Biotope im Gasteinertal |
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Gewässerbett, Uferbestockung mit Gehölzen und das Vegetationsgefüge im Flusslauf
selbst, sowie Sedimentbelastung und Fließgeschwindigkeit sind die Fließgewässer
prägenden Faktoren.
Teilweise sind im Gasteinertal die Fließgewässer begradigt und
mit Klammkalk-Blöcken abgesichert (Hochwasserschutz und Ufersicherung),
viele Wildbäche bzw. Gebirgsbäche aber haben noch ihre natürliche
Uferzonierung. Die Gebirgsbäche im Zentralgneis sind von grobblockigem Geröll
begleitet aber auch von Schiefergestein (Gasteiner Mulde und Schieferhülle),
welches teilweise von Gneisblöcken zerrieben und als feinkörniger Kies liegenbleibt.
Die Ufer sind im montanen bis subalpinen Bereich von Lärchen, Latschen und Grünerlen
begleitet, talwärts bevorzugt von Grauerlen und Weiden.
Wildbachverbauungen beeinflussen die natürliche Vegetation zunehmend,
ebenso die Uferbefestigungen, insbesondere der Gasteiner Ache.
Die Quellen werden ebenfalls hier zu den Fließgewässern gereiht und
zuletzt als Sonderformen die Wasserfälle und die Klamm. Wassergräben zeigen als von
Menschenhand geschaffene Biotope nur bedingt eine natürliche Vegetation.
Biotoptyp (Sbg.1994): Ans Wasser gebundenen Lebensräume - Fließgewässer 1.2
Quellen sind natürliche, permanente oder temporäre Grundwasseraustritte
an der Erdoberfläche, wo Fließgewässer ihren Ausgang nehmen.
Als räumlich begrenzte Lebensräume sind sie im Gasteinertal zahlreich anzutreffen, im
montanen wie subalpinen Bereich.
Je nach Art des Wasseraustrittes unterscheidet man unterschiedliche Quelltypen
(Helokrenen, Limnokrenen und Rheokrenen).
In Sicker- und Sumpfquellen (Helokrenen) sickert das Wasser durch eine Erdschicht
nach außen und bildet einen Quellsumpf.
Bei Tümpelquellen oder Quellbecken (Limnokrenen) werden vorbestehende Becken
vom Grund her mit Wasser gefüllt. Durch Überlaufen bildet sich der Quellbach.
Bei Sturzquellen (Rheokrene) tritt das Wasser sturzartig an die Erdoberfläche
und strömt sofort mit starkem Gefälle zu Tal.
Biotoptyp (Sbg.1994): Quellen 1.2.1.
Archiv : Biotopkartierung |
Quellen 1.2.1.1 |
Vorkommen im Gasteinertal: Gerade mal 3 Quellen, sauerstoffreich und von Moosen dominiert sind im Gasteinertal kartiert. Alle liegen sie in Unterberg bzw. nahe der Kläranlage in Klammstein.
Kalkquellflur - Bei diesem Biotoptyp entscheidet der Kalkgehalt des austretenden Wassers über das Artengefüge der Pflanzengesellschaft,
wobei für Kalkquellfluren Cratoneuron commutatum charakteristisch ist.
Grundsätzlich werden Kalkquellfluren der tieferen Lagen von denen in Hochlagen abgegrenzt.
Die Quellen der alpinen Hochlagen sind unbeschattet und das Quellwasser ist sehr sauerstoffreich.
Die Durchschnittstemperatur liegt bei 5-8°C. Die Quellen sind im Winter viel länger schneefrei als die Quellfluren in Tieflagen.
Der pH-Wert liegt zwischen 6 und 7,6 Die Böden weisen meist eine Feinschuttauflage auf.
Biotoptyp (Sbg.1994): Kalkquellflur 1.2.1.2
Vorkommen im Gasteinertal: Lediglich 2 Kalkquellfluren sind im Gasteinertal bekannt und zwar bei der Kläranlage in Klammstein und auf der Bäckenalm nahe der Poserhöhe.
Silikatquellflur - Im Gasteinertal, insbesondere in den Hohen Tauern sind es überwiegend Silikatquellfluren mit wenig
oder gar keinen Kalkgehalt. Unterschieden werden weiter die basenreichen, kalkarmen Quellfluren der Hochlagen und und die basenarmen Quellfluren.
Biotoptyp (Sbg.1994): Silikatquellflur 1.2.1.3
Archiv : Biotopkartierung |
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Silikatquellflur 1.2.1.3 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Silikatquellflur - ist im Gasteinertal genau 27 mal als eigener Biotoptyp kartiert, wobei diese oft eine relativ große Fläche einnehmen und so nicht immer als zusammengehörende Biotopfläche erkennbar sind. Es finden sich aber auch zahlreiche kleinere Biotopflächen die als Silikatquellflur imponieren. Sie werden meist aber dem übergeordnetem Biotoptyp zugerechnet und nicht gesondert abgegrenzt.
Höhkarbach - Bildgalerie - Gasteinertal 2006 |
Vorkommen im Gasteinertal: Nahezu alle Hochebenen und Kare im Gasteinertal führen mindestens einen Gebirgsbach, die sich letztlich zu Mittelgebirgsbächen vereinigen wie z. B. den Rastötzenbach, den Schaiblingbach, den Lafen- und Angertalbach und andere. Nahezu alle (140) Gebirgsbäche sind dabei der Zustandsklasse 1 zuzuordnen, gerade mal 17 der Zustandsklasse 2 und nur 3 der Zustandsklasse 3. Lediglich der Mündungsabschnitt vom Palfnerbach ist der Zustandsklasse 4 zuzuordnen.
Archiv : Biotopkartierung |
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Gebirgsbach 1.2.2.1. |
Kötschachbach, Gasteinertal 2006 |
Jedes Seitental in Gastein führt Mittelgebirgsbäche wie z.B. das Kötschachtal den Kötschachbach, Sportgastein bzw. das Nassfelder Tal die Nassfelder Ache, das Anlauftal den Anlaufbach und weiter der Wiedner Almbach, der Luggauerbach usw.
Archiv : Biotopkartierung |
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Mittelgebirgsbach 1.2.2.2 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Mittelgebirgsbach - ist im Gasteinertal mit 129 Beschreibungen nicht so häufig wie der oben beschriebene Biotoptyp Gebirgsbach. Die Zustandsklasse 1 weisen 48 Mittelgebirgsbäche in Gastein auf und der Zustandsklasse 2 sind 45 Mittelgebirgsbäche zugeordnet. Mit 26 Mittelgebirgsbächen der Zustandsklasse 3 und 11 der Zustandsklasse 4 ist die Wasserqualität gegenüber des Biotoptyps Gebirgsbach schon deutlich schlechter.
Archiv : Biotopkartierung |
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Fluss 1.2.3.1 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Fluss - ist im Gasteinertal mit 6 Beschreibungen vergleichsweise spärlich vertreten. Die Zustandsklasse 1 kann kein Flussabschnitt im Gasteinertal aufweisen, schon hingegen die Zustandsklasse 2 mit 2 Biotopen, nämlich dem Klammabschnitt der Gasteiner Ache (Klammwand bis zur Staustufe), und dem bei der Burgruine. Die Zustandsklasse 3 mit der Gasteiner Ache in Kötschachdorf, Bad Hofgastein und Dorfgastein ist 3 mal vertreten und die Zustandsklasse 4 im Klammabschnitt, Staustufe einmal.
Archiv : Biotopkartierung |
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Schotterflur im Flussbett 1.2.3.2.0 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Schotterflur im Flussbett - ist im Gasteinertal mit 19 Biotopen insbesondere im Nassfeld und in der hinteren Radeckalm landschaftsprägend.
Zugehörige Gesellschaften sind die Wildkressen-Kriechstraußgras-Gesellschaft - Rorippo-Agrostietum prorepentis, die Rossminzen-Binsenflur - Mentho longifoliae-Juncetum inflexi, die Wasserpfeffer-Zweizahnflur - Polygono hydropiperis-Bidentetum tripartitae, die Rotfuchsschwanzrasen - Alopecuretum aequalis, die Gifthahnenfuß-Gesellschaft - Ranunculetum scelerati und die Ufer-Reitgrasfluren - Calamagrostietum pseudophragmitis.
Archiv : Biotopkartierung |
Flutrasen |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Flutrasen und Staudengesellschaften - ist im Gasteinertal lediglich einmal am Schlossbach, Oberlauf - Schotterfang vertreten.
Wasserfälle sind im Gasteinertal besonders im Frühjahr hoch wasserführend und ein
unvergleichlicher Anblick, insbesondere im
Kötschachtal (hintere Prossau, Kühkar etc.) und im Anlauftal (Korntauern, hintere Radeckalm).
Insgesamt sind sie aber schwer zugänglich
und eine Bestandsaufnahme der vorherrschenden Vegetation nicht einfach.
Biotoptyp (Sbg.1994): Wasserfall 1.2.4.1
Archiv : Biotopkartierung |
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Wasserfall 1.2.4.1. |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Wasserfall - ist im Gasteinertal trotz der scheinbar zahlreichen ins Tal stürzenden Wassermassen mit nur 2 Beschreibungen spärlich kartiert. Lediglich der Wasserfall bei Patschgen-Hirschenau und der berühmte Gasteiner Wasserfall in Bad Gastein wurden in der Biotopkartierung aufgenommen.
Gasteiner Klamm | ||
Klammstein - Gasteinertal |
Vorkommen im Gasteinertal : Die Gasteiner Klamm am Ausgang des Gasteinertales ist bereits Tiel der Gemeinde Lend und besteht zur Gänze aus Klammkalk, deren Gesteinszusammensetzung im Flussbett gut studiert werden kann. Die Vegetation besteht neben wenigen Fichten und Birken bevorzugt aus Weiden, Eschen, Bergahorn und Grauerlen sowie die unterschiedlichsten Staudengewächse. Die Biotopkartierung weist lediglich die Klamm am Wiedner Almbach als Biotop (0109) aus und ist somit im Gasteinertal nur 1 mal vertreten.
Entwässerungsgraben |
Archiv : Biotopkartierung |
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Wasser-/Entwässerungsgraben 1.2.5.1 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Wasser-/Entwässerungsgraben - kommt im Gasteinertal meist von Schilfröhricht begleitet 18 mal vor. Diese Biotope sind meist Teil der Talflora, insbesondere im Bereich Dorfgastein und Bad Hofgastein bis Badbruck.
Anmerkung: Entsprechend der - Biotopkartierung für Salzburg -
bzw. der Kartierungsanleitung, bearbeitet von Günther Nowotny und Hermann Hinterstoisser et al. April 1994
beinhaltet der Biotopkomplex - Ans Wasser gebundenen Lebensräume - noch die
Biotopgruppen -
1.1 Stehende und langsam fließende Gewässer -
1.3 Auen und Auwälder -
1.4 Moore und Moorwälder -
1.5 Röhrichte
und Großseggensümpfe - und die -
1.6 Feuchtlandschaftsreste in der Kulturlandschaft.
Der Schlüssel für die - Biotoptypen nach Haeupler & Gavre - bzw. nach
Haeupler & Muer (2000) kennt hier entsprechend limnische
Lebensräume - Fließende Gewässer - inkl. Uferbereiche ohne Gehölze - L4.
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Archiv - Biotope der Katastralgemeinden - Gasteins
• Ökologie - Umweltbiologie - Ökosysteme • Ökologie - Biotoptypenkatalog - Salzburg/Gastein |
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© 2006 Anton Ernst Lafenthaler
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