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Biotope im Gasteinertal |
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Es sind meist niedrigwüchsige, oft lückige Pflanzengesellschaften auf flachgründigen,
nährstoffarmen, trocken-warmen bis -heißen Standorten. Aufgrund der Vielzahl an
buntblühenden, zum Teil sehr seltenen Pflanzenarten und der großen Fülle
wärmebedürftiger Tierarten zählen sie zu den reizvollsten und interessantesten
Lebensräumen.
Den Halbtrockenrasen (4.1.1) und den artenreichen Magerstandorten (4.1.2)
ist die Artenvielfalt gemeinsam. Charakteristisch ist das häufige Auftreten der
Fieder-Zwenke - Brachypodium pinnatum und, besonders bei wechselfeuchten Ausprägungen,
auch das Pfeifengras - Molinia caerulea.
Unter den Inneralpinen und präalpinen
Trockenrasen sind vor allem die oft dealpinen,
submontan bis montan verbreiteten Blaugras-Halbtrockenrasen mit Sesleria albicans gemeint.
Blaugrashalden vom Typ des Polygalo amarae-Seslerietum albicantis finden
sich an steilen Kalkfelsen und auf stark geneigten Kalkschotterhängen in oft
treppenartigen, aus dem horstbildenden Blaugras aufgebauten Rasen.
Es ist eine natürliche, sehr stabile Rasen-Reliktgesellschaft an natürlich
waldfreien Standorten.
Die Reliktrasen sind meistens durch eine Vielzahl floristischer Besonderheiten
ausgezeichnet. Jedes inneralpine Talsystem ist durch eine eigene
klimatisch bedingte und florengeschichtlich begründbare Einheit charakterisiert
und jedes Tal besitzt eigene, spezifische Trockenrasenbiotope, die sich nach
Abschmelzen der eiszeitlichen Gletscher zu verschiedenen Zeiten herausgebildet haben.
Biotoptyp (Sbg.1994): Biotoptypen der Kulturlandschaft -
Mager- und Trockenstandorte 4.1
Beim Trespenhalbtrockenrasen - Mesobrometum handelt es sich um eine überwiegend
menschlich bedingte Halbkulturformation, die durch einschürige Mahd oder auch
Beweidung an der Stelle von anspruchsvollen Waldgesellschaften entstanden ist.
Die Artengarnitur hat ihren Ausgangspunkt im Übergangsbereich natürlicher Trockenrasen
felsiger Standorte zu angrenzenden Wald- oder Gebüschformationen. Prägende Art ist die
Aufrechte Trespe - Bromus erectus, die zwar eine ökologisch weite Amplitude besitzt,
hier aber ihr Optimum aufweist. Das Mesobrometum ist außerordentlich artenreich und
beherbergt zahlreiche Orchideen - Orchis militaris et ustulata et morio - sowie eine
Reihe von Trockenheit liebenden Arten wie den Knolligen Hahnenfuß - Ranunculus
bullbosus, die Frühlingssegge - Carex caryophyllea, den Wassersalbei - Salvia pratensis,
den Kleinen Wiesenknopf - Singuisorba minor, den Hügelwaldmeister - Asperula cynchica,
die Fiederzwenke - Brachypodium pinnatum agg., das Echte Labkraut - Galium verum und
viele andere mehr.
Biotoptyp (Sbg.1994): Trespenhalbtrockenrasen 4.1.1.1
Der Blaugrashalbtrockenrasen - Carlino-Caricetum sempervirentis - nimmt eine
Mittelstellung zwischen dem Trespenhalbtrockenrasen und der Tieflandausbildung einer
Blaugrashorstseggenhalde ein. Die Artengarnitur ähnelt der des Trespenhalbtrockenrasens,
zeichnet sich aber durch das häufige Auftreten der Silberdistel - Carlina acaulis - und
einer Reihe von dealpinen Arten aus.
Blaugrasrasen sind lückige Rasen auf nacktem Kalkgestein bzw. auf dessen
Verwitterungsschutt. Die Struktur des Rasens wird von dichten Horsten des Sesleria
varia bestimmt. Daneben spielen niedrige Spaliersträucher wie Teucrium montanum,
Helianthemum nummularium und Thymian praecox sowie andere Kräuter eine wichtige Rolle.
Biotoptyp (Sbg.1994): Blaugrashalbtrockenrasen 4.1.1.2
Vorkommen im Gasteinertal: Beide Biotoptypen, der Trespenhalbtrockenrasen ebenso wie der Blaugrashalbtrockenrasen sind im Gasteinertal nicht gesondert als eigene Biotope ausgewiesen, schon jedoch ein Halbtrockenhang bei der Schlossalmbahn und ein Halbtrockenrasen im Angertal.
Archiv : Biotopkartierung |
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Artenreiche - wechselfeuchte - Magerstandorte 4.1.2.0 |
Vorkommen im Gasteinertal: Artenreiche - wechselfeuchte - Magerstandorte wie Magerwiesen und Magerweiden sind im Gasteinertal mit insgesamt 38 Biotopen vertreten.
Archiv : Biotopkartierung |
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Tieflandbürstlingrasen 4.1.2.1 |
Vorkommen im Gasteinertal: Ein Magerwiesensaum beim Lackenbauer und ein Magerrasen nahe Haberreith, sind im Gasteinertal als - Tieflandbürstlingrasen - kartiert. Der Biotoptyp - Fingerkraut-Furchenschwingel-Trockenrasen, der Federgras-Steppenrasen oder gar ein Sadebaum-Bestand kommen im Gasteinertal nicht vor.
Fingerkraut-Furchenschwingel-Trockenrasen - Fingerkraut-Furchenschwingel-Trockenrasen - Potentilleto-Festucetum sulcatae - besiedelt als steppengrasartiger Rasen steile Südhänge der inneren Alpentäler, wo er hohe Sonneneinstrahlungen und große Temperaturgegensätzen bei gleichzeitiger Niederschlagsarmut ausgesetzt ist. Prägende Arten sind der Furchenschwingel - Festuca stricta ssp. sulcata et ssp. trachyphylla, das Glanzlieschgras - Phleum phleoides, das Zwergfingerkraut - Potentilla pusilla, die Zypressenwolfsmilch - Euphorbia cyparissias, die Karthäusernelke - Dianthus carthusianorum und das Trübgrüne Sonnenröschen - Helianthum ovatum.
Federgras-Steppenrasen -
Der Federgras-Steppenrasen ist auf steilen, südexponierten Hängen auf Karbonatgestein angesiedelt. Die Pflanzengesellschaft wird von den Horsten des Französischen Federgrases - Stipa eriocaulis geprägt, die ihr Optimum auf lichtreichen, flachgründigen Standorten hat. Daneben sind noch weitere wärmeliebende Arten wie die Felsenbirne - Amelanchier ovalis, die Schwalbenwurz - Vincetoxicum hirundinaria, das Breitblättrige und das Rosskümmelartige Laserkraut - Laserpitium latifolium et siler, die Herzblättrige Kugelblume - Globularia cardifolia und andere zu finden.
Biotoptyp (Sbg.1994): Federgras-Steppenrasen 4.1.2.3
Sukkulenten-Pioniervegetation auf Silikatfels - Die Sukkulenten-Pioniervegetation auf Silikatfels ist geprägt von Arten der Gattung Sedum, Sempervivum und Jovibarba. Bei Kleinflächigkeit werden diese aber subsummiert.
Vorkommen im Gasteinertal: Es sind keine Biotope des Biotoptyps - Sukkulenten-Pioniervegetation auf Silikatfels - im Gasteinertal bekannt.
Entsprechend der - Biotopkartierung für Salzburg -
bzw. der Kartierungsanleitung, bearbeitet von Günther Nowotny und Hermann
Hinterstoisser et al. April 1994
beinhaltet der Biotopkomplex - Biotoptypen der Kulturlandschaft -
noch die Biotopgruppen -
4.2 Wirtschaftsgrünland mit den Fettwiesen -
4.3 Wildkrautfluren in Äckern und die -
4.4 Aufgelassenen Abbauflächen - wie
Steinbruch, Bergbauhalden oder Schottergruben.
Anmerkung: Der Schlüssel für die - Biotoptypen nach Haeupler & Gavre - bzw. nach
Haeupler & Muer (2000) nennt hier entsprechend der terrestrischen
Lebensräume T6.2 die - Trocken- und Halbtrockenrasen - aus
der Kategorie Magerrasen - T6.
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Archiv - Biotope der Katastralgemeinden - Gasteins
• Ökologie - Umweltbiologie - Ökosysteme • Ökologie - Biotoptypenkatalog - Salzburg/Gastein |
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Mager- und Trockenstandorte
© 2006 Anton Ernst Lafenthaler
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