Hauptmerkmale Pilze Gasteins |
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Die Abteilung Myxomycota mit der Klasse Myxomycetes - Schleimpilze - bilden in bestimmten Lebensphasen nackte, amöboide Zellen (Myxamöben). Viele bilden Myxoflagellaten mit zwei ungleich langen, nach vorn gerichteten Peitschengeißeln. Sie ernähren sich von endogen aufgenommenen Nahrungspartikeln wie z.B. Bakterien. Die Myxamöben können zu größeren, vielkernigen Plasmodien auswachsen oder sich durch Teilung vermehren und zu größeren Einzelzellkolonien entwickeln. Aus den Plasmodien oder zusammengeballten (aggregierten) Myxamöben bilden sich später Fruchtkörper mit den Sporen. Die Myxobionta schließen neben den Myxomycota auch die Plasmodiophoromycota mit ein. Die Schleimpilze - Myxomycetes - werden je nach Ausgestaltung der Fruchtkörper in mehrere Ordnungen unterteilt. Die Protosteliales mit den vielkernigen netzartigen Plasmodien werden neuerdings zur Klasse der Protosteliomycetes erhoben.
Acrasiales -
Aggregationsplasmodium mit morphologisch selbständig bleibenden Myxamöben.
Ceratomyxales -
Fusionsplasmodium. Sporen werden auf weißlichen, einfach oder gabelig verzweigten, bis 1 mm großen Höckerchen gebildet.
Liceales -
Sporen werden im Inneren von Sporokarpien (Aethalien, Sporangien) gebildet.
Sporokarpien ohne Capillitium. Bei Aethalienbildung Pseudocapillitium aus verschieden gestalteten Elementen.
Fam: Cibrariaceae, Reticulariaceae!
Trichiales -
Sporen werden ebenfall im Inneren von Sporokarpien (Aethalien, Sporangien) gebildet, mit fädigem oder netzigem, echtem Capillitium.
Fam: Arcyriaceae, Trichiaceae!
Physarales - Diese größte Ordnung der Schleimpilze mit dunklen Sporen bildet Sporangien
oder seltener Plasmodiokarpe, die außen mit Kalk inkrustiert sind und ein typisches, aus verzweigten Fäden
oder Röhren zusammengesetztes Capillitium enthalten, also Bildung von Kalkablagerungen in Peridien und/oder am Capillitium.
Familien: Physaraceae, Didymiaceae.
Stemonitales -
Wie Physarales, aber ohne Kalkablagerungen. Fam: Stemonitidaceae!
Bisher 2 Arten der im Gasteinertal vorkommenden Schleimpilze gefunden . . .
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ARCHIV - Beschreibung einzelner Arten | ||
Fuligo septica Gelbe Lohblüte Hexenbutter |
Fam : Physaraceae !
Plasmodium gelb, Aethalium 50-100 mm und 5-20 mm dick. Fuligo : Capillitium abgeflacht, verzweigte Fäden mit großen Kalkinkrusten. Fruchtkörper zunächst schleimig-schaumig, polsterförmig, kräftig gelb bis zitronengelb, die Randzone erscheint faserig und weißlich. Später wird sie fest,und wird von einer krustenförmig rundlichen, kalkigen, brüchigen, schmutzig weißen bis grauen Kruste umgeben. Sporenmasse pulverig, hell, lilabraun bis schwarzbraun. Durch Feuchtigkeit werden sie angeregt, sich fortzubewegen. Der Plasmaklumpen wandert auf Baumstümpfen oder Blättern umher und "verschlingt" alles, was sich ihm in den Weg stellt. Erst in einem späteren Reifestadium verfestigt sich das Plasmodium, um Sporen zu bilden. Vorkommen: Auf totem Holz oder Baumstümpfen - sehr häufig. Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Rastötzenalm, Gasteinertal am 1.9.2006 |
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Tubifera ferruginosa Fischeierschleimpilz |
Fam : Tubiferaceae ! - Synonym: Lachsschleimpilz, Tubulifera arachnoidea
Fruchtkörper um 2-7 cm, kugelig, orange, rötlich, rosa bis weinrot; glänzend, schleimig, fischeierähnlich, himbeerartig, zäh - alt braun bis schwarz. Fruktifikationen zylindrisch bis rundlich, seitlich abgeflacht, hier um 0,2 bis 0,3 Millimeter im Durchmesser. Basis weißlich. Als wandernder Schleimpilz ist manchmal eine glänzende Kriechspur zu sehen. MICRO: Sporen nach Literaturangaben um 6-7 µ, rundlich, mit netzigem Ornament. Im Präperat um 11 µm (?) Vorkommen: Auf totem Holz oder Baumstümpfen - häufig. Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Böckfeld, Gasteinertal am 12.08.2021 |
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Biologie : Pflanzenwelt - Gasteinertal
• Biologie : Ökologie - Biotope, Umwelt • Inhaltsverzeichnis : Flechten Gasteins - Index |
Anmerkung: Die Informationen und Bestimmungsmerkmale wurden diversen Pilzbestimmungsbüchern, wie auch dem Buch
"Exkursionsflora von Deutschland" von Werner Rothmaler, Band I, Fischer-Verlag 1994 - entnommen.
Fehlbestimmungen können nicht ausgeschlossen werden. Beschreibung ohne Gewähr.
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Pilze im Gasteinertal: Myxomycetes, Schleimpilze
© 2008 (Rev. 2021) Anton Ernst Lafenthaler
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