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Biotope im Gasteinertal |
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Die obere Waldgrenze in den Alpen wird derzeit von der Zirbe -Pinus cembra,
der Latsche - Pinus mugo, der Fichte - Picea abies und der Lärche - Larix decidua
gebildet. Der Übergangsbereich mit Latsche, Grünerle - Alnus viridis
und Alpenrose (Krummholzzone) liegt bei etwa 2.200 m, wo die alpinen Vegetation anschließt.
Die obere Waldgrenze wird im Gasteinertal von subalpinen Fichtenwäldern des Typs
Alpenlattich-Fichtenwald gebildet bzw. inneralpisch vom Lärchen-Arven-Wald.
In der oberen Waldgrenze stehen
vereinzelte Baumgruppen im unregelmäßigen Wechsel mit der Strauch- und
Krummholzvegetation, gemeinsam mit Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen.
Lawinen reißen den Waldgürtel vielfach auf und bilden breite
Waldstreifen.
Die widerstandsfähigen Krummhölzer wie Latsche und Grünerle
siedeln sich in deren Lawinenzügen an. Sie besetzen aufgerissene Flächen des Nadelwaldes.
Biotoptyp (Sbg.1994): Naturwälder bzw. naturnahe Wälder, Gebüschstrukturen und
sonstige Gehölze - Nadelwälder 2.2
Subalpiner Fichtenwald | |
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Graukogel, Gasteinertal 2006 |
Der Subalpine Fichtenwald bildet entweder die Waldgrenze, wo der Lärchen-Zirbenwald fehlt (Alpenweidenutzung) oder schließt unmittelbar an einen Lärchen-Zirben-Fichtenwald an. Im oberen Teil herrschen lockere, tief bekronte, stabile Bestände aus spitz kronigen Hochlagenfichten mit typischer Rottenstrukur vor. Lärchenanteil je nach Standort höher (Graukogel) oder geringer (Angertal). Weiter unten Übergang zu montanen Fichtengesellschaften. Auf sauren Böden kann der subalpine Fichtenwald mit der Heidelbeere vorherrschen - Piceetum subalpinum myrtilletosum. Seehöhe 1.400 - 1.800 m.
Archiv : Biotopkartierung |
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Subalpiner Fichtenwald 2.2.1.1 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Subalpiner Fichtenwald - kommt mit 24 Biotopen beinahe nur im Angertal vor. Lediglich in Sportgastein, am Aukopf und in Klammstein findet man ein weiteres Biotop.
Vorkommen im Gasteinertal: Diesen Biotoptyp finden wir in der Prossau, unterhalb des Graukogels am Weg zur windischkrätzhöhe, im Anlauftal im Gebiet der Poserhöhe, im Nassfeldertal usw. Die Abgrenzung gegenüber Wirtschaftswälder ist dabei allerdings schwierig.
Ein Montaner Fichtenwald mit Grauerle
mit nährstoffreichen, feuchten bis nassen, wasserzügigen, stärker vergleyten Hängen,
Gräben und Talflanken findet sich im Gebiet Bad Bruck/Kötschachtal.
Die Grauerle ist der typische Pionier zur Besiedlung von Hangblaiken,
erosionsanfälligen Grabenhängen und wasserzügigen Rohböden. Nach entsprechender Bodenreifung kommt
im Schutz der Grauerle die Fichte auf und es entwickelt sich ein Fichten-Grauerlen-Übergangsstadium
bis in der Fichten-Endphase die Lichtbaumart verdrängt wird. Diese Sukzessionsstadien sind häufig auf
zuwachsenden landwirtschaftlich genutzten Weiden auf der Stufe des montanen Fichtenwaldes anzutreffen.
Auszug aus dem Buch: Gasteiner Tauernregion von Hans Adam, Verlag Peter Lang 2004.
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Montaner Fichtenwald - ist im Gegensatz zum Subalpinen Fichtenwald nur 4 mal als Naturwald im Gasteinertal vertreten.
Fichtenblockwald |
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Prossau, Gasteinertal 2006 |
Archiv : Biotopkartierung |
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Fichtenblockwald 2.2.1.3 |
Vorkommen im Gasteinertal: Lediglich 2 Biotope sind im Gasteinertal als Fichtenblockwald ausgewiesen und zwar westlich von Böckstein unterhalb der Böckfeldalm und am Wachtberg oberhalb der Riedlalm. Insbesondere aber auch im Anlauftal und im Kötschachtal weisen kleinere Bereiche den Charakter eines Fichtenblockwaldes auf.
Dieser Biotoptyp, das inneralpine Abietetum kommt im Gasteinertal heute als - Fichtenersatzgesellschaft des montanen Fichten-Tannenwaldes vor, mit wechselndem Lärchenanteil. Nach mehrfachen Kahlschlägen für Bergbau und Salinenbetrieb verschwand die Tanne aus unsereren Wäldern. Sie ist nur noch im Kötschachtal vereinzelt vertreten.
Bei der Fichtenersatzgesellschaft baut die Fichte montan gleichaltrige, uniforme Bestände mit schlanken, kurzkronigen Individuen auf. Auf frischeren, nährstoffreicheren Standorten dominiert das Oxalis-Piceetum montanum mit Sauerklee, Farnen und Pestwurz, auf mäßig frischen, nährstoffarmen Standorten das Luzulo-Piceetum montanum mit Weißer Hainsimse, Heidelbeere, Wolligem Reitgras und Preiselbeere.
Archiv : Biotopkartierung |
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Fichten-Tannen-Wald 2.2.1.5 |
Vorkommen im Gasteinertal: Im Gasteinertal sind 10 Biotope des Biotoptyps - Fichten-Tannen-Wald - bekannt. Sie sind ausnahmslos nur im Kötschachtal, insbesondere der Hinteren Prossau zu finden.
Der Schneeheide-Kiefernwald - Erico-Pinetum sylvestris - stockt häufig auf
steilen, sonnseitigen Trockenstandorten über Kalk oder Dolomit auf Fels oder Schutt
in der (sub)montanen Stufe, so wie hier im Gebiet des Urkübel in Dorfgastein. Etwas tiefer gelegen bilden
Lärchen hier lichte Bestände, die im Unterwuchs durch die Schneeheide - Erica harbacea -
charakterisiert sind; gegen den Grat zu sind es die Latschengebüsche - Pinus mugo.
Weiters kommen die Weißsegge - Carex alba, der Amethystschwingel -
Festuca amethystina und die Niedrige Segge - Carex humilis vor. Die Fliegenragwurz -
Ophrys insectifera fehlt hier. Im Gasteinertal sind derartige Biotope nicht bzw. nur mehr rudimentär vorhanden.
Biotoptyp (Sbg.1994): Schneeheide-Kiefernwald 2.2.2.1
Schneeheide-Kiefernwald |
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Urkübel, Dorfgastein |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Schneeheide-Kiefernwald - ist in der Biotopkartierung des Landes Salzburg als Biotop im Gasteinertal nicht ausgewiesen.
Karbonat-Alpenrosen-Lärchenwald |
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Rastötzenalm 2006 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Karbonat-Alpenrosen-Lärchenwald - ist lt. Biotopkartierung des Landes Salzburg als Biotop im Gasteinertal nicht vertreten bzw. ist dem Biotop - Lärchenwald an den N-Abhängen des Rauchkogels - zugewiesen.
Vorkommen im Gasteinertal: Im Gasteinertal sind nur 2 Biotope des Biotoptyps - Lärchen-(Wiesen-)Wald - vorzufinden und zwar nordwestlich der Mahdleitenalm im Angertal und östlich der Schmaranzhütte auf der Wiedneralm.
Subalpiner Lärchen-Zirben-Fichtenwald mit Alpenrose | ||
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Graukogel, Gasteinertal 2006 |
Der Subalpine Lärchen-Zirben-Fichtenwald mit rostroter Alpenrose ist ein Subtyp auf silikatischem Untergrundgestein mit - Rhododendron ferrugineum. Der Subalpine Lärchen-Zirben-Fichtenwald mit behaarter Alpenrose hingegen ist ein Subtyp, der auf karbonatischem Untergrund stockt. Die von - Rhododendron hirsutum - dominierte Zwergstrauchschicht bildet keine geschlossene Decke und ist oft durch anstehendes Gestein und Rasenflecken unterbrochen.
Archiv : Biotopkartierung |
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Subalpiner Lärchen-Zirben-Fichtenwald mit Alpenrose 2.2.2.4 |
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Subalpiner Lärchen-Zirben-Fichtenwald mit Alpenrose 2.2.2.4 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Subalpiner Lärchen-Zirben-Fichtenwald mit Alpenrose - ist im Gasteinertal mit 11 Biotopen vertreten und zwar ausschließlich in der Katastralgemeinde Böckstein, insbesondere im Nassfeld. Zusätzlich ist der Biotoptyp - Subalpiner Lärchen-Zirben-Fichtenwald mit rostroter Alpenrose - 68 mal vertreten, insbesondere in Bad Gastein, Böckstein, Kötschachtal und Angertal. Der Biotoptyp - Subalpiner Lärchen-Zirben-Fichtenwald mit behaarter Alpenrose - kommt im Gasteinertal hingegen nicht vor.
Lärchen-Zirbenwald | ||
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Kühkar, Gasteinertal |
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Graukogel, Palfneralm, Gasteinertal |
Archiv : Biotopkartierung |
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Silikat-Latschenbestand 2.2.3.1 |
Vorkommen im Gasteinertal: Latschen auf Silikatgestein finden wir im Gasteinertal vornehmlich im Gebiet Nassfeld, Anlauftal und Kötschachtal. Es sind 105 derartige Biotope bekannt. Der Biotoptyp - Kalk-Latschenbestand - hingegen kommt im Gasteinertal nicht vor, schon hingegen an der Grenze zu Großarl.
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Urkübel, Latschenweg in Dorfgastein - Großarl |
Vorkommen im Gasteinertal: Latschen auf Kalkgestein finden wir im Gasteinertal in der Klammkalkzone und teilweise daran anschließend, wo Kalkphyllit und Kalkglimmerschiefer gesteinsbildend sind. Besonders eindrucksvoll ist dieser Biotoptyp oberhalb der Paarseen zu finden, wo er als Latschenrundweg gekennzeichnet ist.
Entsprechend der - Biotopkartierung für Salzburg - bzw. der Kartierungsanleitung, bearbeitet von Günther Nowotny und Hermann Hinterstoisser et al. April 1994 beinhaltet der Biotopkomplex - Naturwälder bzw. naturnahe Wälder und Gebüschstrukturen sowie sonstige Gehölze - auch die Biotopgruppen - 2.1 Laubwälder - 2.3 Hochmontan-subalpine Hochstaudengebüsche und Hochstaudenfluren - 2.4 Waldränder und Vorwaldgesellschaften - und die - 2.5 Gehölze in der Kulturlandschaft - . . .
Anmerkung: Der Schlüssel für die - Biotoptypen nach Haeupler & Gavre - bzw. nach Haeupler & Muer (2000) nennt hier entsprechend der terrestrischen Lebensräume die - Natur- und Wirtschaftswälder - T1.
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Archiv - Biotope der Katastralgemeinden - Gasteins
• Ökologie - Umweltbiologie - Ökosysteme • Ökologie - Biotoptypenkatalog - Salzburg/Gastein |
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Nadelwälder
© 2006 Anton Ernst Lafenthaler
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