Biotope im Gasteinertal |
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Die Waldgrenze ist die auffälligste Höhengrenze der Vegetation im Hochgebirge und
ist vor allem durch kurze und ungünstige Vegetationszeiten bedingt.
Die Hauptursachen für das plötzliche Haltmachen der Bäume im Gebirge
sind die spätwinterliche Erschwerung der Wasserbilanzen in Verbindung mit
Frosttrocknis, der Wärmemangel, der Wind und die Dauer der Schneebedeckung.
Strauchfreie Hochstaudenfluren auf mineralkräftigen, gut
wasserversorgten Böden bilden produktionsfähige Gesellschaften
im Hochgebirge oberhalb der Waldgrenze.
Die montanen und hochmontanen Hochstaudenfluren des Adenostylion alliariae-Verbandes
wachsen auf Lawinenbahnen und im offenen Waldgrenzökoton der Alpen (Glazialrelikte).
An Lawinenbahnen dringen die Hochstauden
in die Schluchtweiden-Gebüsche des Salicion appendiculatae und
letztendlich in den Unterwuchs lichter Grünerlen-Gebüsche vom Typ des
Alnetum viridis ein.
Krummholzgesellschaften mit Alpenrose und Empetrum werden nicht selten von
Hochstauden wie Veratrum album, Senecio, Peucedanum osthrucium und
Geranium sylvaticum besiedelt, die hier vor Viehtritt, Wind und Kälte geschützt sind.
Hang- und Schluchtwälder sind anspruchsvolle, hochstaudenreiche Mischwälder,
in schattigen und feuchten Schluchten des Berglandes, wo die
Buche meist fehlt. Typische Standorte sind steile Hänge mit feucht-kühlem
Klima auf feinerdearmen, aber humosen Fels- oder Steinschuttböden.
Biotoptyp (Sbg.1994): Naturwälder bzw. naturnahe Wälder, Gebüschstrukturen und
sonstige Gehölze - Hochmontan-subalpine Hochstaudengebüsche und Hochstaudenfluren 2.3
Grünerlengebüsch |
Kühkar, Gasteinertal 2006 |
Wo die Almbewirtschaftung aufhört bilden sich auf feuchten und nährstoffreichen Standorten zunächst langgrasige Bestände aus, die dann rasch von Hochstauden und Grünerlen durchwachsen werden. Im Bereich der Waldgrenze treten alle Stadien der Grünerlenpionierphase, Übergangsphase Grünerle - Fichte zu Dauergesellschaften Fichte - Lärche aber auch zu Fichten-Schlusswäldern auf (aufgelassene Almen).
Archiv : Biotopkartierung |
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A - Grünerlengebüsch 2.3.1.1 |
B - Grünerlengebüsch 2.3.1.1 |
C - Grünerlengebüsch 2.3.1.1 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Grünerlengebüsch - ist im Gasteinertal mit unglaublichen 296 Biotopen vertreten und somit einer der häufigsten Biotope überhaupt. Sie finden sich meist in der obermontanen Vegetationsstufe und bilden nicht selten die Grenze zur Alpenflora.
Vorkommen im Gasteinertal: Subalpines Weidengebüsch und Schluchtweidengebüsche kommen im Gasteinertal zwar vor, sind aber meist als Biotop subsummiert und scheinen so in der Biotopkartierung nicht als eigene Biotope auf.
Milchlattich-Hochstaudenflur | |
Rastötzenalm, Gasteinertal |
Diese Alpine Hochstaudenflur vom Typ der Alpenlattich-Gesellschaft - Adenostylo-Cicerbetetum entsteht nach Schlag aus dem Grünerlenbusch (Alnetum viridis). Ihr natürliches Vorkommen in der alpinen Stufe sind waldfreien Standorte, aber auch Lawinenbahnen.
Archiv : Biotopkartierung |
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Milchlattich-Hochstaudenflur 2.3.2.1. |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Milchlattich-Hochstaudenflur - ist im Gasteinertal mit 14 Biotopen vertreten und kommt bevorzugt in den Seitentälern wie dem Angertal, dem Kötschachtal, dem Anlauftal und dem Nassfelder Tal vor, oft in Verbindung mit Grünerlengebüsch in der obermontanen Vegetationsstufe.
Berg-Frauenfarnflur | ||
Rastötzenalm, Palfner Heimalm - Gasteinertal |
Archiv : Biotopkartierung |
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Berg-Frauenfarnflur 2.3.2.2. |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Berg-Frauenfarnflur - ist im Gasteinertal mit 30 Biotopen vertreten und kommt bevorzugt nahe der Palfner Heimalm, dem mittleren Anlauftal aber auch anderswo vor.
Entsprechend der - Biotopkartierung für Salzburg -
bzw. der Kartierungsanleitung, bearbeitet von Günther Nowotny und Hermann
Hinterstoisser et al. April 1994
beinhaltet der Biotopkomplex - Naturwälder bzw. naturnahe Wälder und Gebüschstrukturen sowie sonstige Gehölze -
auch die Biotopgruppen -
2.1 Laubwälder -
2.2 Nadelwälder -
2.4 Waldränder und Vorwaldgesellschaften - und die -
2.5 Gehölze in der Kulturlandschaft - . . .
Anmerkung: Der Schlüssel für die - Biotoptypen nach Haeupler & Gavre - bzw. nach
Haeupler & Muer (2000) unterscheidet hier entsprechend den terrestrischen
Lebensräumen - Hochstaudenfluren, Gebüsche und Rasen - T3.
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Archiv - Biotope der Katastralgemeinden - Gasteins
• Ökologie - Umweltbiologie - Ökosysteme • Ökologie - Biotoptypenkatalog - Salzburg/Gastein |
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Hochmontan-subalpine Hochstaudengebüsche und Hochstaudenfluren
© 29.8.2006 Anton Ernst Lafenthaler
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