Menschenwerke | |||
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War Dorfgastein noch vor dem Bau der Tauernbahn fast unberührt von dem Geschehen im Tal,
so änderte sich das mit Baubeginn der Eisenbahnstrecke zwischen Klammstein und Hofgastein im Jahre 1903 durch den
Zuzug von vielen Bahnarbeitern und später auch von Bahnbediensteten grundlegend.
Viele siedelten sich an und
selbstverständlich profitierten vom Bahnbau auch die verschiedenen Handwerker, insbesondere die Schmiede,
Zimmerer, Maurer, Wagner, Tischler und Binder, Weber, Schuster und Schneider,
die verschiedenen Sägewerke und Holzversorger, die Steinbrüche, das gesamte Transportgewerbe und
die Lebensmittelversorger, also die Bauernschaft, ebenso wie die Krämer, die Bäcker und die Wirte,
wie Sebastian Hinterseer in seinem "Heimatbuch Dorfgastein" schreibt.
In weiterer Folge beeinflusste
der Anschluss des ganzen Gebietes an den internationalen Verkehr natürlich auch
in Dorfgastein das Baugeschehen.
Die Hoffnung auf einen verstärkten Besuch durch Gäste war Anlass für
den Bau einer Trinkwasser-Versorgungsleitung, sowie Verbesserungsarbeiten und Erweiterungsbauten der bestehenden Häuser.
Zunächst waren es nur bescheidene bauliche Veränderungen, wie
der Bau des "Försterhäuschen" im Jahre 1912, das Häuschen des "Schneider Jochen" oder
das Haus Gstrein im Jahre 1913. Der Bau eines neuen Volksschulgebäudes erfolgte erst 1926/27.
Die Zeit zwischen 1930 und 1938 hatte sich dann äußerst hemmend auf alle Bauvorhaben ausgewirkt, und schließlich stoppte der Zweite Weltkrieg das Baugeschehen so gut wie vollständig. Während des Krieges war nur das Stöcklgut, das am 6. Mai 1940 einem Brand zum Opfer gefallen war, neu errichtet worden.
Schmidhäusl Nr. 491913 - die Schmiede.Heute : Schmied Gstrein, Schüttaustraße 1 |
Die neue Volksschule Nr. 561927 - Eröffnet am 23. 10. 1927 - umgebaut mit Turnsaal und Kindergarten 1976/77.Archiv → Volksschule Heute : "Neue" Volksschule, Schulstraße 2 |
Haus Veronika Nr. 361943 - Josef Kranabetter (Stoffbauer).Heute : Mühlbach 7 |
In der Nachkriegszeit zwischen 1945 und 1950 wurden dann aber bereits fünfzehn Wohnhäuser neu errichtet.
Im Jahre 1949/50 erfolgte dazu der Ausbau des für Dorfgastein sehr bedeutsamen Sägewerkes Mauthner und
im Herbst 1953 konnte bereits mit dem Bau des neuen Gemeindehauses begonnen werden.
Zwischen 1945 und 1955 waren insgesamt 42 neue Wohnbauten errichtet worden und 22 neue Wirtschaftsgebäude.
Im Jahre 1973 gab es 160 Altbauten und 170 Neubauten, also zusammen 330, davon zwei Hotels,
25 Frühstückspensionen, drei Appartementhäuser mit 108 Betten und 83 Privatquartiere mit insgesamt 411 Betten.
Im Jahr 1977 gab es im Ort selbst statt der früher 62 Häuser nun schon deren 170,
in Mayerhofen statt der bisherigen 39 nun 82 Wohnbauten,
in Unterberg 54 (früher 37) und die Hausbauten in Luggau waren auf nicht weniger
als 41 angewachsen statt der bisherigen 23. Selbstverständlich erfolgten dazu auch ständig Renovierungen,
Umbauten und Ergänzungsbauten in allen Häusern. Die ehemals kleinen Gaststätten waren längst Hotels geworden und
die Kleingaststätten in den Ortschaften zu großen Gasthöfen.
Haus Barbara1950 - Pension Gruber Haus Nr. 75 - Frühstückspension mit Schuhgeschäft (Schuhhaus Gruber) und Reisebüro.Archiv → Frühstückspension Barbara Heute : Haus Barbara - Dorfstraße 7 |
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Zeitenwende : Wohnungs-, Gewerbebauten - im 21. Jh.
• Dokumentation : Dorfgastein - Siedlungsgeschichte • Menschenwerke : Frühe Siedlungen im Tal - Dorfgastein |
Quellen: Die Informationen wurden überwiegend dem
"Heimatbuch Dorfgastein" von Sebastian Hinterseer, 1981 - entnommen.
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Geschichte Gasteins/Menschenwerke
Bauten in Dorfgastein - 20./21. Jahrhundert
© 2012 (2020) Anton Ernst Lafenthaler
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