Menschenwerke | |||
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Reiche Familien hatten auch im Tode noch die besten Plätze, nämlich direkt an der Kirchenmauer. Die Armen und Geringen aber begnügten sich mit den übrigen Plätzen und schmückten diese mit einfachen Holz- und Metallkreuzen, die nicht selten kunstvoll geschmiedet und geschmückt waren. Die Verlegung des alten Friedhofes, das Aussterben von Familien und Geschlechtern, der religiöse Fanatismus u.a.m. brachte es dazu, dass die Gräber verfielen oder einfach entfernt wurden. Dabei sind viele Denkmäler von wohlhabenden Familien verloren gegangen oder zerstört worden. Nur wenige sind heute noch wie z. B. in den Grabkapellen der Liebfrauenkirche oder der Nikolauskirche in Bad Gastein erhalten und zu besichtigen. Die Friedhöfe hingegen sind weitgehend verschwunden, wie z. B. der lutherische Friedhof in Felding in Bad Hofgastein, wo heute ein Wohnhaus steht. Auch so manche Friedhöfe, die einst die Kirchen umgaben sind heute verlegt worden.
Reiche Familien, wie die vornehmsten Gewerken und Geschlechter der Weitmoser, der Strasser,
der Krünner, der Landrichter und Pfleger hatten ihren Platz an der Kirchenmauer oder in der Kirche selbst.
Beiderseits des Turms der Pfarrkirche Bad Hofgastein sind Grabgewölbe eingebaut,
die ein 1832 hier im Amte weilender Landrichter instand setzen ließ.
Links vom Turm und Kircheneingang ist die Grabstätte der Strasser
(die im heutigen Hotel Moser ihren Sitz hatten), rechts die der Weitmoser,
die neben dem Schlösschen in Hundsdorf (Weitmoserschloss) an der Stelle des ehemaligen Bachbauer
und des Bäckers Embacher eine der größten Häuser stehen hatten.
Die Doppelkapelle an der Südseite der Pfarrkirche enthält die hierher versetzten Denkmale der Gewerken Zott und Krünner.
1953 wurden die beiden Kapellen im Auftrage der Gemeinde und des Heimatvereines restauriert. Eine neuerliche Renovierung erfolgte 1975, finanziert durch den Lions Club Bad Hofgastein und der Heimatstube. Im Jahr 2003 wurden von den Restauratorinnen Mag. Kristin Lassy, Mag. Sonja Fiedler und Frau Mag. Tinzl die Grabkapellen neuerlich restauriert.
Diese Grabkapelle befindet sich rechts vom Turm der Pfarrkirche Bad Hofgastein neben dem Haupteingang mit den vier Evangelien (Evangelisten). In der Mitte der Grabkapelle steht der von der Gattin und den Kindern gewidmete - Denkstein - von edlem Renaissancestil. Oberhalb des Gedenksteines steht das Gemälde einer dramatisch bewegten Kreuzigungsgruppe.
Das Marmorrelief links zeigt Christoph Weitmoser in Lebensgröße. Dieser Stein verschloss
einst sein Grab, welches aber aufgebrochen wurde in der Hoffnung, dort Schätze zu finden.
Dabei sind Teile des Steines zerbrochen, sodass die Schrift ringsherum nicht mehr zu sehen ist.
Der Stein rechts zeigt den 1556 verstorbenen Pfarrer zu Hof in Gastein -
Dr. Wolfgang Frank von Greiffenburg in Oberkärnten.
Inschrift: "Nudus egressus, nudus revertor ad te Domine, miserere mei".
Grabkapelle der Gewerken Weitmoser - Epitaphien - . . . |
Diese Grabkapelle links vom Turm und Eingang der Kirche zeigt die Erschaffung der Welt in vier Bildern. Sie enthält einen Stein des Christian Geisler aus dem Jahre 1656 mit Hammer und Eisen im Kleinod des Wappens. Rechts ist der Stein des Alexander Grimming vom Jahre 1626.
Das Ölgemälde links, darstellend Moses und Aaron mit der ehernen Schlange, zeigt die Portraits dieser Männer. Die ehrwürdige und vornehme Gestalt im weißen Bart mit dem Verstorbenen einzigen Söhnchen hinter sich, ist Martin, der rotbärtige Mann mit seinen fünf Söhnen ist Wolf Strasser.
Das Gemälde rechts darstellend die Huldigung des Gekreuzigten, auf den Johannes der Täufer deutet, enthält die Porträts der Gemahlinnen der Gewerken, nämlich Anna Straßer mit 4 Töchtern und Walpurga Strasser mit einer Tochter. Die Köpfe der oberen Figuren sind so individuell gehalten, dass darunter manche Bilder damaliger Gasteiner enthalten sein dürften.
In der Mitte der Grabkapelle steht der reiche Renaissancegrabstein der Gewerken Strasser selbst aus rotem und weißem Marmor vom Jahre 1653, die heiligste Dreifaltigkeit darstellend. Als Abzeichen des Bergbaues finden sich Knappen und Schlegel, Hammer und Eisen (mit geschwungenen Stiel), mit einem Weinfässlein und einer Erzschüssel.
. . . Grabkapelle der Gewerken Strasser - Epitaphien - . . . |
Die kniende Figur links mit dem Rosenkranz und dem geknüpften Barte ist Martin Strasser -
Grabschrift: "der Edl und
Vest Herr Martin Strasser zu Neidegg, Perckher in der Gastein, der gestorben ist am
Ehritag (Dienstag) nach Oculi den 19.Tag Marty Anno 1560, dem Gott der Herr genedig
sein und ain frölich Urständ (Auferstehung) verleihen Welle."
Die kniende Figurette mit ebenso markanten Zügen ist dessen Bruder Wolf Strasser -
Grabschrift: "Wolf Strasser zu Neidegg, Perck Herr
in der Gastein, welcher gestorben ist Am 22. Tag Octobers. Im 61. Jahr (1561) dem Gott
der Herr am jüngsten Tag Mit Freiden auferbeckhen Welle."
Der Stein links in dieser Doppelkapelle zeigt im Relief
die betende Gestalt des Virgilius Krünner - Gewerk in der Gastein und Rauris 1572.
An der entgegengesetzten Seite befindet sich der Grabstein mit dem Bildnis
der Frau Ursula Schmirbensatlin - gestorben 1586. Über dem Doppelstein ist ein
Epitaphium von Hanns Krünners Gewerkh in der Gastein, gestorben Anno 1581.
Links nebenan befindet sich der Grabstein seines Eheweibes -
Warbara Krinerin von Graben zu Steinhausen - gestorben Anno 1580.
Von den Doppelsteinen der Arkade rechts trägt der älteste von allen, der auf einem
Kissen eine Tiergestalt in Schild und Kleinod des bürgerlichen Kopfhelmes
führt und dessen Decken noch Spuren der Gotik zeigen,
den Namen Georg Kanstetter zu Osseg in Ungarn, gestorben 1508.
Nebenan der Stein der Frau Eva Zottin, gestorben am 9.May Anni 1548 -
unter deren Wappen mit Korb und Wellenband sich die Schriftstelle 1.Petri, 3.Kap.
findet.
Links davon befinden sich die Epitaphien der Martha Zottin, gestorben 1533.
Über dem schön gearbeiteten Wappen mit aufsteigenden Löwen und geschlossenem Fluge
im Kleinode steht ein Vers.
Links davon der Stein des Erenvest Hieronimus Zott, gestorben am 15. February 1538.
Wappen mit einem halben Löwen; zwischen den Kornuten des Kleinodes ein Vers.
Grabkapelle der Gewerken Zott und Krünner |
Schon in früher Zeit diente wohl der Raum um die Kirche herum als Friedhof.
1496 wird uns von einer Erweiterung des Friedhofes an der Kirche berichtet,
wozu Hans Strochner einen Garten zur Verfügung stellte.
Der alte Friedhof hatte damals etwa ein Ausmaß von 300 Quadratklaftern (1 Klafter = 1,776 Meter).
Die Toten wurden im alten
Friedhof vielfach nicht in Särgen bestattet, sondern einfach in Tüchern gehüllt und der
Erde übergeben. Erst eine Friedhofsordnung von 1819 verbot das Bestatten ohne Sarg,
von dem besonders die Armen und Geringen betroffen wurden und gebot die Bestattung
in geschlossenen Totentruhen. Ebenso wurde die sogenannte Reihenbestattung eingeführt, womit vermieden werden
sollte, dass Gräber zu früh geöffnet wurden, wie es in den Familiengräbern des Öfteren der
Fall war und womit die sanitären Verhältnisse eine Besserung erfahren sollten.
Bis herauf in unsere Zeit durften die Selbstmörder nicht in geweihte Erde bestattet werden und es gab auch in unserem Friedhof einen ungeweihten Platz, der dazu ausersehen war. Hier wurden sie dann nächtens ohne kirchliche Feier bestattet. Der vielfache Niedergang des Ortes, verursacht durch das Ausbleiben des Bergsegens und des damit verbundenen Handels und Reichtums brachte es mit sich, dass auch Mauern und Begräbnisstätten verfielen. Für Renovierungsarbeiten fehlte das Geld. 1819 wurde das Gebot ausgesprochen, endlich dem Missbrauch Einhalt zu gebieten, den Friedhof auch als Weideplatz für das Vieh zu benützen. Bis 1687 diente der alte Friedhof, der 42 Jahre vorher ein schönes Eingangstor erhalten hatte, auch als Pranger und erst die Verordnung vom 22. August d.Jahres gebot, "dazz derselbe vom Freythof hinweg" solle. Quelle: S. Hinterseer
Die Vermehrung der Bevölkerung und die Veränderung des Ortes machte es notwendig, dass in den Jahren 1834 - 1836 der Friedhof 120 Schritte ostwärts verlegt wurde. Das Grundstück hatte ein Ausmaß von 835 Quadratklaftern und wurde von der Oberverweserwitwe Maria Moser mit Schenkungsvertrag vom 5. August 1835 zur Verfügung gestellt. Der Bräuer Moser ließ die heute bestehende Kapelle erbauen, mit Baubewilligungsdekret von 1842. Das Friedhofskreuz mit den Statuen Maria und Johannes stammt aus 1854 und war ursprünglich Fronbogenkreuz der Pfarrkirche. Es wurde im Jahre 1874 in den Friehof versetzt.
Der alte Friedhof bestand noch lange fort und wurde erst 1856 mit Hinsicht auf die umwohnenden Badegäste auf höhere Weisung in einen Garten umgewandelt und nach Abtragung von Erdreich mit Bäumchen bepflanzt, so dass er die heutige Gestalt erhielt. Verschiedene Monumente und Gedenksteine gelangten dabei an andere Stelle.
Friedhof, Bad Hofgastein - errichtet 1834-1836 |
Der neu angelegte Friedhof musste bereits 1954 infolge des Anwachsens der Bevölkerung um das Dreifache vergrößert werden. Eine Erweiterung erfuhr der Friedhof durch die Anlage eines Soldatenfriedhofes an seiner Nordseite, wo die 1944/45 hier in den Lazaretten Verstorbenen eine Ruhestätte fanden, die durch das schwarze Kreuz und seine freiwilligen Helfer im Ort gepflegt wird. 1955 wurden diese Toten umgebettet und 1956 in der Mitte des Soldatenfriedhofes ein Opfertisch mit Kreuz errichtet. Gleichfalls in den letzten Kriegsjahren wurden am Aufgang des Friedhofes viele kleine symbolische Soldatengräber zu beiden Seiten des Weges angelegt. Im Jahre 1953 errichtete die Heimkehrerkameradschaft im Verein mit der Gemeinde am Eingang zum eigentlichen Friedhof zwei Gedächniskapellen, in denen in würdiger Weise die vielen Namen der Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges auf Marmortafeln verewigt sind. Zur gleichen Zeit erfuhr die Friedhofsmauer eine passende Neugestaltung. Der Friedhof wurde 1966 neuerlich erweitert und 1968 eine große Aufbahrungshalle errichtet. Die bisher in den Häusern gebräuchliche Aufbewahrung wurde untersagt. Im Jahre 1993 kam ein Urnenfriedhof hinzu.
Zahlreiche Protestanten, besonders unter den Bergknappen durften nicht in geweihte Erde um
die Kirche begraben werden. So kam es, dass die Gewerken einen eigenen lutherischen Friedhof
beim einstigen Armenhaus in Felding errichteten - "eine viertel
Stund vom Markt gegen das Wildbad hinauf gelegen". - Hier bestand bereits ein sogenannter
"Lutherischer Freythof", in welchen nach einer Schrift von 1767
die beylich von 1600 Personen begraben lagen, wie S. Hinterseer schreibt.
Im Jahre 1586 wurde die Zerstörung des Friedhofes angedroht,
die Mauern wurden eingerissen und keine "sectischen und unkatholischen" durften mehr begraben werden.
Viele der Gewerkenfamilien hatten hier ihre Grabstätte und alle wurden der Zerstörung preisgegeben.
Am 17. Juli 1586 erging dann von der der Regierung der Befehl an das Landesgericht, den
"unkatholischen Freythof" zu zerstören.
1644 wurde das Grundstück von dem Gastwirt Ambros Scharer angekauft und im gleichen Jahr dem Siechenhause
vermacht.
1792 lesen wir von einem Armenhaus in Felding und von zwei kleineren Grundstücken die Xtian Geißler (gestorben 1656) dem Siechenhaus gestiftet habe.
1795 bittet der Landrichter den Erzbischof um die Errichtung eines Armenhauses.
In der diesbezüglichen Meldung heißt es, "daß das bisherige Gemeindearmenhaus seit 1766 bestand, ganz aus Holz gebaut, das sogenannte Siechenhäusl
genannt, worin nur ein einziges Stübchen sei.
Es sollte dies nach den alten Akten zu urteilen dem Xtian Geißler ehedem gehört haben, der es den Gasteiner Siechen schenkte." -
Im Jahre 1798 kam es zur Errichtung des neuen Armenhauses an der
Stelle des alten Siechenhäusls beim ehemaligen "sectisch lutherischen Friedhof" aus dem Nachlass des Pfarrers Johann Paul Perwein.
Quelle: S. Hinterseer. -
Im Jahre 1953 wurde das Armenhaus in Felding von der Gemeinde Bad Hofgastein,
in vorbildlichem Zusammenwirken aller, zu einem modernen und schönen großräumigen Altersheim ausgebaut.
Heute befindet sich auf diesem Grundstück eine Wohnanlage.
Anmerkung: Es gibt nach Fritz Gruber keinen Quellenhinweis, dass die 1603 verstorbene protestantische Ursula Weitmoserin, Witwe des Hans Weitmoser (II.) in Gastein verstorben und am
"Freythof zu Felding" begraben liegt. In der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts finden sich immer wieder diesbezügliche Textpassagen,
wie z. B. bei Koch-Sternfeld, 1820: "Als im J.1603 der feyerliche Leichenzug der Frau Ursula Weitmoser,
geb. von Moßhaim, durch den Markt nach dem sectisch-lutherischen Freythof zuging, sangen einige
Bürger und Bergwerksverwandte biblische Psalmen und Lieder...". - und Muchar, 1834 schreibt dann (wohl in Anlehnung an Koch-Sternfeld):
"Im Jahre 1603 wurde hier die protestantische Ursula Weitmoserinn mit großem Gepränge und unter Psalmen und geistlichen Liedern zur Erde bestattet." -
Es scheint allerdings eher wahrscheinlich, dass Ursula Weitmoserin, 1603 bei ihren
mooshamischen Verwandten im obersteirische Murau verstarb.
Die Nikolauskirche als älteste Kirche des Gasteinertales war früher von einem Friedhof umgeben, der lange ehe Bad Gastein ein eigenes Vikariat war, als Begräbnisstätte eine große Rolle spielte. Bei Aufhebung dieses Friedhofes, im Jahre 1890, wurden viele Grabsteine entfernt und nur wenige blieben durch Erinnerung im Inneren der Kirche oder an der Außenwand derselben erhalten. Der Boden der Kirche war mit menschlichen Knochen ausgefüllt (entdeckt bei Renovierungsarbeiten), die seinerzeit bei Auflassung der alten Gräber vom Friedhof in der Kirche bestattet wurden.
Nikolauskirche - Epitaphien - und - Friedhöfe - Gasteins . . . |
Bis 1890 befand sich der Ortsfriedhof von Bad Gastein um die alte Nikolauskirche.
Nachdem in Bad Bruck ein neuer Friedhof angelegt wurde, bot sich der freier Platz an,
einen Heldenfriedhof nördlich der Kirche anzulegen.
Die vom Böcksteiner Zimmerer Abentung angefertigten Heldengedenkbretter tragen die Namen der Bad Gasteiner,
die im 2. Weltkrieg gefallen sind.
An der nördlichen Friedhofsmauer steht ein großes, altes Kruzifix, das bereits zu Zeiten des alten Friedhofes
am Nordausgang zur Badbergstraße stand.
Diese Art von Heldenfriedhöfen, wie wir sie im Nikolausfriedhof und im Friedhof Böckstein finden,
dass für jeden Soldaten ein Gedenk-Totenbrett aufgestellt wurde, scheint in Österreich einmalig.
Der Kameradschaftsbund Bad Gastein unter Obmann Sepp Höhenwarter organisierte 2014 die Erneuerung der Kreuze -
gemeinsam mit dem Österreichischen Schwarzen Kreuz, dem Land Salzburg und der Gemeinde Bad Gastein. -
Quelle: Gasteiner Kulturkreis, Heft 36
Erwähnt wird der Friedhof erstmals 1533. Dessen talseitige Böschungsmauer verlangte immer wieder teure Reparaturen. Über das Aussehen des damaligen Friedhofes
ist überliefert (1690), dass ein Tor stets geschlossen sein musste, auch um das Weidevieh fernzuhalten.
Rechtlich hatte in der Frühzeit der Pfarrherr von Hofgastein die Vorhand auf dem Friedhof.
Der Friedhof war nur sehr klein und litt unter ständigem Platzmangel.
Als 1659 eine dringende Erweiterung anstand, fehlten dazu sowohl Geld als auch Raum. Die Notlösung bestand darin,
sogar verhältnismäßig junge Gräber aufzuheben und noch allfällig vorhandene Knochenreste im Kircheninneren unter
den Platten der Bodenpflasterung zu deponieren.
Im Jahre 1743 kam es zu einer Erweiterung des Friedhofs - 1890 wurde er endgültig aufgelassen. - Quelle: Fritz Gruber, Mosaiksteine
Bis 1890 befand sich der Ortsfriedhof von Bad Gastein um die alte Nikolauskirche.
Wohl Platzmangel erforderte eine neue Friedhofsanlage, welche mit der Denkmal geschützten Friedhofskapelle 1891
unterhalb der Badbergstraße in Badbruck angelegt wurde.
Hier finden sich die Gräber auch einst berühmter Bewohner Bad Gasteins wie Dr. Arthur Pröll, Windischbauer, Straubinger, Dr. Gerke u. a.
Vor einigen Jahren wurde nordseitig ein Urnenfriedhof angeschlossen und zuletzt im Jahre 2016 an die denkmalgeschützte
Friedhofskapelle an der Südseite ein Anbau geschaffen.
Siehe dazu die Seite - Friedhofskapellen - Badbruck - . . .
Friedhof in Badbruck |
Hinter dem Kirchlein "Maria von dem guten Rat" liegt der nun schon seit 200 Jahren bestehende der Böcksteiner Bevölkerung als letzte Ruhestätte dienende Friedhof. Ganz im Süden, nahe dem Felsen liegen die Saldatengräber des II. Weltkrieges, teils sind es Kreuze aus Holz, teils aus Stein. Ein Mahnmal inmitten der Steinkreuze erinnert an die Kriegstoten aller Kriege und mahnt zum Frieden.
"Maria von dem guten Rat" - Friedhof - Böckstein |
Ein Monument gefertigt in der Mauerungstechnik wie sie beim Eisenbahnbau verwendet wurde soll an die verunglückten Arbeiter in den Jahren des Eisenbahnbaues von 1903 - 1909 erinnern, wo zuletzt am 7. März 1909 durch den Abgang einer Lawine 27 Arbeiter in ihren Baracken verschüttet wurden. Gewidmet von den Brüdern Redlich und Berger, Architekt Josef Urban, Bildhauer Josef Heu. An der ostseitigen Mauer des Friedhofgebäudes sind die Namen der beim Bau der Tauernbahn Verunglückten in 2 Steintafeln eingraviert. Im Südteil liegt der Soldatenfriedhof mit den Gefallenen des II. Weltkrieges.
"Maria von dem guten Rat" - Friedhof - Böckstein |
Der Friedhof in Böckstein ist nicht nur ein Ort der Ruhe und der Meditation, sondern ist Teil der gesamten Geschichte Gasteins. Der Friedhof erinnert an den Bergbau und deren Bergherren, den Bau der Tauernbahn, insbesondere des Tauerntunnel, den I. Weltkrieg wie den noch schrecklicheren II. Weltkrieg und an den heutigen Heilstollen, welcher mit Böckstein ebenso wie mit dem gesamten Bergbau eng verbunden ist. Zudem die wunderbare Barockkirche auf der Anhöhe und die langen schneebedeckten Berge der Hohen Tauern sind es, die dieser Ruhestätte einen ganz besonderen Wert verleihen.
Bildgalerie - . . . |
Das Triptychon - integriert in die 1999 aufgestellte Urnenmauer am Eingang zum Friedhof zeigt auf den beiden Seitenteilen die Feuer
Kain und Abels. Diese symbolisieren die Opferbereitschaft für bzw. die Reinheit des Glaubens.
Das zentrale Bild zeigt die Auferstehung, den Weg zum Licht - zum ewigen Frieden, dargestellt als Taube.
- Mischtechnik, Hinterglas von Sepp Wutscher.
Bildgalerie - . . . |
Seit der Errichtung der Rupertuskirche diente wohl auch der Raum um die Kirche als "freythof", und es mögen gleich nach Errichtung des Gotteshauses hier die ersten Toten bestattet worden sein. Im Jahre 1623 (also schon vor der Erhebung der Filialkirche zum Vikariat) wird von der Einweihung des Friedhofes urkundlich berichtet. Trotz des mehr als 350 Jahre zählenden Alters weist der Friedhof keine alten Grabmäler auf. An baulichen Veränderungen wird aus dem Jahre 1743 von der Verlegung der Totenkapelle berichtet. Friedhofserweiterungen gab es in den Jahren 1802 unter Vicar Pichler und 1879 bis 1881 unter Pfarrer Kranabetter. Im Jahre 1946 wurde - durch Pfarrer Ludescher veranlasst - die an die Kirche angrenzende Seite des Friedhofes abgegraben, um hier eine trockene Schicht zu errichten und die Kirchenmauern vor der eindringenden Feuchtigkeit zu schützen. Eine Aufbahrungskapelle hatte immer schon bestanden. Die neue, wesentlich vergrößerte Aufbahrungsstätte wurde aber erst im Jahre 1974 errichtet.
Bild - Friedhof mit Kirche - Dorfgastein 1943 |
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Anmerkung: Die Informationen wurden überwiegend unverändert dem Buch: "Bad Hofgastein und die
Geschichte Gasteins" von Sebastian Hinterseer 1977
und auszugsweise dem Buch: "Die Baudenkmäler von Bad Gastein" von
Heinrich Zimburg, 1978 entnommen.
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Geschichte Gasteins: Begräbnisstätten und Friedhöfe
© 2007 (Rev. 2018) Anton Ernst Lafenthaler
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