Ereignisse Gasteinertal Themen-Wahl |
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Seltene, außergewöhnliche aber auch tragische und unglückliche Vorkommnisse sollen hier niedergeschrieben bleiben.
Himmelserscheinungen, komisch-tragische Gegebenheiten, mit weitreichenden Konsequenzen behaftete schwere Unwetter
Stürme und ungewöhnliche Unfälle sind die Hauptthemen.
Die - Hochwasserkatastrophen - die schweren Brände -
Lawinen und Felsstürze sowie -
Krankheit und Tod - sind an anderer Stelle beschrieben.
Sebastian Hinterseer hat in seinem Buch "Bad Hofgastein und die Geschichte Gasteins"
eine umfangreiche Zusammenfassung der Ereignisse zusammengestellt,
ebenso Heinrich v. Zimburg mit seinen Buch "Die Geschichte Gasteins und des Gasteiner Tales",
welche teilweise auch hier in abgeänderter Form aber inhaltlich unverändert wiedergegeben werden sollen.
Zeitungskommentare und Zeitzeugen ergänzen die Ausführungen.
» Himmelserscheinungen verbreiten Furcht «
Im Jahre - 907 bemerkte man, so meldet die Chronik, feurige Fackeln und durcheinandereilende
Sterne am Himmel (Sternschnuppenfall!) und
im Jahre - 1091 zeigten sich allenthalber fliegende Würmchen (?) so niedrig über dem Erdboden,
dass man sie fast mit der Hand erreichen konnte. Diese waren manchmal über eine Fläche
von 2 bis 3 Meilen so dicht ausgebreitet, "dazz die sunn nit wohl leichten mochtquot;.
Im Jahre - 1396 verursachte eine dreistündige Mondfinsternis (?) furchtbare Angst.
Im Jahre - 1400 verursachte ein Komet mit "langen Striemen" große Schrecken,
hierauf große Not und großes Sterben.
Im Jahre - 1473 erregte ein Komet mit auffallenem lanzenförmigem Schweif neue Türkenfurcht.
» Heuschreckenplage und Unwetter sind Ursache von Hungersnot im Gasteinertal «
Im Jahre - 1145 schreckliche Hungersnot.
Im Jahre - 1195 Heuschreckenplage und hierauf eine ansteckende Seuche.
Im Jahre - 1340 wieder eine Heuschreckenplage.
Im Jahre - 1492 "hat der Plitz, Donner am St. Johannesabend in der Rauris fünf
Mann erschlagen, drei am Turm bei den Gloggen und zwei in der Kirchen; ist auch selbigen Jahres
in der Gastein das Traidt (Getreide) aller erschlagen worden."
Im Jahre - 1890 gingen ab 10. Juli 1890 unablässig schwere Gewitter über das Tal nieder und am 12. und 13. Juli 1890 außerordentliche Schneefälle, die an den Kulturen Schäden anrichteten, wie sie seit Menschengedenken nicht dagewesen waren.
» "Blutregen" im Gasteinertal «
Am - 6. und 7. Februar 1847 fiel im Gasteinertal wie im ganzen Tauerngebiet roter Schnee,
sogenannter Blutregen. Dieser stellte sich als feiner Wüstensand dar, der von den Wüsten Afrikas nordwärts getrieben wurde,
sich hier auf dem Schnee absetzte und diesen rötlichbraun färbte.
Am - 5. und 6. Februar 1862 fiel im Gasteiner Tal neuerdings roter Schnee.
Die chemischen Untersuchungen ergaben, dass es sich abermals um feinsten Wüstensand aus der Wüste Sahara handelte.
Zuletzt kam es im Jahre - 1900 zu einem derartigen Ereignis.
» Orkan aus Nordwest rüttelte den Kirchturm «
Am - 11. Dezember 1867 brach ein Orkan aus Nordwest über das Tal herein, der volle 36 Stunden wütete.
Er rüttelte den Kirchturm so mächtig, daß er zum nicht geringen Entsetzen der nächstgelegenen Hausbewohner
in seinen Holztheilen sichtlich zu wanken begann und der an der Spitze angebrachte Wetterhahn vollständig umgebogen wurde.
» Wieder ungewöhnliche Himmelserscheinungen «
Im Jahre - 1899 - Im Jänner beobachtete man sonderbar sich tangierende, äußerst hell glänzende Mondhöfe;
desgleichen am nächsten Tage ebensolche Sonnenhöfe.
» Der Himmel blutrot «
Am - 25. Jänner 1938 bewirkte ein Nordlicht, das in der Zeit zwischen 20.20 und 23.30 Uhr auftrat,
eine einmalige Himmelserscheinung. Ungefähr um 8 Uhr abends verfärbte sich der nördliche Himmel blutrot,
so dass man hier vorerst ein Großfeuer im Großarltal annahm.
» Schweres Hagelwetter 1804 und 1928 «
Am - 24. Juni 1928 ging über Hofgastein ein Hagelwetter nieder, wobei Schloßen bis zu 5 cm Durchmesser fielen
In der Hauptsache wurden die Ortschaften Breitenberg, Wieden und Weinetsberg betroffen und dort fast die ganze
Ernte vernichtet. Im Markte wurden rund 500 Fensterscheiben eingeschlagen.
Bereits am 8. Juni 1804 fielen pfundschwere Schloßen, welche auch Tiere töteten.
» US-Bomber werfen Ballast ab «
Im Jahre - 1945 warfen US-Bomber 86 Bomben, die auf der Jungerscharte zwischen
Zitterauertisch und Stubnerkogel einschlugen,
ohne Schaden anzurichten. Auch am Radhausberg wurden einige Bomben geworfen.
» Kurioser Postraub «
Am - 16. Juni 1954 ereignete sich auf offener Straße zwischen Markt
und Bahnhof Hofgastein ein Postraub, bei dem die Täter 98.000 Schilling erbeuten konnten.
Der Posttransport "verlor" die Geldsäcke offensichtlich während der Fahrt zum Bahnhof Hofgastein.
Der Täter konnte nie gefasst und der Ablauf des Postraubes nie wirklich glaubhaft rekonstruiert werden.
» Blitz tötet zwei Buben im Baumhaus «
Am - 12. Mai 2009 wurden in einem Baumhaus zwei Buben aus Bad Hofgastein, 11 und 12 Jahre alt, beim
Spielplatz unweit des Fußballplatzes vom Blitz getroffen.
Der elfjährige Bub war sofort Tod, der 12 Jahre alte Spielkamerad wurde schwerst verletzt und
starb letztlich wenige Tage später an den Folgen des Blitzunfalles. Das Baumhaus war aus Holz und befand sich in Bodennähe
auf einer Lärche. Diese überragte die umliegenden Bäume kaum. Der Blitz wählte nicht den nahe am Spielplatz
befindlichen hohen Strommast, sondern eben diese hohe Lärche mit den zwei Buben, welche im Baumhaus Schutz suchten vor
dem plötzlich auftauchenden Gewitterregen. Der Blitz schlug wenige Minuten nach Aufziehen der Wolken ein.
Mindestens 15 etwa gleichaltrige Jugendliche mussten das Unglück am Spielplatz miterleben.
Ein - Gedenkstein - erinnert an das schreckliche Unglück.
Die Lärche wurde gefällt.
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Anmerkung: Die Informationen wurden auszugsweise dem Buch - "Bad Hofgastein und die Geschichte Gasteins" von Dir. Sebastian Hinterseer, 1977 - entnommen und teilweise auch dem Buch von Heinrich v. Zimburg : "Die Geschichte Gasteins und des Gasteiner Tales". Zeitungsberichte und Zeitzeugen ergänzen die Ausführungen.
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© 2010 Anton Ernst Lafenthaler
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