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SMit - Gesteine/Mineralien im Gasteinertal: tetragonal
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Kristallsystem: tetragonal

Die 7 Kristallsysteme werden aufgrund der unterschiedlichen Winkel der Achsen und den Verhältnissen der Achsenlänge charakterisiert. Hier soll das tetragonale Kristallsystem vorgestellt werden, wobei hier die 4-zählige Symmetrieachse das bedeutende Symmetrieelement ist. Die Achsen haben unterschiedliche Länge - die Winkel liegen zueinander im rechten Winkel.

TETRAGONAL - Diese Klasse zeichnet sich durch das Vorhandensein einer 4-zähligen Symmetrieachse in allen Klassen aus. Die allgemeinen Kristallformen sind die tetragonale und die ditetragonale Pyramide und Dipyramide, sowie das tetragonale Trapezoeder (= von gleichschenkeligen Trapezen begrenzter Körper) und Skalenoeder (griech. skalenos = uneben, ungleich - von 12 ungleichseitigen Dreiecken begrenztes Polyeder).

Das tetragonale Kristallsystem

Pfeil

t e t r a g o n a l

- Die charakteristischen Formen dieses Kristallsystems -
Pyramide, tetragonal Tetragonale
Pyramide
4
Tetragonal-pyramidale Symmetrieklasse - Hemimorphie der tetragonalen-pyramidalen Hemiedrie! - Hier existiert lediglich eine 4-zählige Symmetrieachse.
Flächenkombinationen bestehen aus Pyramiden und Prismen.
- Symmetrie: 1 tetragonale Symmetrieachse.
- Beispiele: Wulfenit
Dipyramide, tetragonal Tetragonale
Dipyramide
4/m
Tetragonal-dipyramidale Symmetrieklasse - Tetragonal-dipyramidale Hemiedrie! - Kommt zur 4-zähligen Symmetrieachse eine waagrechte Symmetrieebene hinzu, so entsteht eine Dipyramide.
Flächenkombinationen bestehen wiederum aus tetragonalen Prismen.
- Symmetrie: 1 tetragonale Symmetrieachse, 1 horizontale Spiegelebene.
- Beispiele: Scheelit -
Dipyramide, ditetragonal Ditetragonale
Pyramide
4mm
Ditetragonale-pyramidale Symmetrieklasse - Hemimorphie der tetragonalen Holoedrie! - Kommt zur 4-zähligen Symmetrieachse eine vertikale Spiegelebene hinzu, so erscheint sie entsprechend der 4-zähligen Symmetrie wieder nach 90° und es ergeben sich zwangsläufig zwischen diesen beiden Symmetrieebenene zwei weitere. Hier kehren Flächenpaare im tetragonalen Rhythmus wieder.
- Symmetrie: 1 tetragonale Symmetrieachse, 2 + 2 Spiegelebenen.
Trapezoeder Tetragonales
Trapezoeder
42
Tetragonal-trapezoidrische Symmetrieklasse - Tetragonale-trapezoidrische Hemiedrie! - Kombiniert man die 4-zählige Symmetrieachse mit einer 2-zähligen Achse im rechten Winkel, so tritt diese noch einmal um 90° verdreht auf. Daraus ergeben sich noch zwei weitere 2-zählige Achsen.
- Symmetrie: 1 tetragonale Symmetrieachse, 2 + 2 digonale Symmetrieachsen.
Dipyramide, ditetragonal Ditetragonale
Dipyramide
4/mmm
Ditetragonal-dipyramidale Symmetrieklasse - Tetragonale Holoedrie! - Fügen wir der ditetragonalen Pyramide ein Symmetriezentrum hinzu, so entsteht eine entsprechende Dipyramide. Ebenso entsteht diese Symmetrie, wenn man einer Dipyramide eine horizontale, 2-zählige Achse hinzufügt. Es entsteht die höchstsymmetrische Form dieser Klasse, die ditetragonale Dipyramide, die acht paarweise zusammenliegende Flächen auf der Oberseite und auf der Unterseite besitzt.
Flächenkombinationen sind hier das Pinakoid, tetragonalen und ditetragonale Prismen und Pyramiden bzw. Dipyramiden.
- Symmetrie: 1 tetragonale Symmetrieachse, 2 + 2 digonale Achsen, 1 Haupt- und 2 + 2 Nebensymmetrieebenen.
- Beispiele: Zirkon - Pyrolusit - Rutil - Anatas - Zinnstein - Vesuvian - Kassiterit - Pyrolusit -
Disphenoid, tetragonal Tetragonale
Disphenoid
4(inv)
Tetragonal-disphenoidische Symmetrieklasse - Tetragonal-sphenoidische Tetartoedrie! - Diese Klasse ist durch tetragonale Inversionsachsen gekennzeichnet. Eine solche Achse allein führt zu einer geschlossenen Form von 4 Flächen, dem tetragonalen Disphenoid.
Flächenkombinationen sind Prismen und Disphenoid.
- Symmetrie: 1 tetragonale Inversionsachse.
Skalenoeder, tetragonal Tetragonale
Skalenoeder
4(inv)2m
Tetragonal-sphenoidische Symmetrieklasse - Tetragonal-sphenoidische Hemiedrie! - Kommt zum tetragonalen Disphenoid senkrecht dazu eine 2-zählige Achse oder eine in ihr liegende Symmetrieebene, so entstehen jedesmal zwei aufeinander senkrecht stehende Spiegelebenen in der Drehspiegelachse und zwei 2-zählige Drehachsen senkrecht zu ihr, die zugleich winkelhalbierend zu den Symmetrieebenen liegen.
- Symmetrie: 1 tetragonale Inversionsachse, zwei 2-zählige Achsen und 2 Symmetrieebenen.
- Beispiele: Chalkopyrit
- Flächenformen des tetragonalen Systems -
Prisma, tetragonal Tetragonales
Prisma
{ 110 }
In alle Klassen dieses Kristallsystems!
- Beispiele:
Prisma, ditetragonal Ditetragonales
Prisma
{ hk0 }
Klasse: 4/mmm, 42, 4mm, 4(inv)2m.
- Beispiele:

Die Kristallbildung ist ein hoch komplizierter Vorgang. Die Einordnung der Minerale in die 32 Kristallsysteme ist oft nur über die Mikroskopie oder die Röntgenspektroskopie möglich. Schöne, mit freiem Auge sichtbare Kristalle sind eher die Ausnahme.
Die Buchstaben "hk(i)l" sind - Flächen-Indices - die Symbole 2, m etc. stehen für das jeweilige Symmetrieelement.

Weitere Kristallsysteme finden sich auf den Seiten:
kubisch - hexagonal - mono-/triklin - trigonal - tetragonal

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© 2004 Anton Ernst Lafenthaler
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