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Pflanzen-Wahl | ||
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Die Korbblütler sind eine sehr große
Familie mit unzähligen und zum Teil schwer bestimmbaren Arten.
Alleine die Habichtskräuter zählen etwa 140 Arten in Österreich und sind weiterhin Gegenstand intensiver
Forschung. Wir beschränken uns hier auf jene Arten, die als Besonderheiten anzusehen und leicht bestimmbar sind.
Die Asterngewächse werden in 3 U-Familien unterteilt, welche im Archiv als -
Asterioideae -
mit Alpenaster, Edelweiß, Steinraute etc.
als - Vernonien - mit den Kratzdisteln und als -
Cichoriaceae - mit
Habichtskraut, Löwenzahn und vielen anderen vorgestellt werden.
Die Astern bzw. Asterngewächse sind teilweise gar nur mit Hilfe einer starken Lupe zu bestimmen. Detaillierte Kenntnisse über Blütenbau und deren Merkmale zur Abgrenzung ähnlicher Arten scheinen unabdingbar. Nur relativ wenige Arten, wie die Kuhblume, das Edelweiß, die Steinraute, die Pestwurz, der Alpenlattich oder der weit verbreitete und allen bekannte Huflattich können auf Anhieb erkannt bzw. benannt werden.
Die Schwarze Schafgarbe - Achillea atrata - ist eine nicht sehr häufig anzutreffend Pflanze abgesehen davon, dass man
sie erst kennen muss, um sie nicht mit der gemeinen Schafgarbe zu verwechseln. Sie ist eine besonders kraftvolle Pflanze
und sollte keinesfalls gepflückt werden, zu wertvoll und selten ist ihr Bestand.
Ihre Köpfchen tragen 7-12 weiße Zungenblüten. Die Blätter sind zerstreut behaart oder kahl,
alle fiederschnittig mit linealischen, 0,5- 1,5mm breiten, 1-5teiligen, spitzen Abschnitten.
Die unteren Fiederabschnitte sind ganzrandig, die oberen 2-5spaltig.
Charakteristischerweise sind die Hüllblätter kräftig schwarzrandig, was ihr auch den Namen einbrachte.
Die Alpenaster - Aster alpinus - ist
wie viele andere verwandte Arten dieser Gruppe streng geschützt und nicht allzu häufig im Gasteinertal.
Meist oberhalb 2.000m in Gratnähe scheint sie sich wohl zu fühlen.
Die Zungenblüten sind violettblau, die Röhrenblüten gelb. Die Pflanze ist meist einköpfig. Das Blatt deutlich 3-nervig, ganzrandig und weichhaarig. Die Wuchshöhe beträgt 5- 15cm. Ihr leuchtendes Violett ist schon von weitem sichtbar. Auch wenn sie selten anzutreffen ist, gedeiht sie doch an den wenigen Standorten sehr zahlreich.
Das Einköpfige Berufkraut - Erigeron uniflorus - besitzt
Köpfe ohne dünnöhrige Fadenblüten. Die Strahlblüten sind lila bis weiß,
die Hülle dicht wollig-zottig. Dem Namen entsprechend ist der
Stängel stets einköpfig. Der Korb misst etwa 10- 15mm im Durchmesser mit den
Hüllblättern, die etwa in der Mitte am breitesten sind.
Die Grundblätter schmal, verkehrt-eiförmig; die Wuchshöhe um 3- 10cm.
Das Berufkraut ist eine der Gattungen, deren Arten ohne genaue Kenntnisse der Merkmale nicht leicht zu bestimmen sind.
Die Abtrennung zum Kahlem Berufkraut, dem Drüsigen Berufkraut - Erigeron atticus - oder dem Verkannten Berufkraut -
Erigeron neglectus - kann schon auch Schwierigkeiten bereiten.
Der Steinraute - Achillea clavaena - auch Weißer Speik
genannt gleicht dem Edelweiß eigentlich nicht wirklich
und doch scheint sie von der Ferne ganz so auszusehen. Die pure Enttäuschung kommt nach genauer
Betrachtung, was aber die Schönheit dieser Pflanze nicht mindern soll. Sie ist im Gasteinertal über 1.500 m Seehöhe gar nicht so selten anzutreffen.
Der Stängel ist kantig und wie das Blatt weißgrau, seidig-filzig. Das Blatt selbst ist fiederspaltig
bis fiederteilig, wobei die unteren lang gestielt sind. Der Blütenstand ist
aus 5- 25 Körbchen zusammengesetzt, schirmartig-doldig angeordnet;
die Blüte selbst ist weiß mit 5-9 Zungenblätter.
Die Gattung Achillea weist auf die Verwandtschaft mit der Schafgarbe hin,
deren unterschiedliche Arten unumstritten schwer zu bestimmen sind.
Keine Pflanze scheint mehr begehrt als das Edelweiß -
Leontopodium alpinum -
welches sich nur im Hochgebirge findet und
auch nur dort ihre volle Pracht entfaltet. Der Filz auf den weißlichen Hochblättern soll dem
Schutz gegen ultraviolette Strahlung dienen, denn in Tieflagen entwickelt sich der Filz trotz gleicher
Erbanlage wesentlich spärlicher. Die Blüten sind mit ihren goldgelben Staubblättern mittig angeordnet.
Vor 20 oder gar 30 Jahren hat man im Gasteinertal das Edelweiß noch zahlreich unweit von Wanderwegen vorgefunden und gar
10 Exemplare und mehr wurden gleich mit nach Hause genommen. Das Edelweiß ist nämlich eine Pflanze der hochalpinen Wiesen und nicht
unbedingt der Felsspalten oder gar von exponierten Felswänden.
Doch nur wo der Mensch sie nicht entdeckte, konnte sie sich behaupten, anderswo wurde sie gänzlich ausgerottet.
Heute muss man eine Klettertour wagen, will man noch welche zu Gesicht bekommen und
vielerorts ist sie ganz verschwunden.
Wer immer ein Edelweiß entdeckt, sollte es stehen lassen. Nur so kann die Art erhalten bleiben und sich vermehren.
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Pflanzenwelt/Gasteinertal: Korblütler
© 2012 Anton Ernst Lafenthaler
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