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Biotope im Gasteinertal |
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Unter Nivale (glaziale) Typen werden alle Lebensräume zusammengefasst,
die von Schnee und Eis geprägt werden bzw. wurden. Obwohl hier extreme Lebensbedingungen
herrschen, kommen doch noch einige pflanzliche und tierische Organismen vor.
Unter den pflanzlichen Pionieren sind besonders die Flechten sowie einige Blütenpflanzen
wie der Gletscherhahnenfuß - Ranunculus glacialis - zu erwähnen.
In der Formation der Geröll- und Felsvegetation werden einschichtige Gesellschaften feinerdiger
Standorte zusammengefasst. Es sind Dauergesellschaften die sich nur dann verändern, wenn die Standortbedingungen
variieren (Freilegung von Moränen, Abbau von Gletschern, Geröllbewegungen etc.).
Gletscher sind nivale Lebensräume. Gletschereis ist als monomineralischer Gesteinstyp
eine bewegliche Masse, die bei Klimaänderungen mit
Vorstoß oder Rückzug reagiert und dadurch Erosion, Transport und Sedimentation bewirkt.
Die Gletschervorfelder sind vegetationsarm und werden von Pionierpflanzen besiedelt.
In den Hohen Tauern handelt es sich vor allem um Kargletscher, Hängegletscher und Wandgletscher sowie um alpine
Talgletscher. Selten sind kleine Plateaugletscher und Nischengletscher.
Im Gasteinertal werden derartige Gletscher als Kees bezeichnet, wie z. B. der Tischlerkarkees, der Grubenkarkees,
der Schlapperebenkees oder der Schareckkees.
Biotoptyp (Sbg.1994): Alpine Hochlagen an und über der Waldgrenze - Nivale (glaziale) Typen 3.7.
Jeder Gletscher ist gekennzeichnet durch eine Akkumulationsfläche (Nährgebiet), wo der Niederschlag überwiegend bis ausschließlich in Form von Schnee fällt und dieser auch im Sommer liegen bleibt und der Ablationsfläche (Zehrgebiet - unterhalb der Schneegrenze), wo die Abschmelzprozesse überwiegen. Beide Flächen werden durch die Schneegrenze (Firnlinie, Gleichgewichtslinie) getrennt. Die Lage der Schneegrenze ändert sich saisonal in Abhängigkeit von den Witterungsverhältnissen. Dünne Schutt- und Staublagen am Gletscher fördern infolge ihrer guten Wärmeaufnahme die Abschmelzungsprozesse. Die Gletscheroberfläche nutzt hier der berühmte Gletscherfloh, ein Urinsekt aus der Gruppe der Springschwänze, der sich von Pollenkörnern ernährt, die der Wind auf die Eis- und Firnoberfläche weht.
Archiv : Biotopkartierung |
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Gletscher 3.7.1.1 |
Vorkommen im Gasteinertal: Es gibt noch 19 Gletscher die als Biotope im Gasteinertal kartiert sind. Ein Gletscher-Nährgebiet ist allerdings nicht kartiert, schon jedoch ein Gletscher-Zehrgebiet auf dem Schareckkees.
Archiv : Biotopkartierung |
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Gletschervorfeld 3.7.1.2 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Gletschervorfeld - meist als Moränenschutt ist im Gasteinertal 3 mal vertreten und zwar am Tischlerkar und im Grubenkar.
Archiv : Biotopkartierung |
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Schneefeld (Firnfeld) 3.7.1.3 |
Vorkommen im Gasteinertal: Firnfelder sind im Gasteinertal 23 mal vertreten. Sie liegen ausschließlich im Nassfeld.
Archiv : Biotopkartierung |
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Dauerhafter Lawinenkegel 3.7.1.4 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Dauerhafter Lawinenkegel - kommt im Gasteinertal mit 4 Biotopen nur beim Kesselfall im Nassfelder Tal vor.
Archiv : Biotopkartierung |
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Blockgletscher 3.7.1.5 |
Vorkommen im Gasteinertal: Blockgletscher sind als Biotoptyp im Gasteinertal mit 5 Biotopen vertreten; vom Gamskarlspitz bis zum Sparangerkees.
Archiv : Biotopkartierung |
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Vegetationsfreier bis -armer Fels 3.7.1.6 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Vegetationsfreier bis -armer Fels - ist im Gasteinertal im Gipfelbereich vom Schareck wie auch nahe der Tallagen bis zur Klammwand am Ausgang des Gasteinertales mit insgesamt 24 Biotopen vertreten.
Archiv : Biotopkartierung |
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Vegetationsfreier bis -armer Schutt 3.7.1.7 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Vegetationsfreier bis -armer Schutt - ist im Gegensatz zum vorherigen Biotoptyp "Fels" gerade mal mit 3 Biotopen in Gastein vertreten und zwar im Schlapperebenkar (0876), am Bernkogel und in Bad Hofgastein am Ingelsberg.
Entsprechend der - Biotopkartierung für Salzburg -
bzw. der Kartierungsanleitung, bearbeitet von Günther Nowotny und Hermann
Hinterstoisser et al. April 1994 beinhaltet der Biotopkomplex - Alpine Hochlagen an und über der Waldgrenze
(inkl. Schutt- und Felsfluren unter der Waldgrenze) - noch die Biotopgruppen -
3.1 Felsspalten- und Mauerfugengesellschaften -
3.2 Steinschutt- und Geröllgesellschaften -
3.3 Alpine Polstergesellschaften -
3.4 Subalpin-alpine Zwergstrauchheiden -
3.5 Alpine Rasen - und die -
3.6 Schneebodengesellschaften - . . .
Anmerkung: Der Schlüssel für die - Biotoptypen nach Haeupler & Gavre - bzw. nach
Haeupler & Muer (2000) kennt hier entsprechend die terrestrischen
Lebensräume T5 - Schutt- und Geröllfluren - mit den Firnflächen - T5.5.
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Archiv - Biotope der Katastralgemeinden - Gasteins
• Ökologie - Umweltbiologie - Ökosysteme • Ökologie - Biotoptypenkatalog - Salzburg/Gastein |
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Gastein im Bild - Ökologie/Biotoptypen
Nivale (glaziale) Typen
© 2006 Anton Ernst Lafenthaler
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