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Die zahlreichen Rinderrassen in aller Welt sind auf verschiedenste Weise
systematisch und stammesgeschichtlich geordnet worden. Diejenigen Rinder,
die dem Auerochsen am
nächsten stehen, werden als Primigeniusarten bezeichnet.
Die Stammform der in Europa vorkommenden Rinderrassen ist der Ur (Auerochse).
Der letzte noch lebende Ur starb im Jahre 1627.
Das klassische Nutztier hier im Alpenraum und ebenso in Gastein ist das Pinzgauer Rind.
Es gehört zu den Höhenrassen und ist gleichermaßen als Fleisch-, Milchlieferant und
Arbeitstier geeignet. Es hat über Jahrhunderte die Menschen im Gasteinertal begleitet und tut es heute noch. Erst spät
wurden andere Rassen eingeführt und miteinander gekreuzt.
Das Pinzgauer Rind aus dem Salzburger Land weist eine eigenwillige Scheckung auf und zwar
die weiße Rückenblesse die vom Widerrist zur Kruppe breiter wird. Bauch, Brust und Oberschenkel
weisen ebenso eine weiße Färbung auf.
Das Pinzgauer Rind galt noch bis Mitte des 20. Jh. als Dreinutzungsrind, bei dem Milch und Fleisch betont wurden, aber auch die Zugleistung wichtig war. Seine Wurzeln sollen auf die alten, rotscheckigen Bajuwarenrinder und
die graubraunen Slawenrinder zurückgehen.
Schon im 18. Jh. kannte man die Rasse als "Pintzger", 1846 wurde sie Pinzgauer Schlag genannt.
Nach 1900 ging man vom fleischbetonten Zugrind eher zum milchbetonten Weidevieh über. Die Rückenblesse und
die Bänder an den Oberbeinen, die sog. Fatschen sind besonders wichtige Kennzeichen.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Pinzgauer Rind als Zugtier überflüssig und zog den Siegeszug als Zweinutzungsrind mit
bester Fleischqualität an, besonders in Verbindung mit der Mutterkuhhaltung. Es gilt als besonders steig- und alpfähig,
witterungsfest und unempfindlich gegen UV-Strahlung.
Im Frühjahr werden die Kühe auf die Alm getrieben.
Dort bleiben sie völlig frei tagsüber sich selbst überlassen. Die Milch wird zu Käse und Butter verarbeitet.
Der Almabtrieb im Herbst wird festlich begangen und die Kühe sind dabei reich geschmückt.
Ebenfalls im Gasteinertal gehalten werden die Jochberger Hummeln, welche aus dem Pinzgauer Rind
hervorgegangen sind und zwar erstmals im Jahre 1834 in Kitzbühel. Ein wohl genetischer Defekt machte sie hornlos.
Derartige "Hummeln" sind in Gastein aber nur vereinzelt anzutreffen und kaum von Bedeutung.
Das Schottische Hochlandrind wird alternativ zum Pinzgauer Rind auch im Gasteinertal als Nutztier gehalten. Sie scheinen wetterunempfindlich und können selbst in der kältesten Jahreszeit im Freien gehalten werden. Ihr charakteristisches Aussehen ist durch nebenstehendes Bild ausreichend dokumentiert. Seit ca. 200 Jahren ist diese Rasse in Großbritannien unverändert ohne Einkreuzung geblieben. Das lange, zottige Haarkleid ist im Allgemeinen einfarbig rotbraun bis leicht gelblich; selten schwarz, weiß oder gescheckt. Hin und wieder sind auf den Almen derartige Rassen anzutreffen.
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Gastein im Bild - Nutztiere
© 2011 Anton Ernst Lafenthaler
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