ET - Gasteinertal/Menschenwerke: Verfallene Bauten
 |
Menschenwerke |
|
Menschenwerke . Gasteinertal
Verfallene Bauten
Steinbauten unterliegen einem relativ langsamen Verfall im Vergleich zu Holzbauten, wie sie als Almhütten
im Gasteinertal zahlreich sind. Die Burg Klammstein - bis 1970 ebenfalls ziemlich mitgenommen, konnte
durch - Adolf Ferner - wieder restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Nicht so das Hieronymushaus, welches von einer Lawine zerstört wurde oder das Radlagerwerk,
welches beim Goldabbau Verwendung fand und deren Türme noch gut erhalten sind.
Die Bergknappenhäuser im Nassfeld (Sportgastein), noch in Kriegszeiten bewohnt, drohen ebenfalls zu verfallen.
Almhütten
Bäckenalm
Die Bäckenalm liegt weit unterhalb des Weges zur - Toferer Scharte - im Ardackergraben und ist schon seit Jahren verfallen.
Die Alm ist ohne Ortskenntnisse auch nicht zu erreichen und auch kein Wanderziel, obwohl diese
Gegend gar mystisch und beschaulich anmutet.
Eggeralm
Die Eggeralm liegt am Wanderweg von der Poserhöhe zur Toferer Scharte. Diese Almhütte scheint ziemlich desolat,
das Ofenrohr scheint aber noch auf eine mögliche Nutzung hinzuweisen. Im Jahr 2019 scheint die Hütte renoviert oder wurde gar neu aufgebaut ?
Eine gleichnamige Almhütte befindet sich im Nassfeld,
am Aufstieg zur Hagener Hütte bzw. am Fuße der alten Römerstraße.
Gaberlhütte
Die Gaberlhütte liegt am Wanderweg auf die Kleine Scharte.
Sie zeigt dabei keine Ähnlichkeit mehr mit der ursprünglichen Hütte, wurde
aber doch liebevoll gestaltet.
Einige Mauerreste sind noch vorhanden als Zeugen der Zerstörung durch eine Schneelawine.
Haitzingalm
Die Haitzingalm ist zur Gänze verfallen. Es sind nur mehr Mauerreste erhalten.
Sie liegt am Weg auf den Gamsstubenkopf bzw. zum - Hieronymushaus - . . .
 |
 |
Haitzingalm |
Kerschneralm
Die Kerschneralm (oder Kerscheralm?) ist heute gänzlich verfallen. Sie befindet sich im Nassfeld
auf der orografisch rechten Seite der Nassfelder Ache auf etwa 1.600 m Seehöhe am Kerscherboden.
 |
 |
 |
 |
 |
Kerschneralm-Hütte verf. - Nassfeld |
Kötschachkaralm
Die Kötschachkaralm ist heute gänzlich verfallen. Eine kleine Hütte zum Schutz vor Unwetter besteht noch
bzw. wurde angebaut.
Die Kötschachkaralmhütte liegt im Kar zwischen Flugkopf und Döferl. Zahlreiche Quellwässer
befinden sich im Gebiet.
 |
 |
 |
 |
 |
Kötschachkaralm-Hütte verf. |
Kresseben . Jungeralm
Die ehemalige "ursprüngliche" Jungeralm auf der Kresseben (gebaut um 1890 ?) lag etwa 200m nordöstlich der
heutigen neuen Jungeralmhütte (Kressebenhütte) auf ca. 1.750 m Seehöhe. Sie wurde 1944 von einer Lawine erfasst und gänzlich zerstört.
Die danach "neu" erbaute Jungeralmhütte (knapp oberhalb der heutigen Almhütte)
wurde 1947 fertiggestellt, ist im Jahr 1989 abgebrannt und
nicht mehr wieder aufgebaut worden (ehem. sog. Röckhütte). Die Grundmauern sind heute noch vorhanden und befinden sich oberhalb der
heutigen, im Jahr 1999 neu gebauten - Jungeralm-Kressebenhütte - auf 1.780 m Seehöhe.
 |
 |
 |
 |
 |
Kresseben . ehem. Jungeralm verf. |
Mahdleitenalm
Die Mahdleitenalm ist heute gänzlich verfallen. In den 50er-Jahren war sie noch
überdacht und diente wohl noch als Unterstand. Sie liegt unweit der Schattbachalm,
westlich vom Schattbach auf 1.740 m Seehöhe.
 |
 |
 |
 |
Mahdleitenalm-Hütte verf. |
Palfner Hochalm
Die Palfner Hochalm besteht noch als Ruine. Sie liegt am Weg zum - Palfnersee - bzw. zur -
Palfnerscharte - und war wohl auch ein beliebtes Wanderziel,
wie frühe Bilder der - Palfneralm - zeigen.
Radeckalm
Die vordere bzw. untere - Radeckalm - führt zwar die Bezeichnung
"Gaststätte", erfüllt aber alle Kriterien einer Alm. Eine
Wanderung dorthin ist absolut zu empfehlen. Die hintere bzw. obere Radeckalm hingegen
ist eine verfallene Alm, die wohl dem Druck der Schneemassen nicht mehr standhalten konnte . . .
Steinbau Grasleiten
Auf der Grasleiten findet sich ein verfallener Steinbau, die wohl eine Almhütte war.
Sie liegt am Fuße des Grasleitenkopfes in einer Mulde. Inmitten des ehem. Gebäudes wird der
Steinbau von einer Latsche besiedelt.
 |
 |
 |
Verfallener Steinbau auf der Grasleiten im Anlauftal |
Bergknappenhäuser
Hieronymushaus . Achslagerturm
Das Hieronymushaus wurde 1975 von einer Lawine zur Gänze zerstört und nicht mehr wieder aufgebaut.
Die Achslagertürme nahe vom - Hieronymushaus - sind noch gut erhalten.
Der Florianstollen befindet sich 114 Meter über dem Hieronymusstollen am Radhausberg.
 |
 |
Gebäuderuine Florianstollen |
Gasteiner Nassfeld
Die heute noch gut erhaltenen aber nicht mehr bewohnbaren Knappenhäuser im Nassfeld waren die Wohnstätte der
Bergknappen, die im Bockhart und im Siglitztal tätig waren. Auch das damalige -
Kraftwerk - der Gewerkschaft Radhausberg ist in ihrer Architektur noch erhalten.
Die Häuser sind teilweise stark beschädigt.
Am Weg zum Knappenbäudelsee bzw. auf den Kreuzkogel findet man zahlreiche Reste des ehemaligen Goldbergbaues mit Mundlöcher und
Mauerresten. Hier hat einst reges Treiben geherrscht; ein heute kaum vorstellbarer unvergleichlicher Lärm musste
hier geherrscht haben.
 |
 |
 |
 |
Goldbergbau / Nassfeld / Kreuzkogel |
Erzwies . Bockhart
Zahlreiche Mundlöcher auf der Erzwies zeugen von einer
regen Bergbautätigkeit im Mittelalter bis noch ins 19. Jahrhundert. Ebenso am Oberen Bockhartsee, wo
in den letzten Jahren Ausgrabungen gemacht wurden - Berghausgruppe am oberen Bockhartsee - und
zahlreiche Utensilien aus dem 15./16.Jh. zum Vorschein kamen.
Die Ruinen und riesige Halden sind unübersehbar . . .
Gaststätten
Alraune
Die - Alraune - war einst eine beliebte Gaststätte unweit der Evian-Quelle. Sie war gleichzeitig auch Wohnstätte
und Ausschank. 1951 zerstörte der Luftdruck einer gewaltigen Lawine, welche den Westhang des
Nassfeldertales hinunter stürzte und
im Gebirgsbach zum Stillstand kam das Haus völlig. Bäume wurden noch weit hinauf gestürzt - nichts blieb übrig.
In den späteren Jahren wurde sie neuerlich vorübergehend als Gaststätte betrieben, dann aber stillgelegt.
2004 wurde das bereits zerstörte Gebäude neuerlich von eine Lawine erfasst.
 |
 |
 |
 |
Gasthaus Alraune - siehe Wanderziel → Astenalm |
Hütten
Stanzscharte / Rührkübel
Wer ein Gewitter in den hohen Bergen erlebt hat, weiß um deren Gefahr.
So mussten die Hirten derartige Hütten errichten, um einerseits dem heftigen Gewitter nicht schutzlos
ausgeliefert zu sein und andererseits bei etwaigen Schneefällen, bei kaltem Wind und Kälte Schutz zu finden.
Einer dieser Hütten ist noch erhalten, sogar mit Ofen und Kamin . . .
Althochstraßen
Bockhart
In das seit dem 13. Jahrhundert aktive Bergbaurevier am oberen Bockhart führen mehrere
Wege und Straßen. Im Bereich des unteren Bockhartsees sind ältere Straßenlinien
weitgehend durch spätere Transportwege des Bergbaues verwischt worden.
Der Stützmauerweg oberhalb des unteren Bockhartsees findet seine Fortsetzung im oberen
Hochtal des Bockhart, wo am unteren Hang des Silberpfennig eine aufwendig gemauerte
Dammstraße führt. Diese fahrbare Straße ist etwa 3 m breit, geschottert, geradlinig
und weist eine Spitzkehre auf, wie sie am Mallnitzer Tauern und am Korntauern typisch sind.
Eine Fortsetzung der Straße ins Raurisertal wurde nicht gefunden.
Somit kann die Bockhartstraße als eine Stichstraße aus dem Süden in das Bergbaugebiet angesehen werden.
Korntauern
Die Straße zeichnet sich durch weit ausholende Strecken mit Spitzkehren und mit
gewöhnlich langen Segmenten aus. Der Aufwand für die Errichtung war sehr groß.
Die Passstraße über den Korntauern würde wenig Sinn ergeben, wenn sie nicht
weiter durch das Gasteinertal hinaus ins Salzachtal verlaufen wäre.
Im Gasteinertal wurden bisher aber keine derartig alte Straßenreste gefunden . . .
Mallnitzer Tauern
Das Bauprinzip römischer Bergstraßen war die Geradlinigkeit und die Spitzkehren,
wobei der Kurvenradius einer Straßenbreite entsprach. Die Linienführung wurde bestimmten
Steigungen angepasst, die zwischen 7 und 15% ausmachte. Die Folge war, dass entweder hohe
Dämme (Blockhalden) gebaut werden mussten oder die Trasse tief ins Gelände einschnitt
(talseitige Stützmauer). Römische Gebirgsstraßen machten dabei Umwege und Zick-Zack-Linien,
um die Steigung zu mäßigen, wie es besonders gut vom Nassfeld auf den → Mallnitzer Tauern - nachvollziehbar scheint.
Kunst & Kultur - |
 |
 |
 |
 |
- Bilder-Galerie |
Menschenwerke: Verfallene Bauten
© 2005 Anton Ernst Lafenthaler
ge-verfal