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OB/L3 - Ökosysteme/Biotoptyp: Limnische Lebensräume - Stehende Gewässer
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Gasteinertal
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Biotoptypen . Gasteinertal

Stehende Gewässer

Die Stillgewässer umfassen Tümpel, Weiher und Seen verschiedener Genese und Trophie. Es sind Binnengewässer mit deutlich differenzierten Zonenkomplexen (Pelagial, Benthal, Unterwasservegetation, Schwimmblattzone, Röhrichtzone, Bruchwaldkomplex), inklusive die Ufer- und Verlandungsbereiche ohne Gehölze.

Das Wasser kann völlig makrophytenfrei oder aber von schwimmenden Pflanzendecken und/oder als Unterwasserrasen von verschiedenen Pflanzengesellschaften besiedelt sein. Je nach Auftreten von Großröhrichten, subaquatisch-amphibische Litoralgesellschaften bei unterschiedlichem Nährstoffgehalt der Gewässer erfolgt die weitere Unterteilung. Siehe auch die - Gewässertypen - . . .

Biotoptypenkatalog Salzburg

Biotopkartierung von G. Nowotny & H. Hinterstoisser

Nach dem - Biotoptypenkatalog Salzburg 1994 - werden hier die 1.1 - Stehenden und langsam fließenden Gewässer - subsumiert. Dabei wird als 1.1.1 - See - ein größeres oder großes Stillgewässer bezeichnet, welches aufgrund der Tiefe (über 3 m) eine charakteristische Schichtung des Wasserkörpers hinsichtlich Temperatur, Nährstoffgehalt und Gasversorgung aufweist. Nach dem Trophiezustand wird eine weitere Unterteilung getroffen. 1.1.2 - Stauseen - sind künstlich durch Wasserkraftnutzung entstanden und weisen in der Regel keine natürliche Ufergestaltung auf. Lokalklimatisch und tierökologisch sind sie dennoch von Bedeutung. 1.1.3 - Kleingewässer - besitzen aufgrund ihrer geringen Wassertiefe (unter 3 m) einen relativ homogenen Wasserkörper. Das Sonnenlicht durchdringt das Wasser bis zum Boden und so können Wasserpflanzen den Grund besiedeln. Die relativ rasche Erwärmung fährt zu starkem Pflanzen- und Tierbesatz, der nur in Hochgebirgsweihern und anderen sehr nährstoffarmen Kleingewässern zurücktritt. Ein 1.1.3.1 - Weiher - ist ein natürliches Kleingewässer, das eine ausgeprägte Uferzonierung aufweist. 1.1.3.2 - Teiche - sind selten naturnah, sondern sind meist zum Zweck der Fischzucht angelegt. 1.1.4 - Tümpel - sind zu- und abflusslose Kleingewässer mit periodischer Wasserführung. Niederwasserstände bis zur Austrocknung kommen vor. Meist ist der gesamte Grund von Pflanzen besiedelt.

Biotoptypen nach Haeupler & Gavre 1983

Syntaxonomie nach POTT 1995

Neben den im herkömmlichen Sinne verstandenen Seen (L3.1) gehören zu diesem Biotopkomplex auch die temporären Kleingewässer (L3.3) und Kleinstgewässer wie Pfützen, vollgesogene Moospolster oder gar mit Wasser gefüllte Wagenspuren (L3.4). Des Weiteren sind es Stauseen (L3.5), kommerzielle Fischteiche (L3.6), Zierteiche (L3.7), Klärteiche (L3.8) und Kiesgrubenwässer u.v.a.m. (L3.9). Sie alle führen Planzengesellschaften aus der Klasse Potamogetonetea.
Kleinstgewässer (L3.4) sind temporäre Biotope die hier nur erwähnt werden sollen. Ebenso die kommerziellen Fischteiche, die bei uns nicht selten sind (L3.6). Zierteiche und Gartenteiche (L3.7) sind anthropogene Biotope und sollen insofern Erwähnung finden, als sie im Gasteinertal in öffentlichen Parks vorkommen. Hoch,- Übergangs- und Niedermoore werden den - semiterrestrischen Lebensräumen - zugeordnet.

Seen - L3.1
Seen haben eine deutliche Gliederung in eine dunkle Tiefenzone (Hypolimnion) und eine helle, bewachsene Zone (Epilimnion). Dabei ist bei Seen eine der Jahreszeit entsprechende Wasserzirkulation typisch: im Winter lagert kaltes, im Sommer warmes Oberflächenwasser über dem ständig kühleren Tiefenwasser. Im Frühjahr und im Herbst schichten sich diese Wassermassen um. Seen sind so tief, dass sie nicht austrocknen. Im Gasteinertal finden wir vornehmlich Gebirgsseen, die als Reste der Eiszeit überwiegend im Uferbereich einen üppigen Pflanzenbewuchs aufweisen. Es gibt bei uns aber auch völlig makrophytenfreie Hochgebirgsseen bzw. Gletscherseen.
Codes : Biotoptyp L3.1 (Haeupler/Garve 1983, Pott 1995) ⇔ Kategorie 1.1. (Flora alpina, Haupt 2004) ⇔ Code 1.1.1 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Temporäre Kleingewässer - L3.3
Diese kennen keine deutliche Schichtengliederung - auch können sie zeitweise austrocknen. Tümpel sind Kleingewässer geringer Wassertiefe mit schwankendem Wasserstand, die zeitweise auch austrocknen. Weiher trocknen wie Seen nicht aus, sind aber teilweise so flach, dass sie zuwachsen können. Alle Weiher verlanden in absehbarer Zeit. Es kommt aufgrund der geringen Tiefe auch zur ständigen Wasserzirkulation, aber ohne stabile Schichtung. Teiche sind künstlich angelegte Weiher.
Hierher gehören auch die dystrophen Stillgewässer mit Moorkolke, Schlenken, Moortümpel und anderen Moorgewässer. Dieser Biotoptyp wird im Biotopenkatalog für Salzburg der Kategorie - Moore und Moorwälder 1.4 - zugerechnet.
Codes : Biotoptyp L3.3. (Haeupler/Garve 1983, Pott 1995) ⇔ Kategorie 1.3. (Flora alpina, Haupt 2004) ⇔ Code 1.1.3./1.4 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Stauseen - L3.5
Der - untere Bockhartsee - einst ein natürlicher Gebirgssee, wurde derart aufgestaut, dass er seine ursprünglich mir nicht mehr bekannte Vegetation wohl verloren hat. Der - obere Bockhartsee - hingegen hat noch nichts von seiner natürlichen Vegetation verloren, abgesehen von der zeitweisen Beweidung . . .
Codes : Biotoptyp L3.5. (Haeupler/Garve 1983, Pott 1995) ⇔ Code 1.1.2. (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Kommerzielle Fischteiche - L3.6
Alle Fischweiher sind periodisch bzw. episodisch wasserführend, weil sie in mehr oder weniger langen Abständen abgelassen werden (Ausnahme: aufgelassene Weiher). Alle besitzen einen Abfluss in Form eines Grundablasses. Die meisten Teichverbände werden durch teilweise hochkomplizierte Graben- und Dammsysteme mit Bachwasser versorgt. Nach der Bespannung wird das Fließwasser um den Teich geleitet (Nebenschluss), damit sich das Teichwasser erwärmen kann. Die Gewässer in den Weiherketten liegen dagegen häufig im Hauptschluss, das Wasser wird also ständig erneuert, sofern der Zufluss im Sommer nicht versiegt. Der Wasserspiegel ist immer gewissen Schwankungen ausgesetzt. Je nach Landschaft, Art und Intensität der Bewirtschaftung und Gewässertypus sind die Teichböden entweder sandig nahezu ohne organische Auflage oder bestehen aus Torf- bis Tonmudde oder tiefgründiger Faulschlamm. Ebenso gehen die wasserchemischen und physikalischen Eigenschaften von dystroph/oligotroph, über mesotroph, eutroph bis polytroph. In den tieferen Weihern kann sich im Sommer eine labile Temperatur und Sauerstoffschichtung einstellen, wobei dei Sauerstoffgehalte im "tieferen" Wasser gegen Null gehen kann. Auch besteht eine Sauerstoff-Übersättigung am Tag und Sauerstoff-Defizit in der Nacht (nicht bei oligotrophen Weihern). Die pH-Werte bewegen sich von sauer bis schwach alkalisch, bis deutlich alkalisch in schlecht gepufferten Gewässern, wenn bei der Assimilationstätigkeit der Pflanzen Hydroxyl-Ionen freigesetzt werden.
Die Fischzuchtanlage sind meist kleine, flache, gruppenweise angeordnete Teiche, mit steilen Ufern. Hoher Durchfluss von kaltem, sauerstoffreichen Wasser. Diese Teiche werden in regelmäßigen Abständen trockengelegt. Als Substrat dient Kies, Sand oder Lehm, auch Beton. Durch Kalkung des Bodens, Fütterung und den Fischkot wird das Wasser eutrophiert. Evtl. Belüftung, keine Schichtung.
Zierteiche, Gartenteiche - L3.7
Zier- und Gartenteiche sind sehr heterogen und kaum zu gliedern. Im Gasteinertal kommen sie zudem nicht (mehr) besonders häufig vor.
Stehende Gewässer, inkl. Ufer- und Verlandungsbereich - L3.x.
In stehenden Gewässern sind auf der Wasseroberfläche wie im Uferbereich besondere Lebensräume abzugrenzen, die hier entsprechend der vorkommenden Gesellschaften in makrophytenfreies Wasser, Unterwasserrasen, freischwimmende Pflanzendecken, wurzelnde Schwimmbalttbestände, Großröhrichte, subaquatische-amphibische Litoralgesellschaften und trockenfallende Teichböden unterteilt werden. Sie werden den 9 Gruppen je nach Ausbildung des Biotops zugeordnet.

Die im Gasteinertal vorkommenden Biotope der
Stehenden (oder langsam fließende) Gewässer
Biotop-Typ L3 bzw. Biotoptyp-Sbg 1.1
Pfeil

Seen

Biotoptyp L3.1 / Land-Sbg. 1.1.1
Der Biotoptyp Seen wird wie die anderen Biotoptypen dieser Kategorie weiter unterteilt entsprechend des Standortes und Nährstoffgehalt der Gewässer - siehe auch - Gewässertypen. Es bestehen auch Beziehungen zu den - semiterrestrischen - Lebensräumen. Im Gasteinertal sind es überwiegend Gebirgsseen; aber auch Karseen und Gletscherseen - Bildgalerie - . . .
Biotoptyp: Seen L3.1 (Haeupler & Gavre 1983) - Ruhende Gewässer 1.1 (Flora alpina 2004) - Seen 1.1.1 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Korntauern, Tauernsee
Code 1111 . L31
Gebirgssee - Alpiner See.
Kennzeichen: Seichter bis tiefer, meist relativ kleiner See in einer Hohlform im Hochgebirge mit unregelmäßigem Umriss und von Blockgesteinen umgeben, meist klar; wenig Biomasse im Wasser erkennbar und meist schüttere Ufervegetation. Zuflüsse oft als zahlreiche Rinnsale oder als Bäche, manchmal auch unterirdisch, da das Wasser in den Gesteinsflüssen versickert. Temperatur ganzjährig sehr niedrig (8 - 12 °C), nur kleine jahreszeitliche Schwankungen. Gebirgsseen zeigen keine stabile Schichtung und sind sauerstoffgesättigt bis Untersättigt, oligotroph. Eine eigene spezifische Flora und Vegetation ist nicht auszumachen. Die Vegetationsperiode ist sehr kurz und das Nährstoffangebot gering.
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Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1111
Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Korntauern/Gasteinertal am 1.10.2003
Gletschersee, Keuchenscharte
Code 111 . L31
Gletschersee - Glazialer See
Kennzeichen: Gewässer in den vergletscherten Kammlagen der Alpen, relativ klein, kein regelmäßiger Umriss, sehr kalt, trübe durch Gletschermilch, im Sommer Eisbrocken auf dem Wasser schwimmend, frei von Vegetation, Blockufer. Erst wenn sich der Gletscher zurückgezogen hat, verschwindet die Gletschertrübe. Wasserspeisung durch Gletscherbach oder direkt aus dem Gletschertor, im Sommer deutlich höherer Wasserspiegel, die meiste Zeit des Jahres zugefroren. Substrat rein mineralisch, verschiedene Korngrößen, oligotroph, sauerstoffarm. Erst wenn sich der Gletscher zurückgezogen hat, verschwindet die Gletschertrübe.
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Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 111
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Keuchenscharte, Gasteinertal am 23.7.2006

Temporäre Kleingewässer

Biotoptyp L3.3 - Land-Sbg. 1.1.3
Der Biotoptyp Temporäre Kleingewässer beinhaltet hier auch die nicht dystrophen Kleingewässer - die Weiher und Teiche (diese sind im Gegensatz zu den Weihern künstlich angelegt und können abgelassen werden). Die Tümpel werden gesondert behandelt.
Biotoptyp: Temporäre Kleingewässer L3.3 (Haeupler & Garve 1983) - Aquatischer Lebensraum 1.3 (Flora alpina 2004) - Temporäre Kleingewässer 113 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Fulseck, Gasteinertal
Code 1131 . L33
Weiher - oligotrophe Gewässer
Standortmerkmale: Geringe Phytoplanktongewinnung und spezielle Verlandungssukzessionen sind charakteristisch. Gefährdung durch nitratbelastetes Grund- und Oberflächenwasser. Es findet sich hier Sphagnum fallax und Sparganium. Im Uferbereich schließen Zwergsträucher an.
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Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1131
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Fulseckweg, Gasteinertal am 29.9.2006
Feuchtbiotop
Code 1132 . L33
Teich, naturnah - "Feuchtbiotop"
Standortmerkmale: Kleines, flaches, recht junges Gewässer mit mehr oder minder regelmäßigen Umriss. Oft ohne oberirdischen Zu- und Abfluss, Regenwasserspeisung und diffuser Oberflächenabfluss, schwankender Wasserspiegel, kann auch austrocknen. Untergrund aus Lehmschicht (aber evtl. auch Beton oder Folie) oder aber im Grundwasser liegend, meso- bis eutroph. Teiche sind künstlich angelegte Weiher, werden wie hier aber
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Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1132
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Fulseckweg, Gasteinertal am 29.9.2006
Biotoptyp L3.3 - Land-Sbg. 1.1.4
Der Biotoptyp Temporäre Kleingewässer beinhaltet neben Weiher und Teiche auch die Tümpel. Tümpel sind zu- und abflusslose Kleingewässer von geringer Wassertiefe und schwankendem Wasserstand bzw. Wasserführung. Ihr Charakteristikum ist das zeitweise Austrocknen und die geringe Tiefe, die den Pflanzen die Besiedlung des Tümpelgrundes ermöglichen. Moortümpel sind dystrophe Gewässer.
Biotoptyp: Temporäre Kleingewässer L3.3 (Haeupler & Garve 1983) - Aquatischer Lebensraum 1.3 (Flora alpina 2004) - Temporäre Kleingewässer 114 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Tümpel
Code 1141 . L33
Gebirgs-Tümpel - Alpiner Tümpel, oligotroph
Standortmerkmale: Geringe Wassertiefe, teilweise meso- bis dystroph. Im montanen bis subalpinen Bereich jedoch keine geschlossene Pflanzendecke am Grunde des Tümpels.
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Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1141
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Graukogel, Gasteinertal am 16.10.2006
Biotoptyp L3.3 - Land-Sbg. 1.3.1
Die Auenstillgewässer stehen nur über das Grundwasser mit dem Strom in Verbindung und werden durch die Grundwasserschwankungen beeinflusst. Sie sind in der Regel aus Altarmen hervorgegangen, weisen aber im Gegensatz zu diesen aufgrund der fehlenden Überschwemmung bzw. Durchströmung einen üppigen Pflanzenbewuchs auf.
Biotoptyp: Temporäre Kleingewässer L3.3 (Haeupler & Garve 1983) - Auenstillgewässer 131 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Auenstillgewässer
Code 1313 . L33
Au-Tümpel - Auenstillgewässer
Standortmerkmale: Ein sehr selten gewordener Gewässertypus ist der Autümpel, ein bis mehrere Meter tiefer Topf, aus dem unter Druck klares und kaltes Wasser hervorquillt. Die Autümpel sind gleichsam die Ventile des Grundwasserkörpers. Autümpel sind weitgehend Flusswasser unabhängig und werden nur von Regen- und Grundwasser gespeist. Die Umgebungseinflüsse sind generell sehr stark, kein ständiger Zufluss von Grund- oder Regenwasser. Starke Wasserschwankungen bis zur Zeitweisen Austrocknung, geringes Volumen, geringe Tiefe. Das Substrat ist sehr unterschiedlich und kann mineralischer oder organischer (z.B. Falllaub) Herkunft sein. Alle Gewässerparameter schwanken stark. Die Temperatur der Wasseroberfläche geht parallel zur Lufttemperatur.
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Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1313
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Gasteinertal am 16.6.2008
Biotoptyp L3.3.3 - Land-Sbg. 1.1.5
Der Biotoptyp Freischwimmende Pflanzendecken beinhalten die Pleustophytengesellschaften und gehören zu den artenärmsten Pflanzengemeinschaften. Sie sind meist sehr einfach strukturiert und setzen sich aus frei auf der Wasseroberfläche schwimmenden und/oder submers schwebende Arten zusammen und bilden dann 1-2schichtige Pleustophytengesellschaften. Unter den Wuchsformen spielen die Lemniden ( klein, frei auf der Wasseroberfläche schwimmend), Hydrochariden (groß und frei schwimmend), Riccieliden (klein, submers schwebend) und Ceratophylliden (groß, submers schwebend) die tonangebende Rolle.
Biotoptyp: Freischwimmende Pflanzendecken L3.3.3 (Haeupler & Garve 1983) - Makrophyten- und Schwimmblattgesellschaften 115 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Lemnetea minoris
Code 1152 . L333
Freischwimmende Pflanzendecken - Lemnetea minoris
Standortmerkmale: Sie sind frei schwebend und wurzeln nicht im Boden des Gewässergrundes. Sehr artenarme Bestände. Ihre Vermehrung durch Sprossung führt zu großflächigen Beständen. Sie verdriften leicht und halten sich nur in windgeschützten Stillgewässern. Lemnetalia minoris sind einschichtig auf der Oberfläche treibende Wasserlinsen.
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Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1152
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Badbruck, Gasteinertal am 9.5.2008
Biotoptyp L3.3 - Land-Sbg. 1.4.1
Der Biotoptyp Temporäre Kleingewässer beinhaltet oligotrophe und dystrophe Stillgewässer wie Moorkolke, Schlenken, Moortümpel und andere Moorgewässer. Die oligotrophen, wie die dystrophen Gewässer können dabei kalkarme oder aber kalkreich sein und zeigen entsprechend spezielle Verlandungssukzessionen. Die dystrophen Gewässer zeichnen sich durch eine huminstoffreiche, brauner Wasserfärbung mit geringer Schichttiefe und Sauerstoffarmut aus. Sie führen hochspezialisierte Pflanzengesellschaften.
Biotoptyp: Temporäre Kleingewässer L3.3 (Haeupler & Garve 1983) - Aquatischer Lebensraum 1.3 (Flora alpina 2004) - Dystrophe Gewässer 141 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Mooskarl, Gasteinertal
Code 1411 . L33
Moortümpel - dystrophe Gewässer
Standortmerkmale: Oft ohne natürlichen Zu und Abfluss, Wasserspiegel wenig schwankend wegen der puffernden Wirkung des Mooses. Hohe Temperaturschwankungen an der Oberfläche im Tag-/Nachtrhythmus sowie jahreszeitlich, sauerstoffarm wegen starker Zehrung durch Abbau der organischen Substanz, dystroph, organotroph, huminsäurereich, sehr weiches bis weiches Wasser.
Moorseen und Moortümpel sind meist arm an Wasserpflanzen und Wassertieren. Hier sind es Braunseggen und Torfmoose, die das Bild dieses Moortümpels prägen.
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Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1411
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Mooskarl, Gasteinertal am 24.8.2006
Biotoptyp L3.3 - Land-Sbg. 1.5.1
Der Biotoptyp Temporäre Kleingewässer beinhaltet oligotrophe und dystrophe Stillgewässer, wobei hier auch die Ufer- u. Verlandungsbereiche ohne Gehölze inkludiert sind. Alle Röhrichte, in denen das Schilfrohr - Phragmites australis - eine mehr oder weniger große Rolle spielt, werden dabei dem Phragmition-Verband zugeordnet.
Biotoptyp: Temporäre Kleingewässer L3.3 (Haeupler & Garve 1983) - Aquatischer Lebensraum 1.3 (Flora alpina 2004) - Röhrichte 151 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Phragmitetum australis
Code 1511 . L33
Schilfröhricht - Phragmition australis
Stehende Gewässer, inkl. Ufer- u. Verlandungsbereiche ohne Gehölze - L3.3 - Scirpo-Phragmitetum
Standortmerkmale: Schilfröhricht - Scirpo-Phragmitetum - ist ein hohes und dichtes Röhricht stehender Gewässer, es wächst von etwa 150 cm unter bis 30 cm über Wasser auf eutrophem Schlamm und Flachmoortorf. Im natürlichen Zustand ist das Bild geprägt von Schoenoplectus lacustris, Phragmites australis, Typha angustifolia et latifolia. Folgegesellschaften von abgetrockneten Phragmitetea-Gesellschaften sind häufig Mädesüß-Fluren mit Cirsium arvense und Calystegia sepium.
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Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1511
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Gasteinertal am 24.8.2006

Stau-Seen

Biotoptyp L3.5 - Land-Sbg. 1.1.2
Der Biotoptyp Stau-Seen wird ebenfalls von Potamogetonetea-Gesellschaften geprägt. Es sind oligotrophe, kalkarme und kalkreiche Gewässer, also nährstoffarme Gewässer mit teilweise großen Schichttiefen und ganzjährig sauerstoffreichem Tiefenwasser. Stauseen weisen in der Regel keine natürliche Ufergestaltung auf. Lokalklimatisch und tierökologisch sind sie aber dennoch von Bedeutung.
Biotoptyp: Stauseen L3.5 (Haeupler & Garve 1983) - Ruhende Gewässer 1.1 (Flora alpina 2004) - Seen 112 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Bockhartsee
Code 1122 . L35
Stauseen - Speichersee
Kennzeichen: Gewässer mit mehreren Zuflüssen, aufgestaut mit Steinschüttdamm, Erddamm oder Beton-Staumauer.
Standortmerkmale: Sehr großes Wasservolumen im Verhältnis zur zufließenden Wassermenge. Die Wassertiefe kann von der Stauwurzel zur Staumauer stark zunehmen. In der Regel kommt es zu hohen Wasserspiegelschwankungen. Die Wasserabgabe ist gesteuert. Im Grundablass wird meist Tiefenwasser abgezogen, d.h. das Hypolimnion wird entfernt.
Wegen der Wasserstandsschwankungen kommt es kaum zur Ausbildung einer Uferzone, meist nur Phytoplankton. Auf den entblößten Ufern können sich Ruderalfluren entwickeln. Häufig werden Fische eingesetzt wie auch im unteren Bockhartsee.
Der Bockhartsee bei uns war ursprünglich kein Stausee, sondern ein Moränensee aus der Glazialzeit. Erst spät wurde er als Stausee konzipiert, um das unterhalb des Schleierfalls gelegene Kraftwerk zu speisen. Der untere Bockhartsee ist seitdem wesentlich höher als der ursprüngliche See.
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Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1122
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Kreuzkogelweg, Gasteinertal am 27.7.2006
Stubneralm
Code 1122 . L35
Speicherteich - Speicherstausee
Kennzeichen: Künstlich angelegter Teich zum Zwecke der Beschneiung der Schipiste im Winter. Wasser wird meist hineingepumpt bzw. kontrolliert abgelassen.
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Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1122
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Stubneralm, Gasteinertal 16.6.2007

Zierteiche, Gartenteiche

Biotoptyp L3.7 - Land-Sbg. 1.1.3
Der Biotoptyp Zier- und Gartenteiche ist floristisch recht heterogen und schwer zu gliedern. Das während der Vegetationsperiode anfallende organische Material wird vielfach nur unvollständig zersetzt und es bilden sich organogene Nassböden bilden. Es kann auch zur Schlammbildung kommen.
Biotoptyp: Zierteiche, Gartenteiche L3.7 (Haeupler & Garve 1983), Kleingewässer - 113 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Zierteich
Code 1133 . L37
Zierteich - Teich, stark beeinflusst bis denaturiert
Kennzeichen: Teiche sind künstliche angelegte Kleingewässer. Ein von Menschenhand geschaffener Teich ohne natürliche Vegetation mit schlammigen Grund. Häufig werden Fische eingesetzt.
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Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1133
Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Cafe Gamskar, Gasteinertal am 27.10.2006
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Anmerkung/Quelle: Die Informationen wurden den Unterlagen bzw. dem Buch
"Biotopkartierung Salzburg" - Kartierungsanleitung von Günther Nowotny und Hermann Hinterstoisser et al., Amt der Sbg. Landesregierung, 1994 und
dem Buch "Biotoptypen" von Richard Pott, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co, 1996 entnommen. Angaben ohne Gewähr.

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© 2006 Anton Ernst Lafenthaler
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