Pilze / Flechten im Gasteinertal |
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Die meisten der lichenisierten Pilze gehören mit der großen Ordnung - Lecanorales zu der Klasse der Lecanoromycetes. Meist werden apothecische Fruchtkörper gebildet, aber auch Perithecien kommen vor (z.B. Porinaceae, Thelenellaceae). Die Asci sind meist bitunicat bzw. vielschichtig, manchmal aber auch prototunicat (Caliciaceae), oder unitunicat (Porinaceae, Coenogoniaceae). Die Ascus-Wände und die verdickte Spitze färben sich mit Iod blau. Die Ascosporen sind ein- bis mehrfach septiert. Es werden teilweise über 100 Sporen pro Ascus gebildet. Die Paraphysen sind einfach oder verzweigt und häufig an der Spitze geschwollen. Das Hymenium ist häufig gelartig. Zahlreiche sekundäre Inhaltsstoffe wie Polyketid-Abkömmlinge (wie Depside, Depsidone, Anthrachinone und Xanthone), Terpene und Pulvinsäure-Derivate kommen vor. Zur Klasse gehören rund 90 Prozent aller Flechtenbildenden Pilzarten. Die Systematik dieser artenreichen Gruppe ist noch im Fluss. - (Quelle: Wikipedia, 2020)
- 2019 (mindat.org) : Derzeit werden den Lecanoromycetes folgende, auch im Land Salzburg vorkommende Ordnungen zugewiesen: Acarosporales, Baeomycetales - Lecanorales - Peltigerales - Pertusariales - Teleschistales - Umbilicariales
Acarosporales - Krustenflechten oder Laubflechten vorwiegend auf Gestein. -
Die Fruchtkörper (Ascomata) sind auf den Thalli sitzend oder in diese eingesenkt. Sie sind scheibenförmig oder perithecisch.
Das Hymenium ist nicht amyloid. Die Paraphysen sind schwach bis kaum verzweigt, septiert, sowie schwach bis kaum anastomosierend.
Die Asci sind funktionell unitunicat, nicht amyloid und bilden viele Sporen. Die Sporen farblos und einzellig. - (Quelle: deacademic.com, 2020)
Die Gattung Acarospora besitzt in den Thallus eingesenkten Apothecien. Sie sind verschiedenfarbig und ± nitrophil.
Die Familie Acarosporaceae wurde bisher der Ordnung Leconorales zugeordnet.
Sie werden heute aufgrund DNA-Sequenzvergleiche einer eigenen Ordnung zugewiesen mit einer
eigenen Unterklasse, den Acarosporomycetidae.
Die - Acarosporaceae (Wikipedia, 2019) - sind derzeit die einzige Familie der Ordnung Acarosporales.
Gattungen n. Rothmaler - Exkursionsflora von Deutschland, 1994 : Acarospora, Biatorella, Glypholecia, Maronea, Sarcogyne, Sporostatia Thelocarpon.
Beschreibung der Acarosporaceae n. Henssen/Jahns
Gattungen: Acarospora, Biatorella, Glypholecia, Sarcogyne, Sporastatia, Thelocarpon.
→ Charakteristische Merkmale sind vielsporige, amyloide Asci und meist eingesenkte Apothecien.
Das Lager von Acarospora ist krustig areoliert oder am Rande lappig. Die Thallusfarbe ist meist braun oder grau.
Manche Fels- oder Erdhafter sind leuchtend gelb gefärbt.
Sporastatia besiedelt kalkarme Gesteine in kühlen Gebieten. Sie sind z. B. in den Hochalpen zu finden.
Das klein gefelderte, braune oder graue Lager mit den eingesprengten schwarzen Apothecien erinnern an den Panzer einer Schildkröte.
Glypholecia hat einen höher differenzierten Thallus.
Das Lager ist blattartig und mit einem Nabel auf der Unterseite befestigt.
Die Apothecien werden im Alter durch sterile Partien unterteilt.
Thelocarpon hat winzige grünliche Fruchtkörper.
Thelocarpon epibolum ist ein häufiger Epiphyt auf den abgestorbenen Lagerteilen von Peltigera aphtosa.
- 2019 (mindat.org) : Derzeit werden den Acarosporaceae folgende, auch im Land Salzburg vorkommenden Gattungen zugeordnet: Acarospora, Aspicilia, Glypholecia, Myriospora, Polysporina, Sarcogyne.
- 2019 (mindat.org) : Derzeit werden der Ordnung Baeomycetales neben den gleichnamigen Baeomycetaceae folgende, auch im Land Salzburg vorkommenden Familien zugeordnet: Arctomiaceae, Hymeneliaceae und Trapeliaceae zugeordnet.
Früher wurden die Baeomycetes zu den Cladoniaceae (s.d.) gezählt, von denen sie sich aber durch viele Fruchtkörpermerkmale und den
Besitz von Coccomyxa-Algen unterscheiden.
Es sind flechtenbildende Schlauchpilze, die seit 2007 in eine eigene Ordnung Baeomycetales gestellt werden.
Die scheibenförmigen Fruchtkörper sind sitzend oder wenig gestielt. Das Excipulum ist durchscheinend (hyalin) oder pigmentiert, ferner ist es annulat oder cupulat. Das Hymenium ist nicht amyloid. Die Paraphysen sind wenig bis reich verzweigt und septiert (Wikipedia, 2019).
Die Ordnung Baeomycetales kennt derzeit nur 1 Familie, die Baeomycetaceae.
Die Gattungen Baeomyces und Icmadophila wurden früher häufig mit verschiedenen Gattungen der Cladoniaceae und Stereocaulaceae in eine Familie gestellt.
Derzeit wird der Gattung Baeomyces eine eigene Familie Baeomycetaceae mit der gleichnamigen Ordnung zugewiesen. Die Gattung Icmadophila wurde ausgegliedert und
als eigene Familie Icmadophilaceae zur Ordnung - Pertusariales - gestellt.
Gattungen n. Rothmaler - Exkursionsflora von Deutschland, 1994 : Icmadophila, Baeomyces.
Beschreibung der Baeomycetaceae n. Henssen/Jahns
Gattungen: Baeomyces, Icmadophila
→ Sie wachsen auf Erde, Stein oder Holz. Die Thallusform variiert stark von krustig bis placoid-schuppig,
oder kann fehlen. Nur die blattförmigen Thalli sitzen dem Substrat locker auf, die krustigen und placoiden Arten sind fest mit der Unterlage verwachsen.
Das Lager ist im Allgemeinen anatomisch wenig differenziert. Rinde fehlt fast immer.
Bei vielen Arten ist der Thallus mit weißen, algenfreien Körnern oder Pusteln besetzt, welche Ölzellen enthalten können.
Die vegetative Vermehrung erfolgt durch Soredien oder Schizidien.
Die rot oder braun gefärbten Apothecien sind flach oder kugelförmig und stehen auf Podetien (je nach Art unterschiedlich lang).
Die Fruchtkörper sind bei Icmadophila nur sehr kurz gestielt.
- 2019 (mindat.org) : Derzeit wird den Baeomycetaceae lediglich die auch im Land Salzburg vorkommende Gattung Baeomyces zugeordnet.
Arten der im Gasteinertal vorkommenden Baeomycetaceae alphabetisch aufgelistet
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ARCHIV - Beschreibung einzelner Arten | ||
Baeomyces roseus Dibaeis baeomyces Rosa Köpfchenflechte |
Weiße bis hellgraue, krustige Lager aus kleinen, gewölbten
bis fast kugeligen Areolen, oft ausgedehnt, oft steril. Apothecien gestielt, rosenrot, stets kugelig.
Stiel bis 4 mm hoch und 0,5-1 mm dick, weißlich bis blass rosa, ein kugeliges bis 4 mm dickes,
rosa gefärbtes Köpfchen tragend.
Vorkommen: trockene, sonnige Böden. Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Steiner Hochalm/Dorfgastein am 15.4.2004 | |
Baeomyces rufus Braune Köpfchenflechte ◊ Bild-Galerie |
Thallus körnig grün; graue bis blassgrüne krustige Lager, oft hellgrün und sehr dünnkrustig,
aus kleinsten angedeuteten Schüppchen zusammengesetzt (nicht blattartig gelappt - DD: Baeomyces placophyllus! mit schuppig-blättrigem Lager und kräftigen Podetien).
Apothecien bis 4 mm hoch, fast sitzend bis deutlich gestielt mit rosabraunen bis rotbraunen,
gewölbten bis halbkugeligen, oft unregelmäßig geformten Köpfchen. Thallus färbt sich mit Kalium gelb.
Vorkommen: wächst auf Erde, Stein oder Detritus an feucht-schattigen Stellen Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Klammalm 16.04.2003 |
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Biologie : Pflanzenwelt - Gasteinertal
• Biologie : Ökologie - Biotope, Umwelt • Inhaltsverzeichnis : Pilze Gasteins - inkl. Flechten • Gasteinertal : Gebirgswanderziele - Tabelle |
Anmerkung: Die Informationen und Bestimmungsmerkmale wurden unterschiedlichen Bestimmungsbüchern wie u. a. dem Buch
"Exkursionsflora von Deutschland" von Werner Rothmaler, Band I, Fischer-Verlag 1994 - dem Buch
"Lichenes" von Aino Henssen und Hans Martin Jahns, Thieme-Verlag 1974 und der Schriftenreihe
"Sauteria", Band 3, Institut f. Botanik, Salzburg 1987 von H. Türk und H. Wittmann, Abakus-Verlag entnommen.
Teilweise wurden die Informationen unterschiedlichen Internetquellen entnommen.
Fehlbestimmungen können nicht ausgeschlossen werden. Beschreibung ohne Gewähr.
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Flechten im Gasteinertal
Lecanoromycetes - Acarosporales, Baeomycetales
© 2004 (Rev. 2019) Anton Ernst Lafenthaler
l-baeomyc