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Zimburg schreib in seinem Buch: Die Geschichte Gasteins und des Gasteiner Tales
zur baulichen Entwicklung Bad Gasteins:
"Den letzten großen baulichen Aufschwung erlebte Bad Gastein in den Jahren nach dem ersten
Weltkriege bis zum Beginn der katastrophalen Wirtschaftskrise, welche durch die Sperre der deutschen Grenzen 1933
ihren Höhepunkt erreichte. Schon nach der Eröffnung der Giselabahn, insbesondere aber nach der Fertigstellung der Tauernbahn,
wurde in Bad Gastein viel gebaut. Alle diese Bauten waren aber den an sie auf sanitärem Gebiete gestellten Ansprüchen
nicht mehr gewachsen. Zentralheizung und Fließwasser waren im internationalen Hotelwesen Selbstverständlichkeiten geworden.
So mußten sich die Besitzer der Gasteiner Hotels dazu entschließen, ihre Betriebe mit diesen modernen Einrichtungen
zu versehen. Diese Investitionen erforderten weitgehendste Bauarbeiten in den Häusern, welche meist gleichzeitig mit An-,
Zu- und Aufbauten verbunden wurden."
Mag. Dr. Laurenz Krisch schreibt in seiner Broschüre
Angelo Comini, der bedeutenste Baumeister in der Geschichte Bad Gasteins:
"Nachdem Bad Gastein im Jahr 1905 an das internationale Bahnnetz angeschlossen wurde, setzte ein gewaltiger Bauboom ein.
Über 100 Häuser, nicht nur in Bad Gastein, sondern auch in Böckstein, wurden dabei von der Firma Comini errichtet.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 kam es zum Erliegen der Bautätigkeit."
- Eine merkliche Phase der Erholung auf dem Bausektor gab es erst wieder ab 1923.
Von der Hotellerie ging aufgrund der zunehmenden Gästeströme ein regelrechter Bauboom aus.
Viele der Bauten sind dabei durch den Bauunternehmer Franz Franzmair, welcher gemeinsam mit der Firma Alois Spiluttini,
der bei sämtlichen Baustellen als Bauleiter fungierte und dem begabten Hochbautechniker Karl Huber, dessen Entwürfe
viele Gasteiner Hoteliers überzeugte entstanden.
Ab 1932 sank die Bautätigkeit auf ein Minimum um erst wieder in den Nachkriegsjahren mit der
Zunahme des Wintertourismus in Schwung zu kommen. Dabei sind die meisten Neu- und Umbauten
bis in die 70er-Jahren wiederum der Baufirma Franzmair zuzuordnen.
- Quelle: Mag. Dr. Laurenz Krisch - Der Bad Gasteiner Baumeister Franz Xaver Franzmair und seine Architekten
Hoteldorf Grüner Baum1923 - Neubau des Ausflugsgasthofes Grüner Baum (Haupthaus), welcher zunächst als Jagdhaus von Erzherzog Johann 1831 errichtet und später vom Braumeister Hans Lindinger 1913 erworben wurde. Im Jahre 1923 brannte der Gasthof Grüner Baum vollständig nieder und musste neu aufgebaut werden. Das dann neu erbaute Haupthaus mit dem Ganghofer-Stüberl entspricht heute noch dem damaligem Aussehen. Das Hoteldorf besteht aus folgenden Gebäuden: Haupthaus mit Ganghöfer Stüberl und Seminarräume, Kösslerhaus (gebaut 1932), später Erweiterungsbau mit Hallenbad, Landhaus (gebaut 1928), Michelhaus, Reiterbauer, Kapelle, Florihaus, Jägerhaus und das LindyhausHeute: Hoteldorf Grüner Baum, Kötschachtal - Betrieb seit April 2016 eingestellt. Siehe dazu die - Chronik - bzw. die - Doku - . . . » Bilder-Galerie - . . . |
Orania-Stüberl, Nr. 1731924 - Neubau - damals der Villa Orania zugehörig.Der Name "Orania" stammt von der damaligen Besitzerin. Der Goethehof wurde später zugebaut. Heute: Goethehof - Orania-Stüberl, Bahnhofsplatz 2b Im Jahr 2019 wurde das sog. Orania-Stüberl komplett renoviert und konnte bereits im August desselben Jahres wieder eröffnet werden. » Bilder-Galerie - . . . |
Haus Hirt, Nr. 1881925 - Heinrich Hirt erwarb als ehem. Besitzer des Kaiserhofes 1924 eine kleine Parzelle an der Kaiser-Wilhelm-Promenade und errichtete dort 1925/26 das Kurhaus Hirt mit 30 Gästezimmern (Quelle: Zimburg).Im Jahr 1937/38 erfolgte ein Zubau des Hauses Hirt an der Kaiser-Wilhelm-Promenade durch Baumeister Franz X. Franzmair, nach den Plänen des St. Gilgener Architekten Lois Stelzer. (Quelle: L. Krisch) Heute: Hotel Hirt, Kaiserhofstraße 14 » Bilder-Galerie - . . . |
Villa Erna, Nr. 1761925 - Neubau der - Villa Erna - 1924/25 durch Angelo Comini mit 12 Zimmern und fünf sonstigen Räumen Architekt Paul Geppert d. Ä.Heute: Villa Erna, K.-H.-Waggerl-Straße 15 » Bilder-Galerie - . . . |
Villa Anna, Nr. 1901925 - Neubau der - Villa Anna -Zubau 1972 durch Franz X. Franzmair Heute: Villa Anna, Reitlpromenade 1 » Bilder-Galerie - . . . |
Villa Elisabeth, Nr. 1821925 - Die mehrstöckige Villa Elisabeth mit 13 Zimmern und acht sonstigen Räumen, wurde 1924/25 von Angelo Comini gebaut.Heute: Villa Elisabeth, Wasserfallstraße 3 » Bilder-Galerie - . . . |
Villa Rheinland1925 - Die "Villa Rheinland" wurde in den Jahren 1924-1929 für den Rheinländer Karl Söntgen von Architekt Hans Jelem erbaut und diente dem Kurarzt Dr. Alois Windischbauer als Wohnhaus und Praxis in Bad Gastein.In den Jahren 1997-98 wurden im Inneren zwei Geschosse abgetragen, ein neues Galeriegeschoss eingezogen und nach Umbauarbeiten dem heutigen Zweck zugeführt - Quelle: Wandtafel des Hauses. Heute: Silver Bullet, Meyerbeerweg 1 » Bilder-Galerie - . . . |
Haus Behrens, Nr. 1711924/25 - Im Jahre 1923 kaufte der Sohn Ferdinand Behrens von Paula Lampl und Berta Zecha die Liegenschaft "Badlehen in Wildbadgastein", ein 3.453 Quadratmeter großes, direkt an der Kaiser Wilhelm-Promenade gelegenes Grundstück. Nachdem der Innsbrucker Architekt Walter Norden bei der Gemeindevorstehung in Bad Gastein ein Genehmigt wurde der Bau am 24. Jänner 1924. Die Villa, das "Kurhaus Behrens", und ein Gemäldesalon konnten bis Juni 1925 fertiggestellt werden. Im November 1925 erhielt Ferdinand Behrens jun. auch die Konzession für die Fremdenbeherbergung und schließlich 1927 die Genehmigung zum Anschluss an die bestehende Thermalanlage. Der Gemäldesalon ist bis heute unverändert geblieben (bis 2012 Architektenbüro). Das Wohnhaus dagegen wurde durch Zubauten ergänzt. Architekt: Walter Norden. Zubau 1929 durch Baumeister Franzmaier.- Quelle: Kulturkreis: Heft 78 (Jahrgang 2012) - Heute: Haus Behrens, Reitlstraße 22 bzw. Kaiser Wilhelm-Promenade 9 und 10 » Bilder-Galerie - . . . |
Hotel Mozart, Nr. 1631926 - Im Jahre 1926 erwarben Jakob und Romana Watzinger die Villa Schneyer und einen kleinen dazwischen liegenden Grundstreifen von Straubinger. Unverzüglich wurde mit einem Verbindungsbau begonnen und aus den beiden Villen Mozart und Schneyer entstand das Hotel Mozart. Im Winter 1926/27 wurden von Jakob und Romana Watzinger mehrere Adaptierungen durchgeführt. In den Jahren 1955 bis 1957 wurde ein Wirtschaftsgebäude errichtet und das Mozartstüberl erweitert. Die Villa und das Cafe Mozart (Südteil des heutigen Hotel Mozart) wurden bereits 1911 - 1913 errichtet.- Quelle: Kulturkreis: Heft 81 (Jahrgang 2013) - Heute: Hotel Mozart, Kaiser-Franz-Josef-Straße 25 » Bilder-Galerie - . . . |
Kurhaus Dr. Thaler1926/27 - erbaute Primarius Dr. Alois Thaler das "Kurhaus Dr. Thaler" mit Ordination und Gästezimmer. Architekt war Josef Prikryl. Der SO-Erker wurde mit Fassadenmalereien von Switbert (Leo) Lobisser ausgestaltet, ebenso die Fresken am Haus im Jahre 1927. An der nordöstlichen Ecke des Hauses findet sich ein steinernes Wappentier mit dem Kärntner Wappen. Das Wappentier sollte ein Dackel (?)sein, das Lieblingstier von Dr. Alois Thaler.- Quelle: Kulturkreis: Heft 53 (Jahrgang 2006) - Heute: Club Alpenresidenz / Appartements, Karl-Heinrich-Waggerl-Straße 2 Kaiser-Franz-Josef-Straße 29 » Bilder-Galerie - . . . |
Haus Lindebner1928 - Neubau - Haus Lindebner - nachdem das alte Thorhäusl abgetragen wurde. Gebaut wurde das Haus vom Zimmermeister Julius Malzer. Das Blockwandhaus wird allgemein auch als "Jägerhäusl" bezeichnet.Haus Lindebner, Badbruck, Badbergstraße » Bilder-Galerie - . . . |
Kurbadehaus, Nr. 2341930/31 - Neubau 1930/31 durch Baumeister Franzmair. Architekt Paul Geppert hatte die Bauüberwachung inne. Architekt Friedrich Walz schuf sämtliche Pläne und Berechnungen für dieses "Zentralbad" und übte die Bauleitung vor Ort aus. - Quelle: Lorenz Krisch, 2005Bereits 1914 sollte mit dem Bau begonnen werden. Der Ausbruch des Krieges machte aber das Bauvorhabens unmöglich. Nach einer zweijährigen Vorarbeit (Bürgermeister Lahsnig) im Jahre 1930 konnte dann mit den Arbeiten des Kurbadehaus am Bahnhofsplatz begonnen werden. Im ersten Stockwerk befanden sich die Reinigungsbäder, im zweiten die Herren- und im dritten die Damenthermalbäder. Im Dachgeschoß war die Wäscherei untergebracht. Die Eingangshalle war mit einem Thermaltrinkbrunnen ausgestattet. Gleichzeitig mit dem Kurbadehaus wurde auch ein Freischwimmbad errichtet. Am 31. Mai 1931 fand die feierliche Eröffnung des - Kurbadehauses - durch den damaligen Bürgermeister Josef Mühlberger statt - Quelle Zimburg, 1948 - Doku - Kurbadehaus und Freischwimmbad - - heute: Thermalkurhaus, Bahnhofplatz 6-7 » Bilder-Galerie - . . . |
Eine Besonderheit stellt die Entstehung des Hoteldorfes "Grüner Baum" dar. War es zunächst
lediglich eine Jausenstation, entstand mit dem Bau des Haupthauses 1929 eine Hotelanlage durch immer wieder neue Zubauten.
Seit der Jahrtausendwende besteht das
Hoteldorf Grüner Baum neben dem Haupthaus mit dem Ganghofer-Stüberl und den daran angeschlossenen Bar- und Seminarräumen
aus dem dahinter liegendem Landhaus und dem Michelhaus und dem jenseits des Kötschachbaches gelegenen Kösslerhaus
mit einem daran angeschlossenen, neu errichteten Wellnessbereich.
An der Straße bergseitig gegenüber vom Haupthaus stehen das Florihaus und das Jägerhaus.
Das Haus Lindy Tal einwärts gelegen und der Reiterbauer am Talanfang, sowie die Kapelle an der Straße sind ebenfalls Teil des Hoteldorfes.
1928 wurde das Landhaus und 1932 das Kösslerhaus gebaut.
Bau eines Stall- und Wohngebäudes (1929 - 1931) durch Baumeister Franzmair.
Durch eine neu errichtete Thermalwasserleitung ins Kötschachtal (1959) wurde im Jahr 1969 der Bau eines Thermal-Hallenbades möglich.
1970 übernahm Hannes Blumschein durch Heirat die Hotelanlage und baute diese weiter aus. Um das Jahr 2000 wurde auch das Anwesen Reiterbauer
von der Fam. Blumschein erworben.
Ende April 2016 musste der Hotelbetrieb eingestellt und die gesamte Hotelanlage verkauft werden.
Siehe auch die Doku : Ausflugsgasthof Grüner Baum - . . .
Siehe auch → Lageplan 1952
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Weiterführende und verwandte Themen : |
• Dokumentation : Wildbad Gastein - Siedlungsgeschichte
• Dokumentation : Hofgastein Markt - Siedlungsgeschichte • Menschenwerke : Bauten zur Kaiserzeit - Wildbad • Menschenwerke : Montanbezierk Böckstein - |
Quellen: Die Informationen wurden überwiegend dem Buch: "Die Geschichte Gasteins und des Gasteiner Tales" von Heinrich von Zimburg, 1948
sowie der Schriftenreihe des Gasteiner Museums: "Angelo Comini, der bedeutenste Baumeister in der Geschichte Bad Gasteins", 1997 und
"Der Bad Gasteiner Baumeister Franz Xaver Franzmair und seine Architekten", 2005 von Mag. Dr. Laurenz Krisch entnommen.
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Bauten in Bad Gastein - 20./21. Jahrhundert
© 2013 (Rev. 2016) Anton Ernst Lafenthaler
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