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A2hex-h - Fauna/Gasteinertal: Insecta, Homoptera, Cercopidae, Psyllidae - Artenzahl: 2
Tiere, Insekten Insekten - Ordnungen
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Familia / Genus

Homoptera

Gleichflügler

Der wissenschaftliche, mittlerweile nicht mehr gebräuchliche Name - Homoptera - bedeutet "Gleichflügler", was sich aber nicht auf die gleiche Größe der Flügel bezieht, weil die Hinterflügel stets kleiner als die Vorderflügel sind, sondern es soll besagen, dass die Vorderflügel nicht derber sind als die Hinterflügel. Allerdings wurde die immer schon sehr diverse Gruppe mittlerweile aufgrund molekularbiologischer Untersuchungen in mehrere Großgruppen geteilt, deren verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen diesen Gruppen aber noch nicht abschließend geklärt sind. Sie werden heute als - Hemiptera (Schnabelkerfen) - mit mehrere U-Ordnungen geführt.

Die meisten "Homoptera" saugen an Siebröhren der Gefäßbündel von Pflanzen, wobei der Saftdruck dem Insekt das Saugen erspart. Die vielen Kohlenhydrate können aber nicht verwertet werden und es kommt zum Ausscheiden über den Kot ("Honigtau"). Dieser tropft auf den Boden oder wird von Ameisen abgemolken.
Der Zucker wird aber auch von manchen Arten im Körper zu Wachs umgewandelt und in Form von Fäden ausgeschieden. Eiweiß wird noch zusätzlich gewonnen, indem Bakterien in besonderen Organen (Myzetomen) beherbergt werden, welche den Stickstoff der Luft binden und dem Insekt zur Verfügung stellen.

Systematik

Bisher wurden 4 U-Ordnungen unterschieden: Die Cicadina haben Trommelorgane, produzieren Wachs und geben flüssigen Kot ab. Bei den Psyllina (Blattflöhe) sind die Hinterflügel viel kleiner als die Vorderflügel, wobei die Hinterbeine als Sprungbeine ausgebildet sind. Bei den Aleurodina (Mottenschildläuse) sind die Flügel mit einem Wachssekret bestäubt. Die Aphidina (Blattläuse) geben zuckerhaltige Exkremente ab und bei den Coccina (Schildläusen) sind die Männchen fast stets geflügelt, die Weibchen aber stets flügellos.

Die nun neu definierten Hemiptera können in 5 U-Ordnungen aufgesplittet werden: Die Cicadina (Zikaden) in 2 U-Ordnungen aufgeteilt und zwar: die Rundkopfzikaden (Cicadomorpha = Clypeorrhyncha) und die Spitzkopfzikaden (Fulgoromorpha = Archaeorrhyncha). - Als weitere U-Ordnung gelten die Pflanzenläuse (Sternorrhyncha) - die → Wanzen (Heteroptera) und die Scheidenschnäbler (Coleorrhyncha). - Hier werden die einzelnen im Gasteinertal vorkommenden Arten den entsprechenden Familien zugeordnet, entsprechend der neu definierten Ordnung Hemiptera.

Arten der im Gasteinertal vorkommenden Gleichflügler alphabetisch nach dem lateinischen Namen geordnet . . .
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ARCHIV - Beschreibung einzelner Arten
Cercopidae
Die Larven der Cercopidae besitzen die Eigentümlichkeit, sich mit Flüssigkeitsschaum zu umgeben - "Kuckucksspeichel", welche durch Einblasen von Luft in die Kotflüssigkeit entstehen - Schaumzikaden!. Vorderflügel schwarz mit dunkelroter Zeichnung. Der Kopf ist deutlich schmäler als das Pronotum.
Cercopis vulnerata Cercopis vulnerata
Blutzikade
U-Ordn.: Cicadomorpha !
Rot-schwarz gezeichnete Flügeldecken. Körperumriss länglich oval. Die rote Binde in der Flügelspitze folgt der Rundung. Das sprunghafte Insekt nimmt die Pflanzensäfte mit einem kräftigen Rüssel auf. Die Eier werden in Rindenspalten abgelegt. Die Tiere sind träge und wenig sprungfreudig.
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Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Unterberg, Gasteinertal
Philaenus spumarius Philaenus spumarius
Kuckucksspeichel
Halsschild ohne Kiel. Scheitel stumpfwinkelig. Flügel mit sehr variablem Fleckenmuster, oft auch einfärbig. KL etwa 6mm.
Die Larve lebt einzeln in Schaumgebilden an krautigen und holzigen Pflanzen - "Kuckucksspeichel". Die farblosen Schaumballen dienen dem Schutz vor Feinden und Austrocknung. Dort leben die Larven bis zur letzten Häutung.
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Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Tofererböden, Gasteinertal
Psyllidae
Die U-Ordnung Psyllina enthält nur diese eine Familie mit ca. 1.000 Arten! Die Vollkerve der Psyllidae ist den Zikaden ähnlich, unterscheidet sich aber durch die langen Fühler, die auf zwei Grundgliedern eine schlanke, achtgliedrige Geißel tragen. Die Flügel sind ärmer an Adern als bei den Zikaden. Sehr sprungfreudig aber schlechte Flieger. Die Larven sind abgeplattete Wesen mit 3 Klammerbeinen. Sie scheiden Wachs aus und erzeugen Honigtau.
Psylla alni Psylla alni
Erlen-Blattfloh
U-Ordn.: Sternorrhyncha. Fam: Psyllidae (Blattflöhe).
Etwa 5 mm. Erlenblattfloh einfarbig grün, Flügel dachförmig aufgestellt, durchsichtig. Antennen lang. Die Flöhe sind gute Springer aber schlechte Flieger. Die Larven bilden weiße, wachsartige Polster zum Schutz vor Feinden. Sie ernähren sich vom Erlensaft.
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Hundsdorf, Gasteinertal am 03.06.2012
Miridae
Die Familie Miridae (Weichwanzen) sind eine sehr artenreiche Familie. KL bis 15 Millimetern. Viele haben einen ovalen, länglich gestreckten Körper. Es gibt aber auch schmale, lange oder kurze und plumpe Formen. Körperfärbung häufig grünlich, bräunlich-gelb oder schwarz. Seltener sind gelb-schwarze oder rot-schwarze Muster. Merkmale: 4-gliedrige Fühler. Tarsen mit drei Segmenten. Vorderflügel schwach ledrig verhärtet. Vor der Membran (in manchen Fällen reduziert) befindet sich ein kleines dreieckiges Feld (Cuneus). Dieses Merkmal unterscheidet die Weichwanzen von den meisten anderen Familien der Wanzen. Die Membran hat meist zwei, seltener eine Zelle an der Basis. Flügeldimorphismus kommt vor (Quelle: wikipedia.org).
Calocoris affinis, Gasteinertal Calocoris affinis
Grüne Distelwanze
Genus : 1. Glied der Hinterfüße so dick und so lang wie das 2. Glied. Das 2. Fühlerglied am Grunde dünner als der Halsring des Halsschildes. Kopf länglich, spitz. Augen seitlich am Kopf. Species : Bis 6,8–8,2 mm lang, fett glänzende grüne Flügel, Membran ist braunschwarz mit einer heller Aderung. Fühlerglieder basal grün, das 2., 3. und 4. Fühlerglied dunkel. Die Schienen sind mit braunen Dornen bewehrt.
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Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Rastötzenweg, Gasteinertal
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Fauna/Gasteinertal: Homoptera - Gleichflügler
© 2004 (Rev. 2021) Anton Ernst Lafenthaler
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