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Pflanzen-Wahl | ||
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Die - Raublattgewächse -
auch Boretschgewächse genannt beinhalten Arten, die teilweise schwer zu bestimmen sind.
Besonders die Gattung Myosotis (Vergissmeinnicht) zeigen mehrere Arten, die nur mittels Lupenmikroskop wirklich zu identifizieren sind.
Kennzeichen aller Raublattgewächse sind das ungeteilte, Raue Blatt, immer ohne Nebenblätter und wechselständig angeordnet.
Die Blütenblätter sind häufig verwachsen. Bei uns gehören der gewöhnliche Beinwell und der Natternkopf zu den seltenen Arten,
das Lungenkraut ist etwas häufiger.
Der Natternkopf - Echium vulgare - hat seinen
Namen vom herausragenden, gespaltenen Griffel, der einer Schlangenzunge gleichen soll.
Die steifborstigen Haare und die leuchtend blauen Blüten in charakteristischer Anordnung
sind bezeichnend und er ist in Gastein praktisch mit keiner anderen Art zu verwechseln.
Die Blütenblätter sind kräftig blau, die Knospe rosa. Die Krone entspricht einer fast geraden, trichterigen Röhre mit ungleichen Zipfeln, ohne Schlundschuppen und ohne Haarbüschel. Die Staubblätter ragen aus der Krone heraus, ebenso wie der gespaltene Griffel. Stängel und Blatt tragen starre Borsten, was man beim Darüberstreichen mit der Hand deutlich spüren kann.
Das Grundblatt von - Pulmonaria officinalis -
ist herz- oder eiförmig und abrupt in den Laubblattstiel verschmälert.
Der Kelch ist v-förmig, die Innenseite der Krone stets kahl (außer dem Haarring).
Die Pflanze enthält Gerbstoffe, lösliche Kieselsäure sowie Saponine und wurde früher als
Kieselsäuredroge benutzt.
Zur genauen Bestimmung der Arten benötigt man eine 40-fach Lupe (Lupenmikroskop) um Haare,
Borsten und Stieldrüsen sicher unterscheiden zu können. Da die genaue Artbestimmung nicht immer gelingt,
vereint man die unterschiedlichen Arten zu einer Artengruppe (Aggregation) - Pulmonaria officinalis agg.
Die Bezeichnung "Blaue Schlüsselblume" ist unrichtig, hat sich aber aufgrund der Ähnlichkeit
wohl eingebürgert. Im Gegensatz zur Schlüsselblume trägt das Lungenkraut stets am Stiel Blätter
und die Grundblätter sind am Grunde herzförmig oder zumindest abgerundet und nicht allmählich
in einen Stiel auslaufend. Die Bezeichnung "Blaue Himmelschlüssel" scheint zutreffender.
Den Gemeinen Beinwell - Symphyta officinalis -
zu beschreiben ist nicht leicht, denn er kann weiß, gelb, blau, rot
oder violett blühen und kann nur 30cm aber auch 1m hoch werden. Er gedeiht in Gastein
an Ufern, Gruben und Schuttplätzen am besten, gelegentlich auch auf nassen Wiesen.
Die Blüten entsprechen glockigen Röhren, in reichblütigen Doppelwickel.
Oberes Blatt immer bis zum nächsten am Stängel herablaufend. Blätter breitlanzettlich,
wechselständig, steifhaarig, borstig. Die Staude hat eine rübenförmige
Wurzel und eine borstige Behaarung. Blütezeit: Mai - Juni.
Früher wurde der gemeine Beinwell als Heilpflanze angebaut. Das Kraut enthält giftige Alkaloide und wird vom Vieh gemieden. In Langzeitversuchen wurde eine karzinogene Wirkung festgestellt (Leber- und Blasentumore, verursacht durch das Hauptalkaloid Symphetin). Ob die Pflanze ihrem Namen je gerecht wurde, nämlich die Heilung eines verletzten Beines zu beschleunigen, soll hier nicht beurteilt werden.
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Pflanzenwelt/Gasteinertal: Raublattgewächse
© 2003 Anton Ernst Lafenthaler
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