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Ökologie Gasteinertal |
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Viele Fließgewässer haben durch das ausgebaute oder begradigte Flussbett ihren naturnahen Charakter verloren. Direkte und schleichende Eutrophierung durch Kunstdünger, Stickstoff- und Phosphatdisposition aus der Luft und durch Oberflächenwasserzufuhr. Diese bedingt einen drastischen Rückgang der Tier- und Pflanzengesellschaften. Hochwasserschutz und Ufersicherung sind im bebauten Gebiet aber unumgänglich. Einen "naturnahen" Gewässerbau zu praktizieren bedeutet aber, mehr Platz für die Flüsse zu schaffen, um die Abflusskapazität und den Flusswiderstand und damit die Flussgeschwindigkeit zu verringern. Die verschiedenen Pflanzengesellschaften hängen von der Wasserführung des Flusses ab.
Die im Gasteinertal vorkommenden Biotope
Fließende Gewässer
Biotop-Typ L4 bzw. Biotoptyp-Sbg 1.2 u. 1.3
Biotoptyp L 4.1 / Land-Sbg. 1.2.2 | |
Der Biotoptyp - Stark fließende Bäche und Flüsse, sommerkalt -
ist im Gasteinertal mit zahlreichen Gebirgsbächen und Alpenflüssen vertreten. Die Nassfelder Ache vereinigt sich mit dem Anlaufbach zur
Gasteiner Ache, die den imposanten Wasserfall bei Badgastein bilden.
Der Kötschachbach vereinigt sich bei Bad Bruck mit der Gasteiner Ache,
die nach Norden fließend zahlreiche weitere Zuflüsse erhält u. a. den Angertalbach.
Biotoptyp: Fließende Gewässer L4.1 (Haeupler & Garve 1983) - Fließende Gewässer 1.2 (Flora alpina 2004) - Bäche 122 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
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![]() Code 1221 . L41 |
Gebirgsbach
Kennzeichen: Der Gebirgsbach befindet sich in den Höhenstufen oberhalb der Montanstufe. Kaltes Wasser (max. 10°), hohe Sauerstoffsättigung, starkes Gefälle und hohe Fließgeschwindigkeit kennzeichnen den Gebirgsbach. Typische Bewohner der stark fließenden Bäche und Flüsse sind die Forelle. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1221 Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Höhkar, Gasteinertal am 19.8.2006 |
![]() Code 1222 . L41 |
Mittelgebirgsbach
Kennzeichen: In tieferen Lagen liegt die Wassertemperatur zwischen 3 und 15°C, der Sauerstoffgehalt ist reichlich. Neben stärkeren Gefälle treten auch ruhigere Fließstrecken auf. Steinen und große Kiese bedecken den Grund. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1222 Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Prossau, Gasteinertal am 27.6.2006 |
![]() Code 1222 . L41 |
Mittelgebirgsbach - Klammabschnitt Gasteiner Ache
Kennzeichen: Es handelt sich um den Klammabschnitt der Gasteiner Ache unterhalb des berühmten Gasteiner Wasserfalles, welche noch weitgehend natürlich verläuft. Große Felsblöcke und Totholz befinden sich im Bachbett. Die Kaskaden sind von hohem landschaftsästhetischen Wert. Das Wasser fließt rasch. Wasseramseln können gesichtet werden. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1222 Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Prossau, Gasteinertal am 27.6.2006 |
Biotoptyp - L4.3 / Land-Sbg. 1.3.1 | |
Der Biotoptyp ist im Gasteinertal in Verbindung mit Grauerlenauen am Talboden zwischen
Bad Bruck und Klammstein ebenso anzutreffen wie in der Verflachung zwischen Böckstein und Bad Gastein.
Sie werden im Biotoptyp Altwässer zusammengefasst und schließen Flussarm, Totarm und Auenstillgewässer mit ein.
Diese sind Stillgewässerverlandung, die entweder über das Grundwasser als Altwasser (Auweiher, Autümpel) oder aber
über einem in Verbindung stehenden Fluss gespeist werden, wenn dieser Hochwasser führt (Altarme - Totarme).
Biotoptyp: Altläufe in Verbindung mit dem Fluss L4.3 (Haeupler & Garve 1983) - Altwässer 131 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
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![]() Code 1311 |
Altarm - Altwässer
Kennzeichen: Dieses Auengewässer ist dadurch charakterisiert, dass es mit einem Fluss, hier de Gasteiner Ache in Verbindung steht, aber nur bei Hochwasserführung auch wirklich Wasser zugeführt wird. Diese Definition nach Wasserführung und Flussanbindung wird als Altarm oder Totarm bezeichnet. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1311 Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Vorderschneeberg, Gasteinertal am 21.4.2008 |
Biotoptyp - L4.4 / Land-Sbg. 1.2.5 | |
Der Biotoptyp kleine, langsam fließende Gräben ist immer eine durch Menschenhand entstandene Biotopform.
Bei ausreichender Uferbreite bieten diese Gräben aber zahlreichen Organismen eine Lebensmöglichkeit und
viele feuchtliebende Pflanzen wird die Ansiedlung ermöglicht.
Biotoptyp: Altläufe in Verbindung mit dem Fluss L4.4 (Haeupler & Garve 1983) - Gräben 125 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
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![]() Code 1251 . L44 |
Entwässerungsgraben - Potamogetonetea
Kennzeichen: Dieser Biotoptyp ist durch eine anthropogene Maßnahme entstanden. Es kommt durch Be- bzw. Entwässerung zu einer Veränderung der ursprünglichen Verhältnisse, bietet so aber vielen Organismen Lebensraum. Besonders entlang von bereits viele Jahre bestehenden Gräben ist häufig eine von zahlreichen feuchtigkeitsliebenden Arten geprägte Vegetation zu finden. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1251 Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Maierhofen, Gasteinertal am 21.5.2008 |
Biotoptyp - L4.6 / Land-Sbg. 1.2.4 | |
Der Biotoptyp Wasserfälle ist im Gasteinertal gar nicht selten. Abgesehen vom bekannten Wasserfall bei Badgastein sind es die Wasserfälle in
der Hinteren Prossau, zahlreiche kleinere Wasserfälle beidseits des Anlauftales, weiter der bekannte Schleierfall und
Bärenfall im Nassfeldertal, um nur einige zu nennen, da beinahe
jede Schlucht hier im Gasteinertal Wasserfälle kennt (z. B. Gadaunerer
Schlucht, Angertal Schlucht etc.). Sie werden in die jeweiligen Bäche, welche als eigene Biotope gelten subsummiert.
Biotoptyp: Wasserfälle L4.6 (Haeupler & Garve 1983) - Wasserfälle 4.1 (Flora alpina 2004) - Sonderform: Wasserfall, Klamm 124 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994) |
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![]() Code 1241 . L46 |
Gasteiner Wasserfall
Kennzeichen: Im oberen Bereich sind die Felswände teilweise mit Fichten besetzt. Im Bereich der Brücke befinden sich Häuser. Talwärts sind es Schluchtwald- und Hochstaudenarten, wo auch der Klammabschnitt der Gasteiner Ache beginnt, welcher bis zur Geschiebesperre reicht. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1241 Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Bad Gastein, Gasteinertal 2006 |
![]() Code 1242 . L46 |
"Klamm"
Die "Klamm" ist hier nicht als eigener Biotoptyp angeführt und wird deshalb entsprechend der Biotopkartierung des Landes Salzburg (1994) den Sonderformen - Wasserfälle und Klamm - zugeordnet. Die Gasteiner Ache hier bei Klammstein geht erst in der Nachbargemeinde in einen mächtigen Wasserfall über und soll hier nur erwähnt werden. Begleitet wird die Klamm erst noch von wenig Fichten, Weiden, Grauerlen, Eschen und Birken, dann folgen Buchen bzw. buchendominierte Laub(misch)wälder mit Grauerlen, wie sie für Schluchtwälder charakteristisch sind. . . . zur - Bilder-Galerie - Vorkommen in Gastein: siehe Biotopkartierung - Code 1242 Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Klammstein, Gasteinertal am 8.12.2006 |
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Biotope - Biotopkartierung - Land Salzburg
• Ökosysteme - Standort-/ Umweltfaktoren - • Ökosysteme - Vegetationsökologie - Pflanzenges. • Wanderwege - Gebirgswanderziele - Tabelle |
Anmerkung/Quelle: Die Informationen wurden den Unterlagen bzw. dem Buch
"Biotopkartierung Salzburg" - Kartierungsanleitung von Günther Nowotny und Hermann Hinterstoisser et al., Amt der Sbg. Landesregierung, 1994 und
dem Buch "Biotoptypen" von Richard Pott, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co, 1996 entnommen. Angaben ohne Gewähr.
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Ökosysteme/Biotoptyp: Limnische Lebensräume
Fließende Gewässer (L4)
© 2007 Anton Ernst Lafenthaler
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