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GOb65 - Biotoptypen/Gasteinertal: Kulturlandtypen
Biotope, Gasteinertal Biotope im
Gasteinertal
Inhalt

Biotoptypen . Gasteinertal

Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen

Mit Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen meint man alle befestigten oder begrünten Grundflächen, die der Erholung, der Freizeitgestaltung oder dem Sport dienen.
Dazu sind für das Gasteinertal die Fußball- und Tennisplätze, die Golfanlage in Bad Bruck, die Bad- bzw. Kuranlagen, die Schipisten mit Lift- und Seilbahntrassen, Kinderspielplätze, Kleingolfanlagen, Campingplätze etc. zu nennen. Auch Friedhöfe sind hier als öffentliche Anlage und Ort der Stille einzureihen.
Biotoptyp (Sbg.1994): Kulturlandtyp - Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen 6.5

Viele Rasen der hier genannten Anlagen bestehen aus nur wenigen, gezüchteten Gräserarten. Sie werden als "Mitteleuropäischer Einheitsrasen" für Hausgärten, Grün-, Park- und Sportanlagen angelegt. Benötigt wird meist eine spezielle Gartenerde, die das Wachstum von Rasenpflanzen begünstigt. Der Boden muss durchlüftet, nährstoffreich, wasserhaltefähig und humusreich sein. Feinerde und Grobbestandteile brauchen ein ausgewogenes Verhältnis. Zudem wachsen Rasengräser nicht im Schatten. Mineraldünger muss zugesetzt werden, Moose müssen mit Herbiziden vernichtet werden. Regelmäßige Bewässerung ist notwendig. Gewässer- und Grundwasserverunreinigung, sowie Herbizidbelastung gefährden die heimische Flora und Fauna.

Sportplatz . 6511
Sportplätze sind zwar nicht häufig in Gastein, aber einige Fußballplätze, Tennisplätze und vielleicht noch Rasen für diverse Ballspiele sind doch vorhanden. Tennisplätze sind entweder als Sandplätze ausgeführt oder befinden sich in einer Halle. Fußballplätze sind aber auch, wie in Bad Hofgastein mit einem Plastikrasen belegt und so als Biotop wertlos. Die meisten Fußballplätze weisen aber noch einen Rasen auf, der nicht selten von der angrenzenden Vegetation beeinflusst ist. Der früher häufig angelegte - Mitteleuropäischer Einheitsrasen - ist für Sportanlagen im Gasteinertal selten geworden.
Biotoptyp (Sbg.1994): Kulturlandtyp - Sportplatz 6.5.1.1
Fußballplatz, Unterberg Fußballplatz, Dorfgastein
Fußballplätze
Archiv : Biotopkartierung
Reitplatz in Haitzing, Bad Hofgastein Fußballplatz, Böckstein Kinderspielplatz in Bad Gastein Sportplatz in Bad Gastein
Sportplatz 6.5.1.1

Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Sportplatz - beinhaltet neben Fußballplätzen und anderen Sportzentren auch den Kindergarten. Es sind für das Gasteinertal 7 derartige Biotope bekannt.

Golfplatz . 6512
Der Golfrasen wird aus verschiedenen Golfrasensorten gebildet, die auf diese Aufgabe hin gezüchtet wurden. Sie vertragen extrem häufigen Schnitt und werden in manchen Fällen bis zu zweimal täglich gemäht, wodurch sie sehr dicht wachsen. Nur das Straußgras und sonst keine andere Pflanze duldet eine derartige Prozedur.
Badgastein, Golfplatz Badgastein, Golfplatz
Golfplatz

Eine bekannt Sorte, die für die Anlage als Monokultur im Golfgrün verwendet wird, ist Agrostis stolonifera Penncross, das an der Universität Pennsylvenia aus drei Mutterpflanzen gezüchtet wurde. Sie fehlt diesem Golfrasen.
Biotoptyp (Sbg.1994): Kulturlandtyp - Golfplatz 6.5.1.2

Archiv : Biotopkartierung
Golfplatz, Bad Gastein
Golfplatz 6.5.1.2

Vorkommen im Gasteinertal: Obwohl es im Gasteinertal nur einen Golfplatz gibt, ist dieser aufgrund seiner Größe und der getrennten Einheiten in 4 Biotope aufgegliedert.

Freibad- bzw. Kuranlage . 6513
Ein Freibad findet sich im Gasteinertal nur mehr in Dorfgastein, deren Freiflächen einen Einheitsrasen aufweisen. Kuranlagen sind kleinflächig bzw. als Hallen- und Thermalbäder vorhanden und haben als Biotop keine wirkliche Bedeutung. Neu entstanden ist die Kuranlage in der Salzburgerstraße in Bad Hofgastein.
Biotoptyp (Sbg.1994): Kulturlandtyp - Freibad- bzw. Kuranlage 6.5.1.3
Schipiste . 6514
Schipisten sind zu jeder Jahreszeit unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt und fügen der Vegetation je nach Bearbeitung und Pflege des Bodens irreversible Schäden zu. Eine annähernde Artenvielfalt ist nur noch auf Naturpisten anzutreffen. Planierte, geschobene Pisten sind artenarm und augenscheinlich von keiner natürlichen Vegetation besiedelt.
Biotoptyp (Sbg.1994): Kulturlandtyp - Schipiste 6.5.1.4
Archiv : Biotopkartierung
Schipiste, Bad Gastein
Schipiste 6.5.1.4

Vorkommen im Gasteinertal: Obwohl es im Gasteinertal zahlreiche Schipisten gibt, ist nur 1 Biotop als solches ausgewiesen. Die übrigen Schipisten sind Teil anderer Biotoptypen. Dasselbe gilt für Lift- und Seilbahntrassen.

Geschobene Pisten - Bei der Vollplanierung erfolgt eine großflächige Geländekorrektur mit völliger Durchmischung und Zerstörung des natürlichen Bodenprofils. Bei der Teilplanierung werden Geländeunebenheiten ausgeglichen. bei der Oberflächenplanierung der Oberboden, also die Humusdecke abgeschoben.

Skipiste, Gasteinertal Skipiste, Gasteinertal Skipiste
Geschobene Schipiste, planiert - Maurachhang 2006

Naturpisten - Dazu gibt es aber auch noch Naturpisten, der keinerlei Bearbeitung vorangeht. Dabei kann es sich um einen Waldboden, der noch eine typische Waldbodenvegetation aufweist (Graukogel), einer Weide, die ständig bestoßen wird oder um eine Wiese, die gemäht und manchmal vorübergehend auch bestoßen wird handeln.

Schipiste, Gasteinertal Schipiste
Naturpiste - Graukogel, Gasteinertal 2006

Durch die Anlage von Pisten und Lifttrassen fügte man der Vegetation irreversible Schäden zu, die auch durch gut gemeinte aber zumeist fruchtlose Begrünungsversuche nicht mehr zu beheben sind. Die zu kurze Vegetationszeit der subalpinen Stufe, die durch längeres Liegenbleiben des festgefahrenen Schnees noch weiter schrumpft, ungünstige Bodenbedingungen, sowie Beweidung im Sommer setzen Arten wie Lolium perenne, Cynosurus spec. oder Dactylis glomerata sichtlich zu. Geringes jährliches Sprosswachstum und geringe Samenproduktion schließen eine natürliche Regeneration der Pflanzendecke weitgehend aus.

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Bei dem Komplex - Kulturlandtypen - handelt es sich generell um intensiv genutzte bzw. sehr stark anthropogen beeinflusste Flächen. Deshalb werden diese "Biotoptypen" als Kulturlandtypen ausgewiesen.

Entsprechend der - Biotopkartierung für Salzburg - bzw. der Kartierungsanleitung, bearbeitet von Günther Nowotny und Hermann Hinterstoisser et al. April 1994 beinhaltet der Biotopkomplex - Kulturlandtypen - noch die Biotopgruppen - 6.1 Wirtschaftsgrünland, Äcker und Gärten - 6.2 Wirtschaftswälder, Monokulturen und Schlagfluren - 6.3 Betriebenen Abbauflächen - und die 6.4 Kulturlandtypen des Siedlungsraumes - . . .
Anmerkung: Der Schlüssel für die - Biotoptypen nach Haeupler & Gavre - bzw. nach Haeupler & Muer (2000) kennt hier entsprechend die terrestrischen Lebensräume T9 - Kulturpflanzenbestände - mit den Öffentliche Grünflächen und Anlagen T9.5 - und die Lebensräume - Urbane und wirtschaftsbezogene Formationen - mit den Siedlungsflächen, Bauwerken und Verkehrswegen - T10.

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• Archiv - Biotope der Katastralgemeinden - Gasteins
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© 2010 Anton Ernst Lafenthaler
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