Wanderziele Klammstein |
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Die Entrische Kirche ("entrisch" bedeutet in der Gastein - unheimlich) ist eine Naturhöhle besonderer Art, die vermutlich vor geologisch langer Zeit durch Auswaschung von Kalk entstanden ist. Sie diente zur Zeit der → Protestantenverfolgung - im 16./17. Jh. den Lutherischen als Zuflucht und geheimer Versammlungsort. Die Naturhöhle scheint wahrlich schwer auffindbar, wäre nicht ein gut präparierter Weg hinauf mit zahlreichen Hinweistafeln. Der Eingang liegt unter einem riesigen Felsvorsprung. Auch eine Sage gibt es von diesem Ort, nachzulesen im → Sagenschatz Gasteins - gemeinsam mit vielen anderen derartigen Geschichten.
Der Weg zum Höhleneingang beginnt in Klammstein beim großen Parkplatz hinter der Burgruine.
Anschlagtafeln geben Auskunft rund um die Naturhöhle.
Höhlenführungen werden im Sommer von Richard Erlmoser (staatl. gepr. Höhlenführer) und
Elisabeth Frank (gepr. Höhlenführerin) durchgeführt.
Die Naturhöhle kann ohne Ausrüstung mit Ausnahme von warmer Kleidung und festem Schuhwerk (evtl. eigene Taschenlampe mitnehmen) besucht werden.
Die Höhlentemperatur beträgt um +6°C; die Dauer der Führung beträgt etwa 50 min.
Die Höhle ist über 2.500m lang, wovon aber nur etwa 400m wirklich gut begehbar sind.
Der Besuch der Höhle ist nicht nur ein Naturerlebnis besonderer Art, sondern auch ein Ort der Ruhe und Abgeschiedenheit, weit weg von der hektischen Welt.
Für geologisch Interessierte sei hier darauf hingewiesen, dass diese Höhle inmitten der → Klammkalkzone - liegt und im Gegensatz zu den übrigen Kalkalpen keine Fossilien beherbergt. Die Metamorphose war bei der Entstehung der Hohen Tauern wohl zu heftig, sodass Fossilien jeglicher Art vollständig zerstört wurden.
Für Hobbybotaniker und Blumenfreunde finden sich am Weg einige Besonderheiten,
insbesondere in den Waldlichtungen. Erwähnenswert, da im Gasteinertal selten ist
der Salomonssiegel → Polygonatum oderatum -
und die hier doch zahlreich vorkommende Schattenblume → Maianthemum bifolium -
sowie auch ästhetische Gräser wie z.B. das
Perlgras → Melica nutans.
Hier kann man auch eine gar nicht so schöne, aber aufgrund ihrer besonderen Lebensweise interessante
Orchidee, die Vogel-Nestwurz → Neottia nidus-avis - antreffen.
Mit Beginn des Sommers sind derartige Besonderheiten allerdings schon verblüht und es folgen Arten aus
der Familie der Glockenblumengewächse, verschiedenste Korbblütler wie z.B. das Rindsauge →
Buphthalmum salicifolium - oder der Natternkopf →
Echium vulgare -
die Türkenbundlilie → Lilium martagon - und viele andere mehr . . .
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Biotope-Region : Gasteiner Klamm - Klammstein, Bergflora
• Dokumentation : Frühe Spazier-, Wanderwege - ab 1830 • Ökologie : Vegetation-Biotope-Umwelt - Gasteinertal • Panoptikum : Naturbilder - Vorschau (Flora, Fauna u. a.) |
Die Wegbeschreibung ist ohne Gewähr.
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Gehzeit vom Parkplatz Klammstein etwa 1 Stunde.
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Gasteinertal/Wanderwege: Enterische Kirche
© 2005 Anton Ernst Lafenthaler
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