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Ereignisse Gasteinertal Themen-Wahl |
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Die ersten Aufzeichnungen über Stein- und Schneelawinen folgten eher spät im Vergleich zu den Berichten
der Hochwasser- und Brandkatastrophen oder der vielen Erdbeben, die auch große Vermurungen mit sich brachten.
Erste Erwähnung von Lawinenunglücken finden sich erst im 17. Jahrhundert.
Sebastian Hinterseer hat in seinem Buch "Bad Hofgastein und die Geschichte Gasteins"
eine umfangreiche Zusammenfassung der Ereignisse erstellt,
ebenso Heinrich v. Zimburg mit seinen Buch "Die Geschichte Gasteins und des Gasteiner Tales",
welche hier in chronologisch abgeänderter Form aber inhaltlich unverändert wiedergegeben werden soll.
» Lawine zerstört drei Bauernhäuser - fünfzehn Personen starben «
Nach Muchar ging am - 3. Februar 1689 im Gasteiner Tal eine große Lawine nieder, die drei Bauernhäuser zerschmetterte
und fünfzehn Personen tötete. In der gleichen Stunde begrub eine zweite Lawine acht verheiratete Knappen,
welche von der Bergarbeit in der Gugl am Nassfeld heimgingen.
» 100 Jahre später fiel tiefer Schnee auf die Tauernkette «
Am - 4. und 5. Oktober 1789 fiel tiefer Schnee auf die Tauernkette. Am 9. und 11. folgten Regenströme
und warme Winde, welche schon am 10. eine allgemeine Überschwemmung von Böckstein bis zur Klamm über das Tal brachten.
Dabei entstanden besonders in Bad Gastein außerordentliche Verwüstungen,
Stein- und Erdlawinen, Plaiken und Erdmuren gingen nieder.
Siehe die - Hochwasserkatastrophen - im Gasteinertal.
Im Jahre - 1794 gab es am Radhausberg ein Lawinenunglück, das sieben Bergarbeiter tötete und zehn verwundete.
Lawinenabgänge haben besonders die Bergleute getroffen, da diese auch im Winter in den Gruben arbeiten mussten. Berghäuser wurden dabei ebenso zerstört wie Bauernhäuser im Tal, insbesondere am Eingang des Kötschach- und Nassfelder Tales.
» Lawine zerstört Unterberg «
Aus dem Jahre - 1801 wird mannshoher Schnee im Monat Juni im Gebirge berichtet und wieder
im Jahre - 1817 ein "Überaus schneereicher Winter", der viele Lawinen zur Folge hatte,
die unter anderem auch das Dorf Unterberg zerstörten. Noch zu Georgi überragte der Schnee alle Zäune.
Die Metzen Weizen stieg um 18 Gulden, und infolge großen Futtermangels stand viel Vieh um.
» Lawinenstürze töten immer wieder Bergleute «
Im Jahre - 1819 ließen bei Lawinenstürzen mehrere Bergleute am Radhausberg ihr Leben.
In den Jahren - 1838/39 richteten erneut verschiedene Lawinen Schaden an und töteten zwei Menschen.
Im Jahre - 1844 kam es zu schweren Lawinenabgängen.
Dabei wurde am 25. Jänner 1844 die Siglitz besonders davon betroffen, indem neun Knappenhäuser dadurch zerstört wurden.
Da die Knappen gerade nicht in ihren Wohnungen anwesend waren, fanden nur zwei hiebei den Tod (Zimburg).
Am - 21. Dezember 1878 verschüttete eine Lawine am Korntauern zehn Böcksteiner Knappen,
die nach Kärnten unterwegs waren,
um mit ihren Familien die Weihnachtsfeiertage zu verbringen. Neun von ihnen konnten noch lebend geborgen werden.
» Zahlreichen Lawinen verursachen großen Schaden im Bereich Böckstein «
Im Jahre - 1887 - im Frühjahr verursachten die zahlreichen Lawinen besonders großen Schaden in Böckstein.
Zur Wiedergutmachung spendeten die Kurgäste 500 fl., während Kaiser Wilhelm 1000 fl. stiftete.
Im Jahre - 1888 gingen neuerlich, besonders im Nassfeldtal hinter der Evianquelle, schwere Lawinen nieder,
welche mehrere Häuser verschütteten. Da die Bevölkerung rechtzeitig gewarnt worden war, kam jedoch niemand ums Leben.
» Die Klamm wurde mehrmals gesperrt «
Im Jahre - 1890 gingen ab 10. Juli unablässig schwere Gewitter über das Tal nieder
und am 12. und 13. Juli außerordentliche
Schneefälle, die an den Kulturen Schäden anrichteten, wie sie seit Menschengedenken nicht dagewesen waren.
Das Jahr - 1893 brachte einen sehr strengen Winter. Die Klamm wurde zweimal wegen Lawinen gesperrt.
Das Jahr - 1895 brachte ebenfalls während des ganzen Winters eine außergewöhnliche Kälte.
» Schneemassen bringen Wandelhalle in Bad Gastein zum Einsturz «
Im Jahre - 1905 fiel im Winter vom Oktober 1904 bis März 1905 in Bad Gastein 6,33 m Schnee,
der unter anderem
auch das Dach der dortigen Wandelhalle zum Einsturz brachte. Selbst die ältesten Leute konnten sich nicht erinnern,
dass jemals so viel Schnee gefallen war. Im Februar gingen oberhalb der Kompbergkapelle zwei Lawinen nieder
in einer Länge von über 30 m, welche viel Bäume mit sich führten und die ärarische Straße auf drei Tage versperrte.
Die Klamm musste fünf mal geschlossen werden. Durch abstürzende Lawinen wurde das Tunnelportal der neuen Bahn samt
der Brücke über die Ache zerstört.
» Erdlawine verschüttet Bertahof «
Am - 26. Mai 1914 um 5.30 Uhr früh ging am Schmalzgrubenbach in Vorderschneeberg
eine mächtige Erdlawine nieder, die den größten Teil des Besitzes der Restauration Bertahof verschüttete
und auch anderen Besitzern großen Schaden zufügte.
» Felsstürze «
Am - 25. Mai 1931 löste sich auf dem Ingelsberge ein zirka 1500 kg schwerer Felsblock,
der einen Heustadel zerstörte.
Mitte Februar - 1932 stürzten von dem 3262 m hohen Gipfel des Ankogels rund 400 Kubikmeter Gestein in die Radeck ab,
so dass der bisher höchste Gipfel des Gasteiner Tales danach 3251 m maß.
Im Jahre - 1936 - hatte ein schneereicher Winter zahlreiche Lawinenstürze im Anlauf-, Nassfelder- und
Kötschachtal zur Folge.
Die Böckfeldalpe wurde von einer Lawine zerstört. Im Kötschachtal verschüttete eine vom Tofererberge abgehende
Lawine die Prossauer Straße und warf am linken Ufer zwischen Ölbrenner- und Metzgerlehen durch den Luftdruck
noch hoch hinauf den Wald um.
Am - 24. Dezember 1947 gingen im Nassfelder Tal schwere Lawinenstürze nieder.
Die Böckfeldalpe wurde neuerlich zerstört.
» Ortnergut und Feldinggut schwer beschädigt - Ölbrennergut zerstört «
Im Jahre - 1951 ging zwischen Gallwies und Bahnhof Hofgastein eine ca. 60 m breite
und 2- 3 m tiefe Schneelawine nieder,
die die Bundesstraße verschüttete. Am gleichen Tage um die Mittagszeit stürzten in die Ortschaft Heissingfelding
zwei Schneelawinen nieder, die eine große Menge abgerissener und entwurzelter Baumstämme (ca. 1000 Festmeter) mit
sich führten. Die Lawinen hatten eine Länge von etwa 200 m und eine Tiefe von 5 bis 6m.
Das Zuhaus vom Ortnergut und das Feldinggut wurden schwer beschädigt, Ein am Wohnhaus des Feldinggutes
angebauter Schuppen wurde von der Lawine mitgerissen.
Die Ortschaft musste teilweise evakuiert werden.
Um dieselbe Zeit ging beim Heißinggut ebenfalls eine schwere Lawine nieder, welche eine Breite von 150 m
und eine Tiefe von 10 - 15 m aufwies. Das genannte Bauernhaus sowie die vier umliegenden Gehöfte waren äußerst gefährdet.
Auch in der Gegend des Ingelsberggutes brachen in den Nachmittagsstunden Lawinen nieder.
Am schwersten betroffen jedoch wurde die Gemeinde Bad Gastein, wo im Kötschachtale am gleichen Sonntag,
dem - 21. Jänner 1951 - gegen 20 Uhr eine riesige Lawine niederging, die das Ölbrennergut mit 14 Menschen
unter sich begrub. Siehe - Lawine zerstört Ölbrennergut - im Kötschachtal.
» Lawinen zerstören Verkehrswege und Liftanlagen «
Am - 19. Juli 1917 wurde die Bahnstrecke infolge Austritts des Wiedener Baches bei Kilometer 20,7
in einer Länge von 50 m vermurt.
Durch den Einsatz von 45 Mann Militär wurde dieser Streckenteil wieder hergestellt.
Am - 28. Oktober 1936 wurde die Klammstraße durch eine Erdrutsch so arg verschüttet,
dass der Verkehr eine Woche lang unterbrochen werden musste.
Am - 9. November 1936 wurde die Bahnstrecke nördlich der
Schwarzwand bei Bad Gastein durch eine abgehenden Steinlawine verschüttet und die Hochspannungsleitung zerstört.
Am - 7. Juli 1946 verursachte der Gadaunerer Bach starke Vermurungen und beschädigte zwei Brücken und
die Wasserleitung.
Am - 9. Juli 1965 - großer Felssturz von der sogenannten "Gamsstubenwand"
in unmittelbarer Nähe des
Bahnhofes Böckstein. Die Felsmassen verlegten dabei ein Abstellgeleise und vernichteten zudem l ha Jungwaldgebiet.
Am - 27. März 1967 wurde die Klammstraße
neuerlich durch große Felsstürze und starke Vermurungen verschüttet.
Am - 22., 23. und 24. Februar 1970 gingen im Schlossalmgebiet größere Lawinen nieder, die bedeutende
Schäden verursachten und auch die Liftanlagen in Mitleidenschaft zogen.
Am - 30. Jänner 1974 zerstörte ein abgehendes Schneebrett die Talstation des Sesselliftes auf die Hohe Scharte, wobei ein
Schaden in der Höhe von einer Mill. S entstand.
Am - 9. Dezember 1974 brach vom Lungkopf eine Lawine nieder,
welche die Bergstation des Weitmoserliftes und die Talstation
des Skiliftes auf die Hohe Scharte schwer beschädigte.
» Lawinen und Felsstürze töten Menschen «
Im Jahre - 1920 verschüttete eine über die Taferlwand im Nassfeld abgehende Lawine mehrere Bergknappen,
von welchen drei nur mehr tot geborgen werden konnten.
Am - 12. März 1958 wurde während einer Skitour ins Nassfeld der aus Mallnitz stammende Franz Hepfner von
einem Schneebrett in die Gasteiner Ache gerissen und getötet.
Am - 13. Juni 1962 wurde die 68 Jahre alte Rentnerin Aloisia
Lemitsch auf dem Weg zur Pyrkerhöhe durch einen abrollenden Stein erfasst und getötet.
Am - 10. April 1966 wurde die Klammstraße durch einen Lawinenabgang und Felssturz im Gebiete
südlich der Straßenüberdachung verschüttet. Das Unglück forderte leider auch zwei Todesopfer, und
zwar die aus Kärnten stammende Gattin und Tochter eines amerikanischen Urlaubers.
Durch einen vom Höhenweg abrollenden
Stein wurde am - 30. Juni 1969 in der Ortschaft Gadaunern der 6jährige Sohn des Landwirtes
Voithofer mit großer Wucht getroffen und getötet. Ein weiterer Bub wurde schwer verletzt.
Am - 25. Februar 1970 brach eine
weitere Lawine vom Rauchkogel nieder. Drei Angehörige der Bergbahn AG wurden von einer im Gebiete der
Hohen Scharte abbrechenden Lawine erfasst und mitgerissen. Sie erlitten verschiedenste Verletzungen,
konnten sich aber noch selbst befreien.
Ein erschreckendes Lawinenunglück fordert am - 30. Jänner 1975 drei Todesopfer.
Fünf Männer des Lawinenwarndienstes waren dabei von den Schneemassen niedergerissen und verschüttet worden.
Martin Schwaiger und Johann Viehauser wurden dabei verletzt, konnten sich aber selbst befreien.
Werner Feger, Johann Lenz und Josef Viehauser aber konnten nur noch tot geborgen werden.
» Steinschlag am Ingelsberg «
Am - 10. Mai 1987 (Muttertag) mussten 9 Häuser mit 51 Bewohnern am Sonntag Abend nach einem gewaltigen Felssturz
in Bad Hofgastein evakuiert werden; siehe den - Pressebericht -
der Salzburger Volkszeitung 1987. Steinmassen im geschätzten Ausmaß von 5000 Kubikmeter wurden von einem Bannwald
aufgefangen und drohten, auf die Siedlung im Norden der Marktgemeinde abzugehen.
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© 2010 Anton Ernst Lafenthaler
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