenwald - Carici albae-Fagetum - stockt auf flachgründigen Kalk- und Dolomitstandorten und ist durch die Weißsegge - Carex alba sowie durch das relativ häufige Vorkommen von Waldvögeleinarten - Cephalanthera rubra et longifolia et damasonium gut charakterisiert.
Der Waldmeister-Buchenwald - Asperulo-Fagetum - tritt als Hallenbuchenwald auf und besitzt zumeist eine relativ artenreiche Krautschicht. Namensgebend ist der Waldmeister - Galium odoratum.
Der Hainsimsen-Buchenwald - Luzulo-Fagetum - bildet sich auf nährstoffarmen, versauerten Böden aus und weist eine äußerst artenarme Krautschicht sowie Magerkeitszeiger in der Moosschicht auf.
Der Schaumkraut-Buchenwald - Cardamine trifoliae-Fagetum - ist durch eine artenreiche Krautschicht gekennzeichnet, in der neben dem Dreiblatt-Schaumkraut - Cardamine trifolia noch die Neunblättrige Zahnwurz - Dentaria enneaphyllos und die Schneerose - Helleborus niger als guten Kennarten auftreten.
Biotoptyp (Sbg.1994): Buchenwald 2.1.3.1
Vorkommen im Gasteinertal: Die Tanne ist im Gasteinertal nahezu ausgestorben. Vereinzelt finden wir sie noch gemeinsam mit der Fichte im Kötschachtal und in der Hinteren Prossau, wo sie dem Biotoptyp - Fichten-Tannen-Wald - zugeordnet werden. Vereinzelt treten Buchen mit Fichte und anderen Laubbäumen wie Berg-Ahorn und Eschen am Talausgang Dorfgastein/Klammstein auf.
Entsprechend der - Biotopkartierung für Salzburg -
bzw. der Kartierungsanleitung, bearbeitet von Günther Nowotny und Hermann
Hinterstoisser et al. April 1994
beinhaltet der Biotopkomplex - Naturwälder bzw. naturnahe Wälder und Gebüschstrukturen sowie sonstige Gehölze -
auch die Biotopgruppen -
2.2 Nadelwälder -
2.3 Hochmontan-subalpine Hochstaudengebüsche und Hochstaudenfluren -
2.4 Waldränder und Vorwaldgesellschaften - und die -
2.5 Gehölze in der Kulturlandschaft - . . .
Anmerkung: Der Schlüssel für die - Biotoptypen nach Haeupler & Gavre - bzw. nach
Haeupler & Muer (2000) nennt hier die terrestrischen
Lebensräume - Laubwälder - T1.
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Archiv - Biotope der Katastralgemeinden - Gasteins
• Ökologie - Umweltbiologie - Ökosysteme • Ökologie - Biotoptypenkatalog - Salzburg/Gastein |
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Laubwälder
© 2006 Anton Ernst Lafenthaler
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