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GA12 - Tiere im Gasteinertal: Rabenvögel, Corvidae
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Raben

Die Rabenvögel

Nebelkrähe, Corvus corone cornix Die Rabenvögel - Corvidae - gehören trotz ihrer unschönen "Gesänge" zu den Singvögeln, da ihr Syrinx, also ihr stimmbildendes Organ gleich wie bei den anderen Singvögeln aufgebaut ist. Ihr Gesang ist alles andere als melodisch und man erschrickt eher als das man sich daran erfreut. Sie zählen aber zu den intelligentesten Vogelarten überhaupt. Bei uns wird praktisch nicht zwischen Rabe (=Robnviech) und Krähe (=Kraah) unterschieden, zumal man mit der Bezeichnung "Krähe" mittelgroße und mit "Rabe" besonders große Rabenvögel meint.
Die Rabenkrähe, die Nebelkrähe und die nur im Winter im Gasteinertal verweilenden Saatkrähen werden bei uns einfach nur "Kraaah" genannt.
Selten wird bei uns der Kolkrabe gesichtet, der hier nur in den Bergen vorkommt und durch sein einfältiges Geschrei "Grog" oder "kark" auf sich aufmerksam macht. Im Flug erscheint er derart groß und ruhig, dass er nicht selten mit einem Raubvogel verwechselt wird.

Der Kolkrabe

Corvus corax

Der Kolkrabe - Corvus corax, wiegt rund eineinviertel Kilogramm und ist der größte Singvogel der Erde. Die Flügel sind verhältnismäßig lang, der Schwanz eher kurz, das Gefieder schwarz. Der Schnabel ist lang und am Grund mit Borsten besetzt.
Er ist ein Meister beim Auffinden von Tierleichen, muss allerdings die Beute oft Adlern und Geiern überlassen, die ihn als "Spürhund" missbrauchen. Im Gegenzug rächt sich der Kolkrabe, indem er das Gelege derartiger Raubvögel plündert. Zu seinem Speiseplan gehören allgemein krankes Jungwild, Kleinsäugetiere, Reptilien, Insekten sowie Früchte, Getreidekörner, Aas und Abfälle.
Die Paare bleiben das ganze Jahr über oder gar ein Leben lang zusammen. Der Horst findet sich in Felsnischen oder aber auch auf hohen Bäumen. Die Jungen bekommen erst Kerbtiere, dann Fleisch von Wildtieren. Das Brutrevier ist bis zu 60 Quadratkilometer groß.

Die Rabenkrähe

Corvus corone

Rabenkrähe, Corvus corone corone Der Rabe schlechthin - Corvus corone - wird in mehrere Unterarten getrennt. Bei uns sieht man die Nebelkrähe - Corvus corone cornix - mit einer Körpergröße von etwa 45 - 50 cm, schwarzem Gefieder und kräftigem Schnabel; lediglich Rücken und Unterseite sind grau, sowie die Rabenkrähe - Corvus corone corone. Sie ist gänzlich schwarz mit kräftigem, an der Spitze gebogenem Schnabel, welcher am Grund stets befiedert ist.
Niemals nisten diese Krähen kolonieweise (wie die Saatkrähen), sind standorttreu und behaupten zeitlebens ihr Revier, das 15 bis 50 Hektar groß sein kann. Die Partner bleiben zeitlebens zusammen. Wo beide Unterarten vorkommen können, sind Mischehen keine Seltenheit.
Die Jäger nehmen es der Rabenkrähe wohl übel, dass ihnen häufig die Gelege von bodenbrütenden Vögeln zum Opfer fallen.

Die Saatkrähe

Corvus frugilegus

Die Saatkrähe - Corvus frugilegus - wird bis 50 cm groß und lebt gesellig in Kolonien. Der Schnabel ist vergleichsweise eher schlank, bei Altvögel am Grund weiß und unbefiedert.
Sie können schon mal in Felder einfallen, wo Weizen und Mais keimt und so Schaden anrichten. Ihre Nahrung besteht aber normalerweise aus Engerlingen, Larven, Schnecken, Maden, Raupen, Würmer, Mäuse und nur selten aus Körnern. Die Saatkrähe ist somit mehr Nützling denn Schädling. Saatkrähen werden etwa 20 Jahre alt und kommen nur zur Überwinterung zu uns und das immer seltener und in den letzten Jahren (seit 2016) gar nicht mehr, wohl der Klimaerwärmung wegen. Es werden immer wieder die gleichen Schlafplätze und Nahrungsgebiete aufgesucht und über Generationen weitergegeben. Leider wird die Saatkrähe immerzu mit der Rabenkrähe verwechselt und nicht zuletzt deshalb ebenso gejagt.

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© 2004 Anton Ernst Lafenthaler
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