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OBT - Ökosysteme/Biotoptyp: Terrestrische Lebensräume
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Gasteinertal
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Biotoptypen . Gasteinertal

Terrestrische Lebensräume

Wälder . Wiesen . Kulturpflanzen

Das Festland ist die mannigfaltigste unter den 3 großen Lebensräumen mit einer riesigen Biomasse. Im Gegensatz zum Lebensraum Wasser ist auf dem Land die Wasserversorgung der limitierende Faktor. Terrestrische Organismen sind ständig mit dem Problem der Austrocknung konfrontiert. Auch sind Temperaturschwankungen bis zu Extremtemperaturen stark. Die rasche Luftzirkulation allerdings sorgt für einen konstanten Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt (zumindest bis zum Auftreten der Zivilisation). Der Boden ermöglicht einen festen Halt. Die Art des Substrats ist in der terrestrischen Umwelt besonders wichtig. Der Boden ist die Quelle sehr verschiedener Nährstoffe. Klima und Substrat sind so die bestimmenden Faktoren für terrestrische Gemeinschaften.

Folgende Biotoptypen werden nach Haeupler/Gavre 1983 unterschieden :
T1 - Wälder  ◊  T2 - Waldlichtungsfluren und Gebüsche  ◊  T3 - Hochstaudenfluren, Gebüsche und Rasen an und oberhalb der Waldgrenze  ◊  T4 - Zwergstrauchheiden außerhalb der Hochgebirge  ◊  T5 - Block- und Geröllhalden  ◊  T6 - Magerrasen  ◊  T7 - Wiesen und Weiden  ◊  T8 - Krautfluren, Säume, Staudenhalden  ◊  T9 - Kulturpflanzenbestände  ◊  T10 - Urban-Industrielle und andere wirtschaftsbezogene Formationen - ...

Biotoptypen nach Haeupler & Gavre 1983

Syntaxonomie nach POTT 1995
Wälder - T1
Laub- und Laubmischwälder außerhalb von Flussauen (T1.1), waldähnliche Anlagen, Nadelwälder und nadelbaumbeherrschte Mischwälder, sowie anthropogene Gehölze gehören zu diesem umfangreichen Biototptyp. Beziehungen bestehen zu den Staudenfluren (T8.1), Krautfluren (T8.2) und kurzlebigen Ruderalfluren (T8.3) und bei starker Beeinflussung durch den Menschen zu den Kulturpflanzenbeständen (T9) und Magerrasen (T6)
Siehe dazu - Wälder - . . .
Codes : Biotoptyp T1 (Haeupler/Garve 1983, Pott 1995) ⇔ Kategorie 9 (Flora alpina, Haupt 2004) ⇔ Code 2 (Biotoptypenkatalog Sbg. 1994)
Waldlichtungsfluren und Gebüsche - T2
Waldmäntel,Gebüsche und Hecken bevorzugt mit Rhamno-Prunetea-Gesellschaften sind die Biotoptypen dieser Gruppe, sowie Lichtungsfluren, Schläge und Vorwälder der Epilobieta-Gesellschaften (T2.4)
Siehe dazu - Waldlichtungsfluren und Gebüsche - . . .
Hochstaudenfluren, Gebüsche und Rasen an und oberhalb der Waldgrenze - T3
Diese beinhalten die subalpinen Hochstaudenfluren und Gebüsche mit Grünerlengebüsche (T3.1.1), Legföhrenbestände und Alpenrosengebüsche (T3.1.4). Die arktischen Windheiden und -rasen beinhalten Krähenbeeren, Rauschbeeren und Alpenazalee-Windheiden (T3.2). Weiters die Schneetälchen (T3.3) und alpine Rasen (T3.4) mit Polsterseggen- und Blaugras-Horstseggen-Rasen, Rostseggenrasen und alpine Milchkrautweiden. Es bestehen Kontakte zu den Zwergstrauchheiden außerhalb der Hochgebirge (T4), zu den gehölzfreien Fels- und Geröllfluren (T5) und zu den Alpenrispengrasfettweiden der Hochlagen (T7.2.2), dem Poion alpinae
Siehe dazu - Hochstaudenfluren, Gebüsche und Rasen - . . .
Zwergstrauchheiden außerhalb der Hochgebirge - T4
Gehölzfreie Fels- und Geröllfluren - T5
Steinschutt- und Geröllfluren (T.5.1) mit Gesellschaften des - Thlaspietea rotundifolia - kommen hier auf Silikatgestein (T5.1.1) wie auf Kalkgestein (T5.1.2) vor. Die Felsfluren (T.5.2) mit der Gesellschaftsklasse Asplenietea trichomanis gliedern sich in steile Felswände (T5.2.1) und Felsspalten (T5.2.2) mit Flechten und Farnen auf Silikat wie auf Kalk. Auch die Höhlen (T5.2.3) gehören zu diesem Biotopkomplex. Beziehungen bestehen zu Krummholzvegetation und alpinen Rasen (T3) und den Mgerrasen (T6)
Siehe dazu - Gehölzfreie Fels- und Geröllfluren - . . .
Magerrasen - T6
Hierher gehören die Felsrasen (T6.1) und die Trocken- und Halbtrockenrasen (T1.2) mit Kontakten zu (T1.1). Die Pflanzen sind gut an die extremen Standortbedingungen angepasst. Sie gelten als Überreste früherer Landnutzungsformen. Typisch für fast alle Weiderasen ist das Vorkommen von Pflanzen, die wegen der Giftigkeit oder Bitterkeit, wegen Stacheln und Dornen vom Vieh verschmäht werden. Diese Weide-Unkräuter breiten sich dadurch stark aus.
Siehe dazu - Magerrasen - . . .
Wiesen und Weiden - T7
Hierher gehören die Fettwiesen (T7.1) mit Rotschwingelwiesen (siehe T9.6) - Festuco commutatae-Cynosuretum und Glatthafer-Talfettwiesen (T7.1.2), die Fettweiden, insbesondere die Intensivfettweiden der Tieflagen (T7.2.1) und die Feucht- und Nasswiesen (Kontakte zu L5, S2) - Molinetalia caeruleae mit den Pfeifengraswiesen. Die Tritt- und Flutrasen (T7.4) mit den Feuchtpionier- und Flutrasen (Kontakte zu L5) - Agropyro-Rumicion, die kurzlebige Tritt-Pionierrasen (Kontakte zu T10) - Polygono arenastri-Poetea annuae und die ausdauernden Wegerichtrittrasen (Kontakte zu T10) - Lolio-Plantaginion gehören ebenfalls hierher. Mit den Grünland-Übergangsbereiche (T7.5) schließt diese Gruppe.
Siehe dazu - Wiesen und Weiden - . . .
Krautfluren, Säume, Staudenhalden außerhalb der Auen - T8
Hier kommen überwiegend die Ruderalpflanzengesellschaften vor. Staudenfluren und Säume trockener Standorte (T8.1), stickstoffbedürftige Krautfluren und Säume (T8.2), kurzlebige Ruderalfluren, insbesondere Raukenfluren und letztlich die Huflattich-Pionierfluren (T8.4).
Siehe dazu - Krautfluren, Säume, Staudenhalden außerhalb der Auen - . . .
Kulturpflanzenbestände - T9
Hier werden die Wiesen und Weiden, sowie Forste ausgeklammert; es bestehen Kontakte zu T10. Acker-Beikrautfluren (T9.1), Gärten, Fruchtplantagen, Alleen, Einzelbäume und Gruppen (T9.4), Öffentliche Grünflächen und Anlagen (T9.5) sind hier eingereiht.
Siehe dazu - Kulturpflanzenbestände - . . .
Urban-Industrielle u.a. wirtschaftsbezogene Formationen - T10
Hier bestehen natürlich Kontakte zu T8, T9 - Siedlungsflächen und Industriegebiete (T10.1), Bauwerke (T10.2) und Verkehrswege (T10.3) dominieren in dieser Gruppe.
Siehe dazu - Urban-Industrielle u.a. wirtschaftsbezogene Formationen - . . .
Weiterführende und verwandte Themen :
• Biotope - Biotopkartierung - Land Salzburg
• Ökosysteme - Standort-/ Umweltfaktoren -
• Ökosysteme - Vegetationsökologie - Pflanzenges.
• Wanderwege - Gebirgswanderziele - Tabelle

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Anmerkung/Quelle: Die Informationen wurden den Unterlagen bzw. dem Buch
"Biotopkartierung Salzburg" - Kartierungsanleitung von Günther Nowotny und Hermann Hinterstoisser et al., Amt der Sbg. Landesregierung, 1994 und
dem Buch "Biotoptypen" von Richard Pott, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co, 1996 entnommen. Angaben ohne Gewähr.

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Ökosysteme/Biotoptyp: Terrestrische Lebensräume
© 2004 Anton Ernst Lafenthaler
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