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F - Pilze im Gasteinertal: Agaricaceae - Artenzahl: 5
Pilze im Gasteinertal Hauptmerkmale
Pilze Gasteins
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Agaricaceae

Champignonartige

Fruchtkörper zentralgestielt. Hüte bzw. Basidiokarp fleischig bis zäh oder häutig. Hymenophor schwer vom Gewebe zu trennen. Lamellen ganzrandig, frei, leicht vom Hutfleisch lösbar, nicht wachsartig, im Schnitt schmal. Fruchtkörper mit Ring am Stiel. Sporenpulver weiß, teils dunkelbraun (selten rosa). Sporen farblos oder braun.
Hauptmerkmale s. Agaricales // Bestimmungshilfe s. Agaricaceae - . . .

→ Fam. Agaraceae (n. E. Horak) : Fruchtkörper (Frkp) agaricoid oder secoitoid. Hymenophor (H) lammellenförmig oder alveolär (Gleba). Hut (H) glatt, faserig oder schuppig bis flockig. Sporenpulver (Spp) weiß, grünlich, rosa, rosabraun oder rostbraun. Sporen (Sp) glatt bis warzig, mit oder ohne Keimporus (KP), Wand oft verdickt, bisweilen mit metachromatischem Endospor, amyloid, inamyloid oder dextrinoid, ± cyanophil. Huthaut cuticulär, trichodermal oder hymeniform-cellulodermal. Lamellentrama regulär bis irregulär. Auf Erde, Humus, Mist, Holz, Rinde und Pflanzenresten. Alle Arten saprob.

Pilzbestimmungskriterien n. Rita Lüder
Familie der Champignonartigen (Agaricaceae) : Lamellen frei. Stiel leicht vom Hutfleisch abtrennbar, Ring am Stiel. Sporenpulver und Lamellen weiß oder schwarzbraun.
Agaricus (Champignon) zeigt schon jung rosafarbene Lamellen und mit zunehmender Sporenreife wechselt die Farbe nach schwarzbraun. Die Huthaut ist weiß, rosa oder schwarzbraun. MIKRO: Sporen elliptisch bis rund, glatt.
CAVE: Viele sind ungenießbar oder giftig. Nur der Waldchampignon (Agaricus silvaticus) mit rötendem Fleisch ist schmackhaft.
Macrolepiota (Riesenschirmling) zeigt stets einen braunschuppigen Hut. Das Fleisch kann sich bei Verletzung rötlich verfärben. Die weißen Lamellen sind frei und häufig durch einen Ringwulst vom Stiel getrennt. Stieloberfläche blass bis braun oder genattert, hohl. Stielbasis meist knollig. DD: Bei den Schirmlingen ist der Ring fest mit dem Stiel verbunden (bei essbaren und giftigen Exemplare)
Lepiota (Schirmling) hat jung einen glockigen oder kegeligen und später einen ausgebreiteten Hut (gewölbt oder gebuckelt). Huthaut hell mit leicht bräunlichen Schuppen besetzt (Schuppen können bei einigen Arten abgewischt werden). Hutrand NIE gerieft (DD: Faltenschirmlinge). Lamellen weißlich bis ocker, oft dicht gedrängt. Der Stiel trägt einen NICHT mobilisierbaren Ring (oder eine schleierartige Ringzone). Das weiße Sporenpulver ist dextrinoid (färbt sich mit Jod-haltigen Reagenzien blau). Fäulniszersetzer am Erdboden. MIKRO: Sporen elliptisch-spindelig, glatt.

Pilze Gasteins

Arten der in Gastein vorkommenden - Champignonartigen - alphabetisch nach dem lateinischen Namen geordnet
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ARCHIV - Beschreibung einzelner Arten
Agaricus essettei, Gasteinertal Agaricus essettei
Schiefknolliger Anis-Champignon
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Agáricus esséttei: Hut 6- 12mm breit, jung kugelig, dann glockig-gewölbt, alt ausgebreitet. Oberfläche erst weißlich, dann blassgelb, bei Berührung chromgelb verfärbend, fein seidig-schuppig. Rand anfangs mit Velumresten behangen. Lamellen frei, dicht stehend, graurosa, dann dunkelbraun bis fast schwarz. Stiel 7-12 cm lang, 1- 2cm breit, zylindrisch, oft gekniet, alt hohl, weiß, bei Berührung gilbend. Ring breit, dünnhäutig, hängend. Basis meist mit flacher, gerandeter Knolle. Fleisch weiß, im Schnitt nicht verfärbend, Stielbasis gelblich. Geruch angenehm, anisartig. Geschmack mild (nicht nussartig). Stielbasis 30mm breit, abrupt gerandet, knollenförmig. Stiel weiß, faserig oder mit kleinen Schüppchen. Hut weiß, stark gilbend, mehr oder weniger glatt, 80 - 120mm. Essbar.
Sporenpulver dunkel. Sporen elliptisch, rundlich und glatt.
Bestimmungshilfe : Frau Univ.-Prof. Mag. Dr. Irmgard Greilhuber, ÖMG
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Annenkaffee, Gasteinertal 27.9.2008
Lepiota clypeolaria, Gasteinertal Lepiota clypeolaria
Wollstiel-Schirmling
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Hut 3- 8cm breit, jung halbkugelig bis glockig, später flach mit stumpfen Buckel. Oberfläche weißlich-cremefarben, mit kleinen, blass ockerfarbenen bis hellbraunen Schüppchen bedeckt, Scheitel blassbräunlich, glatt. Huthaut bis zur Mitte abziehbar, Rand jung mit weißen Velumresten. Lamellen am Stiel frei, weiß. Stiel 5- 10cm lang, 0,4- 1cm breit, hohl, brüchig, weißlich, alt gelblich, unterhalb des flockigen Ringansatzes ausgeprägt wollig-faserig. Basis verdickt, bräunend. Fleisch dünn, weich, weiß. Geruch säuerlich, Geschmack mild, pilzartig. Sporenpulver cremegelb. Sporen: 12 - 16 x 4,5 - 6,5 µm, schiffchenartig, spindelförmig. Laubwälder, selten Mischwälder.
Bestimmungshilfe : Frau Univ.-Prof. Mag. Dr. Irmgard Greilhuber, ÖMG
Symbol, Pyramide Archivbilder . . .
Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Annenkaffee, Gasteinertal 31.7.2008
Macrolepiota procera, Gasteinertal Macrolepiota procera
Natternstieliger Riesenschirmling
Parasol
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Hut mit braunen, groben, dachziegelartigen Schuppen. Stiel auf weißen Grund braun genattert, lang und schlank, an der Basis allmählich in eine Knolle übergehend. Ring dickhäutig, doppelt fetzig gerandet. Hut eiförmig glatt bis gebuckelt kegelig, schirmförmig mit sperrig abstehenden Schuppen (Durchmesser 10 - 35 cm). Lamellen weich, gedrängt, sehr breit, frei, weißlich. Fleisch bleibend weiß. Sporen groß, ellipsoid.
Bestimmungshilfe : Frau Univ.-Prof. Mag. Dr. Irmgard Greilhuber, ÖMG
Symbol, Pyramide Archivbilder . . .
Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Annenkaffee, Gasteinertal 25.9.2008
Macrolepiota puellaris, Gasteinertal Macrolepiota puellaris
Jungfern-Riesenschirmling
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Hut sparrig, kleinschuppig (Scheitel glatt); weiß bis blass lederfarben, dünnfleischig. Hutdurchmesser bis 12 cm. Lamellen bauchig, frei, weiß bis blassrosa. Ring fleischig, schwammig. Fleisch weiß, z.T. schwach rötend. Vorkommen zerstreut, essbar!
Bestimmungshilfe : Frau Univ.-Prof. Mag. Dr. Irmgard Greilhuber, ÖMG
Symbol, Pyramide Archivbilder . . .
Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Faschingberg, Gasteinertal 14.7.2008
Macrolepiota rachodes Macrolepiota rachodes
Rötender Riesenschirmling
◊ Bild-Galerie
Stiel weiß bis rotbräunlich, basal zwiebelförmig-knollig. Ring wattig-schwammig. Hut halbkugelig, braun - ausgebreitet mit dachziegelartigen braunen Schuppen. Hutdurchmesser um 10 - 15 cm. Lamellen weißlich, bei Berührung rotfleckig. Fleisch weiß, bei Verletzung rasch orange bis safranrot. Sporen ellipsoid. Nicht essbar.
Bestimmung mit freundlicher Unterstützung von Frau Univ.-Prof. Mag. Dr. Irmgard Greilhuber, ÖMG
Symbol, Pyramide Archivbilder . . .
Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Annenkaffee, Bad Hofgastein am 31.7.2008
Weiterführende und verwandte Themen :
• Biologie : Pflanzenwelt - Gasteinertal
• Biologie : Ökologie - Biotope, Umwelt
• Inhaltsverzeichnis : Flechten Gasteins - Index

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Anmerkung: Die Informationen und Bestimmungsmerkmale wurden diversen Pilzbestimmungsbüchern, wie auch dem Buch
"Röhrlinge und Blätterpilze in Europa" von Egon Horak, Verlag Elsevier GesmbH, München 2005,
dem Buch "Grundkurs Pilzbestimmung" von Rita Lüder, Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co., Wiebelsheim 2007, sowie der
"Exkursionsflora von Deutschland" von Werner Rothmaler, Band I, Fischer-Verlag 1994 - entnommen.
Fehlbestimmungen können nicht ausgeschlossen werden. Beschreibung ohne Gewähr.

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Pilze im Gasteinertal: Agaricaceae - Champignonartige
© 2008 (Rev. 2019) Anton Ernst Lafenthaler
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