Geschichte Gasteins Themen-Wahl |
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In der ältesten Zeit der "celtogermanischen Gauenverfassung", so berichtet uns Muchar in seinem Buch "Das Thal und Warmbad Gastein", 1834 - war das Gasteinertal ein Teil des Pinzgaues mit den Tälern Groß- und Kleinarl und der Fritz - und Muchar berichtet uns weiter: "Von der uralten Gauenverfassung her hatte sich in Gastein durch Jahrhunderte erhalten die Abtheilung des ganzen Landgerichtsbezirkes in folgende Gemeinden, Genossenschaften oder Zechen: Maierhofen, Dorf, Harbach, Laderting, Markt Hof mit eigenem Burgfrieden, Heissing mit Felding, Gadaunern, Remsach, Hinterbaden, Schneeberg, Anger, Weiningsberg, Widen, Breitenberg, Luggau und Unterberg , welche alle seit dem Jahre 1814 in sechs Steuerdistricte untergetheilt sind, nähmlich: Markt Hof, Hundsdorf, Breitenberg, Dorf, Wildbad, Böckstein." Zur Zeit des blühenden Goldbergbaues im 16. Jh. gab es im Gasteinertal mehr als 6000 Menschen, wie uns Muchar berichtet. Genannt werden dabei u. a. 7 Geistliche, 15 Beamte und Honoratioren, sowie 36 Bürger und Gewerbsinhaber. Verteilt im gesamten Gasteinertal, im Tal wie am Berg gab es 608 Häuser mit insgesamt 680 Wohnparteien und 5381 hölzerne Heuscheunen. Dabei sind 20 Dörfer angeführt und zwar: Maierhofen, Dorf, Harbach, Laderting (Laderding), Heissing (Heißing), Felding, Gadaunern, Remsach, Kötschachdorf, Badbrücke (Badbruck), Püchl, Wildbad, Böckstein, Aigen, Laven (Lafen) und Dietersdorf, Hundsdorf, Widen (Wieden), Stein, Breitenberg, Heumoos am Berg, Luggau, Unterberg, und der einzige Markt Hof.
Burkart Eble berichtet uns in seinem Buch: "Die Bäder zu GASTEIN" die kostspielige und beschwerliche Reise in die Gastein und schreibt: "Um von Salzburg nach Gastein zu kommen, bedient man sich entweder des Post-Eilwagens, oder der Extrapost, oder eines Lohnkutschers, oder seiner eigenen Equipage. Der Eilwagen legt den Weg in einem Tag oder zwölf Stunden zurück, fährt Sonntag und Donnerstag um 1 Uhr Mittags von Salzburg ab, übernachtet zu St. Johann, und kommt Montag und Freitag gegen 10 Uhr Früh in Gastein an. Er bringt zugleich die Briefe, und nimmt solche wieder nach Salzburg zurück."
» Anreise Albrecht VI. mit Kutsche und Sänfte - 1632 «
Ganze 5 Tage benötigte Herzog Albrecht VI. von Bayern mit seinem Gefolge von Salzburg nach Gastein. Dabei war die Kutsche nicht das einzige Transportmittel, sondern
wegen der holprigen Straßen bediente man sich gar Sänftenträger. So beschreibt Fritz Gruber in seinem Buch
"Mosaiksteine zur Geschichte Gasteins", die Anreise von Salzburg nach Gastein folgendermaßen (Text gekürzt):
"Die erste Etappe der Weiterreise führte bis Golling, wo man das "Nachtlager" beim Wirt Virgil Fresacher bezog.
Am folgenden Tag ging es bis St. Johann, wo der Wirt Caspar Prunner seinen großen Auftritt hatte.
Die nächste Nacht, vom 20. auf den 21 August, verbrachte der gesamte Tross beim Wirt Paulus Pachmayer in Lend.
Mit von der Partie waren rund vierzig Personen, darunter mehrere Priester, Musikanten, Köche, Edelknaben, Lakaien, Kutscher und
Rossknechte sowie der Leibarzt und der Leibschneider Albrechts. Nur das Herzogspaar selbst bezog diesmal ein vornehmeres Quartier.
Die beiden logierten im Haus des erzbischöflichen Bergwerksverwesers Christian Geißler.
Die nächste Station war Hofgastein. Caspar Rendl, der dortige Platzwirt, schien sich der Ehre und eines werbewirksamen Prestigegewinnes
bewusst gewesen zu sein, denn er beherbergte und bewirtete die ganze Reisegesellschaft gratis. - ... -
Endlich, am 22. August, erreichte man das Wildbad. Die Reise von Salzburg nach Bad Gastein hatte somit fünf Tage gedauert.
Allerdings scheint man jeweils nur einen Halbtag tatsächlich in der Kutsche gesessen zu sein. Jedenfalls überantworteten sich die
noblen Gäste der Tortur des Reisens auf holprigen Straßen meist erst nach dem um 11 Uhr angesetzten Mittagessen.
Bei dieser als "Morgenessen" bezeichneten Mahlzeit schlug man sich den Bauch mit Speis und Trank noch ordentlich voll,
um für die kommenden Strapazen der Fahrt gestärkt zu sein. Zugpferde und begleitende "Seit"-Pferde zusammengerechnet,
mussten die örtlichen Bauern für die jeweilige Reise-Etappe an die 50 bis 60 Rösser zur Verfügung stellen.
Diese sogenannten "Scharwerksfuhren", welche die Bauern zwangsweise zu leisten hatten, waren denkbar unbeliebt,
obwohl eine Entschädigung zur Auszahlung kam - ... -
Die Straßen waren sehr schlecht. Es ist daher verständlich, wenn sich die kränkelnde Herzogin ab Golling lieber in einer Sänfte tragen ließ - ... -
Übrigens muss die Strecke zwischen Schwarzach und Lend besonders schlecht gewesen sein,
da auch der Herzog selber von der Kutsche in eine ebenfalls von zwölf Männern getragene Sänfte umstieg."
» Die Lohnkutscher «
Burkart Eble schreibt:
"Am allerlebhaftesten wird übrigens der Verkehr zwischen Salzburg und Gastein durch die Lohnkutscher unterhalten.
Diese sind meistens in Salzburg ansässig, doch nehmen auch andere, namentlich die von Linz dahin kommenden eine solche Gelegenheit an, wenn sie sonst keinen
bessern Verdienst zu hoffen haben." - Die Lohnkutscher legen die Strecke Salzburg - Gastein in
1 1/2 Tagen zurück. Übernachtet wird am ersten Tag entweder in Werfen oder in St. Johann aber auch in Schwarzach, bei gutem Vorankommen.
Ankunft in Hofgastein ist dann zwischen 10 Uhr Vormittag oder Nachmittag, je nachdem ob man einen - "flinken Hauderer, oder einen durstigen Zauderer zum Fuhrmann hatte."
» Anreise in die Gastein um 1800 «
Mitterdorfer berichtet uns von Lohnkutschern, die mit einem Gespann von 2 oder 3 Pferden die Kurgäste von Salzburg nach Gastein bringen - in weniger als zwei Tage.
Er schreibt:
"Von Salzburg aus aber bedienen sich viele Kurgäste der Landkutscher, welche kontraktmäßig mit 2 Pferden und
guten Wagen in nicht vollen 2 Tagen gegen 22 - 26 Gulden, mit 3 Pferden gegen 30 - 34 Gulden nach Gastein fahren.
Der Fuhrmann verpflegt sich sammt Pferden selbst. In den Sommermonaten gehen beynahe wöchentlich solche Landkutscher von Salzburg nach Gastein ab."
Reisende von und nach Radstadt nehmen die Straßen über Wagrain; jene aus Tirol und Bayern kommen über Mittersill oder Saalfelden nach Gastein.
Jene aber aus Kärnten nehmen offensichtlich
Saumpferde in Anspruch, um damit über den Mallnitzer Tauern ins Gasteinertal zu gelangen.
So berichtet uns Mitterdorfer:
"Jene Kurgäste, welche von und durch Kärnthen kommen, reiten gewöhnlich über den Malnitzer oder Naßfelder Tauern, der bey
gutem Wetter bey weitem mich so gefährlich zu übergehen, oder zu übersäumen ist, als manche sich vorstellen.
Die zur Uebersetzung des Tauern auf der Malnitz oder im Wildbade vorfindigen Pferde gehen zwar nicht schulgerecht und dulden keinen Sporn,
aber man kann sich ihrem sichern Schritte wohlgemuth anvertrauen. In acht Stunden reitet man gewöhnlich von Malnitz,
dem letzten Dorfe in Kärnthen unter dem Tauern, über selben nach Gastein."
Aber auch zu Fuß kommen Kurgäste ins Gasteinertal, wie folgende Textstelle beweisen mag:
"Gute Fußgeher kommen in einem Tage von St. Michael oder Mauterndorf im Lungau durch das Zederhaus, über das
Tappenkar nach Großarl, und von da über die Dofer (=Toferer Scharte) nach Gastein."
Eine Reisebeschreibung über Hallein - Schwarzach - Lend - Gastein überliefert uns Emil aus dem Jahr um 1820, welcher neben der Orts- und Landschaftsbeschreibungen auch
Sehensürdigkeiten und Historisches beschreibt. Von Salzburg nach Hallein über die Dörfer Morzig, Anif, Nieder-Albn, Kaltenhausen zeigt die Straßensäule 4 Stunden an.
Von Hallein zieht sich die Straße nach seiner Beschreibung nach Golling (1 Post), wobei man zuvor den Ort Kuchl passiert, wo einst die mächtigen Ritter der Kuchler ihren Sitz hatten
(6 1/8 Stunden Entfernung von Salzburg). Für die Strecke Salzburg - Golling werden 7 1/2 Stunden angegeben).
Danach geht es über den "Felsenpaß Lueg" und weiter zum Gasthofe in Stegenwald, zwei Stunden von Golling entfernt.
Dann öffnet sich das Tal und man sieht schon von weitem das "Schloß-Hohenwerfen".
Hinter der Schlegelmühle bei der Werfner Brücke fängt eine neue Poststunden-Zählung an. Emil schreibt:
"Die Thiersattel Brücke, bey welcher früher der Weg über den Speckberg ging, liegt mit 5/8 Stunden bezeichnet.
Man sieht noch die Spuren der ehemaligen Landstraße, die über den Speckberg nach Gastein führte. Hinter 7/8
fährt man über die Brücke des Fritz-Baches, welcher sich in die Salzache ergießt, nach dem ansehnlichen Dorfe Bischofhofen (1 6/8 Stunden),
das 3 Kirchen und über 80 Häuser zählt.".
Vonn Bischofshofen nach St. Johann (1 1/2 Posten) bis nach Lend (1 Post).
- "Thal und Wildbad Gastein" Emil 1827
» Anreise mit dem Eilwagens der Extrapost «
S. Hinterseer berichtet uns, dass die Reise von Salzburg nach Gastein auch vermittels des Eilwagens der Extrapost möglich war, welcher für die Strecke Salzburg-Gastein
nur 1 Tag brauchte. Man fuhr um 7 Uhr früh in Salzburg ab und kam um 7 bis 8 Uhr abends in Hofgastein und um 9 bis 10 Uhr abends in Badgastein an.
In Salzburg, Werfen, Lend, Hofgastein und Wildbad war für die Aufnahme von Reisenden vorgesorgt.
Schweren Gepäck, wie Kisten, Säcke etc. mussten extra mit einem Botenwagen transportiert werden. Gäste, welche in einem Separatwagen mit der Extrapost reisten, ersparten sich
lästige Wagenwechsel und das Umpacken bei jeder Poststation. Die kürzeste Route von Salzburg bis Wildbad betrug 7 4/8 Posten (=15 Meilen mit einer Fahrtdauer von 13 Stunden).
Anmerkung: Die österreichischen Postmeile wurde nach dem Wiener Kongress mit 7,586 km festgelegt.
» Die Anreise mit der Giselabahn bis Lend-Gastein ab 1875 «
Die Giselabahn von Salzburg nach Innsbruck wurde am 6. August 1875 eröffnet. Somit mussten die Anreisenden nicht mehr den beschwerlichen Weg mit der Kutsche von Salzburg nach Gastein
auf sich nehmen, wozu man eineinhalb Tage benötigte, sondern konnte das Wildbad in einem Tag erreiche. Vom damals sogenannten Bahnhof "Lend-Gastein" waren dann
allerdings noch 25 km bis ins Wildbad mit der Kutsche zu bewältigen.
» Die Fahrt von Lend nach Klammstein «
Muchar beschreibt die Reise durch die Klamm folgendermaßen:
"In der Lend theilt sich die Straße, rechts an der Salzache fort leitet ein Weg über Oberlend in das Pinzgau hinauf;
die andere Straße führt über die Salzach hinüber und am äußersten Fuß der westlichen Gebirgskette des Gasteinerthals aufwärts in
langer Krümmung zur schauerlichen Klamme. Nach einer Stunde erreicht man die grause Schlucht, aus deren finsterer Tiefe die schäumende Ache heraufbrüllet." -
Schiller, der wohl auch diesen Weg nehmen musste, verarbeitete sein Erleben in einem Gedicht, wie folgt:
Am Abgrund leitet der schwindliche Steg,
Erführt zwischen Leben und Sterben; Es sperren die Riesen den einsamen Weg, und drohen dir ewig Verderben; Und willst du die schwalfende Löwinn nicht wecken, So wandle still durch die Straße der Schrecken. - Schiller |
Muchar beschreibt nun weiter die "schreckliche Fahrt" durch die Klamm:
"In der Gegend zu Gigerach, wo drei Bauerngehöfde stehen, mag man zum ersten Mahle hinein- und hinabschauen, in
die tiefe schwarze Kluft, in welche man hinein, durch welche man hindurch muß, um zu den Heilquellen der Wunderbades zu gelangen.
Unter einer überhangenden Felsenwand immer höher hinan führt der furchterregende Weg; vorüber an der Stelle,
von welcher vor wenig Jahren eine donnernde Schneelawine das sogenannte Steinhäuselwirthshaus zerschmetterte,
und in die finstere Charybde hinabgestoßen hat; vorüber am Wegmacherhäuschen, immer steiler hinauf
bis zur Kapelle, zum Kreuze. Hier steht man auf dem Puncte der hohen Klamme; hier werden auch die in der Lend erhaltenen Vorspannspferde ausgeheftet;
und von selbst reißet es den erstaunten Wanderer während dieser kurzen Rast hin, die schaudererregenden Umgebungen näher zu betrachten - ...". -
Muchar beschreibt die furchterregende Schlucht ausführlich und sehr poetisch, um dann, nachdem die Vorspannpferde "ausgeheftet" wurden, die Weiterreise
folgend beschreibt:
"Nun führt der ebenso meisterhaft als fest und kühn gebaute Weg hinein in die eigentliche Klamme, tiefer und tiefer sich hinabsenkend in die düstere, feuchte
Kluft. Haben weiter außen noch der Ache tosenden Katarakte, die schauerliche, jäh abstürzende große Felsenwand,
und die schwindelnde Tiefe einen großartigen Anblick gewährt, Bewunderung und Erstaunen in jedem fühlenden Busen aufgeregt,
so erfüllen jetzt die umstrickende Enge und Dunkelheit der Kluft, die schwarzgrauen Felsenwände der immer dunkler werdenden einförmigen Wildniß,
das dröhnende Murren des Stromes und die kühlfeuchte gruftartige Luft das Herz des Wanderers mit geheimen Grauen
und mit ängstigendem Bangen. Mühsam zwischen Felsenwänden und dem Strom windet sich der Weg von einer Ecke
um die andere hinüber. Am engsten Puncte stand ehemahls (schon vor dem Jahre 1450) ein Wachthaus,
welches den Weg recht eigentlich absperrte. Später weilte hier ein alter Invalid als Wächter der Klamme, welcher
allen herzu- und abfahrenden Fremden die Thore öffnete, und sie mit ihren Namen und Charakter aufzeichnen mußte.
Die hochaufgeschwollenen Fluthen der Ache haben am 30. Mai 1821 diese Clausengebäude fast gänzlich zertrümmert.
Durch diese dunkle Schlucht herein wird dem Wanderer ob der öden grauenvollen Wildniß das Auge trüb und – starr! –
endlich springt ihm ein fremdlicher Lichtstrahl von grünen Bergwiesen und bebauten Abhängen
durch die Wipfel und bebarteten Aeste der schwarzgrünen Fichten als Erlösungsbothe entgegen... -
Bei Klammstein betritt man das eigentliche Gasteinerthal. " - und Schiller sagt es mit einem Gedicht, wie folgt:
Am Abgrund leitet der schwindliche Steg,
Erführt zwischen Leben und Sterben; Es sperren die Riesen den einsamen Weg, und drohen dir ewig Verderben; Und willst du die schwalfende Löwinn nicht wecken, So wandle still durch die Straße der Schrecken. - Schiller |
Danach geht es über eine Brücke über die Gasteiner Ache und weiter zu dem beinahe freistehenden Felsenstock mit der Burgruine Klammstein.
Die Burg wurde bereits Mitte des 16. Jahrhunderts aufgegeben und hundert Jahre später wurde im Bereich des Burghofes Getreide angebaut.
- Quelle: "Das Thal und Warmbad Gastein" von Dr. Albert von Muchar, 1834
» Besuch der Kaiserin mit der Kutsche «
Ihren ersten Gasteinaufenthalt verbrachte Kaiserin Elisabeth gemeinsam mit ihrem Mann im Jahre 1885 (6. und 7. August 1885) im Hotel Straubinger.
Dazu berichtet uns Lorenz Krisch u. a. zur Kutschenfahrt:
"Bis zur Erbauung der Tauernbahn fuhr man von Lend nach dem 26 Kilometer entfernten Wildbad Gastein im Post- oder
Privatwagen gewöhnlich in vier Stunden. Es gab aber auch schnellere Transportmöglichkeiten, wie die "Extrapost", die nur zweieinhalb Stunden
benötigte, bzw. die "Galapost" - vierspännig mit leichtem Phaeton - für die zahlungskräftigsten Kurgäste, mit der man
in eindreiviertel Stunden in Gastein war. Der k. k. Postmeister Johann Rieser von Lend und Hofgastein, der traditionell auch
den alten Kaiser Wilhelm vierspännig mit einmaligem Pferdewechsel nach Gastein fuhr, benötigte dafür normalerweise zwei Stunden."
- Quelle: "Kaiserin Elisabeth als Kurgast in Wildbad-Gastein" von Lorenz Krisch, 1998
» Die Kutschen-Fahrt ins Nassfeld «
Die Fahrt durch das Nassfeldertal bis in die Ebene des Nassfeldes wurde ebenfalls mit Pferdegespann bewältigt, was alte Fotografien zu beweisen scheinen.
Die - Alpenvereinshütte - war damals wie heute ein beliebtes Ausflugsziel, zumal auch die Bewirtung wohl gesichert war.
» Beschwerliche Heimreise «
Burkart Eble berichtet uns in seinem Buch auch Missstände, insbesondere, wenn man nicht mit dieselben Lohnkutscher mit denen man angekommen ist die Heimreise antreten kann
und so selbst eine Fuhr organisieren muss. Er schreibt:
"Wer aber von Gastein selbst eine Fuhr benöthiget, der kann leicht auf eine höchst verdriessliche Art gefoppt werden,
zumal, wenn seine Abreise in eine Zeit fällt, wo die Leute ihre Pferde zur Erndte und zum Feldbau bedürfen.
Da hat man dann seine liebe Noth, auch nur einen Einspänner durch vieles Bitten und um theures Geld zu erhalten.
Auch sind der Fuhrleute nicht viele, denn ausser dem Harbacherbauer Kramer besitzt nur der Bräuer Moser, der Verwalter von
Huntsdorf und der Postmeister ordentlich gedeckte Kaleschen; und man muss es für eine besondere Begünstigung ansehen,
wenn man selbe für Geld und gute Worte erhält. Diess ist noch ein grosser Übelstand, dem doch so leicht abzuhelfen wäre, da
sich ein ordentlich zugerichtetes Lohnfuhrwerk in Hofgastein gewiss gut rentiren müsste. -
Glückskinder treffen mitunter eine leere herrschaftliche Kutsche, die entweder ihre Herrschaft abholt, oder nach Hause kehrt,
nachdem sie selbe im Bade abgesetzt hat. Auf solche Art kommen sie dann wohlfeil und angenehm zum Ziele."
- Quelle: "Die Bäder zu GASTEIN" von Burkart Eble, 1827
Meilensteine | |
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Weiterführende und verwandte Themen : |
• Doku : Frühgeschichte - älteste Funde
• Doku : Orts-, Fluss-, Berg-, Flurnamen - Muchar, 1834 • Geschichte : Frühe Straßen - |
Quelle: Die Informationen wurden auszugsweise dem Buch "Das Thal und Warmbad Gastein" von Dr. Albert von Muchar, Grätz 1834,
dem Buch "Die Bäder zu GASTEIN" von Burkart Eble, 1827,
dem Buch "Thal und Wildbad Gastein" Reise-Handbuch von Emil, Wien 1827,
dem Buch "Mosaiksteine zur Geschichte Gasteins" von Fritz Gruber, Eigenverlag, 2012 entnommen.
Die Textauszüge wurden hier teilweise unverändert wiedergegeben. Beschreibung ohne Gewähr.
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