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Pflanzengesellschaften Übersicht |
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Hierher gehören die Zwergbinsengesellschaften, die
Flachmoore und Kleinseggensümpfe, aber auch Röhrichtgesellschaften. In Gastein sind
es die Hoch- bzw. Regenmoore aber auch Kleinseggengesellschaften der Nieder- und Zwischenmoore
sowie der Hochmoorschlenken und andere, wie sie bei den Biotopen beschrieben sind.
Die Quellfluren und Quellsümpfe finden sich gemeinsam mit den Röhrichten und
Großseggensümpfe, Uferstaudenfluren und Flutrasen in der Gruppe -
Süßwasser-, Quellfluren- und Röhrichtvegetation.
Systematik: In dieser Gruppe der Ufer-, Sumpf- und Moorgesellschaften sollen 3 Pflanzenklassen geführt werden: 1 - Isoëto-Nanojuncetea (Zwergbinsen-Ges.), 2 - Scheuchzerio-Caricetea nigrae (Nieder- und Hochmoorschlenken-Ges.) und die 3 - Oxycocco-Sphagnetea (Feuchtheide- und Hochmoorbulten-Gesellschaften).
Diese finden sich an periodisch austrocknenden Kleingewässern, collin bis montan.
Die Zwergbinsengesellschaften (Nanocyperion) sind dabei
bezeichnend für Lackenfluren, also für kurzfristig nasse Stellen, periodisch austrocknende
Kleingewässer, mit meist kleinwüchsigen, kurzlebigen Arten wie Cyperus flavescens und
Cyperus fuscus, Kleinling - Centunculus minimus, Sumpf-Ruhrkraut - Gnaphalium uliginosum,
Mäuseschwanz - Myosurus minimus und der Sumpfquendel - Peplis portula.
Den Stern-Steinbrech - Saxifraga stellaris findet man in Quellfluren.
Moore sind Torflagerstätten, Ansammlungen nicht oder unvollständig zersetzter Pflanzenreste (geologischer Begriff). Der Geobotaniker unterscheidet Hochmoor, Zwischen- und Flachmoore, die sich ökologisch und floristisch wesentlich unterscheiden. Hochmoore sind montane Extremlebensräume: nass, äußerst nährstoffarm, weil ohne Verbindung mit dem mineralischen Untergrund (ausschließlich Regenwasserernährt) und stark sauer. Sie stammen aus der nacheiszeitlichen Vegetationsentwicklung oder entstanden in niederschlagsreichen Gebieten nach Verlandung von Stillgewässer mit Verlust des Kontaktes zum Untergrund und verdanken ihre Existenz der Besonderheiten und Fähigkeiten des Torfmoos - Sphagnum. Bei den Hochmooren sind die mit Pilzen symbiontisch lebenden Ericaceae besonders reich vertreten. Weil Torfmoose unterschiedlich schnell wachsen bilden sie eine wellige Oberfläche mit sehr nassen, wassergefüllten Vertiefungen - Schlenken, Kolke - und etwas weniger nassen Erhebungen - Bulte, Bülten.
Hochmoorbultgesellschaften beinhalten
Sphagnion megallanici und Drosera rotundifolia, Moosgranten - Vaccinium oxycoccus,
Andromeda polifolia, Vaccinium uliginosum, Eriophorum vaginatum, Carex pauciflora.
Manche Moore tragen sogar Gehölze, ja sogar einen Hochmoorbusch oder Hochwald:
Moorbirke - Betula pubescens, Pinus mugo und selten die Spirke.
In den (Hochmoor-)Schlenken-Gesellschaften im
nassen Bereichen zwischen den Hochmoorbulten leben die Schlammsegge - Carex limosa,
die Blasenbinse - Scheuchzeria palustris, der Langblatt-Sonnentau - Drosera angelica
und der Moorbärlapp - Lycopodiella inundata.
Zwischenmoorgesellschaften
sind nicht so nährstoffarm wie die Hochmoore; hier wachsen die
Schnabelbinse - Rhynchospora alba, Rhynchospora fusca, Drosera intermedia, das Alpenwollgras -
Trichophorum alpinum, die Fadensegge - Carex lasiocarpa und selten Betula nana und Betula humilis.
Schwingrasen sind schwimmende Rasendecken nährstoffarmer Stillgewässer,
hauptsächlich aus Riedgrasgewächsen - Cyperaceae bestehend.
Flachmoortorfböden sind basisch bis sauer, nährstoffreich bis -arm, collin bis alpin.
Flachmoore, Niedermoore, Rieder sind vielfältig. Die meisten Sümpfe sind Flachmoore von
collin bis alpin und meist im Zuge der Verlandung von Fließgewässer entstanden,
in der obermontan bis alpinen Stufe auch aus ehemaligen Hochmooren (aus wärmeren
Klimaperioden). Sie sind reich an Cyperaceae.
kalkarm Flachmoore beinhalten
Eriophorum angustifolium, den Fieberklee - Menyanthes trifoliata, Carex canescens,
Carex nigra, Carex echinata, Trichophorum cespitosum und den Tarant - Swertia perennis.
Im Verlandungsgürtel alpiner Seen wächst Eriophorum scheuchzeri.
Kalk-Flachmoore beinhalten
Cares davalliana, Carex lepidocarpa, Eriophorum latifolium, Schoenus nigricans,
Primula farinosa, Epipactis palustris, Pinguicula vulgaris, Tofieldia calyculata,
dem Herzblatt - Parnassia palustris.
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Biotope - Biotopkartierung - Land Salzburg
• Region - Biotope Gasteins - Regionen • Ökosysteme - Standort-/ Umweltfaktoren - • Wanderwege - Gebirgswanderziele - Tabelle |
Anmerkung/Quellen: Die Informationen der hier vorgestellten Pflanzengesellschaften wurde dem Buch
"Die Pflanzengesellschaften Österreichs" von Georg Grabherr, Ladislav Mucina et al. - 1993 und dem
"Bestimmungsbuch der Pflanzengesellschaften Deutschlands" von Schubert-Hilbig-Klotz - 2001 entnommen.
Weiter wurden eigene Ergänzungen und Anmerkungen hinzugefügt! Alle Angaben ohne Gewähr.
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Ufer-, Sumpf- und Moorgesellschaften
© 2004 Anton Ernst Lafenthaler
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