Pflanzen-Wahl | |||
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Die Rosen an sich bedürfen keiner besonderen Beschreibung; jeder kennt sie und keiner möchte sie vermissen. Die Familie der Rosengewächse allerdings beinhaltet wesentlich unscheinbarere Arten als wir es gewohnt sind; nicht weniger schön allerdings. Sie sind eine noch relativ ursprüngliche Pflanzenfamilie und bringen allerlei kostbare Früchte hervor wie zum Beispiel die Erdbeere, die Himbeere, die Brombeere, Äpfel und Birnen. Ohne Rosengewächse wäre unser Obsttisch um einiges ärmer.
Die Bach-Nelkenwurz - Geum rivale -
auch "Teufelsglöckerl" genannt gehört zu unseren schönsten Wiesenblumen
und besonders Kindern nehmen sie gerne mit nach Hause.
Die nickenden Blüten erinnern an Glöckchen, was ihr wohl auch den Namen einbrachte. Die Krone ist außen rötlich, innen gelb. Kelch an der Frucht aufrecht, rotbraun.
Die Nebenblätter der Stängelblätter sind klein.
Besonders wenn sich die Blüte am Morgen öffnet, kommt ihr ganzer "Rosencharme" zum Tragen - meist
kennt man sie ja nur mit geschlossener Blüte.
Trifft man auf einen größeren Bestand, so kann man vereinzelt "Anomalien" entdecken. Sie betreffen die obersten Blätter am Stängel ebenso wie die Blüte selbst.
Aus einer teilangelegten Blüte wächst zum Beispiel eine Gipfelblüte heraus und sogar gefüllte Blüten sind nicht selten.
Was diese Missbildungen verursacht, ist nicht bekannt.
Der horizontal gestreckte Wurzelstock duftet nach Gewürznelkenöl, wegen dem schwach giftigen
ätherischen Öl Eugenol.
Der Petersbart - Geum montanum -
auch Berg-Nelkenwurz genannt ist relativ eng mit der vorher beschriebenen
Bach-Nelkenwurz verwandt, wie aus dem Gattungsnamen schon zu ersehen ist.
Der Petersbart ist eine gar beliebte Pflanze und auf jeder Almhütte finden sich Exemplare im Wasserglas;
ein sogenanntes Markenzeichen der Almwirtschaft. Sie lieben kalkfreie, saure Böden mit Humus die ziemlich
lange von Schnee bedeckt sind.
Wächst der Petersbart auf Kalkstein, so täuscht dies nur basischen Boden vor - die oberflächlichen Schichten
sind versauert.
Die Endblättchen der Grundblätter sind viel breiter als die Seitenblättchen. Sie sind gefiedert und charakteristisch kerbig gezähnt. Der Stängel ist meist einblütig und immer behaart. Die Blüte besteht aus 5 gelben Blütenblättern, wo ein verlängerter Griffel einen zottigen Haarschopf trägt. Ist sie verblüht, so bleibt der - zottiger Haarschopf - zurück, der von den Einheimischen gerne als "Grantiger Jager" bezeichnet wird.
Die Wald-Erdbeere - Fragaria vesca - hat charakteristische 3-teilig Grundblätter, die ringsum gezähnt sind. Der Stängel ist aufrecht mit 3- 10 Blüten am Ende. Die Blütenblätter sind nicht ausgerandet. Die Blätter enthalten Gerbstoffe (Tee-Ersatz). Die Frucht ist die bekannte - "Erdbeere" - die eigentlich eine - Sammelnussfrucht - ist, weil auf dem fleischig gewordenem Stielende die Nüsschen aufsitzen.
Die wildwachsende Erdbeere ist nicht immer von gleichem Geschmack; wohl nicht des Standortes wegen, sondern der unterschiedlichen Arten, die schwer zu unterscheiden sind. Die würzigste aller Erdbeeren soll die Zimt-Erdbeere - Fragaria moschata - sein, die im Gasteinertal in den Grauerlenwäldern vorkommt. Die Knack-Erdbeere soll hingegen extrem fade schmecken im Gegensatz zu unserer Wald-Erdbeere mit ausgezeichnetem Geschmack.
Das Echtes Mädesüß - Filipendula ulmaria - ist schon zu erahnen, wenn es noch gar nicht zu sehen ist.
Ihr süßer, honigähnlicher Duft ist weithin zu vernehmen und
unverkennbar, auch wenn nicht alle den Duft als angenehm empfinden.
Die Blätter sind einfach gefiedert, die Teilblättchen 3- 5cm lang
in 2- 5 Paaren. Die Blüten sind gelblichweiß, in ästigen Trugdolden.
Die gefiederten Blätter dürfen aber nicht mehr als 2-5 Fiederpaare besitzen.
Sind es mehr, dann hat man es mit dem selteneren
kleinen Mädesüß (Filipendula vulgaris) zu tun, dessen gefiederte Blätter 8- 30 Paare Fiederblättchen aufweisen.
Beide Arten sind schwach giftig.
Zu Zeiten in denen noch Honigsüßes (Met) gefragt war, sollen die Knollen des Mädesüß
("Met"-süß) als Ersatz dem
Getränk zugesetzt worden sein.
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Pflanzenwelt/Gasteinertal: Rosengewächse
© 2009 Anton Ernst Lafenthaler
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