Geschichte | |||
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Die Kare des Hochgebirges und andere hochgelegene Gebirgsverflachungen waren
geeignete Sammelräume für Schnee und daraus entstandene Eismassen
auch bei uns in den Hohen Tauern.
Der "Gasteiner Gletscher" reichte vor 18.000 Jahren von den Zentralalpen, wo
nur wenige höchste Gipfel frei blieben gegen Norden, wo er sich mit dem
Salzachgletscher vereinigte. Das gesamte Gasteinertal war zu dieser Zeit bis etwa
2.400 m hinauf vom Gletscher erfüllt.
In der Altsteinzeit (800.000 - 14.000 v. Chr.) durchstreiften wohl Altsteinzeitjäger und Sammler
in den eisfreien Gebieten das heutige Salzburg, ohne natürlich einen festen Wohnsitz zu haben. Gastein war zu dieser Zeit für diese Menschen wohl nicht begehbar.
In der Mittleren Steinzeit bis etwa 4.000 v. Chr. ist auch das Gasteinertal weitgehend von den Gletschermassen befreit.
Siedlungsspuren sind im Salzburger Land in dieser Zeit noch nicht nachgewiesen.
Funde von Geräten aus Feuerstein weisen aber auf die Anwesenheit von Menschen hin, wobei es
zunehmend zum Vordringen ins Gebirge kommt, jedoch ohne Spuren im Gasteinertal zu hinterlassen.
Vom Gletscher mitgeführte und gestrandete Gesteinsblöcke, sog. - Findlinge - bezeugen, dass die Gletscherhöhe in der Gegend von Dorfgastein noch mehr als 1.000 m betrug. An flachen Stellen wurden durch die Gletscher Becken und Wannen aus dem Fels gearbeitet, deren Zeugnis die heutigen Gebirgsseen sind. Der - Bockhartsee - der - Reedsee - der - Palfnersee - u.v.a.m. gehören hierher . . .
Bis 1000 v. Chr. folgte eine Wärmezeit mit entsprechendem Rückgang der Gletscher. Es soll dabei wärmer als heute gewesen sein und die Waldgrenze stieg bis auf 2.300 m; Zirben waren gar noch auf 2.600 m zu finden. Aus dieser Zeit stammen auch die vielen Niedermoore bzw. das Durchströmungsmoor, wie es heute noch am - Kühkar - besteht.
Die Suche nach Metallen bildete den Hauptgrund für das Vordringen der Menschen ins Bergland.
Bischofshofen - Mühlbach wird zum größten Kupfer-Bronzeproduzenten dieses Zeitabschnittes in den Ostalpen in
der Bronzezeit.
Der Hauptsiedelraum der folgenden Eisenzeit (Hallstattzeit) lag vor dem Gebirge.
Im Salzachtal scheint es nur eine sehr karge Besiedlung gegeben zu haben und zwar mit Beginn des 4. Jh. v. Chr.
durch die Kelten, welche über die vorher hier siedelnden Illyrer die Oberhand gewannen.
Häuser werden dabei schon im Blockwandbau auf Steinsockeln errichtet, eine Bauart, die auch im Gasteinertal
lange Zeit blieb. Die Kelten betrieben Viehzucht, Handel und Bergbau.
Es sollte bereits Goldgewinnung in den Hohen Tauern im Waschverfahren gegeben haben.
Der Ackerbau wurden den bereits ansässigen Illyrern überlassen.
Die folgende Herrschaft der Römer ab 15 v. Chr. mögen Einfluss hier im Tale gehabt haben,
Funde einer Besiedlung durch Römer sind bisher aber nicht gemacht worden.
Die Namen Gastein und Rauris sind wahrscheinlich keltischen Ursprungs.
Im Mittelalter wurde das Klima wieder schlechter. Die Gletscher wuchsen wieder und die Waldgrenze sank soweit, dass einzelne Stollen vom vorrückenden Eis überfahren wurden. Heute gehen die Gletscher wieder zurück. Niederschlagsarme und heiße Sommer zerren am Gletscher und unübersehbar ist der Rückgang des Schareck- und Schlapperebenkees, ebenso der Kessel- und Tischlerkarkees - die alle allmählich zu verschwinden drohen.
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Geschichte Gasteins - Nacheiszeit
Besiedlung des Gasteinertales
© 2005 Anton Ernst Lafenthaler
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