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Pflanzen-Wahl | ||
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Die Gattung Cirsium (= Kratzdistel)
gehört zur Familien der Asteraceae bzw. zur U-Familie der -
Vernonien.
Auffällig ist das Fehlen von Zungenblüten, wie wir es von Asterngewächsen eigentlich gewohnt sind.
Die Blütenköpfe bestehen eben nur aus Röhrenblüten, deren Einzelblüten mit
gefiederten Pappushaaren (Lupe!) ausgestattet sind.
Die Kratzdisteln sind generell hochgewachsene Pflanzen, die besonders durch ihre mit Stacheln besetzten Blätter tunlichst gemieden werden. Ihre Wuchshöhe geht bis zu 1,5 m. Die stacheligen Blätter gehen im Gegensatz zu den Disteln im eigentlichen Sinne selten auf den Stängel über.
Wohl zu unterscheiden sind die Kratzdisteln von den eigentlichen Disteln (Carduus = Distel), welche keine gefiederten, sondern nur einfache oder warzige Pappushaare haben. Die stacheligen Blätter setzen sich zum Unterschied hier auf dem Stängel fort, wodurch dieser wie geflügelt aussieht, was die Botaniker zum Fachausdruck - "Stängel geflügelt" - verleitete.
Die wohl allen bekannte Acker-Kratzdistel
ist häufig und besonders auf feuchten Wiesen, am Wegrand, auf Schuttplätzen und
auch am Waldesrand anzutreffen.
Sie gilt als "Distel" schlechthin und ist bei den Landwirten ein
eher verhasstes Unkraut.
Ihre Wurzeln gehen bis über 1 m tief in die Erde. Sie ist eine relativ anspruchslose
Pflanze aber sehr empfindlich gegen zu starke Beschattung. Bis zu 1.50 m kann sie groß werden, wenn
auch selbst das noch nicht der Rekord sein soll.
Erkennbar ist die Acker-Kratzdistel leicht an ihren zahlreichen, zartlila Blütenköpfen.
Ebenso wird die Lanzett-Kratzdistel mit den
purpurroten, eher schmalen, eiförmigen, 2-4 cm breiten
Blütenköpfen als "Distel" bezeichnet. Sie brauchen nährstoffhaltige,
stickstoffhaltige Böden, meidet aber Gebiete mit kalten Wintern.
Die stachelbewehrten Blätter sind an der Oberfläche sehr rau, fiederschnittig und unterseits
dünn graufilzig, selten weißwollig. Vorsicht - die Blätter
können bei Berührung unliebsam stechen. Diese stachelbewehrten Blätter sind unterseits nur wenig filzig.
Sie laufen am Stängel angeheftet noch weit herab, was für diese Gattung aber eher untypisch ist.
Auf den Wiesen häufig und gerne
vom Stieglitz besucht ist die - "Kohl-Kratzdistel".
Sie hat keine purpurvioletten Blüten wie die
meisten Arten dieser Gattung, sondern gelblich-grüne Köpfe.
Auch "sticht" sie nicht wie die anderen Disteln.
Ihre Standorte sind nasse Wiesen und feuchte Wälder, wo sie in Massenbeständen auftreten können.
Die Bienenzüchter sehen sie gerne, denn die Bienen mögen die Kohlkratzdistel,
die Landwirte hingegen nicht, da sie als Futterpflanze
nicht begehrt ist.
Gekocht kann sie in Notzeiten verzehrt werden (wie der Name schon andeutet), erfreut sich
aber keiner besonderen Wertschätzung. Die Kohlkratzdistel blüht im Spätsommer vor dem zweiten Wiesenschnitt.
Als Besonderheit in dieser Gruppe gibt es die bei uns seltene "Wollkopf-Kratzdistel".
Eine sehr auffällige Kratzdistel mit riesigen Blütenköpfen.
Mit etwas Geduld kann man zahlreiche Blütenbesucher gleich mitbestaunen,
insbesondere Hummeln und Edel-Falter.
Zwar sind die Stängel wehrlos, da ihre stacheligen Blätter nicht an diesem herablaufen,
anfassen sollte man diese Pflanze aber trotzdem nur sehr vorsichtig - ihre Stiche,
besonders der Köpfe sind sehr schmerzhaft.
Die Hüllblätter der bis zu 8 cm großen Köpfe sind dicht spinnwebig wollig eingehüllt.
Die Grundblätter sind sehr groß und tief fiederspaltig; sämtliche Fiederabschnitte sind
fein gezähnt.
Als letztes sei noch die "Atlantdistel" genannt, die nicht gar so häufig und nur in sehr sumpfigen Gegenden blüht. Sie ist ebenfalls eine Kratzdistel und erreicht die für diese Gattung typische stattliche Höhe von bis zu 1,5 m.
Die Blätter sind ganz unterschiedlich ausgeformt, was ihr auch den Namen "Verschiedenblättrige Kratzdistel" einbrachte. Die Blätter sind unterseits schneeweiß-filzig, elliptisch oder lanzettlich, unzerteilt bis fiederspaltig; die oberen mehr oder weniger stängelumfassend. Der Stängel weist wenige einkörbige Äste auf. Bis zu einem Meter hoch wird diese Pflanze, zu finden an feuchten Wiesen und Gräben.
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Pflanzenwelt/Gasteinertal: Cirsium - Kratzdisteln
© 2002 by Anton Ernst Lafenthaler
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