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Menschenwerke | ||
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Die Ansiedlungen in früher Zeit umfassten die Gebiete Remsach, Kötschaudorf mit dem Kötschachtal,
Badbrücke, St. Niklas am Badberg, das Wildbad selbst und Hinterbaden mit dem Anlauftal und dem Nassfeld.
Wenige der alten Bauernhäuser der frühen Zeit sind noch erhalten, überwiegend heute durch Neubauten ersetzt oder bereits abgetragen.
Einige Gebäude der Ansiedlung - Alt-Böckstein - ebenso wie im -
Wildbad Gastein - bzw. Wildbadgastein selbst sind heute teilweise
renoviert bzw. erhalten geblieben.
- Burkard Eble schreibt 1834:
"Von Remsach geht der Weg nach Kötschaudorf, und dann nach Badbrücken, am Ausfluss des Kötschachbaches über
welchen eine Brücke zu dem Badeberge nach dem Dörfchen Anger und St. Nikolaus führt."
- Emil, 1827 schreibt:
"Von Remsach führt die Straße nach Kötschaudorf, welches im Jahre 1422 die Straßer in Besitz hatten." -
und weiter - "Der nächste Ort heißt Badbrücke am Kötschachbache, und nun beginnt der Berg ziemlich
steil aufwärts zu gehen, zum Dörfchen Ange, dann zu St. Niklas am Badberge, einer Kirche mit
dem Friedhofe für das Vicariat Bad Gastein."
Remsach liegt mit dem Bauernhof Kohlerbauer auf einem Schwemmkegel.
Heute prägt der Golfplatz das Landschaftsbild, welcher weit über Remsach hinaus bis an die Gemeindegrenze von Bad Hofgastein reicht.
Die Straße bei Remsach entspricht weitgehend dem Verlauf der "Alten Poststraße" - aus der Zeit des Goldbergbaues.
Siehe dazu die - Frühen Straßen -
Gasteins bei Gadaunern, Remsach und Kötschachdorf.
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Remsach |
Remsach
Der - Kohlerbauer - liegt direkt auf der Anhöhe Remsach, nördlich vom Kötschachdorf an der ehemaligen "Alten Poststraße".
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Kohlerbauer, Remsach 1 |
Der - Gruberbauer - liegt wie der Kohlerbauer auf der Anhöhe Remsach. Das Bauernhaus wurde 1972 neu aufgebaut. Der "Backofen" an der gegenüber liegenden Straßenseite hat vor etwa 20 Jahren ein neues Schindeldach erhalten. Die zugehörige Almhütte, die allseits bekannte - Jungeralm - im Angertal befindet sich auf der Kresseben.
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Gruberbauer, Remsach 2 |
Der - Röckbauer - liegt oberhalb vom Kohlerbauer ebenfalls auf der Anhöhe Remsach, nördlich vom Kötschachdorf. Das über 300 Jahre alte Bauernhaus wurde im Jahr 2000 abgetragen und im selben Jahr neu aufgebaut. Auch der Stall wurde erneuert. Zugehörig ist die - Obere Astenalm - im Nassfeldertal.
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Röckbauer, Remsach 3 |
Der - Moarbauer - liegt nordwestlich neben dem Röckbauer auf dem Schwemmkegel von Remsach. Die zugehörige Alm - Moaralm - liegt im Nassfeld. Das Karlgütl liegt östlich davon; ebenso das Pinderlehen.
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Moarbauer, Remsach 4 |
In Kötschachdorf (ehem. Kötschaudorf) dürften ebenfalls schon die ältesten Weiler und Ansiedlungen des Tales gestanden haben. Sicher standen hier auch zahlreiche Schmelzhütten, insbesondere im Bereich Zottelau in der Blüte des Goldbergbaues. Sie gehörten dem reichen Gewerken Zott. Dasselbe gilt für das Kötchachtal mit dem bekannten, aber leider zur Gänze vernichteten Ölbrennergut.
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Kötschachdorf, Bad Gastein |
Kötschachdorf
Das - Baschteigütl - besteht seit 1761; es liegt direkt am Schablingbach im Kötschachdorf.
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Baschteigütl |
In Badbruck gab es schon in der Bergbauzeit im 16./17.Jh. eine Thermalwasserleitung nach Badbruck, welche um 1608 durch
ein Hochwasser zerstört wurde. Ebenso führte die - alte Poststraße -
direkt nach Badbruck und von dort über Badberg ins Wildbad.
Da die Lage Bad Gasteins keine Möglichkeit bot, den Ort baulich auszugestalten,
befasste sich Erzbischof Sigismund ernstlich mit der Errichtung eines modernen Badbetriebes in Badbruck,
zu welchem Zwecke er in den Jahren 1753 bis 1755 das Thermalwasser in Holzröhren von Bad Gastein nach Badbruck hinableiten ließ.
Alle Projekte aber, welche eine Verlegung des Kurortes Bad Gastein zum Ziel hatte,
scheiterten im wesentlich an den bestehenden
Wirtstafernen und Badebetrieben in Bad Gastein, welche aus Konkurrenzgründen die Projekte auf das heftigste bekämpften -
Quelle: Hinterseer.
So war Badbruck als Bauerndorf wohl immer auch für die "Errichtung eines modernen Badbetriebes" im Gespräch,
wozu es allerdings nie kam.
Im Jahr 1417 wird die "Badbrucken" bzw. Bad Brück erwähnt.
Die moderne Namensform "Bad Brück" ist dann seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts üblich.
Man muss als Urbedeutung wohl "Brücke, die zum Bad hinauf führt" und nicht:
"Bad, das ,Brück' heißt" - Quelle: Fritz Gruber.
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Badbruck, Bad Gastein |
Badbruck
Das - Bäckerwirtsgut - heute bakannt als Gasthaus Brandtner - wurde 1412 erstmals urkundlich erwähnt. Als Gastwirtschaft wird die "Tafern an der Badbruggen" seit nunmehr 600 Jahren genutzt. In früheren Zeiten war es auch Bäckerei und Mühle. Seit 1705 ist es im Familienbesitz. Die alten Gewölbe der Gastwirtschaft sind original erhalten und auch die ehemalige Backstube wird als Gastraum genutzt. - Quelle: Zeitschrift: Kultur passiert - Heft 77. Zugehörig gegenüber der Straße der Brandtner-Stall.
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Bäckerwirtsgut |
Der - Sieglreiterhof - liegt direkt an der Straße am Anstieg der Badbergstraße. Lt. mündlicher Aussage besteht der Bauernhof seit etwa 300 Jahren. Ursprünglich war das Haus in der Längsrichtung nch Westen ausgerichtet; zu Beginn des 20. Jahrhunderts dann in südlicher Richtung neu aufgebaut. Das Nebenhaus bergseitig wurde 1953 errichtet.
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Sieglreiterhof |
In Böckstein (ehem. Reidnitzen, dann Hinterbaden genannt) gab es ebenfalls schon sehr frühe Siedlungen.
Bereits 1427 wird ein erstes Bauernhaus genannt und zwar im Bereich des heute noch zu besichtigende Montanzentrum Böckstein.
Weitere sind/waren es das Hirschaugut, der Patschghof (später Nussdorfer), das Ullmanngut u. a.
Fritz Gruber schreibt in seinem Buch - Mosaiksteine Gasteins:
Der "hintere Böckstein" blieb unbewohnt, doch an seinem südlichen Fuße gab es seit 1427 ein Bauerngut,
das auch einfach "Böckstein" hieß. Durch rund vier Jahrhunderte änderte sich an diesem Sachverhalt nichts,
doch dann kam das Jahr 1741, in welchem die montanistischen Aufbereitungsanlagen in der "Peck", einige hundert
Meter taleinwärts im untersten Nassfeldtal gelegen, durch eine Lawine zerstört wurden. Der Wiederaufbau
erfolgte an einer anderen, sicheren Stelle - und das war der Bereich des uralten Bauerngutes "Böckstein" (Originalabschrift).
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Böckstein . Hinterbaden |
Böckstein
Das - Ullmanngut - befindet sich direkt an der Böcksteiner Straße bei der gleichnamigen Ullmann-Wiese bzw. unweit der Ullmann-Au. Der Bauernhof besteht vermutlich seit dem 16. Jahrhundert und gilt heute als typisches "Altgasteiner Bauernhaus".
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Ullmannlehen |
Der - Gamsleitenhof - befindet sich nördlich der Walfahrtskirche in Böckstein. Der Hof wurde in den 70er-Jahren aufgegeben und diente danach mehrere Jahre der Haflingerzucht. Seit 2007 befindet sich das Haus und seine Wiesen im Besitz des altösterreichisch-böhmischen Adelsgeschlecht Czernin Kinsky. Das heute sog. "Landgut Grasleiten" wird derzeit als Ferienhaus vermietet.
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Gamsleitenhof |
Der - Nussbaumerhof - befindet sich nördlich der Böcksteinsiedlung und wird schon vor längere Zeit nicht mehr als Bauernhof genutzt. Zwischenzeitlich war hier ein Restaurant eingerichtet.
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Nussbaumerhof |
Das - Hirschaugut - steht unter Denkmalschutz. Das Gut befindet sich in Patschgen-Hirschau unweit des Rehabilitationszentrum der Bauernkrankenkasse. Im Jahre 1776 war Anton Straubinger Besitzer dieses Anwesens. 1893 wurde der Stall neu gebaut von Baumeister Angelo Comini (Quelle: L. Krisch).
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Hirschaugut |
Der - Zirbenhof - in der Sonnblickstraße, wahrscheinlich schon um 1600 hier ansässig, befand sich in den 1920er-Jahren im Besitz der Gemeinde Bad Gastein und wurde in der Folge vom Ehepaar Gruber (Fiakerunternehmen Gruber) erworben (Quelle: Zeitschrift: Kultur passiert, 2014). Der Name soll sich von den schon damals hier befindlichen Zirben herleiten.
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Zirbenhof |
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Dokumentation : Wildbad Gastein - Siedlungsgeschichte
• Menschenwerke : Alt-Böckstein - Montanbezirk • Menschenwerke : Bad Gastein - Bauten (1918 - 1945) • Geschichte : Frühe Siedlungen am Berg - |
Quellen: Die Informationen wurden auszugsweise dem Buch: "Die Geschichte Gasteins und des Gasteiner Tales" von Heinrich von Zimburg, 1948 - aber auch Veröffentlichungen von Mag. Dr. Laurenz Krisch, Fritz Gruber und Sebastian Hinterseer - entnommen. Teilweise entsprechen die Informationen mündlichen Aussagen von Einheimischen.
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Siedlungsgeschichte - Bad Gastein
© 2011 (Rev. 2015) Anton Ernst Lafenthaler
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