GOb62 - Biotoptypen/Gasteinertal: Kulturlandtypen
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Biotope im Gasteinertal |
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Biotoptypen . Gasteinertal
Wirtschaftswälder, Monokulturen und Schlagfluren
Wirtschaftwälder 6.2.1 - Nadelbaum-Monokultur 6.2.2
Laubbaum-Monokultur 6.2.3 - Schlagfluren 6.2.4
Unter diesem Begriff werden sämtliche vom Menschen deutlich bis intensiv beeinflusste
Waldflächen zusammengefasst.
Bis Mitte des 16. Jh. wurde neben der Kiefer vor allem im Bergland auch die Fichte
aufgeforstet. Von einer ursprünglichen Waldvegetation in ihrer natürlichen
Artenzusammensetzung ist in Mitteleuropa fast nichts mehr erhalten.
Die Wirtschaftswälder (Forste) entsprechen keinesfalls den natürlichen Gegebenheiten,
sondern sind nach rein forstökonomischen Motiven ausgerichtet.
Im Bergland bestehen die Waldbestände zu mehr als zwei Drittel, gebietsweise sogar
ausschließlich aus standortfremden Fichtenforsten (Fichten-Monokulturen).
Alle naturnahen Laubwaldgesellschaften sind Wirtschaftswälder, wobei die
einzelnen Typen nach ihrer Baumzusammensetzung unterschieden werden.
Biotoptyp (Sbg.1994): Kulturlandtypen - Wirtschaftswälder, Monokulturen und Schlagfluren 6.2
Wirtschaftwälder . 621
Wirtschaftswälder unterscheiden sich von Naturwäldern bzw. naturnahen Wäldern durch
die anthropogene Überprägung. Diese ist u.a. erkennbar an einem zumeist
Altersklassen gleichen Aufbau, den Schlagflächen sowie keinen oder nur geringen
Totholzanteil.
Zu den Wirtschaftswäldern zählen regelmäßig bewirtschaftete Wälder, deren Bäume
in der Regel in voll erwachsenem Zustand mit längerer Umtriebszeit (ca. 80 - 120 Jahren)
genutzt werden. Je nach Dominanz werden Nadel-, Laub- und Mischwälder als
Kulturlandtypen unterschieden.
Kulturlandtyp (Sbg.1994): Wirtschaftwälder 6.2.1
Nadel-Wirtschaftswald
Hierbei dominieren die Nadelbäume, insbesondere die Fichten oder aber auch Lärchen. Zirben oder gar Tannen sind im
Nadel-Wirtschaftswald kaum bis gar nicht vertreten.
Kulturlandtyp (Sbg.1994): Nadel-Wirtschaftswald 6.2.1.1.
Archiv : Biotopkartierung |
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Nadel-Wirtschaftswald 6.2.1.1. |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Nadel-Wirtschaftswald - ist
mit insgesamt 19 Biotopen im Gasteinertal vertreten. Viele liegen auf Höhe der im Gasteinertal angesiedelten Bergbauernhöfe.
Laub-Wirtschaftswald
Wälder die lediglich aus Laubbäumen bzw. mit wenig oder ohne Nadelbäume auskommen
gibt es nur entlang von Bahnböschungen und
als Laubwirtschaftswald nahe von Bauernhöfen im Gasteinertal.
Kulturlandtyp (Sbg.1994): Laub-Wirtschaftswald 6.2.1.2.
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Laub-Wirtschaftswald - ist
mit insgesamt 6 Biotopen im Gasteinertal wenig vertreten. Die meisten kommen in Talnähe vor.
Nadel-Laub-Wirtschaftswald
Mischwälder beinhalten im Gasteinertal vornehmlich Fichten, Lärchen und als Laubbäume Esche, Berg-Ahorn, Grauerle, Birke, Traubenkirsche, Hollunder,
Hasel u.a. Sträucher.
Kulturlandtyp (Sbg.1994): Nadel-Wirtschaftswald 6.2.1.3.
Archiv : Biotopkartierung |
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Nadel-Laub-Wirtschaftswald 6.2.1.3.0 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Nadel-Laub-Wirtschaftswald - ist als Wirtschaftswald bzw. Mischertragswald
mit insgesamt 27 Biotopen im Gasteinertal vertreten.
Nadelbaum-Monokultur . 622
Darunter versteht man die von Menschen begründete, gleichförmige, ungeschichtete
Monokultur, die alle das gleiche Alter aufweisen.
Als Wirtschaftsbaumarten finden einheimische und fremdländische Nadelgehölze
Verwendung, wobei hier im Gasteinertal ausschließlich die Fichte als
Monokultur vorkommt.
Kulturlandtyp (Sbg.1994): Nadelbaum-Monokultur 6.2.2
Fichten-Monokultur
Im Gasteinertal herrschen die Fichtenwälder noch bei weitem vor, die hier bis ins 20. Jh. als Monokulturen
aufgeforstet wurden. Unwetter führen und führten immer wieder zu großen forstwirtschaftlichen Schäden,
denn hohe Windstärken kann die Fichte nicht standhalten.
Es gibt aber wohl auch noch natürliche Fichtenwälder vom Typ des Vaccinio-Piceetum im Gasteinertal, wie z.B.
in der hinteren Prossau. Andere Nadelbaum-Monokulturen kommen in Gastein nicht vor.
Kulturlandtyp (Sbg.1994): Fichten-Monokultur 6.2.2.1
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Fichten-Monokultur 6.2.2.1 |
Archiv : Biotopkartierung |
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Fichten-Monokultur 6.2.2.1 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Fichten-Monokultur - ist lediglich
mit 2 Biotopen im Gasteinertal vertreten und zwar in Badbruck beim Eckbauer und bei der Schlossalmbahn.
Schlagfluren . 624
Auf Kahlschlägen und größeren Schlagflächen entwickeln sich charakteristische,
speziell angepasste, meist relativ hochwüchsige Pflanzengesellschaften, die mit
den geänderten Lebensbedingungen für die Krautschicht (Sonneneinstrahlung,
Nährstoffangebot) gut zurechtkommen.
Kulturlandtyp (Sbg.1994): Schlagfluren 6.2.4
Schlagflur
Schlagfluren sind z. B. der Weidenröschenschlag auf kalkarmen, mäßig trockenen
bis frischen,
bodensauren oder neutralen Böden, der von dichten Beständen des Schmalblättrigen
Weidenröschen - Epilobium angustifolium dominiert wird, weiter die Schlagflur des Großblütigen
Fingerhutes - Digitalis grandiflora und Rohrreitgras - Calamagrostis arundinacea, der
Tollkirschenschlag auf Schlägen in Buchen- und Buchen-Tannenwäldern im montanen Bereich,
der Hainklettenschlag auf grundfeuchten und nährstoff- bzw. basenreichen Böden der
montanen Stufe mit der namensgebenden Arte Hainklette - Arctium nemorosum, die für
ältere Waldschläge charakteristische Kreuzkrautschlagflur auf zumeist nährstoffreichen,
frischen Böden mit dem dominanten Fuchsgreiskraut - Senecio fuchsii und der
Himbeerschlag auf älteren Waldlichtungen auf trockenen Standorten mit der
Himbeere - Rubus idaeus und verschiedenen Sippen aus dem Formenkomplex der Brombeere -
Rubus fruticosus.
Kulturlandtyp (Sbg.1994): Schlagflur 6.2.4.1
Archiv : Biotopkartierung |
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Schlagflur 6.2.4.1 |
Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Schlagflur - ist lediglich
mit 3 Biotopen im Gasteinertal vertreten und zwar in Bad Hofgastein beim Maurach, beim Brandner und im Kötschachdorf.
Bei dem Komplex - Kulturlandtypen - handelt es sich generell um intensiv
genutzte bzw. sehr stark anthropogen beeinflusste Flächen. Deshalb werden
diese "Biotoptypen" als Kulturlandtypen ausgewiesen.
Entsprechend der - Biotopkartierung für Salzburg -
bzw. der Kartierungsanleitung, bearbeitet von Günther Nowotny und Hermann
Hinterstoisser et al. April 1994 beinhaltet der Biotopkomplex - Kulturlandtypen -
noch die Biotopgruppen -
6.1 Wirtschaftsgrünland, Äcker und Gärten -
6.3 Betriebenen Abbauflächen -
6.4 Kulturlandtypen des Siedlungsraumes und -
6.5 die Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen - . . .
Anmerkung: Der Schlüssel für die - Biotoptypen nach Haeupler & Gavre - bzw. nach
Haeupler & Muer (2000) kennt hier entsprechend die terrestrischen
Lebensräume -
T2 Waldlichtungsfluren und Gebüsche -
T1.4 Wirtschaftswälder - mit den Nadelholzforsten.
Wanderwege - |
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- Bild-Galerie |
Gastein im Bild - Ökologie/Biotoptypen
Wirtschaftswälder, Monokulturen und Schlagfluren
© 2010 Anton Ernst Lafenthaler
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