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GA12 - Tiere im Gasteinertal: Greifvögel - Altweltgeier
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Greifvögel

Die Altweltgeier

Aegypiinae

Die Altweltgeier - Aegypiinae - gehören wie die - Bussardartigen - zu den Greifvögeln und sind mit den Neuweltgeiern, welche nur in Amerika vorkommen (z.B. Kondor) keinesfalls näher verwandt.
Derzeit sind nur 16 Arten von Altweltgeiern bekannt, von denen bei uns der Bartgeier und der Weißkopfgeier heimisch ist bzw. wieder angesiedelt wurde. Insbesondere im Gebiet der - Gadauner Hochalmen - mit den angrenzenden Regionen sind (waren) die Weißkopfgeier nicht selten zu beobachten. Ihren Schlafplatz haben (hatten) sie aber nicht im Gasteinertal, sondern im Nachbartal Rauris. Der Bartgeier wurde in den Zentralalpen angesiedelt und ist eher im Nassfeld zu beobachten - die Weißkopfgeier hingegen sind in den letzten Jahren ausgeblieben. Die Altweltgeier haben sich auf das Ausweiden großer Tierleichen spezialisiert. Dazu ist ein langgestreckter Hakenschnabel zum Aufreißen von Haut und Bauchdecke notwendig. Das Wühlen in den Eingeweiden würde einen stark befiederten Hals hinderlich sein, deshalb zeichnen sich diese Arten durch einen kaum befiederten Hals aus, um jeder starken Beschmutzung zu entgehen. Eine zusätzliche Halskrause soll das Gefieder sauber halten. Die Zehen dieser Tiere sind zum Ergreifen von Beute kaum geeignet, sind aber gut brauchbar zum Gehen (Altweltgeier sind gute Fußgänger).

Der Bartgeier

Gypaetus barbatus
Gypaetus barbatus, Bartgeier Der Bartgeier - Gypaetus barbatus - ist als "Lämmergeier" gut bekannt. Gewicht 4- 7 kg. Sein Schwanz ist lang und keilförmig, die Flügel sehr lang mit einer Spannweite von bis 280 cm. Der kräftige Schnabel hat an der Basis schwarze Borstenfedern die dem Vogel seinen Namen geben. Die Bezeichnung Lämmergeier hat er allerdings als Aasfresser nicht verdient, da er wohl nur tote Lämmer aus der Herde holt. Es ist allerdings auch unbestritten, dass der Bartgeier hin und wieder mit seinen mächtigen Flügelschlägen Schafe wie Gämse so irritiert, dass diese den Abgrund hinunterstürzen.
Eine Eigenart ist es auch größere Knochen auf Felsen zerschellen zu lassen, um an das Knochenmark heranzukommen bzw. die kleinen Stücke zu verzehren. Zurückbleibende Knochenreste werden als "Knochenschmiede" der Bartgeier bezeichnet. Die Bartgeier leben paarweise und beanspruchen Reviere bis zu 400 qkm Die Horste werden in Felsnischen angelegt, wo in der zweiten Winterhälfte, etwa im März die Jungen schlüpfen.
Anmerkung: Der Bartgeier war nahezu ausgerottet, wurde aber im Nationalpark Hohe Tauern wieder angesiedelt (Raurisertal, Anlauftal/Gastein) und ist streng geschützt.

Der Weißkopfgeier (Gänsegeier)

Gyps fulvus
Gyps fulvus, Zeichnung Die Gänsegeier sind reine Aasfresser, die sich von toten Wildtieren (z.B. Gämsen) und Haustieren (z.B. Schafen) ernähren, die durch Steinschlag, Blitzschlag, Lawinen oder Krankheit ums Leben kamen. Dabei frisst er nur Fleisch und Eingeweide. Die Knochen überlässt er den nun auch bei uns heimischen Bartgeiern. Überall wo Tierleichen von Menschen beseitigt werden, kann der Weißkopfgeier nicht überleben. Von Mai bis Ende September finden sich bis zu 50 Gänsegeier in den Hohen Tauern und wir können sie nicht selten in den Regionen der Gadaunerer Hochalmen beobachten. Ihre Schlafplätze allerdings befinden sich im Raurisertal und sind an den weißen Kostflecken erkennbar, an denen sich stickstoffliebende rost-rote Krustenflecken ansiedeln (= Rotwände).
Die Tiere können im Winter bei uns wegen Nahrungsmangel nicht bleiben und somit auch nicht hier brüten - Brutzeit Januar bis März. Brutkolonien finden sich auf der Iberischen Halbinsel, auf Sardinien, am Balkan und auf der Krim. Generell sind alle Geierarten in Europa stark gefährdet. Giftige Köder, welche gegen Wölfe ausgelegt wurden haben auch den Geier stark dezimiert. Auch das Entfernen bzw. Vergraben von toten Wild- und Haustieren durch den Menschen haben den Geiern die Nahrungsgrundlage entzogen. Nur unberührte Gebiete wie es unser Nationalpark ist, ermöglicht ihm noch das Überleben.
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Gastein im Bild - Altweltgeier
© 2002 Anton Ernst Lafenthaler
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