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T6 - Zentralalpen/Gasteinertal: Geologischer Querschnitt - Westflanke, Gneisrandzone
Gasteinertal, Hohe Tauern Geologie : Gasteinertal
Inhalt

Hohe Tauern . Gasteinertal

Gneis-Randzone

... geologischer Querschnitt bei Gastein - Westflanke ...

Der Zentralgneis bzw. Granitgneis erscheint im Gasteinertal erstmals 2 km südlich von Bad Hofgastein bei Lafen und bildet die ersten Steilstufen (scharf, zerhackt, arm an Vegetation). Er erreicht mit der kuppelförmigen Aufwölbung des - Hochalm-Ankogel-Massiv - erstmals die Oberfläche.
Der Kalkbretterkopf besteht noch aus Schwarzphyllit, welcher getrennt von einer Kalkmarmor-Quarzphyllitschicht dem Gneis aufliegt.
Auf der Erzwies baut Quarzit mit dünnen Glimmerschieferlagen die Basis der Kalkmarmorplatte über dem Granitgneis auf. An einigen Stellen tritt der Quarzit fensterförmig unter dem Kalkmarmor zutage. Aus dem Silberpfenniggebiet streichen die linsenförmigen Vorkommen von Dolomit und Rauhwacke in Begleitung von Quarzit und Kalkmormor hinunter ins Angertal. Sie queren das Gasteinertal bei Remsach.

Bockharttal . Erzwies . Kalkbretterkopf . Türchlwand

Gneisrandzone, Erzwies, Gasteinertal © Bildnachweis: Anton Lafenthaler - Erzwies, Gasteinertal

Hohe Tauern, Gasteinertal - Skizze
Tafel III - Geologischer Querschnitt der Zentralalpen bei Gastein nach Christof Exner (1956)
SchwarzphyllitSchwarzphyllit Quarzit - QuarzphyllitQuarzit / Quarzphyllit KalkmarmorKalkmarmor
GrünschieferGrünschiefer ZentralgneisZentralgneis SerpentinSerpentin

Zu beiden Seiten von Bad Hofgastein beiderseits der Talweite liegen unterhalb der Kalkglimmerschiefern und den Grüngesteinen Schwarzphyllite und zwar im Osten an der Basis des Gamskarkogels, nach Südosten auf den Kamm südlich des Kreuzkogels und im Westen von den Weilern Hundsdorf und Lafen durch die nördliche Angertalhänge (Einzugsgebiet des Lafenbaches) und auf dem Gipfel des Kalkbretterkopfes.
An der Westflanke weiter südlich findet sich eine schmale Zone von Quarzit - Rauwacke - Dolomit - Kalkmarmor (Angertalmarmor). Diese liegen dem Zentralgneis direkt auf. Die Lafenschlucht und die Angertalschlucht bilden nordwestlich des Hochalm-Ankogelmassivs die Grenze zur Tauernschieferhülle, wie im - geologischen Querschnitt - der Zentralalpen bei Gastein und den - Detailprofilen West - dargestellt.
Südlich der Klammkalke (Bernkogel) folgt die Tauernschieferhülle (Türchlwand) und die Gneisrandzone (Erzwies), die den Übergang zum Zentralgneis bildet. Eine Gesamtübersicht findet sich auch im - Querschnitt der Zentralalpen - bei Gastein.

Gneisrandzone . Westflanke

Die sedimentäre Randzone im NW des Hochalm-Ankogel-Massivs kann im Angertal bzw. Lafental gut studiert werden. Die Türchlwand wird der Tauerschieferhülle zugerechnet. Im Gebiet der Gadaunerer Hochalm, Eckelgrube, Erzwies kommt der Gneis an die Oberfläche. Wir sind hier inmittem der Gneisrandzone des - Ankogel-Hochalm-Massivs - mit dem - Siglitzlappen - und dem Hölltor-Rotgülden-Kern.

Die Stanzscharte liegt ganz im Schwarzphyllit bis hinunter zu den Gadauner Hochalmen. Sie bauen gemeinsam mit der Basis der Türchlwände, der Gasteiner Höhe und dem Kalkbretterkopf die mittlere Schwarzphyllitzone auf.
Steigt man am wasserscheidenden Grenzkamm zwischen Gastein und Rauris an der Südseite auf den Kalkbretterkopf findet man im Schwarzphyllit zahlreiche Kalkphyllit-Lagen und Albitporphyroblastenschiefer. Die Gipfelplatte bildet Karbonatquarzit.
Im Abstieg zur Stanzscharte kann die wiederholte Verzahnung und Abwechslung von Kalkphyllit und Schwarzphyllit beobachtet werden. Nördlich der Scharte findet sich wieder eine kalkreiche Zone und gegen die Türchlwände zu sind Karbonatquarzite eingestreut. Die Entscheidung, was den schon Schwarzphyllit oder noch als Kalkglimmerschiefer zu gelten habe ist allerdings rein subjektiv.
Prof. Dr. Wolfgang Stoll, Hanau schreibt dazu: "Der später gewählte Name - Kalkbretterkopf - charakterisiert das dort fast waagrecht geschichtete Gestein, den im Zuge der Angertaler Kontaktmetamorphose gebildeten Kalkglimmerschiefer, der im reinen Zustand hell-weiß leuchtet. Er liefert auch den für die verschiedenen Gebirgspflanzen im Übergang zwischen sauren Urgesteinsböden und basischen Kalkböden geeigneten Nährboden, so dass die Gebirgsflora in den höheren und weniger zugänglichen Hangpartien, die nicht durch Beweidung überdüngt sind, besonders reichhaltig ist".

... Gneisrandzone West I - IV ...
Siglitztal, Gasteinertal Silberpfennig-Erzwies, Gasteinertal Kalkbretterkopf, Gasteinertal Türchlwand, Gasteinertal
Siglitztal Silberpfennig Kalkbretterkopf Türchlwand

Die Gneisrandzone zeigt am Übergang zur Tauernschieferhülle bizarre Gesteinsformationen. Kalkmarmor, Dolomit, Glimmerschiefer, Quarzit sind hier übereinandergeschichtet und ineinander verzahnt. Der Silberpfennig als Wanderziel gewährt den Blick nach Norden in die Tauernschieferhülle - aber auch den Blick nach Süden tief in die Zentralalpen.
Der nachfolgende geologische Querschnitt zeigt die Randzone zwischen Tauernschieferhülle im Norden und dem Gneisdom im Süden. Daran schließt das Hochalm-Ankogel-Massiv = Zentralgneis - wo dem Gneisgewölbe des Silberpfennigs Glimmerschiefer, Dolomit und Kalkmarmore aufgelagert sind.

Detailprofile der Gneisrandzone - Westflanke

Die Westflanke des Gasteinertales wird im geologischen Querschnitt bei Gastein - Hohe Tauern/Gasteinertal - beschrieben. Die unten gezeigten Skizzen beschreiben Detailprofile an der Westflanke des Gasteinertales, die sich in der Randzone im NW des Hochalm-Ankogel-Massivs befinden.
Diese sedimentäre Randzone im NW des Hochalm-Ankogel-Massivs wird vom Schareck, der Baukarlscharte mit dem Silberpfennig, der Nachtkarwand, der Gasteiner Höhe mit dem Ecklgrubensee und der davor liegenden Rettenwand, welche ins Lafental überleitet gebildet. Der Stubnerkogel liegt südlich der Westflanke bei Bad Gastein, der Wachtberg nördlich im Gebiet des Grünschieferzuges beim Bahnhof Hofgastein.

Im Gipfelgebiet des - Schareck - findet sich zwischen Schwarzphyllit und Kalkglimmerschiefer eine reiche Quarzit- und Dolomitentwicklung. Das Gebiet um den - Silberpfennig - der Baukarlscharte und der Bockhartscharte bieten so wie auch das Schareckgebiet ein abwechslungsreiches Gesteinsprofil. Hier lagern Kalkmarmore und Glimmerschiefer dem Gneismassiv auf (Grenze zwischen Zentralgneis und basaler Schieferserie). Weiter nördlich folgt die - Nachtkarwand - wo ebenfalls Quarzit, Rauwacke, Dolomit und Kalkmarmor unmittelbar dem Zentralgneis auflagern. Der - Ecklgrubensee - welcher selbst im Zentralgneis liegt, zeigt nach Westen mehrere Glimmerschiefer und Kalkmarmorschichten bis hinauf zur Gasteiner Höhe, die letztlich ganz im Schwarzphyllit liegt. Die - Rettenwand - und der - Stubnerkogel - bilden vergleichbare Schichten. Das - Lafental - bildet mehr oder weniger die Grenze zum Hochalm-Ankogel-Massiv und die - Türchlwand - ist bereits Teil der nördlichen Tauernschiefernhülle.

Gneisrandzone - Westflanke
Schareck, Nassfeld Silberpfennig SW-Kamm Silberpfennig, Ost-Kamm Nachtkarwand Ecklgrube
Schareck Silberpfennig / SW-Kamm Silberpfennig / Ost-Kamm Nachtkarwand Ecklgrube
Rettenwandalm Rockfeldalm, Lafental Türchlwand, Lafental Stubnerkogel, Bad Gastein
Rettenwandalm Lafental Türchlwand Stubnerkogel

... Nördl. Gneisrandzone I - IV ...

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IV III II I
Siglitztal, Gneis-Randzone-IV Bockhart-Silberpfennig-Mitterastenkopf, Gneis-Randzone-III Kalkbretterkopf, Gneis-Randzone-II Türchlwand, Gneis-Randzone-I
Siglitztal ... Mitterastenkopf ... Kalkbretterkopf ... Türchlwand ...
Detailprofile der Gneisrandzone
Schareck, Gneis-Randzone-IV Silberpfennig, Gneis-Randzone-III Silberpfennig, Gneis-Randzone-III Nachtkarwand, Gneis-Randzone Ecklgrube, Gneis-Randzone
Schareck ... Silberpfennig SW ... Silberpfennig SO ... Nachtkarwand ... Ecklgrube ...
Rettenwandalm Rockfeldalm, Lafental Türchlwand, Lafental Stubnerkogel, Gneis-Randzone
Rettenwandalm ... Lafental ... Türchlwand ... Stubnerkogel ...
Zur geol. Karte ...
Karte Siglitztal, Nassfeld Karter Bockharttal, Gasteinertal Karte Türchlwand-Gadaunerer Hochalm
Siglitztal Bockharttal Gadaunerer Hochalm

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Anmerkung: Beschreibungen und Textstellen der Geologie von Gastein wurden überwiegend den Publikationen von Christof Exner entnommen,
welcher als Geologie von 1946 bis 1955 in Gastein wissenschaftlich tätig war.
Falschinterpretationen nicht ausgeschlossen. Beschreibung ohne Gewähr.

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Geologie der Zentralalpen/Gasteinertal
Westflanke - Gneisrandzone
© 2005 Anton Ernst Lafenthaler
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