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Menschenwerke . Gasteinertal

Hochwasserschutz

Schon in den Hochgebirgsregionen sammelt sich Wasser durch Nebel, Regen oder Schnee, welches über die Gebirgsbäche abfließt. In der Gipfelregion sammelt sich Wasser durch Nebelniederschlag zusätzlich zu Regen und Schnee. Inversionswetterlagen im Winter haben zur Folge, dass in verschiedenen Höhenlagen unterschiedlich viel Schnee liegt und obwohl die Mächtigkeit der Schneedecke mit der Höhe generell zunimmt, kann durch die unterschiedlichen Wärmeschichten bei Inversionswetterlagen im Tal mehr Schnee liegen als in höheren Lagen. In den Hohen Tauern fällt der meiste Schnee in den Monaten März bis Mai, im Nassfeld nachweislich im März bis Anfang April.
Das Abflussverhalten der Gebirgsbäche ist abhängig vom Starkregen und von der Schnee- und Gletscherschmelze im Frühjahr und im Sommer. Die Gletscherflüsse zeigen dabei ihr Maximum im Juli und August, die Schneeschmelze hingegen im Mai und Juni. Sommerliche Schneefälle können dabei die Gletscherschmelze zurückhalten und so den Abfluss von Gletscherflüssen reduzieren. Die minimale Wasserführung beschränkt sich auf die Monate Dezember bis Februar. Liegen keine Gletscher und Firngebiete im Einzugsgebiet von Gebirgsflüssen, so ist die Wasserführung von der Schneeschmelze im Frühjahr und den Regenmengen, insbesondere im Herbst abhängig.
Je nach Fließgeschwindigkeit der Gebirgsbäche kommt es zu unterschiedlich starker Erosion und Sedimentverfrachtung, wobei zusätzlich die Wassertiefe, das Gefälle und die Wassermenge mit entscheidend ist. Rasch fließende Gebirgsbäche (60 - 90 cm/s) transportieren feinen Kies und Sand ab und grober Kies bleibt zudem ständig in Bewegung. Bei sehr hohen Fließgeschwindigkeiten (über 170 cm/s) gerät gar grober Schotter in Bewegung. Durch Hangrutschungen können plötzlich große Geschiebe in die Gewässer gelangen. Abflussmenge und Sohlbreite sind entscheidende Faktoren, was die Geschiebetransportkapazität betrifft. Mit zunehmender Sohlbreite kann bei gleichem Abfluss mehr Geschiebe transportiert werden, die Wassertiefe nimmt dabei aber ab, wodurch die Transportkapazität wieder sinkt und mehr Geschiebe liegen bleibt. Deshalb muss dann ständig ausgebaggert bzw. das Geschiebe entfernt werden. Längsverbauungen erhöhen die Fließgeschwindigkeit und somit die Geschiebetransportkapazität, was zur Eintiefung des Bachbettes führt. Versucht man, durch Geschieberückhaltebecken gegenzusteuern, kommt es nachfolgend zu einem Geschiebedefizit, was das nachfolgende Bachbett eintieft.
Alpine Fließgewässer mit hohem Gefälle und hoher Wasserführung bewirken hohe Erosion. In flachen und breiten Tallagen sinkt die Fließgeschwindigkeit und das Geschiebe bleibt liegen und bildet Inseln mit Geröll und Kies. Steigt die Wassermenge, werden diese erneut umgelagert oder in Zeiten von Hochwasser abtransportiert und letztlich bis ins Tal befördert.
An wichtigen und notwendigen Maßnahmen gelten deshalb, Wehrbauten an den Zuflüssen zur Gasteiner Ache zu errichten und im Tal Ausgleichsbecken und Dämme zu schaffen.

Gasteiner Ache

Im Jahr 2008 wurde als Zukunftsprojekt ein Gewässerentwicklungskonzept für die Gasteiner Ache ausgearbeitet mit dem Ziel, wie es in der Gasteiner Rundschau 2008 formuliert wird : "die Hochwassersicherheit zu erhöhen und gleichzeitig die Gasteiner Ache wieder naturnäher und für Erholungssuchende attraktiver zu machen. Das langfristig ausgelegte Konzept soll 2009 vorliegen und schrittweise umgesetzt werden." - und weiter heißt es: "Das Gewässerentwicklungskonzept Gasteiner Ache ist ein Planungsinstrument der Bundeswasserbauverwaltung. Es schreibt Ziele und Maßnahmen fest, wie in den nächsten 20 Jahren die Hochwassersicherheit im Tal erhöht und der Fluss als Lebens- und Erholungsraum für Mensch und Natur aufgewertet werden soll."

Region : Dorfgastein

Als Hochwasserschutzmaßnahme wurden in den Jahren 2014 - 2016 in Dorfgastein weit reichende Maßnahmen ergriffen. Im gesamten Einzugsgebiet südlich von Dorfgastein im Bereich Bahnhof bis Unterberg wurde betoniert und erweitert. Dabei wurden Stahlbetonmauern, Erddämme, Weganhebungen, Kanäle und Pumpwerke (Salamandersiedlung) errichtet und Hochwasserrückhaltemaßnahmen durch Erhöhung des Rückhaltevolumens auf bestehenden Überflutungsflächen vorgenommen. Ebenso erfolgten Aufweitungen an der Gasteiner Ache und die Einmündungssituation und Durchgängigkeit von seitlichen Zubringern wurde verbessert. -
Mit Baubeginn im April 2014 wurde folgende Maßnahmen getroffen : (a) Entlang der Wiesenstraße wurde ein Mauerwerk errichtet und Erddämme geschaffen. (b) Entlang der Ache und im Bereich der sogenannten Salamandersiedlung wurden Hochwassermauern und ein stationären Pumpwerk errichtet. (c) Die Bahnhofsbrücke wurde neu gebaut. (d) Die Gehwegunterführung unter den ÖBB-Gleisen in Richtung Fußgängersteg (Beinhäuslbrücke) wurde hochwassersicher umschlossen. - (e) In Unterberg erfolgte eine Achenaufweitung. Eine erste Gewässeraufweitung wurde in der Nähe des Bahnhofs Dorfgastein vorgenommen und eine zweite rund 300 m lange auf den ehemaligen ÖBB-Flächen nahe der Ortschaft Unterberg.

Gasteiner Ache . Dorfgastein
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Region : Bad Hofgastein

Im Gemeindegebiet Bad Hofgastein ist ein überaus großes Hochwasserschutzprojekt geplant. Bereits Ende des Jahres 2022 werden mit Bauarbeiten beim Badesee im Grenzgebiet zur Gemeinde Bad Gastein begonnen. Mit einer geplanten Bauzeit von 4 Jahren (Oktober 2022 bis 2026) sollen in den Katastralgemeinden Wieden, Hofgastein, Heißingfelding, Vorderschneeberg und Remsach Rückhaltebecken, Nebenarme, Hochwasserschutzdämme und Mauern errichtet und die Gasteiner Ache verbreitert werden. Die Gesamtkosten werden mit knapp 22 Mio. Euro veranschlagt, wobei die Finanzierung zu 47.80% von der Republik Österreich, 38% vom Land Salzburg und 14,20% von der Marktgemeinde Bad Hofgastein übernommen wird. Ein Hochwasser, wie es in den Jahren 1965 u. 1966 in Bad Hofgastein vorgekommen ist, wie Bilder der → Hochwasserkatastrophe - zwischen Bertahof und Gallwies zeigen, sollte durch das geplante und bereits im Bau befindliche → Hochwasserschutz-Projekt - verhindert werden können.

Region : Bad Gastein

Am Ausgang der Schlucht des Bad Gasteiner Wasserfalles wurde eine Geschiebesperre errichtet, um ankommendes Wildholz vor dem Siedlungsgebiet abzufangen. Der Sperre folgen mehrere "Treppen", die sich in weiterem Verlauf mehrmals wiederholen. Ansonsten weist die Gasteiner Ache ab dem Zusammenfluss Nassfelder Ache und Anlaufbach bis zum Zufluss des Kötschachbaches in der Region Badbruck keine derartigen Schutzmaßnahmen auf. Die Hochwasserdämme und Ausgleichsbecken in der Katastralgemeinde Remsach, mit Baubeginn Oktober 2022, werden hier dem Gesamtprojekt "Hochwasserschutz Bad Hofgastein" zugeordnet.

Gasteiner Ache . Bad Gastein
Geschiebesperre Bad Gastein, Badbruck Geschiebesperre Wasserfallweg, Badbruck

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Gebirgsbäche

Wildbachverbauungsmaßnahmen im oberen und mittleren Gebirgsbereich sind bereits erste Schutzmaßnahmen im Vorfeld. So wurden in den letzten Jahren und Jahrzehnten zahlreiche Sperren errichtet. Durch diese Maßnahmen kann allerdings das natürliche Geschiebe nicht mehr abtransportiert werden, was eine regelmäßige Ausräumung notwendig macht. Zudem kommt es anschließend zur Sohlevertiefung, weil durch die Sperre kein oder nur wenig Geschiebe nachkommt. Derartige Sperren sind mittlerweile bei fast allen Zubringer-Gebirgsbächen im Gasteinertal, welche letztlich in die Gasteiner Ache münden, errichtet worden.
Gebirgsbäche, sind sie das ganze Jahr über noch so klein, können bei Starkregen und/oder zusätzlicher rasanter Schneeschmelze im Frühjahr zu reißenden Bächen werden. So kann auch bei noch so kleinen "Rinnsalen" nicht ausgeschlossen werden, dass diese plötzlich riesige Wassermassen mitführen und im Tal schwere Schäden anrichten. So gehört zu den klassischen Maßnahmen der Wildbachverbauung die Stabilisierung der Oberläufe sowie der Rückhalt von Geschiebe und Holz. Bautypen und Dimensionierung müssen an die örtlichen Begebenheiten angepasst werden. Bei der klassische Wildbachsperre, die lediglich dazu dient, das anfallende Geschiebe zurückzuhalten, wurden in der Folge in Damm- und Schutzmauern Dolen eingebracht, um einen Teil des Geschiebes, welches vom Unterlauf transportiert werden kann, durchschleusen zu können. Später wurden die Dolen vergrößert, die zu schmalen Schlitze erweitert und später mit horizontalen Rechen versehen. So entstanden die verschiedenen Bautypen wie Balkensperren, Gitter- und Rechensperren und in weiterer Folge entsprechend der jeweiligen Funktion und Zielvorstellung eine Vielfalt von Bautypen. Die Bezeichnung der jeweiligen Sperre orientiert sich heute an der entsprechenden Zielfunktion.
- Quelle: Universität für Bodenkultur Wien, WLS Report 50/Band 1, Wien 2003

Gemeinde Bad Gastein

Wildbachsperren westlich von Bad Gastein

Die Gebirgsbäche westlich von Bad Gastein, welche letztlich in die Gasteiner Ache münden, haben alle ihren Ursprung am Stubnerkogel. Einige sind durch Wildbachsperren abgesichert. So wurde eine riesige Wildbachverbauungskonstruktion oberhalb der Bellevuealm errichtet. Der zugehörige Gebirgsbach, der Schwarzwand-Bach mit mehreren Zubringern, entspringt weit oberhalb der Bellevuealm und zieht nördlich der Bellevuealmanlage und nördlich der tiefer gelegenen Schwarzenberganlagen ins Tal. Weiter südlich entspringt im Bereich der Wetzel-Alpe der Winkelbach, der Wetzel-Bach und die Moserache, welche sich nahe der Talstation der Stubnerkogelbahn vereinen und Richtung Grabenbäckerwiese fließen, um dort unterhalb vom Bad Gasteiner Wasserfall in die Ache zu münden. Wildbachverbauungen finden sich dabei oberhalb vom Wetzelgut. Noch weiter südlich folgen kleinere Bäche wie die Glagfeldrunse mit Zubringern, die allesamt oberhalb der Streitbergalm entspringen. Weiter südlich folgt der Hirschkarbach, welcher oberhalb des Areals Zitteraueralm seinen Ausgang nimmt und nach dem Hirschkarfall beim Hirschaugut in die Gasteiner Ache fließt. Beide genannten Gebirgsbäche und die folgenden bis weit ins Nassfelder Tal weisen derzeit keine Wehranlagen auf.

Der → Schwarzwand-Bach Süd - entspringt weit oberhalb der Bellevue-Anlage nahe der Roßhaltlhütte. Zwei weitere südlich entspringende Almbäche vereinen sich oberhalb der Bellevue-Anlage (Almbach) und nach kurzer Wegstrecke danach mit dem Schwarzwandbach Süd. Nachdem der Schwarzwandbach die Bahntrasse und die Gasteiner Bundesstraße überwunden hat, fließ der Gebirgsbach in der Zottelau in die Gasteiner Ache. Zuvor ist die Golfplatzanlage noch durch eine weitere Wildbachsperre im Tal abgesichert.

Almbach . Kapellengraben . Schwarzwand-Bach Süd
Wehr Bellevuealm, Bad Gastein Wehr Bellevuealm, Bad Gastein Wehr Bellevuealm, Bad Gastein Wehr Bellevuealm, Bad Gastein
Schwarzwand-Bach
Wildbachsperre, Schwarzwandbach Bad Gastein Wildbachsperre, Schwarzwandbach Bad Gastein
Wildbachsperren beiderseits des Nassfeldertales und im Nassfeld

Die Nassfelder Ache, welche im Nassfeld im Gebiet der Schlappereben ihren Ursprung haben soll und sich letztlich aus größeren Gebirgsbächen wie dem Weißenbach, dem Schlapperebenbach und dem Siglitzbach zusammensetzt, nimmt im Verlauf des Nassfeldertales noch weitere zahlreiche kleinere Gebirgsbäche auf. Bis zum Engtor im Nassfeld sind keinerlei Wildbachsperren errichtet worden. Eine mächtige Wehr allerdings bildet das Kraftwerk-Nassfeld und schützt so vor Hochwasser im Einzugsgebiet Böckstein-Bad Gastein.

Wildbachsperren beiderseits des Anlauftales

Der Anlaufbach nimmt in seinem Verlauf durch das Anlauftal zahlreiche größere und kleinere Gebirgsbäche auf. Beim heute nicht mehr vorhandenen, ehemals sog. → Café Waidmannsheil - wurde schon in früher Zeit eine Talsperre errichtet und später ausgebaut. Am Eingang ins Anlauftal fließt der mächtige Hierkarbach von der Patschgenalm bzw. aus dem Hierkar herab, wo sich aber keine Wildbachsperren finden. Nach dem imposanten Hierkar-Wasserfall fließt der Gebirgsbach nahe dem Bahnhof Böckstein in den Anlaufbach. Erwähnenswert noch der Tauernbach, deren Äste am Weg auf den Korntauern mehrmals überquert werden müssen. Wildbachsperren sind allerdings keine vorhanden. Der Talschluss ist von zahlreichen sehenswerten Wasserfällen und einer Vielzahl von Gebirgsbachästen durchzogen. Wehranlagen sind aber hier nie errichtet worden.

Der → Anlaufbach - wird zum Talausgang hin von einer mächtigen Wildbachsperre unterbrochen, deren erstmalige Errichtung wohl schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgte.

Anlaufbach
Wildbachsperre Anlaufbach, Böckstein
Wildbachsperren im Kötschachtal

Der Kötschachbach im gleichnamigen Tal mit seinen besonders im Frühjahr viel Wasser führenden Zuflüssen aus dem Kesselkar und dem Tischlerkargebiet und den zahlreichen Rinnsalen, die zu gewaltigen Gebirgsbächen heranschwellen können, war immer auch eine Bedrohung für die Ansiedlung Kötschachdorf und Badbruck, wie die → Unwetterkatastrophe von 2016 - zeigte. Darum wurde die Wildbachverbauung im Kötschachtal weiter ausgebaut und zwar eine 3-stufige Wehranlage im Tal (Kötschachdorf), eine weitere südöstlich der Hotelanlage Grüner Baum und zuletzt eine 3. Sperre im mittleren Kötschachtal mit Fertigstellung im Jahr 2021. Der Kötschachbach, welcher dem Tischlerkargebiet entspringt, bildet nach Zusammenführung zahlreicher Rinnsale aus dem hinteren Talschluss den Kötschachbach. Dieser nimmt im Verlauf zahlreiche Zuflüsse beiderseits des Tales, wie den Prossaubach aus dem Kesselkar und den Reedbach, der dem Reedseegebiet entspringt, auf. Tal auswärts folgen dann noch der Döferlbach und mehrere nicht benannte kleinere Gebirgsbäche, die allesamt keine Wildbachsperren aufweisen. Eine Dosiersperre wurde beim Kapellenbach errichtet (Hoteldorf Grüne Baum).

Der → Kötschachbach - bzw. die "Kötschache" sollte wegen der Hochwasserkatastrophe im Juli 2016 mit mehrere Sperren abgesichert werden. Die Projektplanung erfolgte noch im Jahr 2016 und erste Bauarbeiten begannen bereits im Frühjahr 2018. Das Projekt konnte 2021 mit der Errichtung von 3 mächtigen Sperren oberhalb Kötschachdorf, im Bereich des Hoteldorfes Grüner Baum und im mittleren Kötschachtal abgeschlossen werden.
Der → Kapellenbach - bedrohte durch sein immer wieder mächtiges Anschwellen bei Starkregen die Wohnhäuser und die Hotelanlage Grüner Baum. Deshalb wurde hier 2018 eine Talsperre errichtet und das Bachbett neu gesichert.

Kötschachbach
Kötschachbach, Wildbachsperre Bad Gastein Kötschach, Wildbachsperre Bad Gastein Kötschach, Bad Gastein Wildbachsperre Kötschachbach, Bad Gastein Wehr Kötschachbach, Bad Gastein
Kapellenbach
Kapellenbach, Wildbachsperre Bad Gastein
Wildbachsperren östlich von Bad Gastein

Die Gebirgsbäche östlich von Bad Gastein, welche letztlich in die Gasteiner Ache münden, finden ihren Ursprung im Graukogelgebiet, im Kötschachtal und weiter nördlich im Gebiet Throneck und Gamskarkogel. Zu den großen Gebirgsbächen zählen dabei der Palfnerbach (auch Kohlgrubenbach genannt), der Kötschachbach, der Ardackerbach und der Remsachbach - alle durch Wildbachsperren abgesichert.

Den → Palfnerbach - mit einer Wehr zu versehen hatte aus Sicht der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) absolute Priorität. Das Einzugsgebiet des Palfnerbaches ist über 5,2 km2 groß. Die Projektierung durch die WLV erfolgte 2011, die wasserrechtliche Bewilligung im Frühjahr 2012 und im Herbst desselben Jahres konnte mit den Arbeiten begonnen werden. Der Palfnerbach war immer schon durch mehrere Wehr-Etagen gesichert. Nun wurde im Jahr 2017 neuerlich eine viel größere und sicherlich effektivere Wehr fertig gestellt.
Der → Ardackerbach - entspringt im Kar unterhalb der Tofererscharte, fließt bei der Bäckenalm vorbei und bildet hier den Schaiblinggraben, welcher sich bis zum Gasteiner Höhenweg fortsetzt und sich bis hinab ins Kötschachdorf erstreckt, wo sich die letzte Sperre vor der Einmündung in die Gasteiner Ache befindet.

Palfnerbach
Palfnerbach, Bad Gastein Palfnerbach, Bad Gastein Palfnerbach - Palfner Heimalm, Bad Gastein Palfnerbach - Palfner Heimalm, Bad Gastein
Ardackerbach
Ardackerbach, Bad Gastein Ardackerbach, Bad Gastein

Gemeinde Bad Hofgastein

Wildbachsperren im Angertal

Um auch im Einzugsgebiet des Skizentrums Angertal Sicherheit zu schaffen, wurde der Lafenbach mit einem mächtigen Schotterfang versehen, welcher 2009 fertig gestellt wurde. Im Jahr 2010 wurde mit der Wildbachverbauung des Angertalbaches im hinteren Angertal begonnen. Das Verbauungsprojekt Angertal mit dem Angerbach wurde letztlich durch vier Geschiebesortiersperren verwirklicht.

Der → Lafenbach - entspringt unterhalb der Stanzscharte mit zahlreichen Zubringern vom Kalkbretterkopf und der Türchlwand, inklusive dem Knoblachbach. Im hinteren Lafental bilden die zahlreicher Rinnsale und kleinen Bäche oberhalb der Thaler-Mader-Hütte einen mächtigen Gebirgsbach. Als Wildbachverbauungsmaßnahme wurden 3 Sperren als Kaskade im Bereich Nesslach geschaffen und weitere am Talausgang ins Angertal.
Der → Angerbach - mit seinen zahlreichen Zubringern aus der Ecklgrube, der Erzwies und Schattbachalm bilden im hinteren Angertal den Angerbach, welcher beim Skizentrum Angertal noch den Lafenbach aufnimmt. Zahlreiche Sperren mussten im Bachbettverlauf errichtet werden, um die Ansiedlung Lafen-Anger im Tal vor Hochwasser zu schützen.

Lafenbach
Lafenbach, Bad Hofgastein Lafenbach, Bad Hofgastein Lafenbach, Nesslach
Angerbach
Angerbach, Bad Hofgastein Angerbach, Bad Hofgastein
Wildbachsperren westlich von Bad Hofgastein

Beginnend im Süden von Bad Hofgastein folgt nach dem Angerbach der Schlossbach, der Obermittereggbach und der Hundsdorfbach, welche in der Siedlung Hundsdorf zusammenfließen. Weiter nach Norden entspringt der Kaltenbrunnbach im Gebiet der Aeroplan, danach folgt der Leidalmbach, der Wiedneralmbach, der Bach bei Stain Süd der Klettebenbach und letztlich der Breitenbergbach.

Der → Schlossbach - entspringt im Schlossalmgebiet und wird bereits im oberen Schlossgraben durch einen mächtigen Schotterfang unterbrochen. Danach wird Wasser für die Kunstschneeproduktion entnommen. Die Restmenge fließt den Schlossgraben hinunter südlich beim Mitteregg vorbei ins Tal, wobei er sich in Hundsdorf mit dem Hundsdorfbach vereinigt.
Der → Hundsdorfbach - entspringt im Haitzingalmgebiet, unterquert die Weinetsbergstraße oberhalb vom Mitteregg, durchfließt den Ortsteil Hundsdorf bis zum künstlich geschaffenen Löschteich und mündet nach Unterquerung der Bundesstraße in die Gasteiner Ache. Oberhalb der Bahnlinie befinden sich 3 Wildbachsperren und im Tal am oberen Ende der Weitmoserstraße ein Staubecken.
Der → Leidalmbach - entspringt im Leidalmgebiet, fließt südlich vorbei bei der Brandner Hochalmhütte, der Neidegghütte und der Fundner Almhütte, unterquert im Ortsgebiet Haitzing die Tauernbahn und die Haitzingallee, um danach in die Gasteiner Ache zu münden. Im Talbereich kam es schon mehrmals zu Hochwasserschäden. Die Wehr befindet sich südlich der Neideggalmhütte auf knapp 1.400 m Seehöhe.
Der → Wiedner Almbach - entspringt weit oberhalb der Waldgrenze auf der Wiedneralm und stürzt sich über steile Felswände ins Tal. Verheerende Schäden im → Jahr 2020 - in der Katastralgemeinde Wieden, wobei die gewaltige Wassermassen des Wiedner-Almbaches Geröll und entwurzelte Bäume mit sich rissen, veranlasste zum Bau dieser mächtigen Wehr, welche im Jahr 2022 fertig gestellt werden konnte. Eine etwas oberhalb gelegene Wehr, erbaut wohl Mitte des vorigen Jahrhunderts, konnte die Hochwasserkatastrophe von 2020 nicht verhindern.
Der → Bach bei Stain West - entspringt dem Biotop → Hang-Grauerlenwald NW Stein - im oberen Bereich und fließt, nachdem er die im Jahr 20222/23 neu errichtete Dosiersperre überwunden hat, im Siedlungsbereich unterirdisch. Talwärts ist der Bach abschnittsweise verrohrt. Der "Bach bei Stain Süd" weist keine Wildbachsperren auf.
Der → Breitenbergbach - entspringt unterhalb vom Wachtberg, fließt bei der Riedlalm und nördlich beim Brandebengut vorbei ins Siedlungsgebiet Breitenberg, wo nach einer mächtigen Wildwasser-Sperre der Bach teilweise verrohrt ist, unterbrochen von weitere kleinere Sperren. Unterhalb der Bahntrasse, ebenfalls verrohrt, befindet sich ein Auffangbecken. Danach verläuft der Bach unterirdisch Richtung Nordosten um letztlich in die Gasteiner Ache zu münden.

Hundsdorfbach
Hundsdorfbach, Bad Hofgastein Hundsdorfbach, Bad Hofgastein Hundsdorfbach, Bad Hofgastein
Schlossbach
Wildbachsperre Schlossbach, Bad Hofgastein Schlossbach, Bad Hofgastein
Leidalmbach
Wildbachsperre Leidalmbach, Bad Hofgastein Wildbachsperre Leidalmbach, Bad Hofgastein
Wiedner Almbach
Wiedner Almbach, Bad Hofgastein Wiedner Almbach, Bad Hofgastein Wiedner Almbach, Bad Hofgastein Wiedner Almbach, Bad Hofgastein
Bach bei Stein West
Bach oberhalb Stein, Bad Hofgastein Bach oberhalb Stein, Bad Hofgastein Bach oberhalb Stein, Bad Hofgastein
Breitenbergbach
Breitenbergbach, Bad Hofgastein Breitenbergbach, Bad Hofgastein Breitenbergbach, Bad Hofgastein
Wildbachsperren östlich von Bad Hofgastein

Der Gadaunererbach ist ein häufig Hochwasser führender Gebirgsbach. Er bildet sich mit mehreren Rinnsalen im Gamskarkogelgebiet. Oberhalb und unterhalb der Gadaunerer Schlucht wurden mächtige Wildbachsperren errichtet. Weiter nach Norden folgt der Heißingbach, der Feldingbach und der gefürchtete Rastötzenbach, welcher im Rastötzenalmgebiet entspringt, sich auf ca. 1.200 m Seehöhe mit einem weiteren Gebirgsbach, dem Kirchbach, vereint und als solcher durch das Ortszentrum Bad Hofgastein fließt. Als weiterer bedeutender Gebirgsfluss folgt nach Norden der Kampbach und der Aubach, welcher unweit der Ansiedlung Laderding in die Gasteiner Ache mündet. Im Siedlungsgebiet Harbach ist es der gleichnamige Harbach, der, nachdem er den Nasenbach aus dem Kühager Almgebiet aufgenommen hat, ebenfalls in die Gasteiner Ache mündet. Die Grenze zur Gemeinde Dorfgastein bildet dann der Brandstattbach.

Der → Gadaunererbach - als mächtiger Gebirgsbach hat im Tal schon mehrmals Verheerungen verursacht und ist nun durch mehrere mächtige Sperren abgesichert. Knapp oberhalb des Höhenweges in der Gadaunerer Schlucht zwischen 1.030 und 1.060 m Seehöhe wurden zwei gemauerte Wildbachsperren errichtet und weiter talwärts knapp oberhalb der Ansiedlung Gadaunern eine weitere.
Der → Rastötzenbach - ein mächtiger Gebirgsbach, welcher von der Rastötzenalm ausgehend den tiefen Rastötzengraben entlang fließt, hat schon im → Jahr 1569 - im Ortszentrum von Bad Hofgastein großen Schaden angerichtet und unzählige Häuser unter sich begraben bzw. ihre Keller mit Schlamm gefüllt. In den 1980-er Jahren wurden hier zahlreiche Sperren im Verlauf des Rastötzengrabens errichtet, sodass ein derartiges Ereignis nicht mehr drohen sollte. Auf ca. 1.200 m Seehöhe vereint sich der Rastötzenbach mit dem vom Geißkarkogel entspringenden Kirchbach und fließt nach Überwindung mehrere Wildbachsperren durch das Ortszentrum von Bad Hofgastein.
Der sog. → Kirchbach - welcher als Fortsetzung des Rastötzenbaches das Ortszentrum durchfließt, ist schon im Jahr 1570 durch den Bau großer Wasserdämme abgesichert worden. Im Jahr 1906 erfolgten ebenfalls entsprechende Wildbachschutzmaßnahmen, wie S. Hinterseer in seinem Buch schreibt. Weitere Schutzbauten erfolgten in den Sechzigerjahren und zuletzt mit dem Bau einer neuen Straße in die Rastötzenalm in den Jahren 1977 bis 1984. Im Ortsgebiet wurde ab der Straßen-Brücke beim ehem. Asylheim bis weit hinunter in den Griespark das Bachbett vertieft und beiderseitig mit verfugten Steinplatten befestigt, sodass diese umfangreiche Verbauung heute keine Verheerungen mehr zulassen sollten.
Der → Feldingbach - entspringt nordwestlich vom Rauchkogel auf etwa 1.750m Seehöhe und verläuft südlich der steilen Felsen den Feldinggraben entlang direkt in das Ortsgebiet Felding. Auf etwa 1.000m Seehöhe wird der Feldingbach vom bekannten Höhenweg gequert, wo sich auch knapp oberhalb eine Talsperre befindet. Eine weitere, tiefer gelegene Talsperre sichert die Häuser im Tal, wo gleichzeitig das Bachbett tief ausgebaggert und gesichert wurde und beim Auffangbecken nahe der Pyrkerstraße endet. Begonnen wurde mit dem Bau der Talsperre im Tal 1991 und eine weitere oberhalb des Höhenweges im Jahr 2001.
Der → Aubach - vereinigt sich mit dem Kampbach und mündet in Laderding an der Grenze zu Harbach in die Gasteiner Ache.
Der → Harbach - entspringt im Gebiet der Schockalm und fließt im Brandmaißgraben ins Tal. Auf ca. 1.030 m Seehöhe vereint er sich mit dem Nasenbach. Gemeinsam nehmen sie den Weg im "Harbachgraben" durch den Ortsteil Harbach.

Gadaunergraben
Gadaunergraben, Bad Hofgastein Gadaunergraben, Bad Hofgastein
Feldinggraben . Feldingbach
Feldinggraben, Bad Hofgastein Feldinggraben, Bad Hofgastein Felding, Bad Hofgastein
Rastötzengraben . Rastötzenbach
Rastötzengraben, Bad Hofgastein Rastötzenbach, Bad Hofgastein Rastötzenbach, Bad Hofgastein Rastötzenbach, Bad Hofgastein Rastötzenbach, Bad Hofgastein
Kirchbach
Kirchbach Bad Hofgastein Kirchbach Bad Hofgastein Kirchbach Bad Hofgastein Kirchbach Bad Hofgastein Kirchbach Bad Hofgastein
Aubach (Laderding)
Laderding, Bad Hofgastein
Harbachgraben
Harbach, Bad Hofgastein

Gemeinde Dorfgastein

Wildbachsperren westlich von Dorfgastein

Westlich von Dorfgastein folgt dem Breitenbergbach im Süden der Luggaubach, welcher von der Luggauer Alpe kommend, vorbei bei der Gröbneralm den Luggauer Graben entlang letztlich in die Gasteiner Ache einmündet. Bei der Brendten befindet sich eine Wildbachsperre auf ca. 1.080m Seehöhe. Es folgen einige kleine Gebirgsbäche und Rinnsale im Gebiet Dorfer Wald. Nordwestlich vom Ortsgebiet Dorfgastein fließt der häufig Hochwasser führende Zechnergrabenbach und der bei Unterberg vom Bernkogelgebiet abfließende gleichnamige Bernkogelbach. Weiter Richtung Klammstein folgen der Neudeckbach, der Lerchhaltbach und ein wenig Wasser führender Gebirgsbach am Kreuzkögerlosthang gegenüber der Burg Klammstein.

Der → Luggauer Bach - bildet sich als mächtiger Gebirgsbach aufgrund zahlreicher höher gelegener Niedermoore in der Walchalm (Walchalmbach) und einen zweiten, von der Präaualm kommend, dem Präaualmbach. Auf einer Seehöhe von ca. 1.320 m fließen beide zusammen und bilden den mittleren Abschnitt des Luggauer Baches. Nach einer Fließstrecke von 1500 m wird der Gebirgsbach auf 1.095 und neuerlich auf 1.070 m Seehöhe durch Wildbachsperren unterbrochen, um danach den Luggauer Graben entlang ins gleichnamige Siedlungsgebiet zu fließen. Knapp oberhalb der Siedlung Luggau befindet sich neuerlich ein 3-Stufiger Schutzbau, kombiniert mit einer Geschiebesperre.

Luggauer Bach
Luggauer Bach, Dorfgastein Luggauer Bach, Dorfgastein Luggauer Bach, Dorfgastein Luggauer Bach, Dorfgastein Luggauer Bach, Dorfgastein
Wildbachsperren östlich von Dorfgastein

Nördlich vom Stöcklgut folgen einige wenig Wasser führende Rinnsale bis zum Dorfgasteiner Graben. Um die neuen Wohnsiedlungen im Tal nahe dem Dorfergraben zu schützen, wurde hier eine mächtige Wildbachsperre errichtet. Danach folgt der Kuglgassgraben mit einem Zubringer, wo im Tal eine Wildbachsperre errichtet wurde. Als mächtiger Gebirgsbach, welcher durch die Ortschaft Dorfgastein fließt gilt der Mayerhofbach mit mehreren Wildbachverbauungen im Einzugsgebiet, insbesondere unterhalb vom Reitergut auf ca. 1.100 m Seehöhe. Zwischen Dorfgastein/Mühlbach und Mayerhofen fließt der Kranzlbach in die Gasteiner Ache. Danach folgt Richtung Norden der Bründlbach und der Schwarzbach - beide mit einer Wildbachsperre im Talbereich. Der Gamsgrabenbach von der Raineralm nach Klammstein abfließend und der Klammbach nahe der Entrischen Kirche sind die letzten im Osten des Gasteinertales abfließenden Gewässer, beide ohne Wildbachsperren.

Der → Mayerhofbach - entspringt auf der Heumoosalm und nimmt zahlreiche Äste aus dem Schuhflickergebiet mit. Nach der Wildbachsperre unterhalb vom Reitergut bzw. nördlich der Mühlwinkelhütte nimmt der Mayerhofbach auch noch den Gruberwaldbach auf.
Der → Kuglgassgraben-Bach - entspringt mit seinem südlich davon einmündenden Kuglgassgraben-Zubringer unterhalb der Brandlalm. Er führt in den Sommer- wie Wintermonaten beinahe gar kein Wasser. Regentage oder heftige Gewitter können ihn aber zu einem gefährlichen Wildwasser anschwellen lassen, weshalb am Ende des Kuglgassgrabens eine Sperre errichtet wurde.

Dorfergraben Mayerhofbach Kuglgassgraben
Dorfergraben, Dorfgastein Mayerhofbach, Dorfgastein Kuglgassgraben, Dorfgastein
Weiterführende und verwandte Themen :
• Ereignisse : Frühe Elementarereignisse - Gasteinertal
• Dokumentation : Hochwasserkatastrophen - Chronologie
• Ereignisse : Hochwasser / Kötschachtal - 2016

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Quellen: Die Informationen wurden teilweise dem Buch: "Nationalpark Hohe Tauern - Gewässer", Tyrolia-Verlag 2007, sowie diversen Lokalzeitungen und veröffentlichte Berichte der Landesregierung Salzburg. Zur fachlichen Orientierung bzgl. Wildbachverbauung wurden die Ausführungen der Universität für Bodenkultur Wien, WLS Report 50/Band 1, Wien 2003 herangezogen.

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