Schmetterlinge - Familien (Pfeil anklicken !) |
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Früher wurden die Schmetterlinge (Lepidoptera) in zwei Gruppen, nämlich die Kleinschmetterlinge -
Microlepidoptera - und die
Großschmetterlinge - Macrolepidoptera - eingeteilt und die Großschmetterlinge wiederum je nach ihrer
Lebensweise in Nachtfalter - Heterocera und Tagfalter - Rhopalocera.
Nach den Gesichtspunkten der modernen Systematik ist diese Einteilung jedoch keineswegs gerechtfertigt,
denn es gibt kein Unterscheidungsmerkmal, das die Trennung in Klein- und Großschmetterlinge wirklich
begründen kann. Trotzdem sollen hier der Übersicht und der volkstümlichen Abgrenzung wegen
die sogenannten "Kleinschmetterlinge"
auf dieser Seite extra vorgestellt werden.
Die - 'Kleinschmetterlinge' - umfassen zahlreiche Familien, die nach ihrem Merkmalsbild manchen Familien der
Großschmetterlinge näher verwandt sind als andere Kleinschmetterlingsfamilien.
Hierzu gehören zum Beispiel die Zünsler (Pyralidae) und die Spanner (Geometridae).
Auch das früher so hervorgehobene Merkmal der Körpergröße ist für
die systematische Einordnung nicht brauchbar, denn es gibt sowohl unter den Kleinschmetterlingen sehr große,
als auch unter den Großschmetterlingen sehr kleine Arten.
Ebenso ließe sich die Unterteilung in Tag- und Nachtfalter nur mit Zwang begründen,
da es unter den Echten Tagfaltern (Papilionoidea) zumindest einige Dämmerungsfalter gibt,
während bei den Familien der Nachtfalter zahlreiche Gruppen nur tagsüber im Sonnenschein fliegen.
Die moderne Systematik unterscheidet heute bis 100 Schmetterlingsfamilien, unabhängig von ihrer Größe
oder ihrer Tag- bzw. Nachtaktivität.
Dabei werden zwei große Gruppen bzw. Unterordnungen unterschieden und zwar die - Homoneura - als
die urtümlichsten Kleinschmetterlinge mit den Urmotten (Micropterygidae) und den Wurzelbohrern (Hepialidae)
und die - Heteroneura - also alle übrigen Schmetterlinge.
Die - Homoneura - zeichnen sich durch den gleichartigen Bau von Vorder- und Hinterflügel aus,
worauf sich auch der Name bezieht.
Eine der Familien, die Urmotten (Micropterygidae) besitzen noch funktionsfähige Kauladen (Mandibeln)
und wurden deshalb auch von einigen Insektenkundlern als eigene Ordnung abgegrenzt.
Bei den Familien der Wurzelbohrer treten derartige Mandibeln nur mehr während der Puppenentwicklung
auf und werden dann völlig rückgebildet, so dass diese Falter dann keine Nahrung mehr aufnehmen
können.
Bei den - Heteroneura - den höher entwickelten Faltern - werden die
Saugwerkzeuge als nachträglich erworbenes Merkmal aufgefasst.
Blattminiermotten (Lithocolletinae), Blattmotten, Tütenmotten, Miniermotten (Gracillariidae), Echte Motten (Tineidae), Federmotten (Pterophoridae), Flachleibmotten (Depressariidae), Gespinstmotten (Yponomeutidae), Glasflügler (Sesiidae), Grasminiermotten (Elachistidae), Langhornmotten (Adelidae), Miniersackmotten (Incurvariidae), Sackträgermotten (Coleophoridae), Schleiermotten und Halbmotten (Plutellidae), Urmotten (Micropterigidae), Wickler (Tortricidae), Zünsler (Pyralidae) und Zwergmotten (Nepticulidae).
Im Gasteinertal können wohl nur wenige Arten aus den genannten Familien angetroffen werden; so einige aus der Familie der Urmotten (Micropterydidae), der Wickler (Tortricidae) oder der Zünsler (Pyralidae). Oft und gerne werden sie aber übersehen oder als Ungeziefer verkannt ("Motten"). Die Gesamtübersicht der Gattungen, die u. a. auch im Gasteinertal vorkommen, sind auch in der Tabelle der - Lepidoptera - aufgelistet.
Arten der in Gastein vorkommenden
- Kleinschmetterlinge -
alphabetisch nach dem lateinischen
Namen geordnet . . .
- Klicken Sie auf die Bilder bzw. die Links zur Bildbetrachtung -
ARCHIV - Beschreibung einzelner Arten | ||
Pyralidae | ||
Die Zünsler sind meist bunte und glänzende, kleine bis mittelgroße Falter mit etwa 15.000 Arten. Ihr Körperbau wie ihre Lebensweise ist vielfältig. Als gemeinsames Merkmal gilt das an der Hinterleibsbasis liegende Trommelfellorgan (Tympanalorgan), das die Falter vor dem Ultraschall ihrer ärgsten Feinde, der Fledermaus, warnt und ihnen so oft die rechtzeitige Flucht ermöglicht. Andererseits können manchen Zünsler selbst Geräusche erzeugen. Charakteristika: Erstes Hinterleibssegment mit Tympanalorganen. Hinterflügel mit 3 Innenrandadern. Maxillentaster und Labientaster ausgebildet. Fühler nackt oder bewimpert, oft mit Schuppenwülsten hinter dem Basalglied. Chaetostoma und Saugrüssel vorhanden oder fehlend. In Europa über 900 Arten mit 13 Familien! Mehrere U-Familien werden unterschieden - viele sind Vorratsschädlinge. | ||
Agriphila straminella |
Flügelspannweite: 16 - 19 mm. Die Vorderflügel sind bleich ockergelb und spärlich braun
bestäubt. Der Saum ist schwarz punktiert. Die Hinterflügel sind hellbraungrau.
Die Raupen überwintern.
Bestimmungshilfe : Rolf Mörtter, Entomologie-Forum. Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Tofererböden, Gasteinertal 19.7.2008 | |
Anania funebris |
Flügel schwarz mit weißen Punkten. Imagines fliegen vom späten Mai bis Juli. Raupe an Solidago virgaurea und Genista tinctoria
Anmerkung: Bestimmung durch Herrn Mag. Dr. Patrick Gros, Haus der Natur, Salzburg. Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Luggau, Gasteinertal 19.5.2005 |
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Crambus lathoniellus |
Der Vorderflügel ist im Umriss langestreckt zugespitzt, der Apex ist deutlich vorgezogen
und bildet einen spitzen Winkel, der Außensaum ist unter dem Apex deutlich geknickt.
Die Art ist in Färbung und Schärfe der Zeichnungselemente ziemlich konstant.
Aus der Flügelwurzel entspringen die Costalstrieme und die mediane Strieme, die bei Crambus pratella
nahezu parallel verlaufen. Der Vorderrand des Vorderflügels und der Vorderrand der medianen Strieme
verlaufen nahezu parallel, dazwischen existiert ein schmaler, strichförmiger Zwischenraum.
Die mediane Strieme verläuft insgesamt näher am Vorderrand.
DD: Crambus pratella - der Raum zwischen den Striemen verlaufen nahezu parallel. Text: Helmut Kolbeck Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Amoseralm, Gasteinertal 30.5.2008 |
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Pyrausta aerealis |
U-Fam: Pyraustinae! -
Die Arten der Gattung Pyrausta haben eine Vielzahl von Futterpflanzen erschlossen. Die Raupen fressen gewöhnlich in Bodennähe in zusammengesponnenen Blättern der Futterpflanzen. Anmerkung: Bestimmung durch Herrn Mag. Dr. Patrick Gros, Haus der Natur, Salzburg. Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Böckfeldalm, Hirschkarkogel am 6.7.2008 |
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Pyrausta purpuralis Purpurroten Zünsler |
KL: ca. 20 Millimeter. Die Vorderflügel sind mit purpurfarbenen Schuppen bedeckt und weisen mehrere goldgelbe
Flecke auf. Die Hinterflügel besitzen eine schwärzliche Grundfärbung und tragen eine hellgelbe Binde.
Bei stark abgeflogenen Exemplaren sind die namensgebenden purpurroten Schuppen fast nicht mehr vorhanden.
Der immer vorhandene gelbe Fleck am Hinterrand liegt saumwärts und ist meist halbmondförmig ausgebildet.
Zum Saumfeld hin fasert der Fleck häufig aus, kann aber auch gerade abgeschnitten sein.
Die zweite Generation ist größer und trägt meist eine breitere gelbe Zeichnung.
Larve auf Minze und Dost (Origanum). Die Raupen fressen in Bodennähe in zusammengesponnenen Blättern der Futterpflanzen. Anmerkung: Bestimmung durch Herrn Mag. Dr. Patrick Gros, Haus der Natur, Salzburg (2007) bzw. Ursula Beutler (lepiforum.de, 2023) Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Kitzstein, Bad Hofgastein 18.06.2023 // Amoseralm, Gasteinertal 26.05.2007 |
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Udea alpinalis |
Auf ca. 1.500m Seehöhe. Anmerkung: Bestimmung durch Herrn Mag. Dr. Patrick Gros, Haus der Natur, Salzburg. Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Tofererböden, Gasteinertal 19.7.2008 |
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Udea lutalis | Flügelspannweite: 23- 26 mm. Vorderflügel cremefarben. Die Hinterflügel sind hellgrau bis weißlich.
Die äußere Querlinie am Vorderflügel ist stark gewellt, im vorderen Teil gezackt,
im hinteren Teil ein zungenförmiger Lobus. Ein Nierenmakel liegt direkt neben dem Lobus der äußeren
Querlinie, ein Ringmakel liegt näher zur Wurzelzone.
Die innere Querlinie ist undeutlich und meist unterbrochen.
RAUPE: 13 bis 15 mm.
Anmerkung: Bestimmung durch Ruedi Bryner, Entomologie-Forum am 13.12.2008 Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Amoseralm, Dorfgastein am 30.5.2008 |
Tortricidae | ||
Als Falter sind die Wickler oft recht bunt und durch die eckige Flügelform gekennzeichnet.
Spannweiten 10- 25mm. In Ruhe werden die Flügel dachförmig über den Körper zusammengefaltet.
Die Falten fliegen meist abends oder in der Nacht. Die Raupen leben zwischen zusammengesponnen Blättern,
Nadeln oder Trieben, die sie durch Gespinnstfäden zusammenziehen oder in Früchten, Stängeln,
Knospen, Blüten, Gallen, in der Rinde oder im Wurzelstock.
Viele sind Schädlinge in der Landwirtschaft.
Merkmale: Labialtarsen nach vorn gestreckt oder aufwärts gebogen. Basalglieder klein. Mundglieder in Seitenansicht dreieckig. Maxillartarsen rudimentär. Flügelumriss sehr verschieden. Sichere Bestimmung nur durch Untersuchung der Kopulationsorgane möglich. |
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Aethes tesserana ◊ Bild-Galerie |
Flügel mit gelber Grundfarbe, mit orange- bis rostroten Flecken besetzt. Die Flecken sind
größtenteils bleimetallisch gesäumt. Flügelspannweite 11- 20mm.
LARVE (Raupe): gelblich mit dunklem Kopf und gelbem Nackenschild. Futterpflanzen der Raupen: Wurmlattich, Gemeines Bitterkraut, Pippau, Habichtskraut. Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Amoseralm, Gasteinertal 30.5.2008 |
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Diasemia reticularis |
Kopf, Brust und die Grundfarbe der Flügel sind braun. Auf den Flügeln befinden sich mehrere weiße Binden und Flecken.
Anmerkung: Bestimmung durch Herrn Mag. Dr. Patrick Gros, Haus der Natur, Salzburg. Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Amoseralm, Gasteinertal 31.5.2008 |
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Epiblema scutulana Pracht-Wickler |
KL: 18-23 mm. Ganz ähnlich die Art Epiblema sticticana und Epiblema cirsiana. Sie sind nur durch die
Untersuchung der Genitalien zu unterscheiden.
Anmerkung: Bestimmung unsicher! - DD: Epiblema sticticana und Epiblema cirsiana. Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Poserweg, Gasteinertal 18.5.2006 |
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Olethreutes arcuella Pracht-Wickler ◊ Bild-Galerie |
Flügelspannweite von 14 bis 18 mm. Grundfarbe orange mit silberglänzenden, grauen, schwarzen und gelblichen Mustern.
Kommt an Waldlichtungen und verbuschten Trockenrasen vor, meist auf Blättern.
Die dunkelbraun gefärbten Raupen leben vom Spätsommer bis zum Frühjahr des Folgejahres
an welken Blättern von Pflanzen und an Falllaub, die auch als Nahrung dienen.
Unter Laubansammlungen überwintern sie.
Im April und Mai verpuppen sie sich in einem Kokon im Laubstreu.
Anmerkung: Bestimmung durch Herrn Mag. Dr. Patrick Gros, Haus der Natur, Salzburg. Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Wieden, Gasteinertal 24.5.2008 |
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Philedone gerningana |
Es gibt nur eine Art! - Flügelspannweite beträgt 13-16 mm. Fühlerkammfedern sind mäßig lang.
Die Vorderflügel sind gelb-ockerfarben, dunkler gestreift. Der Basalbereich ist bräunlicher und undefiniert.
Es gibt eine breite Mittelbinde und einen Rippenfleck, beide rotbraun. Die Hinterflügel sind eher dunkelgrau.
RAUPE: Die Larve ist matt grünlich; der Kopf ist rötlich-ockerfarben. Raupe polyphag (Mai bis Juni). - Quelle: WIKI (en). Anmerkung: Bestimmung durch Peter Schmidt (naturbeobachtung.at) Archivbilder . . . Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Fulseck, Dorfgastein - Juli 2017 |
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