Pflanzen-Wahl | |||
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Die Farnpflanzen sind wie die Blütenpflanzen in Wurzel, Spross und Blätter gegliedert. Sie haben aber keine Blüte wie wir sie kennen, sondern ein Sporogon, welches die Sporen beinhaltet. Deshalb werden die Farnpflanzen auch als Sporophyten (Sporangienträger) bezeichnet.
In der Familie der Rippenfarngewächse (Blechnaceae) kommt bei uns lediglich die Gattung Blechnum vor, bei den
Streifenfarngewächse hingegen schon einige mehr - bevorzugt im Gebirge.
Es sind ausdauernde Gewächse die meist als Epiphyten oder Felspflanzen wachsen.
Die Familie der Teufelsklauengewächse (Huperziaceae) kennt nur die Gattung Huperzia mit 50 Arten.
Die Abtrennung als eigene Familie ist nicht allgemein anerkannt und so wird die im Gasteinertal
vorkommende Teufelsklaue - Huperzia selago - auch nicht als eigene Familie
geführt, sondern den Bärlappgewächsen zugeordnet.
Dieser Vertreter ist auch gleichzeitig der einzige bei den Blechnaceae.
Als Besonderheit bei diesen Farnen gelten die unterschiedlichen Wedel.
Die randständigen Wedel liegen dem Boden auf, sind rippenartig,
fiederteilig, wintergrün und dienen der Photosynthese. Die inneren Wedel stehen
steif aufrecht und sind schmalrippig. Sie tragen auf der Unterseite die
Sporenbehälter. Es finden sich bei diesem Farn somit sterile und fertile Wedel.
Man kann beide Wedelarten auf den ersten Blick unterscheiden und hat man einmal Sporogone mit der
Lupe gesehen, bereitet die Diagnose keine Schwierigkeiten mehr.
Der Farn bevorzugt saure, gut durchfeuchtete Waldböden und ist kalkfliehend.
Die Mauerraute gehört zur Familie der - Aspleniaceae -
den Streifenfarngewächsen. Sie ist gar nicht so leicht
als Farn zu erkennen, sondern gleicht eher einem absterbenden Gestrüpp.
Sie wächst meist auf Steinen bzw. auf Fels
und ist unverkennbar, wenn man sie einmal gesehen und als solche identifiziert hat.
Die Blättchen sind höchstens 15mm lang und brechen in ganzen Büscheln aus Felsspalten,
Gesteinsschutt oder gar aus Mauerritzen hervor, wo ihnen der Mörtel als Kalkspender dient.
Die graugrüne ledrig-derbe, winterharte Spreite ist doppelt bis dreifach gefiedert, die Endblättchen sind rautenförmig und zumindest vorne etwas gezähnt. Da die Blätter überwintern und nicht, wie z. B. bei den Laubbäumen im Herbst abgeworfen werden, ist durch die zunehmende Umweltverschmutzung eine starke Abnahme dieser Art zu verzeichnen.
Beim Braunstieligen Streifenfarn stehen die Blätter in Büscheln und sind einfach gefiedert.
Der rostbraune bis schwarzglänzende Stiel geht in
die ebenso gefärbte Hauptachse über, an
denen beiderseits die länglichrunden, vorne gezähnten Fiederchen stehen.
Sie sind bis zu 1cm lang, werden gegen die Blattbasis zu kleiner und fallen öfters ab,
so dass neben gut ausgebildeten Blättchen auch schwarze, blattlose Stiele zu sehen sind, besonders
im Herbst, da die Blätter sommergrün sind.
Der Streifenfarn ist eine Felspflanze und kommt nur gelegentlich auch auf Mauern vor.
Ob der Boden eher sauer oder mehr kalkhaltig ist, kümmert diese Pflanze nicht.
Das Blatt ist einfach gefiedert und kurz gestielt. Die Fiedern sind derb-ledrig, sichelförmig und
dornig gezähnt. Sie sind wechselständig angeordnet und sehr dicht stehend.
Die Sporenbehälter liegen auf der Unterseite der Fiedern in kleinen runden Häufchen,
von einem schildförmigen Schleier bedeckt. Die Wuchshöhe beträgt bis 50 cm.
Sie lieben den felsigen Untergrund, der arm an Feinerde sein kann.
Diesen Farn findet man bei uns nur im Gebirge bis etwa 2.500m Seehöhe.
Weitere Farne sind im Archiv - Pteridophyta - beschrieben.
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© 2010 Anton Ernst Lafenthaler
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