Biotope im Gasteinertal |
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Röhrichte und Großseggenriede sind hochwüchsige, von grasartigen Süßgräsern,
Riedgräsern oder Rohrkolbengewächsen bzw. von Seggen beherrschte Bestände
an Gewässern. Die produktionsträchtigen Verlandungsgesellschaften an Teichen,
Seen und Fließgewässern sind floristisch heterogen.
Alle Röhrichte, in denen das Schilfrohr eine mehr oder weniger große Rolle
spielt, werden dem Phragmition-Verband zugeordnet.
Nur flach überschwemmte oder trockenfallende Standorte im Bereich der
Stillgewässer werden von Seggenriedern eingenommen.
Diese Großseggenriede sind innerhalb der - Phragmitetea - dem (Magno-)Caricion elatae-Verband zugeordnet.
Röhrichte sind in Gastein gar nicht häufig, schon hingegen einige der
Großseggensümpfe.
Diese werden in horstig und rasig wachsende Großseggensümpfe unterteilt.
Biotoptyp (Sbg.1994): Ans Wasser gebundenen Lebensräume - Röhrichte und Großseggensümpfe 1.5
Patschgwiese, Dorfgastein |
Archiv : Biotopkartierung |
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Schilfröhricht 1.5.1.1 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Schilfröhricht - ist im Gasteinertal mit 8 Biotopen ausnahmslos in der Katastralgemeinde Dorfgastein vertreten. Als weiterer Biotoptyp kommt noch der Wasserschachtelhalmröhricht mit 2 Biotopen vor.
Vorkommen im Gasteinertal: Von den Röhrichten kommen die Biotoptypen Sumpfbinsenröhricht, Rohrkolbenröhricht, Igelkolbenröhricht etc. im Gasteinertal nicht vor; schon hingegen der Wasserschachtelhalmröhricht mit einem Biotop am oberen Bockhartsee und einem oberhalb Maierhofen.
Archiv : Biotopkartierung |
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Großseggensumpf, horstig wachsend 1.5.2.1 |
Vorkommen im Gasteinertal: Von den Rispenseggensümpfen sind im Gasteinertal 27 Biotope kartiert. Diese sind bevorzugt im Bereich Angertal bis Dorfgastein angesiedelt.
Der Schlankseggensumpf - Caricetum gracilis - ist eine Ersatzgesellschaft für
Erlenbrüche und zum Teil Auwälder auf feuchten, nährstoffreichen, meist kalkhaltigen
Böden. Er tritt auch als Sukzessionsstadium der Entwicklung von ungemähten Streuwiesen
zu Gehölzformationen auf. Die Gesellschaft ist häufig extrem artenarm und wird von
der Schlanken Segge - Carex gracilis - dominiert.
Biotoptyp (Sbg.1994): Schlankseggensumpf 1.5.2.2.2
Schnabelseggenufersaum bzw. -sumpf
Bei dieser von der Schnabelsegge - Carex rostrata - dominierten Gesellschaft handelt
es sich um eine natürliche Verlandungsgesellschaft im flachen Wasser über mineralischem,
aber auch torfigem Untergrund.
Wir finden diesen Biotoptyp im Gasteinertal
u. a. am Höhkarsee, auf der Hieronymushöhe und kleinflächig an vielen anderen Stellen.
Biotoptyp (Sbg.1994): Schnabelseggenufersaum bzw. -sumpf 1.5.2.2.3
Schnabelseggensumpf | ||
>Höhkar, Gasteinertal |
Bei diesem Biotoptyp - Schnabelseggenufersaum bzw. -sumpf - handelt es sich um eine von der Schnabelsegge - Carex rostrata - dominierten Gesellschaft. Es ist eine natürliche Verlandungsgesellschaft im flachen Wasser über mineralischem, aber auch torfigem Untergrund. Dieser Biotoptyp kommt großflächig im Höhkar vor.
Mooskarl, Gasteinertal |
Am Mooskarl oberhalb der Brandner Hochalm ist nur punktuell ein derartiges Biotop anzutreffen. Etwas unterhalb liegt der Weiher mit dem flutenden Igelkolben. Carex rostrata kommt hierin nicht vor.
Hieronymushöhe - Bildgalerie - Gasteinertal 2006 |
Auf der Hieronymushöhe findet sich dieser Biotoptyp mit der Schnabelsegge, der Igelsegge und der Braunsegge. Zusätzlich ist das Wollgras beigemischt. Es handelt sich um die Pflanzengesellschaft - Caricetum rostratae bzw. dem Verband - Caricion lasiocarpae.
Archiv : Biotopkartierung |
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Großseggensumpf, rasig wachsend 1.5.2.2. |
Vorkommen im Gasteinertal: Vom Biotoptyp - Großseggensumpf - sind lediglich der Schnabelseggenufersaum bzw. -sumpf mit 8 Biotopen im Gasteinertal vertreten und zwar auf der Brandner Hochalm und in Unterberg bzw. Klammstein. Der Schlankseggensumpf und die Gesellschaft der scharfkantigen Segge kommen nicht vor.
Anmerkung: Entsprechend der - Biotopkartierung für Salzburg - bzw. der Kartierungsanleitung, bearbeitet von Günther Nowotny und Hermann Hinterstoisser et al. April 1994 beinhaltet der Biotopkomplex - Ans Wasser gebundenen Lebensräume - noch die Biotopgruppen - 1.1 Stehende und langsam fließende Gewässer - 1.2 Fließgewässer - 1.3 Auen und Auwälder - 1.4 Moore und Moorwälder - und die - 1.6 Feuchtlandschaftsreste in der Kulturlandschaft.
Anmerkung: Der Schlüssel für die - Biotoptypen nach Haeupler & Gavre - bzw. nach Haeupler & Muer (2000) unterscheidet hier entsprechend limnische und semiterrestrische Lebensräume wie die die - Großseggenriede - Sümpfe und Niedermoore ohne Gehölze - S2.1.
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Archiv - Biotope der Katastralgemeinden - Gasteins
• Ökologie - Umweltbiologie - Ökosysteme • Ökologie - Biotoptypenkatalog - Salzburg/Gastein |
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Röhrichte und Großseggensümpfe
© 2006 Anton Ernst Lafenthaler
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