Pflanzen-Wahl | |||
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Die Vernonien gehören zu den - Asterngewächsen - und
sind somit eine Untergruppe bzw. Unterfamilie der Korbblütler.
Sie unterscheiden sich von diesen durch das Fehlen von Zungenblüten.
Die Randblüten können zuweilen größer sein.
Manche haben nur eingeschlechtliche Köpfchen und nur wenige Blüten im Körbchen.
Vernonien haben demnach NUR Röhrenblüten. Hochblätter können manchmal Blütenblätter täuschend ähnlich sehen, sind
aber bei genauerem Hinsehen praktisch leicht als solche identifizierbar.
Schwer bestimmbare Arten finden sich in dieser Familie und ohne Lupe ist eine sichere Identifizierung oft gar nicht möglich.
Die Silberdistel, die Filz-Klette oder die seltene Alpenscharte benötigen hingegen keine Hilfsmittel,
sie sind leicht und eindeutig zu erkennen.
Die Silberdistel - Carlina acaulis -
auch Eberwurz genannt, gehört zu den auffälligen Erscheinungen bei uns auf den
Almwiesen.
Was bei der Silberdistel wie Blütenblätter aussehen mag, sind in Wirklichkeit Hochblätter.
Sie glänzend weithin silbrigweiß, wenn das Wetter schön ist.
Die abgestorbenen Hochblätter geben bei Schönwetter Wasser ab und biegen sich dadurch nach außen,
bei feuchtem Wetter verläuft die Bewegung umgekehrt.
Die Empfindlichkeit dieser Quellbewegung ist so groß, dass ihr der Name
"Wetterdistel" verliehen wurde.
Die Filz-Klette - Arctium tomentosum -
hat ihren Namen von den Fruchtständen, in denen die einzelnen
Blüten zusammenbleiben. Die Hüllblätter, die im Frucht- wie im Blütenstand stehen haben
eine Spitze mit einem
Widerhaken. So verhaken sie sich im Fell von Tieren und brechen am Stiel ab.
Diese Art der Vermehrung wird in der Botanik entsprechend der Namensgebung "Klettverbreitung" genannt.
Die unterschiedlichen Klettenarten sind teilweise schwer voneinander zu unterscheiden,
weil sie nicht selten auch Bastarde bilden. Die Filz-Klette ist noch am ehesten sicher
zu bestimmen. Ihre Hüllblätter sind zur Blütezeit rötlich und dicht spinnwebartig
mit Haaren besetzt.
Die Blüte der Perücken-Flockenblume - Centaurea pseudophrygia -
ist purpurn und ähnelt schon sehr einer Perücke.
An den äußeren Hüllblättern befinden sich trockenhäutige, braune, gefranste Anhängsel
die in eine lange, federartig verzweigte, bogig zurückgekrümmte Granne auslaufen.
Die äußeren Hüllblätter verdecken die inneren.
Sie ist nicht allzu häufig kommt aber schon in geringer Höhe auf Wiesen und am Wegesrand vor.
Es gibt noch zahlreiche andere Arten dieser Gattung und sie sind nicht immer leicht und sicher von der Perücken-Flockenblume
abzugrenzen.
Die Blütenkörbe der Alpenscharte - Saussurea alpina - sind wie bei allen Vernonien nur mit Röhrenblüten besetzt. Der Stängel ist stets mehrköpfig und diese sind etwa 1,5- 2cm lang und 1cm breit, die Staubblätter dunkelblau. Das Blatt unterseits wollig, spinnwebig, eilanzettlich, die unteren Blätter gestielt. Die Wuchshöhe beträgt 5- 40cm.
Die Alpenscharte braucht steinigen, kalkarmen oder kalkfreien Boden. Sie besiedelt Grate, Felsspalten und Felsschutt und bevorzugt Höhen bis 3.000 m. Im Gasteinertal geht diese Pflanze bis auf 2.400 m Seehöhe, wo sie von Gras umwachsen schwer zu entdecken ist. Sehr selten - streng geschützt.
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Pflanzenwelt/Gasteinertal: Korbblütler/Vernonien
© 2002 Anton Ernst Lafenthaler
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