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Menschenwerke | ||
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Das Wirken des Salzburger Architekt Josef Wessicken in Bad Gastein wurde von Mag. Dr. Laurenz Krisch in der Schriftenreihe des Gasteiner Museums in vorzüglicher Weise dokumentiert. Hier soll eine vergleichsweise kurze Abhandlung, insbesondere im Zusammenhang mit dem bekannten Baumeister - Angelo Comini - erfolgen.
Josef Wessicken, geb. am 10. August 1837 stammt aus einer westfälischen Tischlermeisterfamilie.
Nach einer Schreinerlehre entschloss er sich 1857 für ein Architekturstudium, erst in München, dann in Wien auf
der Akademie der bildenden Künste.
Nach dem Studium arbeitete er beim Wiener Dombaumeister Friedrich von Schmidt.
1867 kam Wessicken als Dombaumeister nach Mainz, wo auch zahlreiche Kirchen nach seinen Plänen entstanden.
Er verließ aber Mainz vorzeitig wieder und kehrte nach Salzburg zurück.
Den ersten Auftrag im Wildbad erhielt Wessicken 1876 von Josef Mühlberger, wie Mag. Dr. Lorenz Krisch in seiner Abhandlung -
"Der Salzburger Architekt Josef Wessicken und sein Wirken in Bad Gastein" schreibt. Der Erbauer war zu dieser Zeit
aber nicht Angelo Comini, sondern vermutlich der Salzburger Bauunternehmer Valentin Ceconi.
Wessickens größte Auftraggeber im Wildbad waren überwiegend die Bad Gasteiner Hoteliers und Kurärzte, insbesondere die Familie Straubinger, die 1884 den Adaptierungsbau direkt am Wasserfall in Auftrag gaben (ehemals Haus am Wasserfall bzw. seit 1911 Krisch-Haus). Neben der Umgestaltung der Hauptfassade und dem Umbau des Bädertraktes 1887 entwarf Wessicken das Postamtsgebäude. Der bedeutenste Großbau für die Familie Straubinger erfolgte mit dem Hotel-Austria, wo sich noch bis 2008 die Amtsräume der Gemeinde und das Gasteiner Museum befanden. Die Bauten des Dr. Anton Wassing (Villa Dr. Wassing, heute Hotel Excelsior), des damaligen Kurarztes Dr. Eduard Schider (Haus Schider) und Dr. Josef Weingerl (Lothringen-Quisisana), deren gemeinsames Merkmal ihrer Villen das charakteristische "Wessicken-Türmchen" war, existieren heute noch.
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"Wessicken-Türmchen" - Baumeister Angelo Comini |
Weiter wurden vom Architekten Josef Wessicken der Elisabethhof, das Jagdschlösschen des Grafen Rudolf von Czernin in Böckstein, das Hotel Weißmayr (vormals Provenchère), die Villa Excelsior (vormals Haus Goldeck) und die heute nicht mehr existierende - Wandelbahn - mit dem Kurkasino geplant. Nur wenige Bauten in Bad Gastein wurden dabei nicht gemeinsam mit Angelo Comini errichtet. Dazu gehört die bereits erwähnte Villa Mühlberger - der erste Auftrag des Architekten in Bad Gastein.
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Die Villa Mühlberger wurde geplant von Josef Wessicken und erbaut wahrscheinlich von Ceconi 1876 - 1878. Aufbau eines 3. Stockwerkes (1929), geplant von Karl Huber. Das Haus Oberhummer (vorher Oberkrämer) in der Bismarkstraße 5, unterhalb der Preims-Kirche scheint lediglich als Projekt bei Wessicken auf. Ein Zubau durch die Firma Comini erfolgte im Jahre 1891. Straubingers Hotel Austria wurde von Wessicken geplant und von Angelo Comini in den Jahren 1887 bis 1899 erbaut.
Das Postamtsgebäude in Bad Gastein am Straubingerplatz wurde 1887/88 nach Wessickens Plänen von Angelo Comini erbaut. Im Jahre 1884 erbaute Graf Czernin neben der Böcksteiner Kirche sein - Jagdschloss - in Böckstein, welches am 15. August 1902 abbrannte. Der Salzburger Architekt Wessiken baute es im gleichen Jahre in seiner heutigen Form wieder auf (Quelle: Zimburg).
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Postamtsgebäude |
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Menschenwerke : Angelo Comini - Bad Gastein
• Menschenwerke : Franz Xaver Franzmair - • Menschenwerke : Alt-Böckstein - Montanzentrum • Dokumentation: Markt Hofgastein - Siedlungsgeschichte • Dokumentation : Wildbad Gastein - Siedlungsgeschichte |
Anmerkung: Die Ausführungen wurden teilwiese der Schriftenreihe des Gasteiner Museums mit dem Titel -
Der Salzburger Architekt Josef Wessicken und sein Wirken in Bad Gastein, 2004 von Mag. Dr. Laurenz Krisch - entnommen.
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Menschenwerke Gasteins: Josef Wessicken
© 2006 Anton Ernst Lafenthaler
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