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FL - Flechten im Gasteinertal: Pertusariales - Pertusariaceae, Icmadophilacaea - Artenzahl: 2
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im Gasteinertal
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Pertusariales

Krustenflechten. Pseudoapothecien in Thalluswarzen eingeschlossen. Sporen farblos, ein- bis mehrzellig, zeichnen sich durch ihre Größe und durch ihre mehrschichtige Wand aus. Vorkommen bevorzugt auf Borke aber auch auf Stein. Die Familie der Pertusariaceae wurde früher zur Ordnung der Lecanorales mit der Unterordnung Pertusariineae gestellt, welche in der temperierten Zone weit verbreitete sind mit krustigem, placoidem oder teils strauchigem Lager. Von vielen Arten werden Sorale, Isidien oder Cephalodien gebildet. Die Apothecien wechseln in ihrer Gestalt von weit offenfrüchtig bis zu scheinbar angiocarp. Sie sind lecanorin, biatorin oder zeorin. Die Scheibe ist hell oder dunkel, uneben oder rissig und oft bereift. Besondere Kennzeichen der Pertusariineae sind die hemiangiocarpe Entwicklung, die Ausbildung von Paraphysoiden und das Epithecium, das aus den Paraphysenenden oder zusätzlich durch Beteiligung der deckenden Thallusschicht gebildet wird.

- 2019 (Wikipedia) : Derzeit werden der Ordnung Pertusariales folgende Familien zugewiesen: Coccotremataceae, Icmadophilaceae, Megasporaceae, Ochrolechiaceae und Pertusariaceae. Mittlerweile werden auch die bisher als Fungi imperfecta geführten Thamnolia in dieser Ordnung geführt.

Pertusariaceae

Die Gattungen der Pertusariaceae sind untereinander eng verwandt. Bei Pertussaria werden nach der unterschiedlichen Fruchtkörperform mehrere Untergattungen abgetrennt.
Gattungen n. Rothmaler - Exkursionsflora von Deutschland, 1994 : Ochrolechia, Pertusaria, Varicellaria.

Beschreibung der Pertusariaceae n. Henssen/Jahns
Gattungen: Melanaria, Ochrolechia, Pertusaria, Placopsis, Varicellaria.
Die Pertusariaceae haben einen krustigen, placoiden oder teils strauchigen Thallus. Sorale, Isidien und Cephalodien werden von vielen Arten gebildet. Die Apothecien sind lecanorin oder zeorin, die Asci enthalten häufig weniger als 8 Sporen. Die Paraphysen sind entweder dicht netzig verbunden oder an der Basis kaum verzweigt. Das Epithecium besteht entsprechend au eng verflochtenen oder aus verklebten Paraphysenenden.
Bei Pertusaria ist das Lager der Flechten am Rande oft deutlich zoniert. Charakteristisch für die Untergattung Pertussaria sind die Fruchtwarzen, in die ein oder mehrere Ascocarpien eingesenkt sind. Von den Fruchtkörpern ist nur noch die punktförmige Scheibe zu sehen. Bei der Untergattung Variolaria werden die Apothecien zunehmend durch Sorale ersetzt. Die Gattungen Melanaria und Varicellaria unterscheiden sich von Pertusaria durch dunkle bzw. zweizeilige Sporen. Ochrolechia bildet krustige Überzüge. Teile des Thallus können strauchig aufgerichtet sein. Die Apothecien haben meistens eine breite, orange oder gelbliche, seltener eine dunkle Scheibe. Placopsis haben einen krustig-areolierten oder placoiden Thallus, der in Rinde und Mark gegliedert ist.
Die Ascuswand ist bei den Pertusaria sehr dick und an der Spitze mit einer zusätzlichen kuppelförmigen Verstärkung versehen. Mit Jod färbt sich die Ascuswand, aber auch ein Teil des Plasmas blau. Die Sporen sind meist einzellig und farblos, selten zweizeilig oder braun. Die mehr oder weniger stark netzig verzweigten Paraphysoide bilden mit ihren dicht verflochtenen oder verklebten Spitzen ein Epithecium. Bei anderen Pertusaria-Arten kann das Excipulum mehr oder weniger reduziert sein. Bei Ochrolechia bleiben die Paraphysenspitzen durch eine dichte Verflechtung als Epithecium verbunden. Das Excipulum kann basal vollständig fehlen.

- 2019 (mindat.org) : Derzeit wird den Pertusariaceae die auch im Land Salzburg vorkommende Gattung Pertusaria zugeordnet.

Icmadophilacaea

Die Gattungen Baeomyces und Icmadophila wurden früher häufig mit verschiedenen Gattungen der Cladoniaceae und Stereocaulaceae in eine Familie gestellt. Alle Gattungen dieser Familien besitzen einen zweigestaltigen Thallus. Neuere Untersuchungen zeigen keinerlei verwandtschaftliche Beziehungen, sodass der Gattung Baeomyces eine eigene Familie - Baeomycetaceae - und gleichnamige Ordnung zugesprochen und die Gattung Icmadophla mit der Familie Icmadophilaceae zur Ordnung Pertusariales gestellt wird.

- 2019 (mindat.org) : Derzeit werden den Icmadophilacaea folgende, auch im Land Salzburg vorkommende Gattungen zugeordnet: Dibaeis, Icmadophila, Thamnolia.

Flechten Gasteins

Arten der in Gastein vorkommenden Pertusariales alphabetisch gereiht . . .
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ARCHIV - Beschreibung einzelner Arten
Icmadophilacaea
Icmadophila ericetorum Icmadophila ericetorum
Icmadophila aeroginosa
Krustenflechte mit blassgrünlichen bis hellgrauen Lager und aufsitzenden flachen Apothecien. Apothecien bis 5 mm breit, sitzend bis fast gestielt. Scheibe und der undeutlich von ihr abgesetzter Rand rosa, oft schwach bereift. Thallus weißlichgrau, ausgedehnt. Auf feuchten Moderholz, vor allem in Bergwäldern häufig.
Symbol, Pyramide Archivbilder . . .
Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Paarseenweg, Gasteinertal, Mai2006
Thamnolia vermicularis Thamnolia vermicularis
Wurmflechte
Totengebeinflechte
Thallusäste weiß, hohl, spitz zulaufend, wurmförmig kriechend oder dichte Polster bildend. Thallus nach längerem Liegen rosafarben. Kalium färbt kräftig gelb. Junge Thalli sind zunächst von einem soliden Mark aus längsverlaufenden, miteinander verklebten Hyphen erfüllt. Später entsteht eine Markhöhle. Das Mark ist von einem Mantel aus Hyphen umgeben, die sich senkrecht zur Oberfläche orientieren. Unter einer primitiven, nicht scharf abgegrenzten Rinde aus kurzen Zellen bilden die symbiotischen Grünalgen eine ringförmige Zone. Im Gebirge über der Waldgrenze und auf Ödland, besonders auf Kalkerde.
2 Subspecies bzw. Varietäten werden unterschieden, je nach Flechteninhaltsstoffe. Flechte immer steril, deshalb ist die systematisch Stellung auch unklar.
DD: Thamnolia vermicularis ssp. subvermicularis - Thallus nach längerem Liegen nicht verfärbend. Kalium färbt gelb. Zu finden meist auf saurem Gestein.
Symbol, Pyramide Archivbilder . . .
Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Silberpfennig/Gasteinertal am 26.05.2003
Pertusariaceae
Pertusaria corallina Pertusaria corallina
Korallen-Porenflechte
Krustenflechte mit grauweißem, dicht mit stiftförmigen Isidien besetztem Lager - auf Silikatfels. Lager rissig areoliert, oft sehr ausgedehnt, dicht mit zylindrischen, meist einfachen, seltener verzweigten, meist aufrechten bis 0,3 mm dicken und bis 1 mm langen Isidien besetzt. Apothecien sehr selten. Färbt sich mit Kalium gelb. Auf Silikatgesteinen.
Symbol, Pyramide Archivbilder . . .
Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Prossau/Gasteinertal, Apr 2003
Weiterführende und verwandte Themen :
• Biologie : Pflanzenwelt - Gasteinertal
• Biologie : Ökologie - Biotope, Umwelt
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• Gasteinertal : Gebirgswanderziele - Tabelle

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Anmerkung: Die Informationen und Bestimmungsmerkmale wurden unterschiedlichen Bestimmungsbüchern wie u. a. dem Buch
"Exkursionsflora von Deutschland" von Werner Rothmaler, Band I, Fischer-Verlag 1994 - dem Buch
"Lichenes" von Aino Henssen und Hans Martin Jahns, Thieme-Verlag 1974 und der Schriftenreihe
"Sauteria", Band 3, Institut f. Botanik, Salzburg 1987 von H. Türk und H. Wittmann, Abakus-Verlag entnommen.
Teilweise wurden die Informationen unterschiedlichen Internetquellen entnommen.
Fehlbestimmungen können nicht ausgeschlossen werden. Beschreibung ohne Gewähr.

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Flechten im Gasteinertal
Pertusariales - Pertusariaceae, Icmadophilacaea
© 2003 (Rev. 2019) by Anton Ernst Lafenthaler
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