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EB - Brauchtum/Gasteinertal: Trachten Gasteins
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Brauchtum . Gasteinertal

Trachten

Gasteiner Tracht

Gasteiner Nationaltracht Die Gasteiner Tracht wird bei ganz bestimmten wie besonderen Anlässen heute gerne getragen und ist von ganz besonderer Art. Bei der heiligen Messe, beim Fronleichnamszug, bei Hochzeiten, wo zudem auch Pferdewagen und Gespann reich geschmückt sind, beim Erntedankfest und anderen Feierlichkeiten, deren es im Gasteinertal viele gibt. Die Gasteiner Tracht wurde zu verschiedenen Zeiten zu beschreiben versucht und zeigt bis heute immer wieder geringfügige Abwandlungen.

Muchar beschrieb 1834 die Gasteiner Tracht in folgender Weise: "Der der Nationaltracht noch treu gebliebene Gasteiner trägt Schuhe, weiße oder blaue Strümpfe aus Schafwolle (aus verschiedenen Mustern selbst angefertigt), schwarzlederne oder braunlodene kürzere Beinkleider, welche die Knie nackend lassen, eine tücherne Weste mit einer langen Reihe von Knöpfen oder Hafteln, den Hals bloß oder mit einem schwarzen Creponflore, oder mit einem anderen gefärbten Leinen- oder Baumwolltuch umwunden; eine Jacke aus braunem Loden (ein Raßröckl aus grünem, ungeschorenen rauhem Loden), meist mit dunkelgrünem Samtkragen oder einem längeren, jackenförmigen braunen oder dunkelgefärbten Rock, ebenfalls zu beiden Seiten mit Hafteln besetzt oder mit Silberknöpfen (Münzknöpfen) und unter demselben noch insbesondere eine Jacke. Die Haarlocken über die Ohren und hinten hinabrollend, und einen hohen Spitzhut mit Samtband und Metallschnalle oder mit einer Woll-, Seiden- oder Goldschnur umgeben..."

Gasteiner National- und Festtracht

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Tracht - Bildgalerie - Brauchtum

Pongauer Festtracht, Gasteinertal Dr. Zillner schreibt zur Gasteiner Kleidung die Hauptbestandteile: "Hose, Leibrock und Mantel - allerdings nach wechselnder Mode. Ursprünglich bestand die Hose aus getrennten Teilen für jedes Bein und diese reichten entweder bis an die Knie oder über diese. Die Unterschenkel bedeckt man im Winter mit wollenen Binden. Dann kamen lange Hosen auf, Stiefel, Strümpfe, auch Schnabelschuhe u. dgl., die ein paar Jahrhunderte üblich waren. Aus den immer kürzer geschnittenen Leibrock wurde das 'Wams' oder 'Leibl', beim weiblichen Geschlecht das 'Röckl', welches nur mehr den Oberkörper bedeckt. Leinerne Unterkleider (die Hemden, Pfoadn) sind ziemlich alt.
Des Bauers Sommerkleidung bestand häufig aus rupfenem Tuch (grobes Leinen), besonders bei der Arbeit. Das Leder wurde zuerst für Schuhe verwendet, das 'ircherne' (hiercinum, hier spricht man auch heute noch davon) für Hosen, Lederwämse und schweres Leder auch für Panzer. An Schaffellen, Bärenhäuten, Gämsen-, Hirsch- und Rehdecken fehlte es nicht, da sie im Lande selbst zur Genüge bearbeitet wurden. Auch verschiedenes "Kürsengewandt" (Kürschnerbekleidung), also Pelze von allen möglichen Tieren wurden vor allem von Bürgern gerne gekauft und getragen. Das Kürschnergewerbe ist mit eines der ältesten in Hofgastein.
In Wollstoffen fand der heimische Loden die verbreiteste Anwendung und findet sich schon im 12. Jh. unter den Abgaben der Güter. Für weibliche Kleidung gab es den 'Raß' (ein grobes Zeug aus einem Gemisch von Wolle und Werch). Der Bürger- und Ritterstand kleidete sich allerdings schon in Samt, Damast, Seide und Scharlach. Hut und Rock zu tragen, war des freien Mannes Vorrecht, und es wird dieser Sitte der salzburgischen Bauernschaft von Chronisten ausdrücklich gedacht. Kurzer Rock und Federbarett kennzeichneten den Adeligen. Die Bauern trugen "Schweinsspieß" und lange Messer, was allerdings später verboten wurde".

Pongauer Festtracht in Gastein

Pongauer Festtracht, Gasteinertal Die Pongauer Festtracht präsentiert sich hier im Gasteinertal mit samtig, schwarzen Stoff mit weißer bis kräftig getönter Bluse und seidenem Halstuch. Die Schürze, nur bei Trauer schwarz getragen ebenfalls hell. Der Hut schwarz mit goldenem Band und Quaste und unter der Hutkrempe goldener Borte wird durch eine lange, reich verzierte schwarze Schleife gehalten und einer auffälligen, kunstvoll gefertigten Haarnadel fixiert. Die Schuhe ebenfalls wie die Strümpfe schwarz mit erhöhtem, breiten Absatz.

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Tracht - Bildgalerie - Brauchtum

Die Tracht der Knappen

Böcksteiner Bergknappe Die alte Tracht der Knappen dagegen bestand: "in Bundschuhen, grünen Strümpfen, roten Beinkleidern und nebst dem Hinterleder in einem kurzen weißen Bergkittel. Zu Schauprängen waren sie ordentlich uniformiert und bewaffnet. Nur bei den alle Jahre gewöhnlichen Festen der gesamten Knappenschaft, bei Familienfesten, der angesehenen und allseits verehrten Bergherren oder bei dem Besuch des Landesfürsten und anderer hoher Herren erschienen sie aber in diesen Prunkgewändern, hielten ihren Paradeaufzug ab und führten den uralten - Schwerttanz - auf."

Nach alten Votivbildern waren die wohlhabenden Besitzer nach der Weise der alten Gewerken gekleidet: schwarz mit kurzen Röcken, Mänteln, weiße Halskollern mit Bärten und Spitzhüten. Auch die Frauen erschienen in dieser Gewandung. Vom gemeineren Stande erschienen die Männer mit Bärten, weißen Halskrägen, grünen, vorne zugeknöpften kurzen Röcken, grünen Beinkleidern, Strümpfen und Bundschuhen, die Frauen aber durchaus in schwarzen Kleidern.

Böcksteiner Schwerttanz

Böcksteiner Bergknappe Der Schwerttanz wurde bereits im 15. und 16. Jahrhundert aufgeführt. Muchar berichtet von einem solchen Schwerttanz, der im damaligen Rendlhofe in Hofgastein 1631/32 zu Ehren des im Wildbad weilenden bayrischen Herzogs Albrecht aufgeführt wurde. Das Tragen von Schwertern war ein besonderes Privileg der Bergknappen, zumal der Weg zu den hoch gelegenen Gruben gefährlich war. Das Schwert wurde aber wohl nicht nur der Gefahren, sondern auch des Standesbewusstseins wegen getragen. Das Privileg ein Schwert zu tragen soll seit 1405 bestanden haben und wurde damals keinem anderen Berufsstand gewährt.
Lange in Vergessenheit geraten wurde der Schwerttanz 1978 wieder neu entdeckt und eine Schwerttanzgruppe gegründet. Da Aufzeichnungen über diesen Tanz verloren gingen, verpflanzte man den Ebenseer Schwerttanz der Salzbergleute und Pfannhauser nach Böckstein. 1979 wurde der Schwerttanz erstmals in Böckstein aufgeführt und ist heute nicht mehr wegzudenken. Der Original Ebenseer Schwerttanz wird seit 1998 ebenfalls wieder aufgeführt.

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Montansiedlung Böckstein - Bildgalerie - Schwerttanz 2008

Dem Schwerttanz geht immer ein bäuerliches Rüpelspiel voraus als eine freundschaftliche, milde Verulkung des Bauernstandes, denen die meisten Bergknappen ja selbst entstammten. Der Tanz bringt seit jeher das Standesbewusstsein der Bergleute zum Ausdruck, und verschärft so den Kontrast zu den "Nur-Bauern". Als Höhepunkt des von der Schwerttanzgruppe Böckstein dargebotenen Tanzes gilt die Ehrung des Hauptmannes, der während des Festaktes auf den gekreuzten Schwertern von zehn Knappen, stehend in die Höhe gehoben wird. Dieser "Böcksteiner Schwerttanz" wird nur hier in Böckstein aufgeführt und zwar immer am ersten Sonntag im September jeden Jahres.

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Gastein im Bild - Brauchtum
Trachten Gasteins
© 2008 Anton Ernst Lafenthaler
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