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Geschichte Gasteins Themen-Wahl |
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Sebastian Hinterseer beschreibt in seinem Buch
"Bad Hofgastein und die Geschichte Gasteins" die ersten Funde, die
darauf hinweisen, dass bereits in der Jungsteinzeit hier Menschen durch das Gasteinertal gezogen sind.
Die gefundene Tonschale, die mit Kupferschlacke gemagert ist beweist, dass schon 1700 v. Chr.
Menschen im Gasteinertal lebten. Aus der späteren Eisenzeit sind keine weitere Spuren sichtbar und es
wurde auch mit Ausnahme
einer Fibel aus der Hallstattzeit bisher nichts gefunden.
Münzfunde und die Römerstraße über den Mallnitzer Tauern wie dem Korntauern belegen
dann mit Sicherheit die Anwesenheit der Römer.
Der neueste Fund stammt aus dem Jahr 2006 (Anlauftal) - ein Fragment eines spätbronzezeitlichen
Kammhelms, volkstümlich als "Keltenhelm" bezeichnet.
» Die Axt vom Korntauern «
Die Axt vom Korntauern hingegen wurde einige Jahre vor 1945 von Herrn W. Uhlir am
Passübergang des Korntauern (2463 m) gefunden. Dieser Übergang verbindet das Seebachtal
in Kärnten mit dem salzburgischen Anlauftal bzw. Gasteiner Tal. Der eigentliche Fundplatz
befand sich etwas nördlich des Passes in ungefähr 2.000 m Höhe im sog. Lärchenboden, oberhalb der Waldgrenze.
Die Axt ist aus dunklem, graugrünen Hornblendeschiefer, das Bahnende flach gerundet,
und die Länge beträgt 8,8 cm, die Breite 4,4 cm, die Schneidenlänge 4,8 cm.
Das leicht konische Schaftloch hat vorne eine Lichtweite von 2,2 cm und hinten eine solche von 2 cm.
Die Vor- und Rückseite ist fast eben, die seitliche Begrenzung ausgewölbt. Die Form wirkt
massig und gedrungen. Die Axt konnte sowohl als Werkzeug als auch als Waffe Verwendung gefunden haben.
Sie ist der späteren Jungsteinzeit zuzuordnen.
Die gegenseitige Entfernung beider Fundorte beträgt nur etwa 5,5 km.
Es sind die beiden höchstgelegenen Steinbeilfunde der Ostalpen.
Beide Funde sind als Zeugnisse für eine Überschreitung der Hohen Tauern
in jungneolithischer Zeit aufzufassen.
» Steinzeitlicher Fund aus Bad Gastein im Jahre 1951 «
Anfangs Juni fand der Bundesbeamte Josef Heuberger am Nordabfall der Pyrkershöhe in Bad Gastein
eine Steinkeule mit doppelseitig gebohrtem Stielloch, welche der Landesarchäologe Dipl. Ing. M. Hell,
Salzburg, der Jungsteinzeit zuschreibt. Die Keule, welche eine unregelmäßige prismatische Form hat,
ist aus kieseligem Sandstein. Das Schaftloch hat einen Durchmesser von 1,5 cm.
Die Oberfläche dieser Wurfkeule ist mit unregelmäßigen Strichfurchen verziert.
Das Fundstück, das älteste bisher bekannte aus Bad Gastein, ist deshalb von besonderer Wichtigkeit,
weil es beweist, dass der Mensch der Jungsteinzeit das Gebiet von Bad Gastein schon betreten hat.
Bekanntlich wurde schon im Jahre 1910 am Radhausberg bei Böckstein in einer Höhe von 2600 m ein
Serpentinbeil gefunden, so dass die eben gefundene Wurfkeule das zweite jungsteinzeitliche
Fundstück aus dem Gasteinertal darstellt.
» Steinbeil aus Hornstein «
Fundort: Felsen unterhalb des Hotel Straubinger. In der Nähe des Fledermausstollens wurde dieses Flintbeil
aus Hornstein gefunden, welches auf das 4. Jahrtausend v. Chr. datiert wird. So wird aufgrund ihreer
außerregionalen Herkunft und wegen des speziellen Fundortes als Votivgaben an Quellgötter gedeutet, woraus eine Nutzung der
Heilquellen abgeleitet werden kann und möglicherweise eine Besiedlung im
Ortszentrum von Bad Gastein bestanden hat.
» Altbronzezeitliche Tonschale «
Etwa vor 2000 Jahren begann man in Europa vom Steinwerkzeug zum Metallwerkzeug überzugehen
(im Zwischenstromland des Euphrat und Tigris kannte man den Metallguss schon 1000 Jahre früher).
Wie Gräber und Gruben, sog. Pingen, sowie vorgetriebene Stollen besonders im Gebiet von
Bischofshofen beweisen, wurde jedenfalls schon zur gleichen Zeit ausgiebig Kupferbergbau betrieben.
Dass das Gasteiner Tal schon in dieser Periode ebenso wie das vorgelagerte Salzachtal besiedelt war,
beweist auch der Ende 1955 zutage getretene neueste Fund, eine altbronzezeitliche Tonschale, die bei
Kelleraushubarbeiten im Hause Hofgastein Nr. 5 (Kaufhaus Franz Brandner) in einer Tiefe von 2 m zum
Vorschein kam. Es ist dies eine Tonschale, die mit freier Hand aus derbem Ton geformt,
mit Kupferschlacke gemagert ist. Ihre Form ist konisch, die Mündung 14 cm, der Boden 6,5 cm weit, die Höhe 5 cm,
die Farbe fleckig grau bis braun. Unter dem Rande der Schale sitzt außen eine kleine Öse,
zum Durchziehen einer Schnur.
Wie Dr. Hell feststellt, gehört dieser Fund der ältesten Bronzezeit um etwa 1700 v. Chr.
an und dürfte entweder aus einem Grab oder aus einer Wohnstätte stammen. Dieser Fund beweist
die urgeschichtliche Kupfergewinnung außerhalb des Tales und weiter den längeren Aufenthalt
von Menschen in diesem Tale, wenn nicht gar eine Besiedlung.
» Kammhelm im Anlauftal - Fund 2006 «
Fritz Gruber schreibt: - Gefunden wurde das Fragment eines zweischaligen Kammhelmes, so die richtige Bezeichnung für das,
was im allgemeinen Sprachgebrauch unter "Keltenhelm" bekannt ist. Es stammt aus der Zeit
um 1050-1100 vor Chr. und ist somit rund 3.000 Jahre alt.
Dieses wertvolle Stück wurde von Herrn Erhard Tschitschko im Anlauftal auf der Höhenkote von 1.210 m gefunden.
Mit diesem Fund steht nun zweifelsfrei fest, dass bestimmte Menschen und vielleicht Menschengruppen den
Übergang über den Korntauern bereits vor rund 3 000 Jahren benützten.
Es handelt sich aber nicht etwa um ein Verlustgeschehen in grauer Vorzeit, sondern um eine bewusste
Deponie-Votivgabe als Bitte an den Wetter- und Berggott um gute Überquerung des Passes. (A. Lippert) -
Die wissenschaftlichen Untersuchungen führte Univ.-Prof. Dr. Andreas Lippert durch.
(Quelle: "Mosaiksteine zur Geschichte Gasteins" von Fritz Gruber, 2012)
» Älteste Funde aus der Römerzeit «
Das Gasteiner Tal selbst besitzt nur 4 Funde dieser geschichtlichen Periode und zwar
eine Bronzemünze des Kaisers Trojan (98 - 117 n.Chr.), eine solche des Kaisers Alex.
Severus (222 - 235 n. Chr.), einen bronzenen Schreibgriffel und eine sehr gut
erhaltene Gewandspange (gefunden 1955 bei der Anlage eines Neubaues
westlich des Roseggerheimes, Hofgastein auf dem Grunde von G. Möschl), eine
Fibel vom Aucissa-Typus der frühen römischen Kaiserzeit.
Ing. v. Wurmb, der Erbauer der Tauernbahn fand im Jahre 1884 auf der Höhe der
Mallnitzer Tauern eine römische Lanzenspitze, die jedoch leider verloren gegangen ist.
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- Funde aus der Römerzeit - |
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• Doku : Besiedlung Gasteins - Kelten, Römer, Bajuwaren
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Gastein im Bild - Dokumentation
Frühgeschichte - Frühe Funde
© 2008 Anton Ernst Lafenthaler
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